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AuS dem Führer Hauptquartier, 27. Mai. Das Oberkommando ver Wehrmacht gibt bekannt:

Gegen die Ostfront des Kuban-Brücken­kopfes traten die Sowjets gestern mit mehreren Divisionen zu heftigen Angriffen an.

Unsere Truppen, von Kampf- und Nahkampf- fliegergeschwadern der Luftwaffe unterstützt, schlu­gen den Feind im Gegenangriff zurück und brachten die immer wiederholten Durchbruchsder- suche des Gegners zum Scheitern. Die Bolschewi­sten erlitten hohe blutige Verluste und verloren mehr als 40 Panzer.

Im Finnischen Meerbusen lief ein so­wjetisches Unterseeboot auf eine deutsche Minen­sperre und sank.

In den Gewässern der F i s ch e r h al b »n s el versenkten schnelle deutsche Kampfflugzeuge eft> feindliches Frachtschiff von 1500 BRT. und war- sen ein Küstenfahrzeug in Brand.

An. der Ostfront'wurden gestern 63 Sowjet­flugzeuge bei fünf eigenen Verlusten abgeschossen.

Im Mittelmeerraum vernichtete die Luft­waffe am 25. und 26. Mai 29 britische und nord­amerikanische Flugzeuge, darunter 13 viermotorige Bomber.

Vor der n o rd a s r i k a n i s ch e n Küste wurde ein feindlicher Zerstörer in der Nacht vom 25. auf ^26. Mai durch Bomben schwer getroffen.

Angriff auf einen Gelettzug

Der italienische Wehrmachtsbericht

Rom, 27. Mai. Das Hauptquartier der italieni­schen Wehrmacht gibt u. a. bekannt: In der Nacht zum 26. Mai griffen italienische Torpedoflugzeuge einen im östlichen Mittelmeer fahrenden stall ge­sicherten feindlichen .Geleitzug an. Ein Zerstörer erhielt einen schweren Torpedotreffer. In ver gleichen Nacht griffen italienische Bomber die Straße und die Eisenbahnlinie zwischen Marsa Matruk und El Deba an. Feindliche Flug­zeuge griffen verschiedene Ortschaften auf Sar­dinien sowie Pan teil eria an, ohne bedeu­tenden Schaden zu verursachen. Acht Flugzeuge wurden abgeschossen.

Noch 12 OVO Polen in Gefängnissen

Schanghai, 27. Mai. Gelegentlich der Uebernahme der polnischen diplomatischen Interessen in Moskau durch Australien erklärte der polnische General­konsul in Sydney, die 1939 durch die Bolsche­wisten in die Sowjetunion verschleppten Polen Irien nun in kleinen Gruppen zuM überwiegenden Teil auf in Zentralasien und Sibirien liegende Ortschaften verteilt. Der Verbleib von 140 000 sei den polnischen Stellen bekannt. 12 000 Polen befänden sich aber trotz Stalins wiederhol­ter Versprechungen, sie freizulassen, noch immer in Gefängnissen der Sowjetunion.

Stampa" lehnt jede Knechtschaft ab

Mailand, 27. Mai. Italiens unerschütter- licherWiderstandswille bildet das Haupt­thema der Turinsr Abendblätter, die betonen, in den anglo-amerikanischen Ländern herrsche die irrige Auffassung, daß die Luftoffensive die ein­fachere und weniger kostspielige Methode sei, den Hxieg zu gewinnen. Im Fckndlager vergesse man dabei allerdings, wieStampa" unterstreicht, daß die Hoffnung, die Italiener werden als die ersten die Weiße Fahne hissen,'eine Illusion darstelle. Das G e fühl für Ehre sei in Italien weit stärker als in England und Amerika, und außerdem sei kein Italiener bereit, die eigenen Söhne zur Knechtschaft zu verurteilen.

^ Wieder ein Scheusal geschnappt

Barcelona, 27. Mai. Die Nachforschungen der spanischen Kriminalpolizei nach Schwerverbre­chern aus der Zeit des Bürgerkrieges haben einen weiteren Erfolg gehabt. Es wurde der berüch­tigte Kommunist Joso Luie Farreras festge­nommen. Farreras hat als Mitglied des Roten Komitees von Palset (Provinz Tarragona) die Todesurteile für fünfzig Personen unter­schrieben und außerdem selbst mehrere Morde, Kir­chenraube und Leichenschändungen begangen.

Sechs neue Ritterkreuzträger

ünl). Berlin, 37. Mai. Der Führer verlieb bas Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Maior Ernst Btelbauer, Kommandeur eines Grenadier- ,Bataillons, Hau vt mann -er Reserve Georg Geb­hardt, Kommandeur eines Jäger-BatalllonS (ge­boren in VraE, Kreis Tettnang), Oberleutnant Karl Prümm, Chef einer Grenadier-Kompanie. Feldwebel Johann Schiverdfeger, Zugführer ln einem Jäger-Regiment, Unteroffizier Wilhelm Strschenmann, Gruppenführer in einS Gre­nadier-Kompanie. Hauvtmann Walter, Grnppen- kvmmandeur in einem Sturzkampfaekhwader, der Ende Oktober 1943 an der Spitze ftine» Geschwa­ders Pen Heldentod erlitt.

in Küi^e

In Berlin bat in den lebten Wochen ein« ge­meinsam? Tagung des deutschen und deS bul­garischen RegiernnasauSschufseS für dir Wirt­schaftsbeziehungen stattgefunden, bei der dt« gegen­seitigen Lieferungen bis zum 1. Oktober 1948 fest­gelegt wurden.

Anläßlich einer Kundgebung vor Rüstungsarbei- tern und Krontstudenten, die dem Gedenken Albert Leo Schlaaeters gewidmet war, sprach Reichsstuden- tenführer Gauleiter Dr. Scheel auf der alten Stu­dentenburg Gleiberg bei Gießen.

Das musische Gymnasium Frankfurt am Main unternahm in der Zeit vom IS. bis 28. Mai eine Reise in die Schweiz, wo vor -er reichsdeut- schen Gemeinschaft Veranstaltungen in Zürich, Sankt Gallen, Davos, Bern, Genf und Basel durchgeführt wurden.

In einer Rundfunkansprache dankte der grie­chische Ministerpräsident Rhallvs den Besat­zungsmächten für' die dem griechischen Volk bewie­sen« Svmvathie bei der Durchführung der Aktion gegen die kommunistischen Banden.

Staatschef General Franco beförderte Len Kom­mandanten der spanischen Kreiwilligen-Divi- Än, Brigadegeneral Esteban JnfanteS, zum DIvisionSgeneral.

Roosevelt bat als Ausdruck einer verstärkten USA.-Ervaiision in Westafrika Len Konteradmiral William Glaßford zu seinem persönlichen Beo kreier mit dem Rang eines Gesandten in Französisch Westafrtka ernannt.

Wie der Londoner Nachrichtendienst meldet, ist der neuseeländische Minister für. Kriegsproduktion. Akeph Gordon LoateS im Alter von SS Jahren »istorven, »

' Amerikas Offensive im Pazifik eine Täuschung

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VS. Lissabon, 28. Mai.Ungeahnt schwere und blutige Operationen stehen den Ame­rikanern im Pazifik bevor, und die Vereinigten Staaten werden wohl oder übel sehr harte Opfer bringen müssen, die ihnen niemand wird abnehmen können oder wollen." Mit dieser Ankündiguwz Wendel sich im Juniheft der bekannten amerikani­schen ZeitschriftThe American" der führende Geo- politiker Amerikas, Professor George Dr. Renner Pon der Columbien-Universität, an die Oeffentlich- keit der USA.Die Strategie der amerikanischen Kriegführung", so gesteht der amerikanische Geo- politiker ein,hat eine Reihe ernster und ver­hängnisvoller Fehler begangen,, das Flugzeug hat die strategische und geopolitische Lage in Ostasien grundsätzlich verändert, und zwar zugunsten Japans. Man hatte sich in amerikanischen Konimandostellen,so verrät Ren­ner", darauf eingestellt, gegen Japan eine ausge­

sprochene SeeArategie anzuwenden. Ein außerordentlicher bitterer Schlag und Mißerfolg ist eS für die USA. gewesen, Kiska und die S a- lomonen zu verlieren, und es ist nun das Grundgebot für die Kriegführung Amerikas, erst einmal die Salomonen und Kifka wieder in ame­rikanische Hand zu bringen.

Dieses Geständnis Renners, dessen Bindung zum Weißen Haus bekannt ist, ist ein klarer und deut­licher Dämpfer auf die übertriebene Slgikation, die in den Vereinigten Staaten mit der amerikanischen Landung auf Attu begann und deren Zweck hauptsächlich ein außenpolitischer war. Man wollte angesichts des Churchill-Besuches und der Forde­rungen nach einem stärkeren Kxiegseinsatz Eng­lands eine amerikanische Offensive im Pazifik Vortäuschen. Gleichzeitig sollte auch aufStalin ein Einfluß ausgeübt und der Reise des Botengängers Davies ein besonderer Nach­druck verliehen werden.

Zum Brot auch die Sprache desWohltäters"

^pisrker Tviscttenkall in Hotsprinxz - Emigrierte kranrosen erkakren tieilsaine I,elire

Zeit in sich bei

da. Mailand, 28. Mai. Auf der zur Hotsprings tagenden Konferenz hat sich der Eröffnungssitzung ein Zwischenfall er­eignet, der nicht einer grotesken Komik entbehrt. In dieser Konferenz, die von Roosevelt einberufen wurde, um in groben Zügen festzulegen, was die Völker der Welt in Zukunft werden essen dürfen, nahmen natürlich auf Einladung der Vereinigten Staaten auch zahlreiche Vertreter von Schein­regierungen und von einigen neutralen Staaten teil. In Hotsprings erschien auch eine französische Delegation, von der kein Mensch wußte, welcheRegierung" sie eigentlich vertrat. Deren Sprecher protestierte bei der Eröffnungssitzung gegen den offiziellen Gebrauch der englischen Sprache mit der Begründung, daß es vor dem Kriege von 1914 üblich war, internationale Kon­ferenzen in französischer Sprache abzuhalken. Allerdings blieb der Protest erfolglos, denn die Amerikaner erklärten ohne Umschweife, daß es sich um eine Ernährungskonferenz handle und daß der­

jenige, der sich auf Kosten eines anderen ernähre, auch die Sprache feines Wohltäters sprechen müsse... und damit ging man zur Tages­ordnung über.

Kommunistischer Terrormord

sts. Paris, 28. Mai. Die kommunistischen Terroristen in Frankreich haben stch unter den Mit­gliedern der Französischen Volkspartei um Doriot ein neues Opfer ausgesucht. In der Gegend von BeauvaiS wurde ein Funktionär der PPF. hinterrücks erschossen. Er war morgens auf dem Wege zu seiner Arbeitsstätte und wurde, den bisherigen Nachforschungen nach, von einem Radfahrer überholt und angesprochen. Der kom­munistische Mörder zog unbemerkt einen Revolver aus der Tasche und setzte den berüchtigten bol­schewistischen iLenickschuß an. Innerhalb von zwei Wochen ist dies der dritte Mord, der von den Terroristen gegen Mitglieder der Franzö­sischen Volkspartei begangen worden ist.

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Der jüngste deutsche Schwertträger. Symbolisch i für die gesamte Hitler-Jugend im Gau Westfalen- Süd wurde letzt ^ner der Jüngsten ausgezeichnet, der tapfer als zeLnMriger Pimpf seine Pflicht ge­tan bat: Rolf Polivka aus Dortmund. Der Kübrer hat ihm für sein tapferes Berbalten in einer Angriffsnacht auf Dortmund das Kriegsverdienst- kre»» Zweiter Klasse mit Schwert, en überreiche» las­sen. Damit ist Rolf Polivka der jüngste Schwert­träger des deutschen Volkes.

Wieder ein Erdbeben ausgezeichnet. Die Erdbeben-, warte von Florenz meldete in der Nacht zum t Tonüerstag um 1.21 Ilbr ein Kernbcben. Der Erd­bebenherd liegt in östlicher Richtung, etwa 10 700 Kilometer entfernt.

Steinzcitfunde in 5er Slowakei. In M'o r ano, bei Bad Piftyan werden große Siedlungen der^ Mammutjäger ans der älteren Steinzeit sreigelegt. Nachdem es im vergangene» Jabre. gelungen war, die ersten Hauvtgrundrisfe dieser frühen Kulturstufe anszuncbmcn. legte» die Forscher in diesem Jabre. einen groben Abfallhaufen frei, der die Uebcrrekte- der verspeisten eiszeitlichen Tiere und zahlreiche Stein- und Knochengcräte enthielt. Bei den Aus­grabungen werden ganz neuartige SorschunaS- mcthoden angewandt.

400 000 Hektar Ackerslächr in NS», iiberichwemmt. Aus Washington wir- gemeldet, daß nach^ Mitteilungen des meteorologischen Büro» "allein in Illinois 400 000 Hektar Ackerfläche von der Ueber- schweminuna beiinaesucht wurden, was den Verlust von etwa 120 000 Hektar Getreide, Hafer und Mat» zur Folg« batte. .

Schweres Eisenbabuuuglück i« den USA. Auf der Strecke Atlantik CitoN euv » rk 'ereignete stch et». schweres Eisenbahnunglück. Auf der Fahrt vo» Atlantik. Citv nach Neuvork entgleiste aus nicht ge­nannte» Gründen ein Pcrsonenzng. DaS Unglück forderte nach den bisher vorliegenden Berichten 1b Todesovfer und weit über 100 Verlebte.

Oer Rundfunk am Samstag

Reichsvrogramm: 11 bis 11.80 Uhr: Besuch bet Alois Pacherneaa: 12.8S bis 12.48 Uhr: Bericht zur' Lage: 14.18 bis 15 Uhr: Willi Steiner spielt auf; IS bis 18 Uhr: Bunter Nachmittag: 18 bi» 18.80 Ubr: Vorschau auf das Rundfunkvrogramm der Woche: 18.30 bis 19 Ubr: Zeitsoiegel: 19.18 bi» 19.80 Ubr: Frontberichte: 19.48 bis 20 Ubr: HanS Tribsche spricht: 20.18 bis 21.80 Ubr: Zeitgenössische Unterhaltungsmusik: 21.80 bis 22 Uhr: Kleine» Konzert. Dentschlandsender: 11 bis 11.80 Ubr; U-Ser Land und Meer: 17.10 b>S 18.80 Uhr: Be- schwingteS Konzert: 20.18 bis 22 Uhr: Operette. Oper, Konzertmnsik.

^vlcara - Hauptstadt oluie HeinrliolilLeiteu

Oer ReAeruuSssilr äer ^ürILer ein Liläueueo LsuviUeLs-IoterLaliolrale kolHilc im Lsoulireis vo»5 Kilometern

Ankara, im Mai. Es wird heute niemand mehr behaupten wollen, daß sich Ankara als Hauptplatz der modernen Türkei nicht rasch und gründlich durch­gesetzt habe. So schnell wie diese Stadt nach dem Willen der Staatsgründers Kemal Atatürk dem Sumpf abgerungen und der Steppe abgetrotzt wurde, hat sie sich-auch als Symbol und Begriff der Hauptstadt vom staatlichen und politischen Gesichtspunkt her Geltung und Ansehen zgr ver­schaffen gewußt. Es gab in den Gründerjahren der jungen Türkei auch unter den Türken selbst so manchen, der, als Staatsbeamter oder Angestellter und Arbeiter aus dem gleisnerischen Istanbul nach dem noch im Bau befindlichen Ankara und seinem kahlen Steppenrund berufen, Zweifel äußerte, ob diese Stadt jemals in der Lage sein werde, den Glanz Istanbuls, des alten Byzanz, mit seiner be­törenden Lage und seiner historischen Vergangen­heit zu verdrängen und sich als Hauptstadt durch­zusetzen. Es hat sich durchgesetzt. Unter dem Gesetz der Härte, inmitten des Freiheitskrieges gegen die Gewaltpolitik der Ententemächte zur Hauptstadt erkoren, unter dem gleichen Gesetz auf­gebaut -und entwickelt, ist es wieder in eine Zeit der Härte hineingewachsen.

veutsebe 8»uaiel»ter »in VVerlc

Jeder, der zum ersten Male diese Stadt betritt, steht, im Banne ihrer Eigenart. Eine solche Groß­stadt Ankara zählt bereits über 169 00Ü Seelen vom kleinsten Haus bis zuiq, repräsentativen Staatsgebäude vollkommen neu, einheitlich nach modernsten architektonischen Gesichtspunkten erbaut, vollkommen in stch geschlossen als abgerun­deter Ausdruck neuzeitlichen Äauschasfens, ist wohl einmalig in derWelt. ES muß für die Archi­tekten in ihrer Mehrzahl deutsche Baumeister eine Lust gewesen sein, hier zu arbeiten. Unbe­schränkter Raum zum Planen und Werken, die Möglichkeit freier Entsaftung ohne Rücksichtnahme auf die Angleichung an Altes und hinter stch einen Willen, der alle Pläne zur Tat werden ließ.

Das alte Angora droben auf der Burg ist un­berührt geblieben. ES thront auf den beiden durch dt« Tamerlan-Schlucht getrennten Bergknppen in

ungestörter Abgeschiedenheit. Wie als Symbol da­für, daß es mit der neuen Zeit nichts zu tun hat, ist dieses Burgviertel durch einen breiten, rund um den Berg-führenden Rasenstreifen von der neuen Stadt unten im Tal abgesetzt. Ein mit Leben ge­fülltes Museum^ eine landschaftlich malerische Krö­nung im übrigen vergessene Vergangenheit. Die neue Stadt zieht sich in vier verschiedenen Stadtteilen über annähernd fünf Kilometer hin. UluS Meydan" Platz der Nation heißt das mit einem Denkmal AtatürkS versehene Rund, von dem aus die drei großen Straßen gehen, in denen und zu deren.Seiten stch das ganze Leben Ankaras abspielt. Bon - hier yus führt eine breite Chaussee nach dem großzügig-modernen Bahnhof, vorbei am Stadion und einem 40 Meter hohen Fallschirmsprungturm. Wo gibt's das sonst noch? Hier kann jeder für ein paar Kurus, eingeschnallt in eine besondere Vorrichtung, die einen Absturz ohne Oeffnen des Schirmes verhindert, seine Fähig­keiten als Fallschirmspringer überprüfen. Von hier aus geht die große Geschäftsstraße Anarfartalar. Benannt nach dem Ort, wo sich die Engländer bei dem von Churchill inszenierten Dardanellenaben­teuer im letzten Kriege blutige'Köpfe holten. Und von hier aus nimmt schließlich auch der große Atatürk-Boulevard seinen Weg. Er führt vorbei am Außenamt und der Universität nach Uent-Sehier (Neue Stadt), dem modernen" Wohnviertel, und Wetter nach Bakanliklar dem Ministerviertel, und Cankaya, der Dtplomatenstadt, und schließ­lich nach rund fünf Kilometer oben auf einer Höhe beim Hause des Staatspräsidenten.

8tr«k« 6er vlerretto l-Uocker

Der Atatürk-Boulevard ist eine Straße, die an 14 Ländern" vorbetführt. An ihm liegen die An­lagen fast aller in Ankara stationierten Botschaften und Gesandtschaften. Da diese Gelände exterrito­rial sind, bedeuten sieAusland". Die Gebäude, die hier von den einzelnen Nationen hingestellt wurden, sind interessante Visitenkarten. In einem geräumigen Park der ältesten und daher baum­reichsten Gartenanlage Ankaras vier freundliche

Luglanäs OrLtt nack äeu karöer Inseln

Die jetzt auf den Färöer Inseln abgehal- zwischen haben die Engländer die Inselgruppe seit tenen Wahlen zum dänischen Folkething haben Er- 1940 militärisch beseht und so die Möglichkeit ge- gebnisse gezeitigt, die auf einen Bruch der bisher habt, ihre Pläne unter der Tamung der Selbstän- befolgten Linie -er Färöer Hinweisen. Der gemein- digkeitsbelvegung und unter Begünstigung dieser same Vertreter für die drei Separatistcngruppen separatistischen Strömung und Grichpe energisch zu ' _....k fördern Die Karöer ,;n-

erhtelt 3452 Stimmen und wurde damit zum Abge­ordneten der Färöer im dänischen Folkething ge­wählt. Die beiden anderen Parteien, die für die Fort­setzung der Zusammen­arbeit mit Dänemark ein- treten, dieZusammen­arbeitspartei" und die Sozialdemokraten", er­hielten 2308 bzw. 1385 Stimmen. Damit konnte die Gruppe der natio­nalistischen Separa­tisten zum erstenmal die Führung gewinnen. Der Grund für diesen Um­schlag ist nicht schwer zu finden, wenn man be- oenkt, daß England schon lange vor dem Kriege für eineUebernahme der Färöer" geworben hat, die nach englischer Ans- faffung ebenso wie die Shetland-Inseln zu Eng- land gehören müßten. In-

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fördern. Die Färöer In­seln (Schafinseln) nord­östlich Schottlands sind 23 steile, zum Teil unbe­wohnte Basaltinseln mit einem Gesamtumfang von 1399 Quadratkilometern mit rund 2vOOO Einwoh­nern. Die größte Insel ist Sttömö (374 Quadrat- ktlometer) mit dem Haupt­ort Thorshavn, übrigens der einzigen Stadt (2496 Einwohner). Die Insel­gruppe ist seit 1380 mit Dänemark vereinigt. Die Bewohner sind in der Zeit der Wikinger aus Nor­wegen eingewandert und leben in der Hauptsache von Schafzucht, Fischerei (Dorsch- und Walfang), Jagd auf Wiksservögel. Zum Teil betreiben sie Torfgewinnung und Koh­lenbergbau. Unsere Karte skizziert die Lage dieser Inselgruppe.

Gebäude im Landhausstil: Die deutsche Bot­schaft. Amtsgebäude und Wohnungen der Diplo­maten und Beamten sind hier in einer kleinen Gartenstadt vereint. Nebenan das Botschaftsge­lände der Italiener. Man glaubt in Sabaudio oder Littoria, den. neuen Städten in den trocken­gelegten Pontinischen Sümpfen, zu weilen, wenn man die Anlage betritt. Das nächste Grundstück gehört den Ungarn. Das Haus könnte ebensogut in Budapest am Rosenhügel stehen. Etwas abseits j der Straße prangt ein riesiger Marmorprunkbau. Ausdruck des Repräsentationsvedürfniffes derTrot- siöme Rvpublique". ...

Ganz oben, fast am Ende des Boulevards, hau- sen die Engländer. Der alte Bau sieht einer Lungen­heilstätte, erbaut zur Jahrhundertwende, zum Ver­wechseln ähnlich. Htngehauen, damit etwas steht. Man kann sich's ja leisten, salopp zu seinl Der Neubau daneben: halb Landhaus, halb Bomben­keller. Allen' Ernstes. Als die Briten beschlossen, für ihren Botschafter diesen neuen Bau zu errich­ten es war gerade zur Zeit des Paktes mit, der Türket hielten sie es für zweckmäßig, den Mittelteil des Gebäudes sowie die unteren Räume? bombenfest zu gestalten. Zu diesem Zweck wurden eigens aus London zwei Meter dicke Stahlbeton-. platten herangeschafft und durch Spezialarbeiter eingebaut. Nicht gerade eine beruhigende Manife-' station für ein Gastlandl Was stch die Sowjets > als Botschaft erdacht haben, ist in seiner Schauer- ltchkeit schlechterdings^ nicht zu überbieten. Ei» ultrakubistischer Ruinen st tl. Die An- karioten vergletchen diesen Bau gern mit einem halbabgewrackten, ohne Schlote und mit falsch auf­gesetzter Kommandobrücke verzierten Schiffsrumps ' auf Betonklötzen. Kurz eine Anklage gegen alles, was Kultur heißt. Auch ohne die metergroßen ver­goldeten Hammer-und-Sichel-Stukkaturen an der Lukenfront wüßte -der: Hier können nur die Sowjets Hausen.

-4ebtu»8, belnil slelik mit!"

Auf diesen fünf Kilometern zwischen dem Platz der Nation und dem PrästdentenhauS sptelt sich alles ab, was dasLeben in Ankara" heißt. Es gibt deshalb keine Heimlichkeiten. Die kaum 200 AutoS, die nach der Sperre für Privatwagen noch verkehren, kennt man bald beim Namen oder besser) bet der Nummer. Da kann sich kein Botschafter un­bemerkt ins Außenamt begeben oder ein Minister den anderen besuchen, ohne daß diese Nachricht so­fort den Boulevard hinauf und hinunter eilt. Da weiß man, daß Mrs. Steinhardt, die amerikanische Botschafterin, den Geiz im Nacken hat und beim Friseur einen Piaster die kleinste Münze, unge­fähr einen halben Pfennig! Trinkgeld gibt. Da erfährt man, daß der polnische Emigrantenbotschas- ter am Tage der Nachricht der Morde im Walde von Katyn viermal beim englischen und dreimal beim amerikanischen Botschafter vorfuhr. .

Da kann man bet Karpitsch oder im Ankara- Palast-Hotel den beiden einzigen Gaststatten intime Studien treiben. Der Wechsel der Syinpa- thien läßt sich hier nach Tischen -rmesse-l Vor kurzem waren es Amerikaner und Engländer, die stch hier allabendlich zusammenfanden Bald dar- - auf zeigten Sowjets und Yankees das Bedürfnis, stch zusammenzutun, während die Engländer allein bei Tische saßen. Gegenwärtig sitzen dre drei- Feinde hartnäckig getrennt. Auf klein­stem Raum drängt sich hier alles zusammen, Freund und Feind, auf neutralem Boden. Es gibt kein Ausweichen. Wenn es der Zufall will, daß der deutsche Beauftragte für die Wirtschaftsverhandlun­gen Dr. Clodtus mit seiner Abordnung in Ankara weilt, und auch noch General Wilson mit Stich etntrifst, so ist eben nur ein Hotel zur Unterbrin­gung vorhanden. DasAchtung. Feind hört mit! ist hier um dasAchtung, Feind steht mit!" erwet- > tert. Und das darf man in Ankara nicht einen Augenblick vergessen. Besonders jetzt im Frühling.,

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