Fehler, den ihre Lippen kaum erst eingestanden; stolz, her­ausfordernd blickte sie in die Basilisken-Augen des Mulat­ten, und überdeckt von Schweiß, kaum fähig sich auf den Füßen zu erhalten, richtete sie sich empor, ihm Trotz zu bietem Das Auge war ihr thränenleer, und Schluchzen hinderte sie am Schreien, aber das stolze Gefühl, Märty­rerin ihrer Liebe jetzt zu sepn, verbarg sich nicht in ihrem ganzen Wesen. So standen sie einander schweigend eine Weile gegenüber, zweien Bildsäulen ähnlich, die der Künst­ler im Momente des höchsten Affektes der Natur abge- lanscht. Plötzlich zuckte der Mulatte auf und fiel regungs­los zu den Füßen seiner Gattin nieder; sie aber stemmte mit beiden Händen sich gegen die Pfosten der Bettstelle und stieß mit den Füßen seinen Körper zurück.

Meinen unglücklichen getäuschten Freund hatte ein Schlaganfall getroffen; ich schlug ihm schnell eine Ader und ließ ihn zu Bette bringen, dann wandte ich mich zu dem jungen Soldaten, der zu meinem größten Ver­wundern nicht todt, aber völlig besinnungsvoll war; hinter dem Ohr fand ich eine tiefe klaffende Wunde, die ich mit der Sonde untersuchte. Der Schädel war an einer Stelle tief eingeschlagen und drückte unmittelbar auf das Gehirn, so daß ich mich vorerst nur damit begnügen mußte, einige Splitter auszuzichen. Die junge Frau aber war so sehr erschöpft, daß obwohl ihre Augen noch offen standen, der Zustand ihres Athmens auf tiefen Schlaf deutete; nachdem ich den Dienern einige Befehle ertheilt, und der Wehe- mutter die Pflege Emiliens recht anbefohlcn hatte, kehrte ich zu den beiden andern Kranken zurück.

Auf mich selbst hatten die Ereignisse um mich her ei­nen so erschütternden Eindruck gemacht, daß ich mich selbst beinahe krank fühlte und fast über meine eigene Schwach­heit beschämt ward, wenn ich die stoische Kaltblütigkeit und Gleichgültigkeit der Hebamme dagegen hielt, die wirk­lich für ein Weib ganz ungewöhnlich untz auffallend und mir höchstens durch die langjährige Praris und daraus folgende Abstumpfung der Kranken einigermaßen erklär­lich war.

Sobald der Morgen dämmerte, setzte ich über den nächtlichen Vorfall die betreffenden Behörden in Kenntniß und zog die bedeutendsten Aerzte der benachbarten Stadt zu Nathe, da ich mir selbst nicht Uebung genug zutraute, zwei so schwierige Fälle mit Hülfe meines geringen theo­retischen Wissens behandeln zu können. Vier Tage später genaß Bruton wieder, allein er hatte für immer den Ge­brauch seiner Sprache verloren: die Zunge blieb gelähmt und lag wie ein ganz fremder Körper in seinem Munde. Er konnte sein Bette nur verlassen, um doppelten Mor­des angeklagt in ein Gefängniß geschleppt zu werden. Ihm zu Gefallen, weil er mir die Verwaltung seines Er- genthumS übertragen hatte, mußte ich noch länger auf dem für mich so scheußlichen und verhaßten Schlosse verweilen, und that es hauptsächlich nur darum, weil er mir wieder­holt in seinen Briefen auf's Heiligste betheuert hatte, daß er, obwohl alle Umstände gegen ihn zeugen möchten, doch an den ihm auferlegten Verbrechen gänzlich unschuldig sey.

Noch nie habe ich eine solche ungeheure Volksmenge

sich in den Gerichtssaal drängen sehen, als an dem Tage, wo Bnster Strangways Bruton vor dem Gerichte erschei­nen mußte; schon mit Tagesanbruch wurden alle Bänke von Neugierigen, besonders vom schönen Geschlechte, be­setzt und das Gedränge so entsetzlich, daß in jeder Viertel­stunde mehrere Personen ohnmächtig wurden. Sobald der Mulatte erschien, ertönte ein allgemeines Gemurmel des Entsetzens und Abschcuens durch die ganze Versammlung, und nur mit Mühe ward die Ruhe wieder hergcstellt; ich glaube, daß unter der ganzen anwesenden Menge kein einziger Mensch an die Möglichkeit dachte, der Ange­klagte könnte unschuldig seyn, sondern daß vielmehr ein Jeder überzeugt war, in einem so häßlichen und ecklen Körper könne nur eine ebenso scheußliche Seele wohnen. Die Anklageakte ward verlesen, und Bruton's Verthei- diger beantwortete sie mit der von dem Angcschuldigten selbst geschriebenen Vertheidigung und Betheurung seiner Unschuld. Bruton behauptete darin, nachdem er beharrlich die gänzliche Unbekanntschaft mit dem Urheber oder der Ursache der beiden Mordthaten angegeben, in jener Nacht seiner alten Gewohnheit gemäß einen Spaziergang durch das Feld und den Park gemacht zu haben, auf welchem er erst die Leiche des Soldaten gefunden und durch seine herbeigerufencn Diener in's Haus geschafft habe, eine Angabe, deren Wahrheit.vielle.icht ich allein nicht bezweifelte.

Der erste Zeuge, welcher hierauf vernommen wurde, war Emilie Mildmay; im Begriff, die Tribüne zu be­steigen, siel ihr Blick auf ihren Gatten und sie sank ohn­mächtig zusammen. Man half ihr empor und setzte sie auf einen Stuhl, bis sie sich wieder erholt hatte. Trotz der Magerkeit und Blässe, welche ihre bittern Erfahrun­gen der letzten Woche hervorgcrufcn hatten, war sie noch immer schön zu nennen, ja vielleicht eben darum nur in­teressanter, und unter der ganzen Versammlung sprach sie laut Mitleid und Theilnahme für sie ans. Ihre Aussage war einfach: mitten in der Nacht war sie aufgewacht und hatte ihr Kind ganz erstarrt an ihrem Busen liegend ge­funden; ein eigenthümlicher Geruch, gleich dem von dür­ren Lorbeerblättern, durchzog das Gemach. Als sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen ließ, glaubte sie im Halbdunkel einer Ecke eine düstere Gestalt mit einem so tiefschwarzen Gesichte zu erkennen, daß cs nur einem Ne­ger angchören konnte. Dieser Umstand, die Scene bei dem ersten Anblick des Kindes, die Eifersucht des Vaters und seine Drohungen, veranlaßtcn sie, ihn als den muth- maßlichen Mörder des Kindes anzugeben. Als man sie über die näheren Umstände ihrer Hcirath mit dem Mulat­ten befragte, vermochte sie den Grund, warum sie in die Heirath gewilligt, nicht anzugeben und nur damit zu ent­schuldigen, daß sie einem auf sie einwirkenden Zauber die schuld desselben beimaß. Ich blickte bei dieser Er­klärung fest auf Bruton, der unwillig den Kopf schüttelte und mit einem halb drohenden halb furchtsamen Blicke die alte Negerin von Obi sirirte, die ruhig, einen dun­keln Schleier über das häßliche Antlitz gedeckt, an einem Pfeiler lehnte. Auf die Fragen, welche man in Betreff des jungen Soldaten an Emilie richtete, antwortete sie

nur ! und z stützet gen l hen l

folge

sitzen!

leise

aufw

der (

hatte

eine

men

noch

nun

suche

nen

leise

etwa

noch

den

Seit

fuhr

por,

sprec

> seine

> fort. Hand amu daß versi bune dels

stra, aber weU in 5 Er­statt

sehe dieß dicki den. ist . Opl er s