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Die Sowjets taste» vergeblich unsere Front ab

Lrlolsreictie eigene Lloülruppkampte - Oer Naekseliud äureli unsere I^MIvvakie ernpkinslicNgetrokien

Berlin, 22. Mat. An der Ostfront versuchten dir Bolschewisten dnrch eine Reihe örtlicher An griffe an verschiedenen Abschnitten dir Stärke un­serer Stellungen abzutasten. Die zum Teil mit er­heblichen Kräften durchgeführtrn Erkundungsvcr- stöße verliefen aber ergebnislos. Eigene Stoßtrupp brachen dagegen mehrfach in die feindlichen Stel­lungen ein.

Im Ostabschnitt des Kuban-Brückenkop- f e s sind die harten Kämpfe der letzten Tage bis ans vereinzelte Zusammenstöße aufklärcnder Stoßtrupps abgeflaut. Dabei wurde südwestlich Krymskaja rin bolschewistisches Schützennest ausgchobcn und seine aus 28 Mann bestehende Besatzung gefangen. Auch im Laguncngebjet am Asowschen Meer konnten sich die Sowjets den überraschenden Zugriffen ver­stoßender Erkundungstrupps nicht entziehen und hatten empfindliche Verluste. Spähtrupps stießen in den beiden letzten Tagen wiederholt in die Zonen zwischen den feindlichen Stützpunkten vor und brachten als Beute u. a. vier niit Äcr- sorgungsgütern beladene Boote ein.

DaS trübe, kühle Wetter hemmte etwas den Ein­satz unserer Luftwaffe. Dennoch bombardierten starke Kampf- und Sturzkampfverbände bolschewi­stische Artilleriestellungen und Truppenbewegungen Im Schwarzen Meer gelang es vor der Kaukasus- küstr leichten deutschen Seestreitkrüften in der Nacht zum 38 Mai, dem Rachschuboerkehr des Feindes für seine Front bei Stvworojfijsk Verluste zuzusügen. Sie versenktes zwei Küstcntransportschiffe, darunter eines von 688 ART.

An den Fronten zwischen Donez und Jlme ns ec führten die Bolschewisten an verschie­denen Stellen örtliche Angriffe. Im Abschnitt Lis- fitschansk stießen »och heftiger Artillerievorbereitung von Panzern unterstützte stärkere Kräfte vor. Sie wurden aber unter Abschuß von vier Sowjetpanzern abgewiesen. Bei Slawiansk'versuchte der Feind nach schweren Feuerübcrfällen dön Donez zu über­schreiten, doch scheiterte auch dieses Unterneh­men an der energischen Abwehr. Ebenso brachen südlich Ssuchinitschi und nördlich Cholm in Bataillonsstärkc unternommene Vor­

stöße der Sowjets im Sperrfeuer oder im Nahkampf zusammen.

Die Luftwaffe bombardierte feindliche Feld- und Artilleriestellungen sowie die von Aufklärern gemel­deten Truppenbewegungen und Transporte bei JSjum und im Raume des oberen Donez. Nördlich des ZlmenseeS, wo unsere Artillerie ebenfalls feind­liche Reserven wirksam beschoß, nahmen Nahkampf- fltegcr feindliche Kolonnen unter Feuer »nd zer­sprengten sie. Zn der Nacht zum 21 Mai setzten Kampfflugzeuge die Zerstörung wichtiger Nachschnbbahnen im feindlichen Hinterland forj. Die Luftangriffe richteten sich insbesondere gegen die Strecken zwischen Don und Donez. Durch Bombentreffer wurden zahlreiche Lokomotiven und Transportzüge vernichtet oder schwer beschädigt Weitere Staffeln griffen Kolonnen, Bereitstellungen und Feldflugplätze nördlich des mittleren Donez sowie Versorgungsbetriebe in Leningrad an. Der Feind halte durch dir gut in ihren Zielen liegen­den Bomben neue, erhebliche Matcrial- Verluste.

Einsatz «nd Opfer werden gekrönt dnrch ruhmvolle« Sieg

^elegrLomrHve«t»s«1 runr vierten ^atirestsL «1er OnterreioNnnnL «les äenlseN-ttslientsekes küttZnispatrles

Berlin, 22. Mai. A«S Anlaß des vierte« Jahrestages der Unterzeichnung deS deutsch-italie­nische» Freundschafts- und BüudniSpaktrö fand ei« Tclcgrammwechsel zwischen dem Führer, König Viktor Emanuel lll. und dem Duce statt. Der Reichsministrr deS Auswärtigen von Ribdcntrop und der Duce sowie der Staatssekretär im könig­lich italienischen Außenministerium Bastianini tauschten gleichzeitig Telegramme aus.

Der Führer an König und Kaiser Viktor Emanuel: Zum heutigen Gedenktage, an dem sich die feierliche Unterzeichnung des Freundschafts- and Waffenduudes zwischen unseren beiden Völ­kern zum vicrtenmak jährt, bitte ich Euere Maieftät mit meinen Herzlichsten Grüßen meine und des deutschen Volkes aufrichtigste Wünsche für das Glück und die Zukunft Italiens und den Kamps seiner Waffen cnlgegcnnehmcn zu wollen.

Viktor Emanuel 111. an den Führer: Am vierten Jahrestag deS Bününispaktes, der unsere beiden uüöikcr verbindet, möchte ich Zhnen, Führer, die lebhaftesten Wünsche übermitteln für die Größe und das Gedeihen des deutschen Volkes, in der Gewißheit, daß der Tapferkeit und dem Wert unse­rer Waffen der Sieg nicht fehlen kann

Der Führer an den Duce: Duce! Anläßlich der Wiederkehr des Tages, an dem unsere beiden Länder der vor vier Jahren durch den Abschluß de» Freundschasts- und Bündnispaktes eine unauf­lösliche Kampf- und Schicksalege­mein fchaft miteinander eingingen, sende ich Ihnen zugleich im Namen des ganzen deutschen. Volkes nicine aufrichtigsten und wärmsten Grüße und Wünsche. Ich gedenke hierbei in dem Gefühl herzlicher Verbundenheit des heldenhaften Kampfes der italienischen Wehrmacht in dem gemeinsamen großen Ringen für die Freiheit und die Zukunft unserer Völker und verbinde damit den Ausdruck meiner unerschütterlichen Gewißheit, daß am Ende dieser wcltgcschichtlichen Auseinandersetzung der Einsatz und die Opfer, die gebracht wer­den mußten, in dem ruhmvollen Siege unserer gerechten Sache ihren höchsten und letzten Lohn finden werden.

Der Duce au den Führer: Heute, bei der Wie­derkehr des vierten Jahrestages der Unterzeichnung des historischen Paktes, während unsere Heere und unsere Völker den heroischen Kampf gegen dir ge­meinsamen Feinde führen, möchte ich Ihnen, Füh­rer, die u n l ö s bn r e S o l i i a r i t S t d e r W a f- ken und der Gefühle deS faschistischen Italiens für das nationalsozialistische Deutschland und unser vollkommenes Vertrauen in den Sieg der Achse und der Dreicrpaktniächte von neuem bestätigen.

Reichsaußenminister vonRtbbentropau den Duce: Zum heutigen Jahrestag des PaktabschlusscS.

Italiens wachsender Kampfeswille

Roni, 21. Mai. In dem von ihm geleiteten rönii- schen BlattMessaggero" befaßt sich der ehemalige Volksbildungsminister Pavolini mit der Lage der Achse nach Abschluß der Kämpfe in Nord­afrika. Pavolini stellt fest, daß der in Casablanca auSgcarbeitete Zeitplan über den Haufen geworfen worden sei. Nach den Plänen der Achscngcgiwr sollte der Widerstand schon 1912 nie- dergckämpst werden. Die dem Gegner während der Kämpfe in Nordafrika beigebrachten Verluste an Schiffsraum fielen stark ins Gewicht. Der vorhan­dene Schiffsraum werde dem Feinde nicht ge­stalten, gleichzeitig in Europa und Ostasten "" g^öangclegtcs Unternehmen zu starten. Die Tatiache, daß die Achscngegncr ihr« ursprünglichen Plane m Auswirkung der Kämpfe in Nordafüka Notwendigerweise korrigieren müßten, habe in Ita­lien nun aber nicht einen leichtfertigen Optimismus «uflommen lassen. Nach wtc vor gründe sich Ita­lien« Nebrrzeugung von der Unmöglichkeit eines Sieges der Gegner auf dem unerschütterlichen und ständig wachsenden Widerstands- und Kampfeswil­len des. italienischen Volkes.

durch den sich Deutschland und Italien zur Wah­rung und Sicherung ihrer Lebensrechte zu einem stählernen Block zusammengeschloffen haben, bitte ich Sic, Duce, meine aufrichtigsten und herzlichsten Grüße und Wünsche entgcgenzunehmen. Ich weiß mich eins mit Ihnen in der Gewißheit, daß dieser uns ausgezwungcne harte Kampf mit der B ez w i n- gung unserer Gegner enden und zu einer glücklichen Zukunft für das deutsche und das ita­lienische Voft und für die mit ihm verbündeten Na­tionen führen wirb

Der Duce an Reichsaußenminister von Ribbcn- trop: Während Italien den vierten Jahrestag der Unterzeichnung jenes Paktes feiert, durch den Deutschland und Italien heute zu einer Waffen­brüderschaft, die durch die gemeinsamen Prüfungen noch gestählt wird, zusammengeschlossen sind, sende ich Ihnen meinen Gruß zusammen mit dem Wunsch für den Endsieg unserer Heere.

Ribbentrop an Bastianini: An dem Jahres­tag, an dem Deutschland und Italien zum vierten Male die Unterzeichnung des beide Länder unlös­bar miteinander verbindenden Freundschafts- und Bündnispaktes begehen, übermittle ich Eurer Exzel­lenz meine aufrichtigsten Grüße und Wünsche. Gleichzeitig bringe ich Ihnen meinen unerschüt­terlichen Glauben zum.Ausdruck, daß der gemein­same Kampf unserer verbündeten Waffen zu einem vollen Siege führen und damit dir Freiheit und Zukunft unserer Völker endgültig sicherftcllen wird

Bastianini an Ribbentrop: Am vierten Jah­restag deS Abschlusses des Bündnispaktes, der un­sere' beidkn Völker vereint, freue Ich mich. Ihnen meinen kameradschaftlichen Gruß in der Gewißheit zu übermitteln, daß die Anstrengungen, die Deutsch­land und Italien mit hartem Willen und besten Glauben vollbringen, vom Sieg gekrönt sein werden.

Polnische Blätter werden in London unbequem

kür Lnxlunck ist ckic krevmchoedskt

Stockholm, 21. Mai. Der englische Informations- Minister Brendan Bracken erklärte nach Lon­doner Eigenberichten schwedischer Zeitungen im Unterhaus, daß er gegen die in fremden Sprachen erscheinendenobskuren Presseerzeug­nisse", insbesondere polnische Zeitungen, Vor­gehen muffe und sie unter verschärfte englische Kontrolle stellen werde. Der Minister meinte, es gebe ohnehin zuvielpolnische Zeitungen in England und im übrigen müsse verhindert wer­den, daß diese Presseorgane zu Zwistigkeiten zwi­schen den Achsengegncrn beitragen. Er betonte, daß diese Blätter durch hemmungslose Kri­tik an der Sowjetregirrung der eng­lischen Regierung Sorge und Mühe bereitet hätten. Es könne aber nicht geduldet werden, daß in Ver­öffentlichungen in ausländischer Sprache heftige Angriffe gegen die Sowjetregterung gerichtet wür­den. Zwar gebe es ein Recht zur Kritik, doch han­dele es sich hier nicht um die Pressefreiheit. Diese englischen Maßnahmen beweisen, daß eS nicht weit her ist mit der viel gerühmten englischen Pressefreiheit. Sie wird sofort ausgehoben, wenn die geäußerten Meinungen nicht in das Pluto kra- tische Programm paffen. Bor allem aber will Lon­don verhindern, daß die englisch« Freundschaft mit den Sowjets durch irgendwelcheSeitcnsprüngc"

mit 6«» 8vrvjet« oberste» 6e»etz

anderer Verbündeten gestört wird. Für die Lon­doner Trabanten des Bolschewismus gilt die Un­antastbarkeit der Unterwürfigkeit gegenüber Mos­kau als oberstes Gesetz. An ihm dürfen auch die emigrierten Vertreter jenes Staates, um deswillen England den Krieg vom Zaune brach, nicht rütteln.

Verbundenheit deutsch-finnischer Frauen Berlin, 21. Mai. Dir Präsidentin des Lotta Svärd, Fanni Luukkonen, hat Deutschland wie­der verlassen. Neben Besichtigungen einiger ihr bisher unbekannter Einrichtungen diente der Be­such vor allem einem Erfahrungsaustausch. Im Vordergrund standen Fragen der Truppen- und Verwundetenbetreuung und des Einsatzes von Frauen für die Zwecke der Wehrmacht. Den Höhepunkt des Besuches bildete der Besuch im Führcrhauptquartier und die Verleihung des Ster­ne« vom Deutschen Adlerorden durch den Füh­rer. Vor ihrer Abreise äußerte sich Frau Luuk­konen mit tiefer Freude über diese Ehrung, die sie besonders bewegte, da sie ihr für die Verdienste der finnischen Frauen erwiesen worden sei. In herzli­chen Worten betonte str die schwesterliche Verbundenheit de« Lotta Svätb mit der deutschen Fraurnorganisation.

Roosevelts Briefträger im Kreml erschienen

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Von a o r r « » p o o ct o o t - o

o. St. Stockholm, 22. Mat. Nach fast dreitägigem Warten ist der Sonderbotschafter Roosevelts, Da­li i es, von Stalin im Beisein MolotowS empfan­gen worden. Davies hat das SchrribenRoose- velts an den Genossen Stalin aushändigen kön­nen. Man erwartet in Washington, daß DavieS Gelegenheit gegeben wird, noch einmal mit Stalin zu sprechen, um eine Antwort auf die in Roosevelts Schreiben angeschnittenen Fragen zu erhalten. Sollte Roosevelt mit diesem Brief den Gedanken gehabt haben, Stalin zu einem Zusammentreffen einzuladen, dann scheinen dir Aussichten dafür, daß sich Stalin auf eine solche Einladung einläßt, aller­dings verschwindend gering zu fein. Da­für liegen jedenfalls ziemlich klare Andeutungen vor.

Der Sowjet-Botschafter Litwinow - Finkelstein scheint im übrigen ziemlich erbost über seinen Freund DavirS zu sein. Er war laut Vereinbarun­gen aus Washington abgercist, um seinem Herrn und Gebieter im Kreml Bericht zu erstatten. Erst zwei Lage später reffte dann aber DavirS mit Roosevelts Brief ab. DavirS wurde im übrigen derart bevorzugt auf seinem Nug nach Moskau be­handelt, daß er bereit» dort eiutraf, «l» Lttwinnw-

Finkelstein gerade erst in Teheran ««gekommen war, war selbstverständlich starke Erbitterung bei LUwinow auslöste.

Finkelstein an der Klagemaner

Von aonvrsw korronpoaüeato» rl. Rom, 22. Mai. Zum Rapport vor Stalin befohlen, ist der bolschewistische Botschafter in Wa­shington, Litwtnow-Finkelstein, auf sei­ner Reise nach der Sowjetunion in Jerusalem ein­getroffen. Die Palüsttnajuden bereiteten ihrem bol­schewistischen Genossen einen lärmenden Empfang. Nach den üblichen jüdffch-bolschewistisch-britiscken VerbrüderungSszenen begleiteten dir Oberjuvrn Jerusalems Litwinow auf seinem Gang durch dir Stadt. Litwinow richtete unverzüglich feine Schritte nach der Davidstraßr und dem Tempelplatz, um zur Klagemaner zu gelangen, vor der er sich lange Zeit aufhielt.

Eine der ersten Maßnahmen der aUalo-amerika- nifchen Behörde» in Tunis war, die dortige kranrö- fffcheV»üi»ei durch rinet»trr««ti»nate Volt- »ei »n ersetzen, deren SuftuSe eS ist, seaeu alle K«m»ofeu. dir »er Revier« ya in Blchv tve« geblie­ben sind, vorrnoeben.

Wo liegt öas Schwergewicht?

Von kt » o » bVenüt, Ttvekdviin

Die plutokratischen Seemächte haben plötzlich das Aschenbrödel Pazifik" wieder entdeckt und in den Mittelpunkt eurer etwas allzu eifrigen Betrachtung gerückt Tatsächliche Sorgen und Wünsche mengen stch im Nervenkrieg und in den jetzt gestarteten Täuschungsmanövern durcheinander. Es ist nicht leicht, die verschiedenen Beweggründe und AbsiHten zu durchschauen: eine gewisse Ver­schiebung des Schwergewichts in dem großen Welt­ringen scheint n«ch Ansicht neutraler Beobachter sich anzubahnen. Was ist daran richtig?

Im Vordergrund steht die namentlich narb Ab­schluß des nvrdafrrkanischcn Kampfes jäh akut ge­wordene Zwangslage für die Helfershelfer der Bol­schewisten: sie sollten nun mit Leistungen auswar­ten, die entscheidenden Charakter trügen und sich nicht auf di« Beseitigung eines Brücken­kopfes beschränkten. Denn dieser regionale Erfolg konnte loie man in London. Washington und vor allem in Moskau sehr gut weiß den Kriegs- Verlauf im großen nicht beeinflussen.

Die Engländer in erster Linie haben nach ihren Erfahrungen in Nordafrika begriffen, daß sie und ihre Söldnertruppen bei einem Angriff auf die eigentliche Festung Europa die' Hauptlast des Kamp­fes zu tragen haben, da die Amerikaner trotz der vielbesungenen Kampfersahrungrn eines Teils ihrer afrikanischen Truppen gar nicht in der Läge wären, die Landungsarmer wesentlich zu unterstützen. Die Briten scheinen eS darum für viel vorteilhafter zu halten, den Ttrrorkrieg gegen die Zivilbevölkcruitg sortzusetzen als einen Ansturm gegen die Küsten, wie ihn die Sowjets ständig verlangen, zu wagen. Sic brauchen jedoch für den von Churchill und ven Juden gewünschten Luftkrieg gegen Europa die So­wjets und die Amerikaner mehr denn je: die So­wjets, damit jene von Osten her weiter gegen Europa anrenncn und einen möglichst großen Test der deutschen Kampfkraft binden, die Amerika­ner für die Lieferungen des zum Luftkrieg be­nötigten enormen Materials. Beide Staaten aber haben verständlickerweise ihre eigenen Wünsche, die England minoestens einkalkulieren muß, ähn­lich wie die der Dominions, deren Blut es für jedes Unternehmen gegen Europa so dringend braucht, daß inan lieber nicht eine Wiederholung der Erfahrungen von 1910/41 wagen möchte. Da­mals reagierte bekanntlich Australien auf den Miß­brauch seiner Expcditionstruppcn von Griechenland bis Singapur recht bitter.

In den USA. wird, wie der Senator Chandler dieser Tage erklärte, allmählich offener gefragt, was die Vereinigten Staaten für dir den So­wjets geleistete Kriegshilfe an Gegenleistung gen fürihren KrieggegenJapanzu er­warten haben. Es wird von einer nicht unbe­trächtlichen Zahl von Kritikern geltend gemacht, daß sich das Casablanca-Programm für Vorrang des Krieges gegen Europa nur dann als vorteilhaft erweisen könnt«, wenn der Krieg gegen Europa so rasch zu Ende geführt würde, daß es noch möglich sei, zu gegebener Zell ausreichende Offenflvinaß- »ahnien gegen Japan einzulciten.Zu gegebener Zeit", das bedeutet: ehe Japan etwa seinerseits zu neuen Schlägen ausholen könnte, und vor jener endgültigen Konsolidierung der japanischen Nlacht in den eroberten Räumen des Pazifiks, die nicht von der amerikanischen, sondern auch von der oustra- - lischen und neuseeländischen Oesfcntlichkeit am mei­sten befürchtet wird, well mit jedem Monat der Preis für den Versuch eines Wicdergewinncs des Verlorenen größer und das Ziel schließlich vielleicht unerreichbar wird.

Dir Dringlichkett einer Aktion im Pazisikraum wurde noch intensiviert durch die Entwicklung des Kampfes in China. EL erwies sich, daß Lschung- king seit dem Mißerfolg der englischen Burma- Offensive in erhöhter Gefvhr schwebt Eng­land und Amerika dürfen aber die für den Kainpf gegen Japan ausschlaggebenden geographischen Ausgangsstellungen, die Tschungking noch immer kontrolliert, nicht aus den Händen geben. Der Uebertritt bedeutender Persönlichkeiten der militäri­schen Führung TschungkingS läßt außerdem die Gefahr eines Sonderfriedens drohend aufsteige«. Schon die Burma-Offensive selbst war hauptsäch­lich tm Auftrag der USA. gestartet worden, um einen Entsatz TschungkingS über die Burma-Straße zu versuchen.

Dieser Entsatzversuch ist jedenfalls gescheitert. Churchill hat stch beeilt, einen neuen Versuch für den Herbst in Aussicht zu stellen, aber das Hilst weder Tschungking noch den Australiern, die neue japanische Schläge befürchten und sich um die er-' hofften Ablenkungen des japanischen Stoßes betro­gen fühlen. Aber auch die in den Vereinigten Staaten anwachsenden Forderungen nach Verlage­rung deS Schwergewichtes der Kriegführung in den Pazifik können durch Churchills Hinhaltetaktik nicht j gedämpft werden. Roosevelt muß jedoch im Hinblick auf dir nächstjährigen Wahlen eine Be»» friedigung der Opposition erstreben. Die zweifellos. mit beträchtlichen Kräften eingeleitete Unterneh-, mung gegen die Aleuten-Jnfel Attu sollte wahr- scheinlich dir erste Demonstration des Willens sein, 1 den Pazifik-Krieg zu verstärken. ,

Der Atlantik-Wall und die Lurch den Hel-' denkampf in Tunesien rrnwglichte Befestigung? der übrigen europäische« Küsten haben, bereits, ehe rin Schuß gefallen oder das Expcttmeot einer feindllchen BrLckenkopfbildung irgendwie »er- ! sucht worden ist, ihren Wert erwiesen. DaS Lasa»>> blanco-Progranim aber, durch den tunesischen Kampf k