Der

AuS dem Fnbrer-Hauptquartier, 25. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Bon der Ostfront wird nur aus einigen Ab­schnitten erfolgreiche eigene Stoßtrupptätigkeit ge­meldet.

Die Luftwaffe führte schwere Angriffe gegen stark belegte AusladebahnhSfe des Feindes und bombardierte an der mittleren Wolga «in großes Werk der Flugrüstungsindustrie. Bei einem An­griffsversuch eines Verbandes feindlicher Schlachtflugzeuge auf einen deutschen Front­flugplatz wurden von den elf angreifenden So­wjetflugzeugen zehn noch vor Erreichen des Zie­les abgeschossen.

Bei einem erfolglosen Angriff eines starken Ver­bandes britischer Kampfflugzeuge gegen ein deut­sches Geleit vor der niederländischen Küste brachten Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine sieben mehrmotorige britische Flugzeuge zum Absturz und beschädigten vier weitere schwer.

Schwer« deutsche Kampfflugzeuge bombardierten ln der vergangenen Nacht die Häfen Bone und Djidjelli. Ein Handelsschiff erhielt so schwere Treffer, daß mit seiner Vernichtung gerechnet wer­den kann. Flakartillerie der Luftwaffe schoß im Mittelmeerraum neun feindliche Flugzeuge ab.

Rach abschließenden Feststellungen verlor die britische Luftwaffe bei dem Angriff auf west­deutsches Gebiet in der Nacht zum 24 Mai 44 Bomber.

Rumänische Jagdverbände an der Ostfront zeichneten sich in letzter Zeit besonders aus. Sie schossen in kurzem Zeitraum 31 sowjetische Flug­zeuge im Luftkamvf ab und zerstSrtrn fünf weitere Wugzeuge am Boden.

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Geschichte, deren Uebernahme nur durch das jüdische Gewissen der beiden verantwortlichen anglo-amerikanischen Regierungschefs verständlich ist. Mit der Auslieferung Europas an die Sowjet­union haben Roosevelt und Churchill nicht nur die Atlantik-Charta fallen lassen, nicht nur die politische Maxime eines Quarantänegürtels in Form eines Schutzstaatenbundes preisgegeben, sondern sie haben «n Völkern Europas, die auf das demokratische yreiheitsideal eingeschworen sind und ihre Hoff- »ung auf die sogenannten Vorkämpfermächte des Christentums und der Humanität setzten, ihren Glauben an das politische Ziel und sittliche Recht «er Westdemokratien gründlich und für immer zer­stört. Im Bunde mit Stalin haben Roosevelt und Churchill das Recht verwirkt, ihren Krieg gegen Ae Achsenmächte unter dem Kampfruf eines Kreuz- »ugeS zurRettung der europäischen Völker" zu führen; sie haben sich als Schergen des eu­ropafremden Judentums dazu hergege- -eben, das Zentrum der Weltkultur dem Bolsche­wismus zu überantworten.

Europa vor der von England und den Vereinig­ten Staaten unverantwortlichecweise geförderten Bolschcwisierung zu retten, ist das Ziel des europäischen Freiheitskrieges der Achsenmächte. Führer und Duce haben die Voraussetzungen für die künftige Neuordnung klar Umrissen: Politische Freiheit und wirtschaftliche Freiheit für jeden Staat, der zu loyaler Zusam­menarbeit bereit ist; keine Unterdrückung der klei­nen Staaten durch die Großmächte, keine Beschrän­kung der nationalen Eigenart der kleineren Staa­ten, eine gerechte Verteilung der Güter der Welt, die die materiellen Möglichkeiten zur Sicherung von Arbeit und Wohlfahrt begründet. Für dieses Ziel kämpfen die Achsenmächte und rufen die Völ­ker der Welt auf, durch Solidarität der Ideale die Front gegen den gemeinsamen Feind und seine Be­trugs- und Tarnungsmanöver zu stärken, bis di« Gefahr der plutokratisch-bolschewistischen Zerschla­gung Europas gebannt ist.

Finnen vernichteten 1376Fei«dflugzeiige

Helsinki, 25. Mai. Trotz zahlenmäßiger Unter­legenheit kann die f i n n i s ch e-L u ft w a f fe auf außerordentliche Erfolge zurückblicken. So wurden im Jahre 1911 in Luftkämpfen 364 feindliche Ma­schinen und durch Bodenabwehr 376, im Jahre 1942 358 in Luftkämpfen und durch die Boden­abwehr 1Ü6, und in diesem Jahr bisher 162 in Luftkämpfen und durch die Bodenabwehr zehn Ma­schinen abgeschossen. Insgesamt verlor der Feind also 1376 Maschinen.

Durch Perser vor dem Genickschuß gerettet

Deutscher lilielit quer ckurcti ckie von Seiten unck Sovjets geknechteten Qebiete Iran»

rck. Berlin, 26. Mai. Die Haare kupferrot ge­färbt, als Russe, Engländer oder Perser verkleidet, auf Eselsrncken, zu Fuß oder im Kraftwagen, hetzte Roman Gamotha, deutscher Schriftleiter und früherer «-^.-Berichterstatter in Teheran, 65V0 Kilo­meter kreuz und quer durch den Iran, um sich dein Zugriff der sowjetischen und britischen Besatzungs­truppen zu entziehen, die einen Kopfprcis von 100 000 Rial ausgesctzt hatte». Dreizehn qualvolle, von den Fieberschauern der Malaria durchriitteltr Monate dauerte die Odyssee dieses Deutschen, bis er in die Türkei gelangte, wo er nach mehrmona­tiger Internierung in das gastliche Bulgarien ent­lassen wurde.

Die Abenteuer beginnen, wie Transozcan-Euro- papreß berichten, in einer sternfunkelnden August- uacht 1911. Die ersten alarmierenden Gerüchte vom Einfall sowjetischer und britischer Truppen durch­eilen die Stadt. Eine Welle des Widerstandes geht vom einfachen Tckgelöhner bis zur Umgebung des Schahs durch das Volk. Die iranischen Truppen verlassen die Hauptstadt, damit Teheran zur offe­nen Stadt erklärt werden kann. Die iranische Armee leistet verbissen Widerstand, der Vormarsch der Briten und Sowjets geht nur stockend weiter.

Unter den Hunderttausenden von Flugblättern", erzählt Roman Gamotha,die über den Städten abgeworfen wurden, war auch ein Steckb-rief gegen mich enthalten. Es ist Stadtgespräch, daß sich jeder 100 000 Rial verdienen kann. Das freiwillige Sammellager der deutschen in Schimeran ist längst zu einem Internierungslager geworden. Kein Deutscher darf hinaus. Trotzdem habe ich schon zwei Fluchtversuche ge­macht, denn persische Händler hatten mir heimlich die Nachricht zugesteckt, daß die iranische Regierung unter dem Druck der Besatzungsmächte meiner Auslieferung zugestimmt hatte. Am 11. September gelingt der dritte Fluchtversuch.

Nach meiner Flucht aus Teheran gab es keine Möglichkeit mehr, auf neutrales Gebiet zu entkom­men. Alle Nordprovinzen und die an die Türkei

angrenzenden Gebiete waren von den Sowjettrup­pen besetzt. Die Engländer stießen von Irak her nach Norden durch. In Kaswin prallten zum erstenmal die Interessen der Bolschewisten und der Engländer aufeinander. Auf meinen monatelang«» Pilgerfahrten bin ich fast täglich Zeuge der s ch w e- ren Auseinandersetzungen zwischen Bri­ten und Bolschewisten gewesen.

Auf meiner Flucht war ich", wie To.-Ep. weiter berichtet,bei Bauern und bei Taglöhnern zu Gast. Ueberall stieß ich auf Widerstandswillen gegen die Bolschewisten und gegen die britischen Besatzungs­streitkräfte. Ich war nicht nur Gast. Ich war auch Gefangener, und zwar dann, wenn mau uns für englische Deserteure oder bolschewistische Spitzel hielt. Ein Stammesscheich wollte mich hängen lassen, weil er in nur einen Sowjetagenlen ver­mutete. Wenn ich mich mit deutschen Papieren auswicS, wurde ich willkommen geheißen. Wir stießen mit sowjetischen Sonderkommandos zusam­men, die das Landesinnere durchsuchten. Ein Gen­darmeriebeamter erklärte mir, es sei seine Pflicht, mich an die Behörden auszuliefern. Er wollte gern die 100 000 Rial verdienen. Es gelang mir, ihn von seinem Vorhaben abzubringen.

Obwohl die größeren Städte Ansatzpunkte für eine kommunistische Agitation boten, verhielt sich das gesamte Land ablehnend gegenüber den Ein­dringlingen. Der Ankauf der gesamten Viehbestände für die sowjetische Kaukafusarmee und die Be­schlagnahme aller Reis-, Getreide- und Futtervor­räte rief ungeheure Erbitterung unter der armen Landbevölkerung hervor. Es kam zu Aufstän­den; Getreidelager und Bäckereien wurden ge­stürmt. Die iranische Regierung ging mit schärf­sten militärischen Maßnahmen gegen ihre eigenen Landsleute vor. Völliges Chaos und Elend waren die Folgen der Herrschaft der Bolschewisten und ihrer Verbündeten. Nach 13 Monaten Flucht erreichte ich rettendes türkisches Gebiet, nur meinen iranischen Freunden dankend, daß mir der Genickschuß der Bolschewisten erspart blieb."

Britischer Mord an portugiesischen Seeleuten

Snqlisclie« II-Soot sctiok portußiesisciien kracdter iiack »eine Rettungsboote rusanuaea

Lissabon, 25. Mai. Der einzige Ueberlebende des portugiesischen FrachtersSanta Irene", der in der Nähe der italienischen Küste auf der Reise von Genua nach Civitavecchia von einem englischen Unterseeboot versenkt wurde, traf jetzt in Lissabon ein.

Wie der Matrose berichtet, fuhr fein kleiner Frachter nachts hell erleuchtet mit seiner in Genua an Äord genommenen und für Portugal bestimmten Fracht, als plötzlich dicht vor dem Schiff ein U-Boot auftauchte und ohne irgendeine Unter­

ein U-Boot auftauchte und ohne irgendeine Unter­suchung josort mit oem BorvaeschUtz das Feuer aus oen Frachter eröffnet«, der bereits von den ersten

Granaten schwer getroffen wurde. Der Kapitän konnte gerade noch den Befehl zum Stoppen und zur Klarmachung der Rettungsboote geben, als auch der Frachter schon zu sinken begann; dessen ungeachtet feuerte das Boot ununterbrochen weiter, offenbar in der unmenschlichen Absicht, die Rettung der 18köpfigen Besatzung unmöglich zu machen.

Kaum war ein Rettungsboot zu Wasser gelassen, so wurde es von dem U-Boot aus be­schossen. 17 Mitglieder der Besatzung kamen ums Leben, obwohl genügend Rettungsboote vor­handen und die Küste leicht zu erreichen war.

bleues au« allvr Welt

Greisin als Leich« »eläudet. Im Fährhafen MeerSbura würbe eine weibliche Leiche ae- boraen. Wiederbelebungsversuche bliebe» erfolglos. Es üanielt sich um eine in den siebziger Jabren siebende Frau aus Schiggendorf, die nach einem Schlaganfall Aufnahme im Meersburger Kranken­haus gefunden hatte. Einen Gang durch den Kran- kcnbausaarten benutzt« sie, um selbst den Tod zu such«».

Borsübt mit Schußwaffe«. Sine LS Jahre alte Lanbwirtsfrau in W i » t e r st e i g bei Simbach am Inn zeigte einem Verwandten, der zu Besuch kam, ein« Pistole, wobei auch die LSjäbrige Magd Anna Lang und zwei klein« Kinder zusahen. Durch Un­vorsichtigkeit kam sie an den Abzugbügel: der Schub löste sich und drang -er Magd in den Kopf. Der Tod trat sofort ein.

Neun Füchse «uf einmal. I» der Scheune eines Landwirts in Edenland bei Landshut wurde seit länger«! Zeit schon ein Fuchs gespürt, so baß man beschlob, genauer Nachschau zu halten. DaS Ergebnis bot eine grob« Ueberraschung. Unter dem Strohschober, der vorsichtig abgehoben wurde, kamen sieben Junasüchse zum Vorschein, di« zusammen mit den beiden Alttieren erlegt wurden.

Jüugfter Kriegsfreiwilliger d«s erst«« Weltkrieges starb. In Bad Salzuflen, wo er von einem

schweren Herzleiden Erholung suchte, verstarb der erst 48jäbriae Beauftragte des Kartosfelwirtschasts- verbanöes, Karl Albes. Er war Ser iüngste Kriegs­freiwillige des ersten Weltkrieges, in den er mit etwas über 14 Jabren zog. Mit IS Jabren wurde ihm bereits bas EK. H verliehen.

Bei der Rettung des Hundes den Tod gesunde». Ein Landwirt aus Holthausen bet Werne konnte seinen Hund noch eben davor retten, von einem Lastwagen überfahren zu werden. Er wurde jedoch selbst von dem Lastzug erfaßt und so schwer verletzt, dab er kurze Zeit darauf starb.

Durch di« Schranke« geklettert und getötet. Ihren Leichtsinn mutzte bei Dortmund ein 14jäüriges Mädchen mit b«m Tode bezahlen. Es klettert« durch die aeschlossenen Bahnschranken und lief beim Ueberschreiten der Gleise in einen aus entgegengesetzter Richtung kommenden Zug.

24 Jahre Zuchthaus für Diebstahl während des Fliegeralarms. In Turin wurde ein Mann, der während eines Fliegeralarms Möbel und Wäsche­stücke aus seiner Wohnung holt«, bestohlen. Man faßte di« Leiden Diebe, die jetzt zu 34 Jahren Zucht­haus verurteilt wurden. DaS ist der erste Fall der Aburteilung eines bei einem Fliegeralarm begange­nen Diebstahls.

D In Berichten über den Helöenkampf unserer

- tapferen finnischen Verbündeten stoßen wir immev

- wieder auf den Einsatz -er finnischen Frauen, di« Z in treuer Pflichterfüllung ihren Männern in de-

- Heimat und an der Front als Kameradinnen uni»

V Helferinnen zur Seite stehen. Ohre Organisation Z wurde eigentlich nie gegründet, sondern wuch«. D während der nationalen Erhebung des finnischen Z Volkes 1Y1Y von selbst aus dem Volkstum heraus. Z Lottos wurden diese Frauen genannt. Auch dieser D Name entstand im Volk und geht zurück auf di.

- Lotto Svärd in denErzählungen des Fähnrich D Stal", des finnischen Nativnaidichters Runeberg» Z die ihrem Mann zu Anfang der 1p. Jahrhunderte D aio Markeöenterin und Pflegerin der vecwun- D deten in den Kampf gegen Rußland folgte. Sle Z Ist zum Vorbild aller Finninnen geworden. Dir Z außerordentlichen Leistungen der Lottas aber in

- diesem neuen Freiheitskampf sind nicht zuletzt da» I Werk der ietzigen Lotta-Svärd-Präsidentln Fanni D Luukkonen.

Z FanniLuukkonen, die dieser Tag« aus de« D Hand des Führers den Stern des Deutschen Adler» D ordens in Würdigung des hervorragenden Ein» D satzes der Lotta-Svärd-Organisation im gemein- D samen Freiheitskampf gegen den Bolschewismu«

V erhielt, ist die Tochter eines Ingenieurs. ihrer Z Heimatstadt Gulu, am Nordbogen des Bottnischen I Meerbusens, gewann sie bereits in ihrer Jugend

V tiefere Einblicke in die politischen und sozialen Z Verhältnisse ihres damals vom Zarenreich unter- D drückten Vaterlandes. Auf Studienreisen ins Aus-

- land, die sie auch nach Deutschland führten, erwei» D terte sie ihr Blickfeld und festigte ihre klrteil»-

- kraft.

Nach ihrer Staatsprüfung 1YOS war sie al« volksschullehrerin in Oulu und später als Ober» lehrerin in dem am Ladogasee gelegenen Sorta- , valla tätig. Dort erlebte sie den Weltkrieg und dl« nationale Erhebung ihres Volkes. Wle alle Frauen ihrer Heimat trat sie in di« Reihen derLvtto- Svärd" ein. Dank Ihres großen Organisation»«-' talenles wurde sie bald Kanzleloorsteherln ders verpflegungszentrale und IPS5 Mitglied de» Zen­tralkomitees.

Die größte Anerkennung ihrer Arbel wurde che. 1PSP mit der Ernennung zur Präsidentin Frauenvrganisation zuteil. Damit wuchs auch ihre- Arbeit. 1YZ1 gab sie deshalb den Schuldienst auß und widmete sich ausschließlich ihrer größeren Auf­gabe.

Fünf neue Ritterkreuzträger

änb. Berlin, 25. Mat. Der Führer verlieb dal Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Buss» von Wedel, Kommandeur eines Grenadier- Regiments, Major Otto Ernst Remer, Batail- lonskommandeur im Grenadier-RegimentGrob» deutschland". Oberleutnant der Reserve Dr. Wolf» gang Meinbold, Kompaniechef in einem Gre­nadierregiment. Generalleutnant Gotthard K r a n tz, Kommandeur einer Klakdivision. Obcrgefreiten Wil­helm Klövvina. MG.-Schütze in-einem Panzer- Grenadier-Regiment. Kerner bat der Führer auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegs­marine, Grobadmiral Dönib. das Ritterkreuz d«S Eisernen Kreuzes an den italienischen Korvetten­kapitän Gianfranco G c z z a n a. Kommandant eine- N-Boots, verliehen.

Reichslciter Baldur von Schirach besichtigt« in seiner Eigenschaft als Beauftragter des Führers für die Kinderlandverschickung eine Reibe von Kin- -erlandverschickungslaaern in der Slowakei.

Tokio meldet, dab an Stelle von Generalleutnant Hitoshi Imamura Generalleutnant Kumakichl Harada, bisher Befehlshaber einer Armeegruppe, zum Oberbefehlshaber der javanischen Streik kräfte auf Java ernannt wurde.

Oer Rundfunk am Donnerstag

Reichsvrogramm: 12.85 bis 12.45 Uhr: Bericht zur Lage: 18.25 bis 18.55 Uhr: Deutsch-italienisches «US- tauschkonzert: 15 bis 18 Uhr: Im Bolkston: 18 bi» 17 Ubr: Aus Oper und Operette: 17.15 bis 18.30 Ubr: Marschmusik: 18.30 bis 10 Ubr: Zeitspiegel: 10.16 bis 10.80 Ubr: Srontberichte: 10.45 bis 20 Ubr: Professor Dr. Grob: Rassen- und Bevölke- rungspolitik im Kriege: 20.16 bis 20.50 Ubr: Klavier­konzert von Ivan Manen: 30.60 bis 33 Uhr: Wag­nersTristan und Isolde" (zweiter Akt). Deutsch­landsender: 17.15 bis 18.30 Uhr: Svmvbonische Dich­tungen: 20.15 bis 21 Ubr: Bekannte UnterhaltungS- weiseu: 21 bis 22 Ubr:Musik für dich".

Der Mann, der Dünger ans der Luft holte

Dr. Oeorx Lrlzvein plsuckert von zroSea belauern unck interessanten Sre»x»i»»ea

Dem Lbefchemiker Dr. obil. Dr^Jng. «. b. Georg Erlwein in Berlin ist vom Führer in Würdigung seiner Verdienste auf dem Gebiet Ser Sttckstoffgewinnung aus der Luft die Goethe- Medaille verlieben worden. Ein Mitarbeiter der Berliner Nachtausgabe" batte mit Dr. Erlwein di« folgende Unterredung:

Ja, cs stimmt: ich gekörte zu den zehn oder zwölf Leuten, die in Berlin zum erstenmal einm Phonographen gehört haben. Edison kam damals nach Berlin, um seine neue Erfindung vor­zuführen; sie war damals noch sehr primitiv. Wir batten eine bekannte Sängerin in unser Labora­torium gebeten, und sie sang auf den ulkigen Zylin­der, den Edison mitgebracht hatte. Als uns dann der Apparat die Stimme zurückaab, waren wir alle ergriffen, Siemens, Helmholtz und die an­dern wir ahnten wohl, wgs diese Erfindung ein­mal bedeuten könnte. Weniger entzückt war die Sängerin diese Quetschtöne sollten das Gold ihrer Kehle sein? Der einzige, der ganz unberührt blieb, war Edison selber; denn der Mann, dessen Erfindung Musik in jedes Herz tragen sollte, war schwerhörig. Vielleicht war das gut so: er wäre sonst wahrscheinlich an den Möglichkeiten sei­ner Kolophoniumwalze verzweifelt."

Und als wäre es heute und läge nicht über 50 Jahre zurück, setzt Dr. Erlwein betrübt hinzu: Unsere Kohlenfadenlampe hat Edison überhaupt nicht angesehen."

Und doch ging es in Berlin gerade um die Durch­bildung der ersten Kohlenfaden-Glühlam- e n.In der Markgrafenstraße, an der Ecke der esselstraße, hatte Werner von Siemens, dessen Mitarbeiter ich war, eine der ersten Glühlampen­fabriken aufgemacht. Die Schwierigkeit bestand darin, die Lampen zu blasen. Jawohl jede einzelne Birne mußte geblasen werden! Wir ließen uns aus Thüringen alte erfahrene Glasbläser kom­men ganze Familien haben wir in Berlin an- gqstedelt. Sie haben hohen Lohn bxzosien, denn sie

galten nicht als Handwerker oder Arbeiter, sondern als Künstler. Sie mußten die Glassorten kennen und ausprobieren, sie mußten wissen, wie und wann das Glas zu erhitzen war."

Und wo wurde die erste elektrische Anlage in Berlin installiert?"

Zu den ersten Einrichtungen, die wir in Berlin bauten, gehörte die elektrische Anlage imSchlotz ; damals wurde ich dort sozusagen Betriebsleiter. Gleich nach dem Schloß kam der Winter­garten. Dort batte man aber Spezialwünsche, die uns zuerst viel Kopfzerbrechen machten. Die Direk­tion wollte nämlich für die Bühne bunte Lam­pen haben, und daran hatten wir noch gar nicht gedacht. Sollten wir nun gefärbtes Glas nehmen oder sollten wir die Lampen bunt anstreichen? Und was für Farben sollten wir dazu nehmen? Die Farbe, die wir auf die Birnen schmierten, platzte immer wieder ab, oder die Birne selbst platzte. So geht eS immer; kaum hat man dle Sache erfunden und ist mächtig stolz auf sie denn nur wir Fachleute wissen, was dabei an Problemen im voraus gelöst werden mußte, und schon kommen die Leute der Praxis und haben ihre Sonderwünsche und machen den Erfindern das Leben schwer."

Das elektrische Licht war natürlich eine beson­dere Attraktion?"

Die Elektrizität überhaupt. Das Publikum war von einem wahren Elektrizitätsrausch ergriffen. Sie glaubten, mit Elektrizität könne man alles machen. Auf unseren Schreibtischen stapelten sich die Briefe mit wohlgemeinten Vorschlägen. Man glaubte, Kartoffeln daraus machen zu können, das Klima in Deutschland erwärmen zu können, daS Perpetuum mobile schien wieder einmal in greif­bare Nähe gerückt, und di« Faulen freuten fich schon darauf, nicht mehr arbeiten zn brauchen. Alles lebte in einem gewissen Fortschrittstaum»! als wenn eherne Gesetze, wie das der Erhaltung der Energie plötzlich wie durch eine Zauberhand weggewischt wären."

Aber ich finde gerade Sie sind es, der aus Elektrizität tatsächlich Kartoffeln gemacht hat!"

Dr. Erlwein stutzt einen Augenblick dann muß er herzlich lachen.In einem gewissen Sinne, ja. Aber das war ein langer Weg. Sie meinen die Erzeugung von Stickstoff aus der Luft? Den ersten Gedanken dazu hatte Werner von Siemens. Aber er wurde ausgelacht. Trotzdem hat er weiter­hin Versuche machen lassen, in kleinem Rahmen, bis zum Jahre 1686. Dann kam ich zu Siemens. Aber damals hatte ich noch andere Aufgaben. Ich hatte RobertKoch kennengelernt. Es war zu Anfang der neunziger Jahre. Koch hatte nachge­wiesen besonders an Hand der letzten Typhus- und Cholera-Epidemien, daß unser Trinkwasser in keiner Weise hygienisch einwandfrei war. Die Wasserwerke arbeiteten lediglich mit Sandfilter. Nun hatte ich bereits ein Verfahren entwickelt, durch das man mit Hilfe des elektrisch erzeugten Ozons Wasser reinigen konnte. Durch diese Wirkung der elektrischen Kraft wurde aus den Or­ganismen, die sich lm Wasser Herumtrieben, der Sauerstoff gezogen, so daß sie abstarben. Dieses Verfahren eignete sich zum Dauerbetrieb, war zu­verlässig und nicht teuer. Wir hatten es den Wasser­werken angeboten, aber sie lehnten ab. Zunächst half nicht einmal die Autorität von Koch; sie woll­ten einfach an denKochschen Schwindel" nicht glauben. Nach anderthalb Jahren Propaganda für eine sonnenklare Sache hatten wir noch nichts er­reicht. Da mußte erst wieder einmal das Ausland kommen. Ich baute eine Anlage in Petersburg, in der stündlich zehntausend Kubikmeter Wasser ge­reinigt wurden. Die Franzosen waren an meiner Arbeit lebhaft interessiert. Schließlich stellte Koch fest, daß das SPreewasser im Sommer 300 000 Bakterien in jedem Kubikzentimeter enthielt. Ich weiß nicht, ob diese grausliche Zahl schließlich doch den Ausschlag gab jedenfaÄ wurde nun end­lich das erste Versuchswafferwerk bei Berlin ge­baut mit Sterilisattonstürmen, in denen das Was­ser nach meiner Methode gereinigt wurde. Das Verfahren setzte fich durch und die Epide­mien in Deutschland hörten aus."

Aber Sie wollten noch von der Stickstosfdün- rng erzählen?"

Die Sache war ein wenig kompliziert, und ich ill mich kurz fassen. Das ganze Problem war . nicht nur ein chemisches, sondern vor allem ich eine Ko sie »frage. Zu Anfang kostete :r Stickstoff noch fünfmal mehr als der Chile- llpeter. Erst als ich einen sogenanten Wider- indsofen unter völligem Luftabschluß einrichtete, ar der Weg frei für eine Produktion im großen, e dem Salpeter den Rang ablaufen konnte. Da­li war für unser Volk eine der wichtigsten Lebens­agen gelöst. Erstens wurden wir von der Ein- chr des Chilesalpeters unabhängig, und zweitens hielten wir auf unseren Böden sehr viel höhere Ernten Ernten, wie der alte Liebig, de, rerst die Bedeutung der Stickstoffdüngung erkanw Ute, sie nie erhofft hatte und wie sie unserem solle im vorigen Krieg erlaubt haben, ernährungs- läßig durchzuhalten, und in diesem erlauben wer» m, zu siegen."

Haben Sie sich dann weiterhin nicht besonder- -bhaft mit Ernährungsfragen befaßt?"

Gewiß, im vorigen Kriege. Ich erfand ein ierfahren, mit dem man Seefische trocknen nd auf weite Entfernungen transportieren konnte. >er Klippfisch mußte sich ja im Binnenlande erst chr langsam Freunde erwerben aber er hat ls zusätzliche Ernährung im vorigen Kriege große )ienste geleistet."

Fast ist man versucht zu fragen, ob Sie jetzt och Aufgaben vor sich sehen, oder genießen Sie..

Dr Erlwein unterbricht mit dem ungebrochenen Temperament feiner 80 Jahre und mit der LtebenS- lürdigkeit eines Weltmannes, der zwei Menschen- lter hindurch gewohnt war, mit den führenden stännern unserer Wirtschaft und Wissenschaft in «tem Meinungsaustausch zu stehen.Gewiß ge- letze ich jetzt nicht etwa meine »wohlverdiente stutze', sondern die Freude, immer noch zu den viel- eiligsten Ausgaben herangezogen zu werden; aber arüber wollen wir nicht sprechen."

vr. Kolk keiümao»