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und brachte sie so wieder zur Besinnung: kopfschüttelnd und schluchzend stand sie auf und verließ mit wankenden Schritten das Gemach.

Der junge Soldat hatte nicht vernommen werden können, weil er immer noch besinnungslos darniederlag. Die Aerzte, welche die Tochter Emiliens untersucht hatten, bestätigten, daß diese durch Vergiftung mit Blausäure gestorben scy, und ich selbst mußte unwillkürlich noch ei­nen Stein mehr auf den armen Freund werfen, als ich durch meine Aussage bekräftigte, daß er in Chemie und Heilkunde erfahren sey.

Nach kurzer Berathung erschienen die Geschwornen wieder, erklärten den Angeklagten zweifachen Mordes schul­dig, und der Präsident erhob sich langsam von seinem Stuhle, die schwarze Mühe aufzusehen. Dieß hatte Bruton nicht erwartet; in namenloser Erbitterung und ohnmächtigem Groll sprang er von seinem Sitze auf: seine Brust wogte, seine Lippen waren überdeckt von zä­hem weißem Schaum und mit der Miene eines Beschwö­renden erhob er die Hände bald zum Himmel, bald gegen die Geschwornen. Ich konnte diesen Anblick nicht länger ertragen, und entfloh schnell, aber ehe ich mich noch durch die Menge hindurchgearbcitet hatte, welche alle Zugänge erfüllte, erhub sich ein großer Tumult im Saale selbst, und von Mund zu Mund flog die Kunde, daß sich der zum Tod Vcrurthcilte in gräßlichen Krämpfen am Bo­den winde.

Als ich ihn am andern Tage in seinem Kerker be­suchen wollte, war er eine Leiche: ein zweiter Schlagan­fall, Folge der ungeheuren Aufregung und der fruchtlo­sen Anstrengung, sich durch seine Rede gegen die gräßliche Anklage zu vcrthcidigcn, hatte seinem Leben ein Ende ge­macht.

* * * . .

Die unaufhörliche Spannung, in welcher ich mrch seit

mehreren Wochen befunden, die wiederholten gräßlichen Zufälle und Ereignisse, denen ich angewohnt, hatten meine Gesundheit und Kraft so untergraben, daß ich, unfähig zur Abreise, noch länger auf dem Schloß von Orenford verweilen mußte: Tag und Nacht plagten mich schauer­liche Gesichte, grundlose Schrecken ohne Zahl; indeß ge­wann die Jugendkraft doch nach einigen Tagen wieder die Oberhand, und ich machte eine Reise in's nahe Schott­land. Zerstreuung und Bewegung, die ich mir während derselben verschaffte, halfen mich bald gänzlich wiederhcr- stellcn und ich wachte mich auf den Rückweg nach Lon­don. Obwohl nun Orenford nicht gerade auf meinem Wege lag, zog mich doch eine unwiderstehliche fast dämo­nische Gewalt nach jenem Orte hin, der für mich so viele fürchterliche Erinnerungen bot. Es waren zwischen meiner Abreise und Rückkehr gerade drei Wochen verflossen, allein gar Vieles hatte sich in dieser kurzen Zeit anders gestaltet.

Obwohl der verstorbene Buster Strangways Bruton keinen natürlichen Erben hinterlaffen hatte, denn Emilie hatte durch ihren erwiesenen Ehebruch ihre Rechte verlo­ren, war dennoch ein Erbe des großen Vermögens ausgetreten; jene Tochter des alten Bruton nämlich, von

welcher wir schon oben gesprochen haben, und von wel« cher seit ihrer Flucht mit dem Diener nichts mehr ver­lautet hatte, war jetzt plötzlich wieder aufgetaucht, und hatte ihre Rechte auf die Hinterlassenschaft ihres Bruders geltend gemacht. Soweit gieng denn auch Alles mit ganz natürlichen Dingen zu, aber wie viel mehr befremdete es mich zu hören, daß jene Schwester des Mulatten keine andere war als die Hebamme des Dorfes, die Zeugin ge­gen ihn, die durch genügende Papiere ihre Verwandtschaft dargethan, ihre Rechte unterstützt und seit einigen Tagen von dem verlassenen Schlosse Besitz genommen hatte. Wenige Tage nach meiner Abreise hatte sie sich als Mut­ter des jungen William bekannt, einen Stellvertreter für diesen gestellt^ und ihn zu sich genommen, um ihn desto besser und sorgsamer pflegen zu können. William war noch nicht besser als zu der Zeit, da ich ihn verlassen; die Wissenschaft der geschicktesten Aerzte, die mannigfach­sten Versuche hatten nicht vermocht, ihn aus seinem ka- taleptischen Schlafe zu erwecken, in welchem er seit und in Folge seiner Verwundung lag. Noch jetzt, wie in dem Augenblicke, wo man ihn in seinem Blute gefunden hatte, war er ohne alle Besinnung, aller geistigen Fähig­keiten beraubt, unfähig zur geringsten freiwilligen Bewe­gung; nur der Athmungsproceß sprach dafür, daß er noch am Leben sey. Er konnte weder essen noch trinken, und alle Nahrungsmittel mußten ihm tief in den Schlund hinabgcbracht werden, wo sie durch eine Art nervöser Gewalt in den vom Willen ganz unabhängigen Magen hinabgezogen wurden. Die Chirurgen, welche wohl cin- sahcn, daß dieser Zustand einzig nur von einem auf das Gehirn ausgeübten Drucke deS Schädels herrühre, hatten der Mutter mehrmals vergebens zugeredet, den Kranken trepaniren zu lassen, was sic jedoch leidenschaftlich und be­harrlich abwies.

Diese neuen Entdeckungen breiteten mir plötzlich ei­nen ganz andern Schein über das Geheimniß jener An­klage, und versetzten mich auf einen ganz neuen Stand­punkt der Betrachtung. Sie war also Bruton's Schwe­ster, die lasterhafte Wehcmutter, deren Aussage seinen Tod entschieden hatte, und wahrlich! sie hatte nach dem Tode des kleinen Töchterchens Grund genug, ein falsches Zeug- niß wider Den zu leisten, dessen einzige wohlbewußte Er­bin sie war. Ja, wenn ich mir ihre Gleichgültigkeit, ihre unweibliche Kälte in jener Schreckensnacht vergegenwär­tigte, so konnte ich nicht umhin, sie jn Gedanken des Mordes jenes kleinen Geschöpfes anzuklagen. Meine un­bestimmten Ahnungen und mein Verdacht gewannen noch an Wahrscheinlichkeit durch Das, was ich über das Be­tragen und den Leumund dieses Weibes hörte. Sie, die sich damals so theilnahmslos und gefaßt gezeigt hatte, war jetzt plötzlich ängstlich, furchtsam und menschenscheu geworden; das geringste Geräusch erschreckteste; sie wollte Niemanden sehen, litt an häufigen Nervenanfällen und führte oft gar seltsame unzusammenhängende Selbstgespräche. Ich besuchte sie und bemerkte, daß mein Anblick sie erschütterte; sie brachte selbst das Gespräch auf meinen früheren Aufenthalt im Schlosse, als ob sie mich über-