Der Papst hat einen seiner gescheidtesten und vor­züglichsten Rathgcber, den Cardinal Pcdicini durch den Tod verloren. Auch der bekannte Cardinal Pacca, der neulich so heftig gegen die Protestanten sprach und schrieb, soll tödtlich darnieder liegen.

So glückt'S selten einem Naturforscher, wie dem be­kannten Schimper, der von dem König Ubie in Abyssi- nien zum Statthalter über eine ganze Provinz ernannt worden ist. Er hat seine Residenz in Amba Sea bereits bezogen; seine Revenuen bestehen in Getreide und Schlacht­vieh, doch macht er keinen großen Aufwand. Die Leute dort gehören zu den Glücklichen, die kein Geld haben und kcins brauchen, sie haben in ihrem Leben noch keinen Heller, aber auch keinen Silbergroschcn gesehen.

Man fängt an, dem Branntweinteufel mit Gesehen zu Leibe zu gehen. Im Königreich Preußen sieht man der Veröffentlichung eines Gesetzes über die Trinkschulden entgegen, Sie sollen künftig eben sowenig als die Spiel­schulden klagbar scyn.

Als Pacht der verrufenen Spielbank zu Cöthen sol­len Franzosen 15, sage: 15,000 Thlr. mit einer besonde­ren Beschenkung der Armenanstaltcn von 5000 Thalern geboten haben. Es muß also doch was eingcbracht haben! Die Blutstropfen der Unglücklichen und die Thränen der Reue und des Kummers, welche an dem Gelde kleben, sieht man ohne das Vergrößerungsglas der Religion nicht.

In Rimini besuchte eine junge Frau ihren geistes­kranken Mann, der ins Spital gebracht worden war. Da es nach der Erklärung des Arztes besser mit dem Kranken gehen sollte, wurde sie zugclassen und der Mann hatte eine große Freude, als er seine Frau wieder sah. Der Wärter ließ die Eheleute allein, hörte aber bald darauf ein entsetzliches Jammergeschrei, lief herbei und fand, daß der Mann in der Tobsucht seiner Frau beide Augen mit einem Löffel ausgestochen hatte.

Wenn ihr Bauern im Wochenblatte euch Ort, Zeit und Stunde ausschreibt, wo ihr Zusammenkommen und euch prügeln wolltet, würde die Polizei gleich auf den Beinen seyn, es zu hindern. Bei den großen und bluti­gen Händeln der v. Gölerschen und Haberschen Angelegen­heit forderten die Gegner sich öffentlich in den Zeitungen heraus, ohne Hinderniß der Polizei. Das ist aber auch der Hauptunterschied zwischen Duell und Prügelei.

Charade.

1 .

Ein Blumenfreund, der manch Vergißmeinnicht Für Deine Liebe Dir verspricht,

Ein Kinderfreund, der oft umarmt die Kleinen, Sie aber werfen ihn mit Steinen;

Doch läuft er immer lustig und im Spiel

Mit Steinen, Blumen, Kindern fort zum Ziel.

2 . 3 .

Ein steifer Fuß, auf dem sich trefflich geht,

Wenn Einer solchen Fuß versteht;

Ein großer Fuß, doch schwer ist's drauf zu leben, Und mancher sieht ihn an mit Beben;

Zwar hilft er Bauern, rathe, wo? zum Lauf,

Schriftsteller aber sieht man ungern drauf.

1 3 .

Ein zierliches Geschöpf, das hupst und fliegt Um's Erste her so recht vergnügt;

Es schaukelt gerne sich, doch nicht auf Zweigen, Auf ebnem Boden liebt's zu neigen

Und dann zu heben doch sein Köpfchen nicht;

Errathe, was? und schnell bekommst Du Licht.

Auflösung des Logogrpphs in Nro. 97.: Affe, Alle, Amme, Are.

Wöchentliche Frucht-, Fleisch-, Brod- und Victualien-Preise.

In Nagold, am 9. Decbr. 1843.

Fruch tpreise:

fl.lkr.I

fl-

kr.

fl-

kr.

Alter Dinkel

. 1 Sch.

Brodtare:

kr.

Flei schta re:

kr.

Allerlei Victualien:

kr.

Neuer Dinkel

- ff

8

7

32

7

6

8 Pfund schwarz

Ochsenfleisch.

10

Rind schmalz . . 1 Pfd.

25

Kernen . . .

« ff

17j36

17

18

17

Brod kosten .

26

Rindfleisch.

9

Schweineschmalz

24

äiaber . . . .

5

28

5

3

5

4 Pfund Kernen-

Kalbfleisch.

10

Butter .... ,

19

Gersten . . .

- ff

10

54

10

48

-^

brod kosten .

15

Hammelfleisch ....

9

Lichter gegossene

26

Mühlfrucht .

» ff

12

-

>

der Weck zu 5^

Schweinefleisch m.Speck

12

gezogene

24

Walzen . . .

. 1 Sri.

Loth kostet . .

1

ohne

11

Seife.

20

Bohnen . . .

' ff

1

32

1

29

1

28

Blaue Erdbirnen, aus-

Roggen . . .

- ff

1

40

1

37

1

36

gelesene ... 1 Sri.

Wicken . . .

' f,

gewöhnliche Erdbirnen

Erbsen . . .

» ff

1 Sri.

-.

Linsengersten

* ff

Redakteur: F. W. Bischer. Druck und Verlag der Bischer'scheu Buchdruckerei.