Schwarzwalö-Heimat
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De» Siebenschlüfertag
Am 27. Juni steht der Siebenschläfertag im hänerlichen Loskalender. Er hat unter den Pauernregeln immer schon eine große Rolle gespielt, wie denn überhaupt die Tage um den Anfang des Sommers hinsichtlich der Wettergestaltung von Bedeutung sind.
Dabei wollen wir uns allerdings ins Gedächtnis rufen, daß viele alte Bauernregeln eine Häufigkeitserfahrung verallgemeinern. Wer diese wetterwendischen Sprüche durchgeht, merkt auch ganz deutlich, ob sie aus einem Gebiet kommen, wo der Ackerbau oder die Viehzucht oder der Weinbau die erste Rolle spielen. Manchmal gehen die Wünsche sehr weit auseinander.
Im Bereich der gegenständlichen Erfahrung erleben wir am Höhepunkt des Jahres Wunderlichkeiten, die genugsam Anlaß zum Nachdenken geben. Nördlich vom 50. Breitengrad, der etwa mit der Mainlinie zusammenfällt und durch Prag und Oberschlesien hindurchgeht, wirken auf den Menschen die Hellen oder Weißen Nächte ein, und zwar um so stärker, je wei
ter und je plötzlicher er nach dem Norden kommt. Bei den vor dem Kriege so beliebten Nordlandfahrten herrschte eine fröhlich-übermütige Stimmung, die sich in ausgesprochener Tanzfreudigkeit bei geringen Müdigkeitserscheinungen dokumentierte. Das ist die Folge der langen Lichteinstrahlung, die in der Regel das menschliche Nervensystem „etwas auf Trapp bringt", wenn auch besonders reizbare Naturelle darunter leiden mögen.
Im Bereich der Hellen Nächte tritt keine Volldunkclheit ein, sondern die Dämmerung beherrscht auch die Nacht. Allgemein bekannt ist, daß zur Zeit der sommerlichen Jahreswende die Vögel ihren Liebesgesang einstellen. Die sanglustige Gartengrasmücke, der elegante Mauersegler und der altberühmte Storch werden uns bereits wieder in sieben bis acht Wochen verlassen.
Eine volkstümliche Redensart verzeichnet auch, daß es vom Sommeranfang an durch die Baumkronen regnet, weil sich zur Sonnenwende das Blatt schräg stelle, um in der kommenden heißen Zeit weniger Saft zu verdunsten.
Tödlich verunglückt
Gestern abend gegen 23 Uhr ist der bekannte Gasthosbesitzer und Fachgruppenleiter für das Gaststättengewerbe CreuZbergerz. „Linde" in Calw zwischen Oberh äugst ett und Wart mit seinem Kraftwagen tödlich verunglückt.
Das Unglück trug sich am ^Buhler Stich", einer steil abfallenden Wegstrecke im Walde zu. Die Straße ist hier sehr kurvenreich und ausgefahren. Der Wagen kam ins Schleudern und uberschlug sich mehrmals. Creuzberger befand sich allein darin. Ein Radfahrer, der kurz nachher die Unglücksstelle passierte, konnte den Unfall noch beobachten und zur Meldung bringen.
Morgen Schwimm-Meisterschnften in Bad Liebenzell
Im Freibad Bad Liebenzell werden morgen die Meisterschaften des Bannes Schwarzwald 401 im Schwimmen ausgetragen. Nachdem unsere Jugend am vergangenen Sonntag Gelegenheit hatte, in der Leichtathletik ihr Können unter Beweis zu stellen, werden nun diejenigen Jungen und Mädel mit dem Siegeslorbeer geschmückt, die den Widerstand des Wassers am schnellsten zu überwinden vermögen. War in der Leichtathletik der Sieger im 100-Meter- Lauf der Held des Tages, so wird es morgen der Sieger im 100-Meter-Kraulschwimmen sein. Die Hitlerjungen starten in diesem Jahr nur in einer Klasse, während die Wettkämpfe des BDM. in Klasse H. und 8 stattfinden. Mit Spannung wird der Bannmeister im Schwimmen erwartet.
Unsere Flieger die besten
bei der Gebiets-Leistungspriisung auf der Teck
Das Gebiet der Hitlerjugend und die NS- FK.-Gruppe Württemberg führten vom 16. bis 20. Juni auf dem Gelände der Segelflugschule Teck die vormilitärische Leistungsprüfung der Flieger Hitlerjugend und der Modellfluggruppen der Hitlerjugend durch.
Tie Leistungsprüfung setzte sich zusammen aus dem Sportwettkampf, dem fliegerischen Wettkampf (Segelflug) und dem Funkwettkampf. Der Gebietswettkampf der Modellfluggruppen umfaßte: Sportwettkampf, Modell- flugwettkämpf sowie Wettkampf in Flugzeugerkennung.
Jeder Bann konnte eine Mannschaft stellen, daß sich nur die jeweiligen Bann- bzw.
L
turmbesten zusammenfanden.
In über dreitägigem Ringen kämpften die Teilnehmer um den besten Platz. Groß war die Spannung, als am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein Obergebietsführer Sünderin a n n und NSFK.-Oberführer Kellner vor zahlreichen Gästen aus Partei, Staat und Wehrmacht den Wettkampfteilnehmern Mitteilen konnten, daß die Mannschaft des Bannes 401 (Hirsau) infolge überdurchschnittlicher Leistungen in allen Wettkämpfen in der Gesamtwertung als Mannschaftssieger hervorging.
Die der Mannschaft angehörenden Hitlerjungen und Pimpfe haben ihre Ausbildung im NSFK.-Sturm 4/101 Wildbad erhalten.
Hem «lee Heimat
VS8- Habt ihr schon einmal überlegt, wie weit der Arm der Heimat reicht? Laßt es euch erzählen von unseren Soldaten, wie sie überall, wo sie stehen — an den langen und trostlosen Fronten des Ostens, an den einsamen Küsten Norwegens und ganz oben ani Eismeer, an den Stützpunkten ank Atlantik und im Mittelmeer, unten in den Ländern des Balkans, aber auch überall, wo Lazarette stehen und Verwundetenzüge rollen — immer wieder ein Stücklein Heimat vorsindtn. In allen Sol- datenheimen, in der Betreuung auf den Bahnhöfen aller Länder, in den zahlreichen Liebcsgaben-Pake- ten und Zeitungen- und Büchersendungen ist es immer wieder die Heimat, die sie anrührt und ihnen lagt: Ihr seid nicht vergessen, wo immer ihr auch steht. Es ist ein ungeheures Hilfswerk, eine großzügige Betreuung, wie sie kein anderes Volk, keine ändere Zeit in einem solchen Ausmaß je zustande brachten. Jeder in der Heimat hat teil daran, mit edem größeren oder kleineren Betrag, den er an iesem Wochenende bei der Straß ensamm- , ung für das Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz spendet.
Möge der schöne Erfolg zn weiteren Leistungen anspornen. Den Siegern herzliche Glückwünsche!
Dienstuachrichtrn. Ernannt wurde zum Fachschuloberlehrer Gewerbelehrer Robert Kupfer (im Wehrdienst) in Nagold; zum Gewerbelehrer der außerplanmäßige Gewerbelehrer Eugen Ebser in Calw. Versetzt wurde Lehrer Johannes Maser (von Nagold) in Nußdorf nach Heilhronn-Böckingen.
Berufssoldaten können den Antrag aus Gewährung eines Ehestandsdarlehens künftig während der Kriegsdauer auch bei derjenigen Gemeindebehörde stellen, in deren Bezirk der künftige Ehemann seinen Wohnsitz gehabt oder die künftige Ehefrau ihren Wohnsitz hat.
Wir sehen im Film:
„Zwei glückliche Menschen" im Volkstheater Calw
Wir haben hier einen originellen Unterhaltungsfilm vor uns, der eine drollige Liebesund Leidensgeschichte zum Inhalt hat. „Er" ist Jurist und „Sie" ist desgleichen, „Sie" mit
Wichtig nur eins: den Krieg gewinnen!
v38 LrsiolutiKStverk 6er ZevLIirt Usteinlsnä-Orlguberli scliöne kreiselt
„Das ist aber nett, daß uns auch mal einer besucht!" tönt es uns im schönsten niederrheinischen Dialekt entgegen, als wir das „Haus Waldruhe" in Nagold betreten, um uns nach den hier zur Erholung weilenden, hundertprozentig im Kriegseinsatz stehenden Volksgenossen, zu erkundigen.
Sie haben hier eine gastliche Stätte gefunden, die ihnen ermöglicht, willkommene Ruhe zu genießen und neue Kräfte und Schaffensfreude für den Alltag zu sammeln. Das große Reichserholungswerk der Deutschen Arbeitsfront gewährt denen, die unseren Soldaten das Schwert schmieden und^fie auch sonst in den Stand setzen, vernichtende Schläge in der entscheidenden Stunde dem Feind zu versetzen, die also nach dem Kämpfer an der Front in erster Linie das Recht auf Urlaub haben, in den schönsten deutschen Gegenden eine 14tägige, schwer verdiente Freizeit, die unseren Gästen in Nagold, Calw, BerruL-ck und Altenste i g so angenehm wie möglich gemacht wird.
Die Urlauber kommen aus den bomben- leschädigten und dauernd luftgefährdeten Geästen des Westens, haben schon manches hinter sich, verloren bei feindlichen Terrorangriffen Haus und Heim und liebe Angehörige, verbringen ganze Nächte im Luftschutzkeller und sind morgens trotzdem wieder an der Stelle, wo sie ihre Pflicht über das gewohnte Maß hinaus erfüllen.
So erzählt man uns. So ist es überall am Niederrhein. Wir hören, daß zwei Väter unserer Urlauber, die schon in den 80er-Jahren stehen, noch in einer Fabrik bzw. in der Landwirtschaft von früh bis spät schwer arbeiten.
Fritz.Lipk e ist der Senior der eine fröhliche Kameradschaft bildenden Urlauber im „Haus Waldruhe". Er ist zwar kein geborener Rheinländer, stammt vielmehr aus 6>er Gegend von Züllichan, war aber Soldat im Rheinland und fährt nun trotz seiner 70 Jahre noch Auto und Pferdefuhrwerk am Niederrhein. Er machte den Weltkrieg bei der Obersten-Heeresleitung mit, meldete sich bei Ausbruch dieses Krieges als Freiwilliger, besitzt auch einen Wehrpaß, erfüllt aber in der Heimat eine wichtigere Aufgabe als draußen. „Wo ein Wille ist, ist auch eia Weg", mLint er, „wenn man auch noch so alt ist und schaffen will, kann man das auch. Und Arbeit erhält jung!"
Johannes Meyerbrock und Johannes Freuten sind im Verkehrswesen Tag und Nacht tätig. Sie wissen mancherlei von dem britisch-amerikanischen Mordterror zn berich- ten, doch ist weder bei ihnen noch bei den anderen Gästen eine Niedergeschlagenheit zu bemerken, das fröhliche rheinische Gemüt überwindet, tapfer wie immer, auch schwere Schläge. Und doch liegt in dem Humor, mit
dem man sich über furchtbarste Ereignisse hinwegsetzt, ein ungewöhnlicher Ernst. Die jeder Humanität hohnsprechende Kriegführung der Feinde ist dabei, die abendländische Kultur zu vernichten und damit jeden menschlichen Fortschritt unmöglich zu machen. Das ist ein Verbrechen an der Menschheit. England verdient nicht mehr den Namen eines Kulturvolkes, es macht seinem Namen und seiner Rasse nur Schande. Seine Mordbrenner, die hinterlistig deutsche Kulturstätten überfallen, sinken aus die Stufe barbarischer Horden herab. Dieses Urteil, gefällt von dem Manne aus dem Volke, trifft den Nagel auf den Kops.
Der jüngste im Kreis ist der 17jährige Willi Lüngen. Auch er muß fest zupacken in einem Textilbetrieb, der nur für dir Wehrmacht arbeitet. „Ich arbeite gern und freudig vom Morgen bis zur Nacht," sagt er, „aber nicht lange mehr. Ich komme jetzt zum Arbeitsdienst und dann werde ich Soldat. Ich freue mich, da mitmachen zu können." >.
Gerhard Quack und Peter Faßbender schaffen ebenfalls für die Versorgung unserer Truppen. Auch ihnen ist nichts zu viel. „Wir wissen, daß alles, was wir tun, für unsere Soldaten geschieht, und die Hauptsache ist, daß sie mit allem gut versorgt sind. Wenn wir auch daheim auf dieses oder jenes verzichten müssen, wichtig ist nur eins: daß wir den Krieg gewinnen."
Martha Kreutz ist die einzige Frau unter den Urlaubern. Sie fürchtet sich deshalb aber keineswegs, iin Gegenteil, sie „bringt Leben in die Bude". Mit ihren 45 Jahren laßt sie sich von keinem und keiner Jüngeren unterkriegen. „Wer sich hier nicht erholt", meint sie, „dem ist nicht zu helfen. Wir haben hier eine wundervolle Verpflegung, genießen richtig die Ruhe, die wir brauchen können, machen ausgedehnte Spaziergänge in die ganze Gegend, freuen uns über die Gemütlichkeit und Freundlichkeit der Schwaben und würden am liebsten für immer hier bleiben. Aber die Arbeit ruft! Doch wir kommen wieder! Erst aber muß der Krieg gewonnen sein!"
So sprechen alle Urlauber, von denen vom April dieses Jahres ab alle 14 Tage 250 in unseren Kreis kommen. Daß sie sich prächtig erholen, beweist die Tatsache, daß z. B. im „Haus Waldrnhe" Gewichtszunahmen von 10 und' mehr Pfund zu verzeichnen waren und nicht nur das Gästebuch köstliche Verse über gutes Aufgehobenfein enthält, sondern daß auch begeisterte Briefe aus der Heimat dauernd entlaufen.
Der Wunsch bliebe, daß die NSG. „Kraft durch Freude", der die Betreuung der Urlauber obliegt, auch ein wenig für gute Unterhaltung so^aen mürde.
fanatischem Eifer. Sie kommen überein, ihre Anwaltspraxis Tür an Tür iin eigenen Heim auszuübcn. Aber es klappt nicht ist der jungen Ehe. Die junge Ehefrau kümmert sich lediglich um die Juristerei, und ihr Mann fühlt sich recht vernachlässigt. Das führt zu einem Krach und einer Äersöhnungsreisc, auf der es aber keineswegs zu einer Versöhnung kommt, sondern gerade diese Reise ist, dazu angetan, die Eheleute in eine Reihe tubnlanter Ereignisse zn stürzen, an deren Ende eine Scheidungsklage steht, die „Er" und „Sie" gegeneinander erheben. Vor Gericht treten die beiden Gatten zugleich als Kläger, Beklagte und Verteidiger auf. Vor Eifersucht wild, kämpft die junge Rcchtswahrerin mit allen Rechtsmitteln, bis sie merkt, daß sie den Mann, den sie liebt, verliert, wenn sic den Prozeß gewinnt. Da besinnt sie sich, und so werden die beiden Paragraphenreiter doch noch zwei glückliche Menschen.
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Ostelsheim. In der vergangenen Nacht gelang es einem Fuchs, in den Hühnerstall eines Landwirts einzudringen und den gesamten Hühnerbestand zn töten.
Oberjettingen. Ein rüstiger Achtzigjähriger ist der verwitwete Landwirt Heinrich Kaiser, der heute seinen Geburtstag begeht. Ein Leben eifrigen Schaffens liegt hinter dem allzeit stillen und bescheidenen Jubilar, üm den es nun recht einsam geworden ist. Und doch zeigt er sich aufgeschlossen für die Zeitereignisse.
Ebhausen. Morgen beendet Glasermeister Jakob Helber sein 75. Lebensjahr. Die Gesundheit läßt bei ihm, der immer wacker sein Handwerk umtrieb, leider nach. Wir wünschen gute Besserung!
Grömbach (Kreis Freudenstadt). Heute nacht wurden hier zwei Anwesen eingeäschert. Die Brandursache ist bislang nicht bekannt.
Nenningen. Durch eine nur mit einem Drahtgeflecht versehene Öffnung stieg ein Dieb in das Erdgeschoß eines Hauses ein und plünderte aus einem Schrank sieben Kleiderbügel vollständig. Darunter befanden sich drei komplette Anzüge, das übrige waren Einzelstücke von Männerkleidung.
V. f. L. Nagold — Sp.V. Altenstcig
Am Sonntag nachmittag findet in Nagold das Fußball-Rückspiel gegen Altensteig statt. Das Vorspiel gewann Altensteig knapp 3:1. Altensteig verfügt zur Zeit über eine sehr gute Mannschaft, so daß ein sehr interessanter Kampf zu erwarten ist. -— Das Vorspiel bestreitet die HI. Gef. Nagold gegen die HI. Gef. Efsringen. W. F.
Vom MkkM MvM
Roman von Holla Gutkelch.
Lopzrigiit bz» ?rc>iuoilieus-Verlag Or. Lielmekor, Oröboorell d. Lltinolien.
> (23. Fortsetzung)
In einiger Entfernung von der klagendest Kruppe hockt der große Häuptling der Dschun« gel Ie-crois-en-Dieu. Er ist ein starker Mann von respektheischendem Aeußeren mit brutä?) lem Mund und flinken schlauen Augen. Ein paar weiße gerade Striche unterhalb der Schlä; fen sind seine ganze Bemalung, lieber den Schulter trägt er ein Leopardenfell und mm die Hüften einen Schurz aus bunten Glasperlen. Messingspangcn umschließen seine fiel« schigen Arme. Neben ihm hocken demütig sein» Leiden lluterhäuptlinge. Er winkt mit bei Hand der Bewachung der beiden Aerzte zu? ..O Kalo,na!" '
Dos Passos und Lewis werden an die Bahre» Tonga-Tongas geführt, der unglücklich sein» Augen gen Himmel schlägt. Je-crois-en-Diew erhebt sich schwerfällig und tritt zu den Eefan« genen, deren Fesseln er durchschneidet. Daum macht er ein Zeichen, das die Trommeln un» den heulenden Gesang verstummen läßt. EL deutet auf den gräßlich stöhnenden Tonga- Tonga und sagt drohend zu Dos Passos: „Es sterben, weil du ihm Teufel in Bauch gezaubert erben. Neger haben Angst vor Teufel, darum r tragen Tonga-Tonga jetzt in Feuer. Feuers machen kaputt Tonga-Tonga, machen kaput
haben, bilden jetzt zwei Reihen von der Bahr« zum Feuer. Sie halten ihre Speere so, daß eine Gasse aus Speerspitzen entsteht, aus de, es kein Entkommen gibt.
Estimmig zeigt Ie-crois-en-Dieu auf den flammenden Holzstoß. „Ihr jetzt gehen ist Feuer oder Ie-crois-en-Dieu Euch machen gehen!"
„Aber Ie-crois-en-Dieu". »ersucht Dos Pas, sys ihn umzustimmen, „ich habe Tonga-Tong« yjchts Böses getan. Ich habe ihn geimpft, weit ich ihm helfen wollte."
„Warum du ihm dann haben Teufel-Peso ist seinen Bauch gezaubert?" will der Häuptling wissen.
Dös Passos sieht eine Möglichkeit, dem Tod. zu entrinnen. „Aber deswegen brauchst du ihH opch nicht zu verbrennen! Den Teufel-Peso kann ich ihm doch, wieder Herauszaubern." Ar greift verstohlen in die Hosentasche und trit» zu Tonga-Tonga.
Beschwörend hebt er die Hände, haucht den auf oer Bahre liegenden Neger an. „Abrakc^ daora — simsala bim!" murmelt er geheim» ^i^ioll. Deine großen Augen glänzen metal»
Die kleine Gemeinde der Reger spürt den Herrenmenschen, sie sehen plötzlich in ihm nicht mehr den gehaßten weißen Arzt, sondern einest Halbgott. Wie gebannt starren alle auf den geöffneten Mund- Nur Ie-crois-en-Dieu betrachtet den Weißen noch mißtrauisch.
Dos Passos streicht Tonga-Tongas stauch. „Olla — olla, da ist er ja!" ruft er laut uns! hält einen Silberpeso hoch. Er zeigt ihn Je«, crois-en-Dieu und den Unterhäuptlingen. Dann! wirft er ihn ins Feuer. „Teufel verbrennen jetzt, Tonga-Tonga gesund!"
Gleich richtet sich der eben noch in Todes,i quälen Liegende von seiner Vahr« auf, ziehtz, nzit strahlendem Grinsen seinen Mund von eil nepi Ohr zum anderen. Er springt herunter " guf seinen Bauch. „Tonga-TongH
reit er glücklich, und noch einmal onga bfiri!" Mit scheuer Ehrfurcht blicken die Schwarzen auf Dos Passos, eine; gch dem anderen kreuzt die Arme über ds> risst und neigt demütig vor ihnf.den Kopf. Ie-crois-en-Dieu sieht die Wirkung, di« D Passos Zauberei auf seine Leute macht l» glaubt kein Wort von dem Schwindel,, aber e exkennt darin gijoße Möglichkeiten für siö selbst. Darum hakt er den Arzt freundschaft lich unter, murmelt etwas von Whiskytrinken und verschwindet mit ihm in seiner Hütte! Die beiden. Unterhäuptsjnge wollen ihm f ' ^n. aber er läßt den Titrvortzang histtöt
nd'Dos Passos fallen.
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8in» viL >vLOM-:ir«l'ri-:ir v«8 8IKOL8. ULRLL v^8 VO«SH-v I>L8 SOI-v^llLN.
Im Kalbdunkel der Hütte sieht Dos Passos« dgß die Wände mit ungewöhnlich schönen Leo- vardsn. und Tigerfellen geschmückt find. Aues den vier Ecken des Raumes blicken hölzern» Marken. Neben einem Fellager steht ein priz jniitv geschnitzter Tisch mit mehreren Whisky» flaschen, Beutestücke aus der Station. Auf el, N«r Kiste, die von einer Binsenmatte überdeckt ist, hat Ie-crois-en-Dieu alle anderen bei der Ntederbrennung gerettete» Gegenständ» aufge- aut: Mikroskope, Tropenhelme. Revolver, Ra- Srapparate und einen Füllfederhalter. Dos Passos betrachtet lächelnd das Sammelsurium' Als er den Blick wieder hebt, sieht er in db leuchtenden schwarzen Augen einer jur " Dschungelschönheit, die bewegungslos in ei Winkel der Hütte kauert. Im schwarzen haar hat sie eine weiße Orchidee, bunte ElasH steine glitzern an ihrem Hals. Sie lacht den weißen Mann an. Mit einer herrischen Bewegung weist Ie-crois-en-Dieu sie hinaus.
„Du hast eine schöne Frau, Amigol" lobt! Dos Passos.
„Nix Frau — Freundin von mein-^Herz'^ strahlt der Häuptling. „Frau so —Er zeigt das doppelte seiner eigenen Körperfülle.
„Hm, hm", macht Dos Passos er kann ein Lachen kaum unterdrücken. Iq-crois-en-Dieu scheint neben den göttlichen Weisheiten bet Missionarschule auch noch allerlei irdische lln« lugenden in Puntamarra gelernt zu haben.
Plötzlich verwandelt sich Ie-crois-en-Die'u bis, her freundliches Gesicht in eine zornige Gr« masse. „Du mich jetzt auch machen große Zant berer oder ich dick macken Kovf ab."
(Fortsetzung folgt,^