Schwarzwalö-Heimat

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Alle Hünde zur Bergung der Ernte

?,n den kounuenden Wochen und Monaten find wieder alle Hände nötig zur Bergung derj Ernte. Mehr als je müssen Stadt und Land Zu­sammenarbeiten, um das Brot für den Winter sicher zu stellen. Auch die Frauen schließen sich da nicht aus. Wie manches junge Mädel hat in den vergangenen Jahren seinen Urlaub unter das MottoErntehilfe" gestellt und ist in ein Ernte- lager der Jugendgruppen der RS.-Frauenschaft gegangen, um von dort aus bet dem Bauern Ernte­hilfe zu leisten.

Zur Getreide- und Hackfrucht ernte werden auch in diesem Jahr wieder Erntelager durchgeführt und zwar im August. Ueber die schwerste und härteste Arbeitszeit dem Bauern und der Bäuerin beizustehcn, gehört zu den schönsten Aufgaben der NS. - Frauenschaft Deutsche? Frauenwerk. Manche ältere Frau, die sich auch gerne einsetzen würde, und sei es vielleicht nur stundenweise oder übers Wochenende, die sich aber zur Feldarbeit nicht tauglich fühlt, kann der Bäuerin in Haus und Hof beifprin- gen, ihr beim Kochen und Flicken helfen, Kin­der beaufsichtigen und das Geflügel und die Klein­tiere füttern. Auf diese Weise trägt auch sie ihr Teil zur Bergung der Ernte vom Sommer 19-13 bei.

Schwäbische Frauen und Mädel! Meldet euch zur diesjährigen Erntehilfe bei eurer Ortssrauen- fchaftsleiterin oder Jugendgruppenleiterinl

Lalwer Slandesnachrichterr

Monat Mai 1943

Geburten: Schauecker, Renate Lydia, T. d. Gemeinschaftspflegers Sch., Altbulach. Rehm, Albrecht Friedrich, S. d. Wagner­meisters R., Calw. Sakmann, Wilhelm Gottlieb, S. d. Erbhofbauern S., Calw-Alzen- berg. Schwämmle, Siegfried Hans-Georg, Sohn d. Fuhrmanns Sch., Teiuach-Station. Posting er, Gertrud, T. d. SA-ObertruPP- fiihrers P., Calw. Burkhardt, Karl Gott­hilf, S. d. Metzgers B., Bad Teinach. Seiz, Gebhard Karl, S. d. Schlossers S., Stamm­heim. Kreudler, Margrit, T. d. Flaschners K-, Efsringen. Armbrust er, Jngeborg, T. h. Lanowirts A., Aliensteig. Schmid, Inge Frida, Tochter d. Landwirts S., Gechingen. Kirchberger, Siegfried, S. d. Unterfeld­meisters K., Calw. Lehwald, Heide, T. d. Kraftfahrers H., Gültlingen. Engelen, Georg Hartmut, S. d. Dr. med. E., Unter­lengenhardt (Sanatorium). Schulz, Friedr., Sohn d. Kammachers S-, Calw-Alzenberg. Lörcher, Horst, S. d. Rangierarbeiters L., Calw-Alzenberg. Rummel in, Manfred, S. b. Schlossers R., Stammheim (Schleiftäle). Winkel, Gerhard Willi, S. d. Bäckers W., Hirsau. Barth, Helga, Tochter d. Maschinen­einstellers B., Gültlingen. Stepper, Fritz, S. d. Landwirts St., Schönbronn.

Heiraten: Eber, Hans, Oberleutnant Wien Mit Schmid, Helene, Nachrichtenoberhelferin Calw. Berkemer, Karl, Bäcker Quei­dersbach mit Frank, Anneliese Rosa, Büro­gehilfin Calw. Beiher, Max Ludwig, approb. Arzt Calw mit Schuster, Hedwig Irene, Haustochter Calw. Gilla, Richard Hermann, Dr. med. Göppingen mit Zeise r, Maria Magdalena, Behördenangestellte Calw.

Haller, Rudolf, Bürodiener Calw mit King, geb. Minierer, Elisabeth«, Ludwigs- hurg. Mitschele, Willy Karl, Friseur­meister Calw mit Erbele, Emma, Friseusin Calw. Blum, Eugen Wilhelm, Glaser­meister, Obergefreiter Calw mit Büchner, Elisabeth Lina, Filialleiterin Calw. Ah- lisch, Max Ernst Emil, Konstrukteur Dagers- heim mit Zipperer, Lotte Elisabeth, Stütze Calw. Kemmler, Hermann, Wachtmei­ster Kornwestheim mit Feldweg, Gertrud, Geschäftsinhaberin Calw. Pfrommer, Matthäus, Fabrikarbeiter Altburg mit Broß, Lore Emilie, Spinnerin Calw-Wimberg.

Sterbefälle: Bitz er, Christian Friedrich, verh. Rentner, Calw, .90 I. Luibrand, Wilhelm,^ verh. Dentist, Calw, 64 I. - Etorner, August, verh. RBahninspektor i. R., Neuhengstett, 55 I. Blatt er, Maria, geb. Aufrecht, verh. Bäckersfrau, Calw, 64 I.

Bäuerle, Rosine, geb. Landherr, Bauers­ehefrau, Hornberg, 54 I. Haller, Mat­thäus, verh. Ortssteuerbeamter i. R., Calw, 911. Dalcolmo, Albert, verh. Schreiner­meister, Calw, 62 I. Bauer, Christine, geb. Schucker, Witwe, Monakam, 75 I.

Oer Monat ohne Finsternis

Der Juni ist der hellste Monat im Kreislauf de» Jahres. Die Nächte zeigen keine wirkliche Dunkel­heit. Die Sonne verlegt ihren Aufgang im Laufe des Monats weitere vier Minuten vor, ihren Unter­gang weitere IS Minuten zurück, so daß es abends bis 22 Uhr noch so gut wie hell ist und morgens bereits um 3 Uhr wieder Tageshelle einsetzt. In den Zwischenstunden bleibt am Nordhorizont ständig rin Heller Lichtbogen erhalten. Er entsteht dadurch, daß die Sonne nur so wenig hinter dem Horizont absinkt. Diese Zeit der Hellen Nächte gilt als dir astronomische Höhepunkt des Sommers.

Mit diesem astronomischen Höhepunkt verbindet sich der meteorologische Schwerpunkt des Sommer­halbjahres. Da sich die stärkste Sonnenkraft, die im Juni eintritt, in der Erdatmosphäre erst einige Wochen später auswirkt, namentlich deshalb, weil 'sich die Oberflächen der Wassermassen nicht so schnell erwärmen wie die Erde und daher noch eine gewisse abkühlcnde Wirkung ausüben, pflegt sich für gewöhnlich im letzten Junidrittel das Sommer wetter zu stabilisieren. 'Unter dieser Stabilisierung ist ein gewisses Gleich­maß an sommerlicher Wärme rii versiebe». Natür-

nm rn oreie erniwimung mcyi m ieoem xzayre gleichartig. Das hängt von dem allgemeinen Cha­rakter des Sommerwetters ab. Im vorigen Jahre war es so, daß sich das Sommerwetter im Juli stabilisierte und bis tief in den Herbst hinein in diesem Zustand verharrte.

Mitte Juni macht sich meist die bekannte Schafskälte bemerkbar, so genannt, weil sie in der Zeit der Schafschur einen Abschnitt relativ kühlen und regnerischen Wetters bringt. In Som­mern, die einen verhältnismäßig trockenen April und Mai hatten sind die Regenabschnitte der Schafskälte von höchster Bedeutung. Ein gewisses Ausmaß an Schlechtwetter ist im Juni für die Ernte zu begrüßen, weil für die reinen Ernte­monate im Juli, August und September, die ge­wöhnlich Wärme und Sonnenschein bringen, ein ausreichendes Maß an Feuchtigkeit nützlich ist.

Meder braune Glücksmänner

In den nächsten Tagen werden wieder die brau­nen Glücksmänner das Straßenbild beleben Als lebendiges Glied der deutschen Opfergeineinschaft werden sie sich in diesem Jahre ganz besonders für das Kriegshilfswerk einsetzen. Unsere Gebesreudig- keit wird ihnen ihre gewiß nicht leichte Aufgabe erleichtern. Diese vierte Reichslotterie der NSDAP, wird übrigens die größte Lotterie fein, die bis jetzt durchgcführl wurde. Dafür bringt diese Lotterie aber anch mit ihrem Gewinnplan von 14 Millionen Reichsmark eine reiche Anzahl an Gewinnen und Prämien. Auf die Prämien­lose^ die so oft nicht genügend Beachtung finden werden bei der Prämienziehung am 30. September 224 000 Mark ausgelost. Das ist so viel wie vor 1933 nur die größten Lotterien als Gesamtgewinn­plan aufgewiesen haben. Immerhin kann man mit diesem unscheinbaren kleinen Prämienlos bis zu 5000 Mark gewinnen. Deshalb heißt es. die Prä­mienlose fleißig sammeln.

Keine Spazierfahrten mit dem Fahrrad

'Das Fahrrad ist für zahlreiche Schaffende das unentbehrliche Verkehrsmittel, um von der Wohnung zur Arbeitsstätte zu gelangen. Diesen Schaffenden allein steht es zu, das Fahrrad zu benützen. Un­nötig und zu verurteilen aber sind Radfahrten, die allein dem Vergnügen oder ähnlichen Zwecken die­nen. Mit dem Gummi müssen wir als einem wich­tigen Rohstoff Haushalten. Es ist deshalb in keiner Weise zu rechtfertigen, wenn Kinder nutzlos mit dem Fahrrad herumsahren. Für diese stehen Sport- und Spielplätze als geeignete Er- voiunaslkiüten zur Verfügung. Äußervem fahl NY

unsere" Heimat ganz gnt zu Fuß durchwandern und es muß nicht unbedingt das Fahrrad bei Ausflügen benutzt werden.

IN Kiil ^v

Die förmliche Zustellung von gewöhnlichen Briefen ist auf Grund der Verordnung des Reichsminrsters der Justiz über Kriegsmaßnahmen auf dem Gebiete der bürgerlichen Rechtspflege bis ruf weiteres aufgehoben worden.

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Bei einem großen Teil der nach dem Ausland bestimmten Postpakete wird von den Ver­sendern immer wieder völlig ungeeignetes Ver­packungsmaterial verwendet. Die Postverwaltung muß daher Sendungen, deren Verpackung oder Ver­schluß bei der Annahme als unzureichend ange­sehen wird, zurückweisen

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Der Mitte Mai wegen. Anhäufungen von Brief- und Paketposten gesperrte P o st p a k e t d i e n st nach der Türkei ist auch für Pakete aus Hinterländern Deutschlands wieder ausgenom­men worden.

Am 28 Mai hat die böhmisch-mährische Post eine Gedenkmarke mit dem Bilde des stellvertreten­den Neichsprotektors in Böhmen und Mähre», tt- Obergruppenführer und General der Polizei Reinhard Heydrtch, zu 60 Heller herausgegeben. Der Zuschlag zur Marke von 440 Heller fließt der Reinhard-Heydrich-Gedächtnisstiftung zu.

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Durch Runderlaß hat der Reichswirtschaftsmini­ster die Exportvalutakontrolle sowie die Anmeldung zur Außenhandelsstatistik neu geregelt. Ab 1. Juli 1943 werden die Exportvalutaerklärung und der statistische Anmeldeschein zusammengelcgt. Von die­sem Tage an ist zu unterscheiden, ob es sich um >ine entgeltliche Ausfuhrordnung handelt, für die der Aussührer einen Gegenwert erhält oder erhal­ten hat, oder um eine unentgeltliche Ausfuhrsen­dung, für die der Aussührer keinen Gegenwert erhält.

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Altensteig. Rektor Feucht kann in diesen Tagen auf eine dreißigjährige Amtstätigkeit in Altensteig zurückblicken.

Perouse. Wir berichteten, daß ein Volks­genosse aus unserer Ortsgruppe hundert Mark für die Fliegergeschädigten in Stuttgart gab. Dieser Kriegsversehrte aus dem letzten Welt­krieg hat nun der Kreisleitung der NSDAP, weitere hundert Mark für ein oder zwei Wai­sen eines vermißten oder gefallenen Stalin­gradkämpfers übermittelt.

Reue Lebensmittel-Rationen unveröndert

krot- unä kettruisZen Oelegentieit rum Linlcauf von Linmaclirlucker

In diesen Tagen bekommen die Verbraucher die Lebensmittelkarten für die 51. Zuteilungsperiode vom 28. Juni bis 25. Juli. Die Rationen an Fleisch, Nährmitteln, Marmelade usw. sind gegen­über der jetzt laufenden Kartenperiode unverändert geblieben. Dagegen enthalten die neuen Brot- und Fettkarten die schon von der 50. Kartenperiode ab geltenden Zulagen an Brot und Fett. Bei den 618jährigen Verbrauchern wird die Butter­ration unter entsprechender Herabsetzung der Mar­garineration erhöht. Da die Erhöhung der Brot­ration um 300 Gramm für je vier Wochen auf den Brotkarten der jetzt laufenden Kartenperiode noch nicht berücksichtigt worden ist, enthalten die neuen Brotkarten nicht nur dir Abschnitte für 300 Gramm Brotzulage der 51. Kartcnperiode, sondern auch für die 300 Gramm Brotzulage der jetzigen 50. Karten­periode. Auf sechs dieser Abschnitte über je 50 Gr. kann der Verbraucher das Brot schon in der Woche vom 21. bis 27. Juni einkaufen. Jedoch gelten alle Abschnitte der Brotzulage bis zum Ende der 51. Kartenperiode, also bis zum 25. Juli. Für Kin­der bis zu drei Jahren wird die Brotzulag« auf die Weizenbrotabschnitte der Brotkarte abgegeben.

Ebenso wie die Vrotzulage gilt auch die But­terzulage von 50 Gramm für je vier Wo- chen schon von der SO. Kartenperiooe ab. Die neue Fettkarte enthält daher Abschnitte über eine Mehr­menge von 100 Gramm Butter Ein Teil der But­terzulage kann bereits in der Woche vom 21. bis 27. Juni eingckauft werden. Hierfür ist ein beson­ders gekennzeichneter Abschnitt vorgesehen, der gleich nach der Abgabe des Fettbcstellschelns für die 51. Kartenperiode eingelöst werden kann.

Auf die,neue Fleischkarte gibt es wie in der vori- gen Kartenperiooe eine Sonderzuteilung von 250 Gramm Gerstengrütze. Ist keine Grütze vorhanden, so können wieder Nährmittel, aber keine Teigwaren, gekauft werden. Wer ständig in Gaststätten ißt, kann den Grützcabschnitt in Reise­marken für Nährmittel Umtauschen.

Vom Beginn der neuen 51. .Kartenperiode an bis zum Ende der 54. Kartenperiode (also bis zum -17. Oktober) kann die von den Verbrauchern schon vorbestellte Sonderzuteilung von 1 Kilo­gramm Zucker bezogen werden, und zwar bei dem Einzelhändler, bei dem die Vorbestellung er- folgt ist. Die Hausfrauen können die normalen Zuckerrationen, die ihnen auf ihre für die 51. bis 54. Kartenperiode geltende Zuckcrkarte zustehen, schon im Vorgriff beziehen. Und zwar kann die Hausfrau in der neuen 51. Kartenperiode den Zuk- ker für diese und für die 52. Kartenperiode einkau­fen. In der 52. Kartenperiode kagp sie den Zucker

zugleich auch für die 53. Kartenperiode vorausbe­kommen und in der 53. Kartenperiode den Zucker für die 54. Periode.

In der 53. Kartenveriode bekommen die Verbraucher eine Sonderzuteilung von 125 Gramm Reis. Der Reis muß bereits auf die Fleischkarte für die 51. Kartenperiode, die einen Sonderabschnitt dafür enthält, vorbestellt werden. Da die alten Marmeladekarten, Eierkarten und der alte Bezugsauswets für entrahmte Frischmilch ab­laufen, werden diese Karten für die 51. bis 54. Kar­tenperiode neu ausgegeben. Auf die Marmeladekarte kann wieder wahlweise Zucker für alle vier Karten­perioden im voraus bezogen werden.

Oie dritte Raucherkarke

Ende Juni wird die alte Raucherkarte ab­laufen, und mit dem neuen Monat Juli tritt auch eine neue Karte in Kraft. Sie unterscheidet sich nicht von dem bisherigen Kontrollausweis. Es be­kommen nach wie vor Männer über 18 und Frauen zwischen 25 und 55 Jahren ihre Karte, wobei Frauen außerhalb dieser Regelung eine Karte be­antragen können, wenn sie einen unverheirateten Sohn oder den Mann bei der Wehrmacht haben. Dagegen wird die Truppe in der Heimat in Zu­kunft nickt mebr den üblichen braunen Ausweis er­halten, sondern eine rote Karte, die ausschließlich zum Einkauf in den Wehrmachtkantinen, Kasinos usw. berechtigt. Urlauber bekommen wie bisher mit den Lebensmittelkarten einen grünen Kontroll­ausweis, der auch beim Händler eingelöst werden kann. Anderseits kann man mit der braunen Karte wiederum nicht mehr bei der Truppe kaufen. Die Trennung beider Karten wird, so erwartet man, eine Entlastung der Einzelhandelsgeschäste mit sich bringen.

' Eine zweite Aenderung betrifft den Uebergang von der Höchst- und Mindestmenge zur Fest- menge. Bisher mußte der Händler seinem Kun­den eine Mindestmenge auf den Abschnitt liefern, er konnte aber auch nach Gutdünken bis zu einer Höchstmenge gehen. Die Spanne ist inzwischen aller­dings sehr gering geworden. Der Handel hatte die Bewegungsmöglichkeit immer begrüßt, weil er sei­nen Stammkunden und den wirklichen Raucher etwas besser stellen konnte. In Zukunft soll die auf den einzelnen Abschnitt abzugebende Menge grund­sätzlich fixiert werden, in welcher Höhe, bleibt den einzelnen Landeswirtschaftsämtern überlassen. In den Großstädten mit viel beanspruchter Jndustrie- bevölkerung soll die Zuteilung höher liegen als auf dem flachen Land, das noch manchen anderen Aus­gleich findet.

Wir sehen im Film:

Das Indische Grabmal" im Tonfilmtheater Nagold

Der zweite Teil des großen Filmwerkes, dessen erster TeilDer Tiger von Eschnapur" heißt, zeigt, wie der Maharadscha von Eschna­pur mit seinem Vetter, dem Prinzen Rami- gani, durch die Welt jagt, um seine Frau, Sitha, zu finden, die ihn wegen des Abenteue- rers Sascha Demidoff verlassen hat und als Tänzerin Indira in europäischen Varietös auftritt. In der Begleitung des Maharadscha befindet sich Irene Traven, die zu ihrem Ver­lobten, dem Architekten Peter Fürbringer, will, der im Aufträge der Maharadscha m In­

dien ein riesiges Grabmal baut. Dieses Grab­mal, das unter unendlichen Schwierigkeiten erstellt wird, soll die untreue Gattin des Ma­haradscha aufnehmen und sie für immer der Welt entziehen. Das ist die Rache des Maha­radscha. Um alle die genannten Personen ent­wickelt sich nun ein echt indisches Intrigen­spiel, das vor dem Maharadfcha nicht halt­macht und ihn mit knapper Not dem Tod entrinnen läßt.

Der Kulturfilm trägt, den Titel Schwarz Wald Melodie n". Er zeigt das Tagewerk der Schwarzwaldbauern und den Rhythmus ihres Lebens, das von der Schön­beit der Landschaft benimmt wird.

Vom »MklmI Msftzkt

Roman von Holla Eutkelch.

Oop^riZbt bz' Promsllious-Vsrlax: vr. Lielmcksr, Orödsureil b. dlüncbsn.

(14. Fortsetzung)

Ssdgewick haßt die bei den Damen Punta» marräs übliche verlogen-liebenswürdige Rede» weise, darum platzt er jetzt heraus:Damit sie hier von ganz ungesellschaftssähigen Mos« ritos gestochen werden." Aber niemand beach» tet feinen Einwurf, denn das Töchter-Trio in rosa Organdy ist eben mit einem Redeschwall und vielen Knicksen über das Gouverneur-Ehe- paar hergefallen.

Am anderen Ende der Halle liegt, durch in­direkte Beleuchtung in rötliches Licht getaucht, eine gläserne Tanzfläche. Ringsherum stehen kleine Tische mit tiefen Sesseln, Die farbige Kapelle sitzt in einem kleinen Privat-Urwald von Dschungel-Gewächsen. Sie stimmt einen Tango an. Ein Kreole sprechsingt den Refrain: Die schönste Orchidee der Dschungelnacht bist Du..." Negerhände schlagen dazu in scharf­akzentuiertem Rhythmus auf eine Eingebore- nen-Trommel. Unter den sich langsam über die Tanzfäche bewegenden Paaren sind auch Virginia Larsen und Bob Lewis.

.Wenn man diese Musik hört, kann man fast Sehnsucht nach der verfluchten Dschungel be­kommen" scherzt Bob in glücklicher Laune. Er strahlt, denn er hält Virginia im Arm. Tür­kis wie die Wellen des Karibischen Meeres ist die Farbe ihres hochgeschlossenen Abendkleides mit den weiten Aermeln, und soviel sich Lewis auch umschaut, seine Virginia bleibt doch die schönste Frau auf der ganzen Tanzfläche. Um das Handgelenk trägt sie ein schweres goldenes Armband. Bobs Verlobungsgeschenk. Fast mutet es an wie eine Fessel. Daß sie traurige Augen hat und immer wieder zur Glastür der Eingangs blickt, fällt ihm in seinem Gluck vor­erst .nicht auf.

Wird es dir nicht auch ein bißchen schwer, daß wir uns jetzt lange Zeit nicht sehen kön­nen?" beginnt er von neuem die Unterhaltung und legt >einen Arm fester um Virginia.

Hm", macht sie geistesabwesend.

Was ist denn mit dir, Virginia," fragt er erstaunt.

Sie nimmt sich zusammen, lächelt ihn an. Nichts, Vob was soll denn mit mir sein?"

Sie tanzen ein paar Schritte, dann meint Lewis versonnen:Weißt du, Virginia, das mit der Zeit ist eine komische Sache!"

Wieso, Bob?" Aber ihre Augen sind schon wieder an der Eingangstür.

Ja, ich habe eine Entdeckung gemacht!" er­zählt Lewis.Ein Tag ist gar nicht immer ein Tag! Das ist manchmal mehr und manch­mal weniger." Er merkt, daß Virginia mit ihren Gedanken wo anders ist und sagt mit zärtlichem Vorwurf:Du hörst ja gar nicht zu!"

Doch, Bob natürlich. Aber warum ist die Zeit eine komische Sache?" fragt sie ein biß­chen gequält.

Weil ein Tag, den man vor sich hat, viel länger ist als einer, den man hinter sich hat. Zum Beispiel: Die sechs Wochen, die ich jetzt weafahre, kommen mir heute vor wie sechs Jahre, und wenn ich zurückkomme" Er er­wartet, daß bei seinen Worten auf Virginias Gesicht ihr leises, von ihm so geliebtes Lächeln aufblühen und sie sich im Tanken unauffällig dicht an ihn schmiegen wird. Nichts davon ge­schieht. Die Musik bricht ab.

Was ist eigentlich, Virginia? Schlechte Laune an meinem letzten Abend?" wundert sich Lewis, während sie zu ihrem Tisch gehen. Er ist enttäuscht. Virginia läßt sich in den Sessel sinken.Aber nein, Bob, ich bin nur ein bißchen unruhig. Ich habe doch Nachtdienst. Du weißt, eigentlich wollte ich überhaupt nicht kommen!" Nervös greift sie nach ihrem Sekt- glas und trinkt den schalen Rest aus.

Aber Professor Förster hat mir extra gr- sagt, du darfst gehen. Außerdem, wenn etwas Wichtiges ist, wird man dich schon anrufen!" versucht er sie zu beruhigen.

Trotzdem, Bob, ich möchte nicht mehr lang» bleiben!"

Gut, Virginia. Aber ein Glas Sekt trinken wir noch! Ja," Seine Bereitwilligkeit rührt und ärgert sie gleichzeitig. Nie kann erNein" zu ihr sagen. Doch es ist gut so, denn, wenn er es jetzt täte, könnte es ein Unglück geben. Morgen früh fährt Bob ab, und wenn er wie­derkömmt, darf Peter nicht mehr da sein. Da­für wird sie sorgen.

Sieh mal den alten Sedgewick!" fällt Lewis Stimme in ihre Gedanken. Mr. Sedge­wick sitzt mit der Frau des Gouverneurs an einem der Nebentische. Er winkt Lewis heftig mit einem Zettel zu.Oh je wieder ein» Liste mit Besorgungen. Wen» das so weiter- geht, brauche ich einen Extra-Dampfer für all die Sachen, die ich mitbringen soll. Entschul» dige einen Augenblick!" Er steht auf.

Virginia preßt die Nägel in die Handflächen. Sie ist verzweifelt über die Verzögerung, Aengstlich beobachtet sie die Tür. durch die jetzt der Gouverneur und Will Rubber eintreten. Sie haben draußen auf der Terrasse frische Luft geschöpft. Der Gouverneur ist ein guter Men­schenkenner, nicht umsonst war er in aller Welt Diplomat, ehe er nach Puntamarra kam. Er hat Rubber sofort ziemlich richtig eingeschätzt und mokiert sich nun aus dezente Weise über ihn.Eines müssen Sie mir noch erklären, Mr. Rubber: Was verschafft unserer beschetc denen Insel eigentlich die hohe Ehre, den be­rühmten W. R. von denLondon News" be« grüßen zu dürfen?"

- schlagfertig.

Und uneigentlich Mr. Rubber?"

Der Journalist macht eine große Geste.Di, ewige Hoffnung eines jeden Reporters, einmal die große Sensation zu finden!" Er stutzt^ denn plötzlich sieht er ein Gesicht, das ihm kannt vörkommt. Diese großen brennendes Augen, diesen herben Mund hat »r doch schock irgendwo einmal gesehen. _.

(Fortsetzung folgt.)