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Unter den landeselgenen Verbänden, die im Gstcn als §relwillige gegen den Bolschewismus kämpfen, zeichnen sich viele durch Ihre kühne Reitkunst aus (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Mcntz-Scherl)

Ei» Engländer bei de» Bankers

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pt. Stockholm, Ende Juni.

Einer der namhaftesten englische» Publizisten, der auch Mitglied des Unterhauses ist, der diplo­matische Korrespondent desNews Chronicle". Vernon Bartlett, veröffentlicht in einer Artikel­serie seine Eindrücke über die Zustände in den USA., wie er sie in einer zweimonatigen Reise kennengelernt hat. Diese Ausführungen Vernon Bartletts sind ein bezeichnendes Zeugnis bei Un­sicherheit und in gewissem Sinne auch Aengft- lichkeit, mit der man in England eine Entwick­lung in den USA. beobachtet, die man nicht über­sehen kann,' teilweise auch nicht versteht und die weiterblickenden englischen Beobachtern um so mehr Sorge macht, als die englischen Nachkriegsphanta­sien in weitestem Umsange aus der Illusion eines politisch willfährigen Amerikas beruhen. Vernon Bartlett aber kan» nur die allgemeine^ Klag« der meisten englischen Amerikareisendcn bekräftigen, daß die USA. grundverschieden von England sind und daß die innere Entwicklung in den USA. mit ihren zahlreichen, einander widersprechenden Strömungen die große Unbekannte bleibt, deren Lö­sung peinliche Uebcrraschungen bieten kann.

Zunächst behandelt Vernon Bartlett die Kriegs­stimmung in Amerika, das heißt die Einsatzbereit­schaft der amerikanischen Massen und erklärt offen, daß ihm dieses KapitelAmerika im Kriege" tiefe Enttäuschung gebracht habe. Der größte Teil der Amerikaner habe das Wesen des Krieges über­

Kreta - der gewappnete Fels im östlichen Mittelmeer

Irutzstira «>er 8üäv,tkl»nke Europas - Latterieo unck Lunker sperren jecken Zutritt / Von Kriegsberichter Lrun« Witte» sack

rck. Zwei Jahre etwa ist es her, als deutsche Operationen im östlichen Mittelmeer der Welt den Atem verschlugen: Kreta, die größte Insel der Levante, wurde in. bisher einmaligem Einsatz von heldenhaft kämpfenden deutschen Truppen auf dem Luftwege niedergezwungen. Seitdem ist diese natür­lich geschützte Felseninsel künstlich zu einer Fel­senburg unvorstellbaren Ausmaßes ausgebaut worden. Sie schiebt sich sichernd als Abwehrwall vor die Südostflanke Europas. Sie legt sich schüt­zend vor Griechenland und Vorderasien und be­herrscht als Sperriegel der Aegäis die Zugänge zu den Dardanellen und zu den rumänischen Erd­ölquellen.

Es ist noch früh am Vormittag, als wir eine ausgedehnte Fahrt kreuz und quer durch die lang­gestreckte Insel antreten. Aber schon legen sich die Strahlen des Sonnenrundes sengend über eine Landschaft, die wie zartester Tüll unter der drük- kenden Hitze flimmert. Um uns breiten sich un­übersehbare Olivenhaine und srischgrüne Plan­tagen unter dem ewig blauen Himmel aus. Pal­men, echte Kastanien, Johannisbrot-, Feigen- und Mandelbäume ordnen sich willkürlich unter sie. Am Rande der autofesten Straßenbänder blühen über­mannshohe Kakteen, strecken stachelige Agaven ihre scharfen Schwerter empor. Weinberge und Gärten überall, immer wieder unterbrochen von alten Bewässerungsanlagen, den Lebensspendern Mtet der subtropischen Sonne.

B-Stellen in FelSnestern

Weit geht unser Blick hinüber zu der aufgeris­senen Felsenküste und der fast unbeweglichen, in- dischblauen See, hinüber zu den hochausstrebenden Gebirgsketten, aus denen heraus die ..Weißen Berge" und das noch schneebedeckte Haupt des heiligenI d a", der Wiege des Zeus, erhaben auf- leuchten. Von hochgelegenen B-Stellen aus er­kennen wir weit entfernte Inselgruppen, die sche­menhaft im Dunst des erwärmten Meeres daliegen. Unsere Gedanken wandern hinüber nach Rhodos, dem Vorderasien zugewandten Eckpfeiler des gro­ßen Schutzwalls, der sich wie rin riesiger Schild vor die Gestade der Balkanländer legt.

Hunderte von Kilometern fahren wir auf dem hellgrauen Band der zu Autostraßen ausgebauten Gebirgswege dahin, die in oft gewundenen Ser­pentinen ihren Weg entlang der steilen Felsen­küste, an den Hängen schroff abfallender Gebirgs­züge vorbei oder durch weite, von Fruchtbarkeit überschäumende Ebenen nehmen. Oft wird die Fahrt durch Besichtigungen militärischer Anlagen und durch Besprechungen mit den Äbschnittskom- mandeuren unterbrochen. Heute sind wir> Gäste eines italienischen Divisionärs, morgen bei einer Heeresküstenbatterie, auf dem Leitstand einer'Ma­rineartillerieabteilung oder in den Stützpunkten deutsch-italienischer Marineeinheiten.

Ueberall rühren sich fleißige Hände, deutsche und italienische Soldaten mit braunderbrannten entblößten Oberkörpern, Massen kretischer Zivil- arb etter, übermäßig mit Bekleidungsstücken be­hängen. Wenn wir an ihnen langsam vorüber­fahren, stehen sie still und grüßest uns mit strah­lendem Gesichtsausdruck. Hier werden die Berg­straßen erweitert, dort treiben Festungspioniere die letzten Stollen in das harte Gestein. Sprengungen, Arbeiten in den Steinbrüchen, der Motorengesang vollbeladener Lastkraftwagen, die scharfen Befehle beim Batterieererzieren und vieles mehr geben der reizvollen Landschaft das Gesicht eines rührigen, wohlgeordneten Ameisenhügels. Auf Freitennen schaffende Insulaner und mit Früchten des Landes beladene Esel und Zweiradkarren vervollständigen das immer wieder fesselnde Bild auf dieser Götter­insel zwischen Europa, Asien und Afrika.

Eine tief gestaffelte Festung

Tief sind die Befestigungsanlagen gestaffelt. Die drohend seewärts gerichteten Rohre schwerer und schwerster Batterien sind selbst von Land aus kaum ausznmachen. Sie liegen zwischen Scheinstellungen wohl getarnt, meist im Schutz eines bombensicheren Felsendaches klar zur Abwehr. Festungsriegel mit Panzerwällen und -grüben, schwer einbetonierte "ampistimde und Bunker sperren die wenigen, bis ans Wasser heranreichenden Ebenen, weit hinter den eigentliche» mit Draht- und Minenhinder- »tssen umgebenen Küstenverteidigungsanlagen. Mo­torisierte Gebirgsjägerbatterien, Sturmgrenadier­kompanien und kleine Scestreitkräfte stehen jeder- zett öum Einsatz bereit. Ueber die ganze Insel verteilen sich Flugplätze als Absprungbasen unserek Luftwaffe. In tiefen Höhlen, von riesigen Felsmauern überdacht, lagern ausreichende Mengen Betriebsstoff Munition und Verpflegung. Viele Zisternen und Filtrieranlagen stehen zur Verfü- MNL dir dar so nstwendige Trinkwasser auf weite

Sicht liefern. Dazu ist alles getan worden, um Fiebcrplagen auszuschalten.

Bietet schon der felsige Charakter der Insel einen natürlichen Schutz gegen jeden Angreifer, so wird der fast friedensmäßige Ausbau der Wasserfeste auch als künstliche Festung nicht nur jede Landung selbst von kampfkräftigen Feindgruppen, sei es nun von See oder der Luft aus, zunichte machen, sondern gleichzeitig auch dazu angetan sein, das Tor zur Aegäis und damit zum südosteuropäischen Fest­land abz uriegeln.

Der kleinste Staat Europas

Selbst erfahrene Geographen dürsten in einige Schwierigkeiten geraten, wenn man sie nach der Republik Tavolara befragt. Obwohl es sich hier um einenStaat" handelt, der nicht nur heute noch

besteht, sondern sogar in Europa gelegen ist. Tavo-- lara ist ein Jnselchen, an der Ostseite von Sar­dinien gelegen, und zählt in der Länge acht Kilo­meter bei einer Breite von fünf Kilometer. 1336, als die Insel 50 Einwohner besaß', wurde sie einer italienischen Familie als Eigentum übergeben, wor­auf der Chef der Familie sich selbstherrlich als Paul I zum Fürsten ausrief. Als dann das Königreich Jtanen gegründet wurde, übersah man diesen Zwergstaat, der bis heute somit de facto und juristisch seine Selbständigkeit behielt, obwohl er nirgendwo diplomatische Vertretungen unterhält. 1883 starb Fürst Paul I., worauf Tavolara sich zurRepublik" machte. Heut- zählt dieser einzig­artigeStaat" 20 Einwohner, die keinerlei Ver­bindung mit der Außenwelt unterhalten, sondern ihr eigenes, vollkommen autonomes und auch autar­kes Dasein leben.

Auf und neben der Cannebiere

Oeutsckie 8vlrlate» in Marseille /Von Kriexoberickrter Ivknnnes Uattkievea

La Cannebiöre ist die große, breite Hauptstraße in Marseille, allen Seeleuten und sonstigen Marseillebesuchern seit Jahrhunderten bekannt. 1936 ging ihr Name durch alle Zeitungen, als eines ihrer großen Warenhäuser nicderbronnte und viele Menschenleben forderte. Ein Jahr später wurde sie nochmals in aller Welt bekannt, als König Alexander von Jugoslawien und Frankreichs Außenminister Barthou ermordet wurden, nachdem ihr Kraftwagen die ersten 80 Meter der Canncbiöre zurückgelegt - hatte.

Für die Macseiller ist ihre Hauptstraße, an deren unterem Ende der Alte Hafen liegt wie ein großes Wasserbassin vor der Allee eines Parks, das A und O. Von früh bis spät schieben sich die Menschen auf ihr in dichtem Gewühl hin und her. Nur Sonntggs sind die Marseiller der Innen­stadt dort weniger vertreten, um eine Fußgänger- katastrophe zu vermeiden. Weil dann nämlich bas Volk aus den entlegenen Stadtteilen ins Zentrum strömt, um auch einmal aus der Cannebiöre zu lust­wandeln.

Auf ihr und neben ihr tritt stündlich und über­all der deutsche Soldat in Erscheinung. Die Landser, der Hitze wegen mit behördlich" geneh­migten geöffnetem oberen Knopf, und, wie es In einer großen Hafenstadt nicht anders denkbar ist. besonders zahlreich auch die blauen Jungen der deutschen Kriegsmarine. Beide geben seit einem halben Jahr dem Straßenbild das Gepräge. Ueber­all sieht man Feldgrau und Blau. Die dritte vor­herrschende Farbe ist das Rot, jeweils in kleineren, aber um so zahlreicheren Mengen vertreten: das Rot der Lippenstifte, das zu jeder Französin ge­hört wie die Sonnenbrille.

Auf und neben der Cannebiöre trinken Matrosen und Landser an kleinen Tischen auf den Bürger­steigen ihren Aperitif. So erholen sie sich von einer der beliebten Besichtigungsreisen durch die Waren­häuser. Abends sitzen sie vielleicht in einer der vielen Bars mit sowohl seltsamen als auch roman­tischen Namen. Die kleinen Kapellen sind sehr auf­merksam und flechten in ihre Darbietungen deut­sche Melodien ein.

Besonders beliebt ist seit einigen Wochen ein Bummel über den gegenwärtig stattfindcnden

Jahrmarkt. In dieser benzinarmen Zeit kann man dort auf dem Auto-Skooter seine motorsport­lichen Leidenschaften abreagieren. Ja, man kann sogar ohne Vollkaskoversicherung und drohendes Strafmandat die anderenVerkehrsteilnehmer" anrempeln oder über den Haufen zu fahren ver­suchen. Auch die vielen Photographenbuden haben es unseren Soldaten angetan.

In den Schießbuden wiederum kann man eine Papierpuppe gewinnen, wenn man ihren Le- benSfaden, an dem sie aufgehängt ist, durchschießt. Mit Vorliebe zielt man auf den Faden, an dem ein Ex-Negus baumelt. Kommt einem dabei die abessinische Hitze zum Bewußtsein, die hier unten herrscht, kann man sich von einem Strandbad aus in die salzigen Fluten des Mittelmeeres stürzen. Bevor die Städtische Oper kürzlich ihre Spielzeit beendete, besetzten Landser und Matrosen allabend­lich einen Großteil der Plätze. Im Repertoire tauchte sogarTannhauser^ auf. Oder man kann in französischen Kinos dabei sein, wenn Hans Moser und Theo LIngen sich zanken und wie Heinz Rühmann sich als Bruchpilot produziert.

An Sonntagen gibt es dann Pferderennen, Fuß­ball Boxkämpfe um did französische Schwergewichts­meisterschaft und Stierkämpfe. Das hatte man noch nicht gesehen, und nahm die Gelegenheit wahr. Die Bemühungen der zuständigen Wehr­machtsstellen, den Soldaten Abwechslung und Zer­streuung zu bieten, sind vielgestaltig und erfolgreich. Das Soldatenkino zeigt jeden Tag in mehre­ren Vorstellungen deutsche Filme und die Wochen­schau. In der Halle oes Kinos findet man eine hochmoderne Bar vor, die alle Getränke von Frucht­saft und Bier bis zum Schaumwein beherbergt. Im Aufträge des OKW. kamen schon ungezählte KdF.- Trupps nach hier, das Deutsche Theater in Lille gab ein Gastspiel und die Berliner Philharmoniker unter Hans Knappertsbusch ließen Schubert, Wag­ner und Liszt durch die vollbesetzte Oper klingen.

So entfaltet sich überall dort, wo deutsche Solda­ten im Ausland auf Wache stehen, ein Stückchen Deutschland. Es ist jedesmal rin musikalischer, tänzerischer humoristischer oder zauberkünstlerischer Gruß aüs oer schönen Heimat.

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Haupt noch nicht erkannt. Hader, Uneinigkeit und kleinliche Zänkereien stellten einen latenten Gefahrenherd dar. Die Massen seien jeden Augenblick bereit, sich bei geringsten Mangelerschei» nungcn gegenseitig zu beschuldigen und dir Selbst­verständlichkeit, mit der die Amerikaner den Reich­tum ihres Landes, beispielsweise in der Lebens­mittelversorgung und den Rohstoffzugängen, hin- qenommen hätten, verleite sie nur dazu, bei den kleinsten Enttäuschungen oder Widrigkeiten des Kricgsalltags zu klagen oder nach Schuldigen zu' fahnden. Der Rcgierungsapporat werde dadurch in der peinlichsten Weise behindert und oft verhindert Dieser Stand der Dinge sei. so meint Vernon Bartlett, um so bedenklicher, als die USA. ia erst iin Beginn ihres Kriegseinsatzes stünden und ohne Zweifel noch sehr viel schwerere Zeiten vor sich lie­gen haben Aber jetzt schon habe sich der Respekt vor dem Gesetz bei vielen Volksschichten in der ersten Erprobung, bei der ersten Belastung der eige­nen Bequemlichkeit in den Sport verwandelt, nach de» beste» Umgehungsmöglichkeiten des Gesetzes zu suchen

Dann behandelt Vernon Bartlett dir Auswirkun­gen der inneramerikanischc» Entwicklung während des Krieges auf die politische Zukunft der USA. Das Verständnis gegenüber England und dessen Kriegs- und Nachkriegssorgen sei aus einen verhält­nismäßig kleinen Kreis von Amerikanern beschränkt., Tiefe Freundschaft" zwischen Churchill und Roose- velt, so meint der englische Beobachter, sei das ein­zige Positive in dieser Hinsicht, andererseits aber so deutet Vernon Bartlett vorsichtig an habe Churchill seine Popularitätshascherei in den USA. vielleicht auch etwas überspitzt und sich da­durch bei argwöhnischen Beobachtern in den USA., Feinde gemacht. Einige Nordamerikaner gingen so­gar so weit, fährt Vernon Bartlett sort, offen zu

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während im übrigen Europa der Sommer seinen Einzug gehalten hat, liegt in Nordnvrwegen noch so viel Schnee, daß er sich neben der Rollbahn -er Zeldslugplähe zu Bergen türmt (PK. Hlrschfelder-Scherl)

0n den Sergen Montenegros Oer Kommandeur einer deutschen Gebirgsdivision beobachtet von seinem Gefechtsstand aus die Opera­tionen der ihm unterstellten Truppen gegen die bol­schewistischen Banden (PK.-Aufn.: Zepke-Scherl)

erklären, daßder listige Churchill den unschuldigen Roosevelt" überredet habe, amerikanisches Material nach Europa zu senden, während die Nordamerika­ner im Stillen Ozean zugrunde ginge».

Jeder ausländische Beobachter in den USA., fährt er fort, komme immer wieder zu demselben Grundeindruck, daß für die Mehrheit der Nord- amerikanec der Krieg gegen Europa auch nicht an­nähernd von der gleichen Bedeutung wie etwa für England sei, für sie bleibe der Krieg gegen Japan der Hauptkrieg. Man könne allgkmeingültig sagen, daß für den Durchschnittsamcrikanerder Krieg nicht ein Krieg gegen Deutschlands sondern ein Krieg gegen Japan ist". Dies bedeute nichts anderes, so warnt Vernon Bartlett, als eine Rückkehr auf Umwegen zu dem in England so gefürchteten Isolationismus in den USA.Der Isolationismus ist nicht tot", erklärt denn auch Bartlett. Die nordamerikanischen Iso- lationisten, die dt« Teilnahme der USA. an einer, Neuformung der Welt nach dem Krieg formell akzeptiert haben, sähen dieses Versprechen nicht etwa als eine Verpflichtung an, die sie ihren Ver­bündeten gegenüber eingegangen seien, sondern eher als eine Form des nordamerikanischen Hur- ^ schaftstriebes". Das Gerede vomamerikanischen Jahrhundert" sei das große Schlagwort dieser Neu- Jsolationistrn, die jeder Festlegung der USA. auf die englischen Sorgen dadurch sich entziehen suchen, daß sie auf die Losung:Die Welt oen Amerika­nern" ausweichen. Gewiß seien dievernünftigen und objektiven Beobachter" in den USA. solchen > Schlagworten feind, die meisten jedoch, vor allem auf dem flachen Lande, hätten sich in ihrerange­borenen Selbstüberhebung" nur zu leicht von die­sen oder ähnlichen Schlagworten fesseln lassen.

Die Streiffrage, ob und inwieweit Nordamerika* wieder zu einer Isolationspolitik zurückkehren wolle, spiele auch, meint Vernon Bartlett, eine wich­tige Rolle in der amerikanischen Innenpolitik. Sie werde wahrscheinlich der entscheidende Faktor in der kommenden Präsidentenwahl darstellen, zu der dieser Engländer bemerkt daß Roosevelt sehr viel an Volkstümlichkeit eingebüßt habe. Auf repu­blikanischer Seite sei nach wie vor der populärste Präsidentschaftskandidat Wendest Willkie. Er habe sich jedoch sehr heftige Gegner geschaffen, da er die Außenpolitik Roosevelts unterstützt habe und Millionen Republikaner würden deshalb lieber einen Wahlkampf gegen Roosevelt verlieren, als ihn mit Willkie als Kandidaten gewinnen. Willkie, so meint Vernon Bartlett, verdieneEnglands tiefe Dank­barkeit,", da er mit Roosevelt die größtmögliche Hilfe der USA. für den Kampf in Europa fordere, aber Willkie habe dadurch ohne Zweifel viel von seiner Beliebtheit in der eigenen Partei ein- grbüßt. Vernon Bartlett steht unter diesen Umstän­den innenpolitische Vcränderungsmöglichkeiten i»< nerhalb des nächstes Jahr-s in den USA. voran».