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Ocrlwsr layblQtt - ^scryoIclSr ^crydlatt «Der QsssllsoliclÜSr'' - krsiscuntsdlcitt'r <äen kreis Ocrlvr

^»reixellpreis: Oie einspsltixe kckiUiineterreile 8 Lpk., Lextteilmillimeter 17 Lpk. - OerekiklssteHe cker 8ebvi»rrv»Ick-V»e1i1: Lslv, Oeäerslr. 23. kosledieekkonto ^»r Lturigsrt 13447. Lostscbliekkacli 36. Linrelverkauksprels 10 Rpk. LrküUuogsort 6slv. - Leruxspreis: Lei Tusiellunx ckurdi Lleituoxsträßer unck Lerng über unsere 1,sn<4 axentureii inonsllieb LIA. ILO (einscblieLIicb 20 Rxk. Drägcrlolio). Lostberuzxxreir Rbl. 1.50 eiuscbiioülicb 18 Rx>k. üeiluuxsxebübr rurüßlied 36 Lpk. 2usteIIxebübr

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VIeQslsZ, 18. ?^Li 1942

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Sowjetischsr Frontkeil am Kuban zerschlagen

In «>vü1i^aZen vier ieincilielie Oivi^iooeu rmä cirei Lri^a^ell sui^erieden - Lriok^e unserer I-uft waite

Berlin, 18. Mai. Das am Ende der vorige» Woche im Krymskaja Abschnitt zur Beseitigung eines 'ivrspringenden Froutkeils begonnene Angriffsunter- »ehnie» brachte unseren Truppe» einen vollen Er­satz. Zwei Tage dauerten die Kämpfe in den zer­klüfteten nnd unwegsamen Gebirgstälern am Nord­rand des Westkaukasus. Sie führten zur Wegnahme des angegriffenen Stellungssystems und zerschlugen starke bolschewistische Jnfanterieverbände.

Die Verluste der Sowjets betrugen außer einigen lausend Toten und Verwundeten 750 Gefangene, darunter 33 Offiziere, ferner fünf Panzer, fünf Ge­schütze, 90 Maschinengewehre und Granatwerfer und Hunderte Infanteriewaffen aller Art, darunter 16 Panzerbüchsen. Die Bolschewisten versuchten ourch mehrere Gegenangriffe, deren heftigster von zehn Panzern unterstützt war, das verlorene Ge­lände zurückzugewinnen. Alle Vorstöße brachen jedoch an den von unseren Soldaten fest in die Hand genommenen Stellungen und unter d« Bomben starker Kampf- und Schlachtsliegcrverbände zu­sammen.

Ueber den im gleichen Frontabschnitt geschei­terten feindlichen Großangriff in der Zeit vom 29. April bis 10. Mai ergeben Gcfangc- nenanssagcn ein immer deutlicheres Bild der hohen sowjetischen Verluste. Zahlreiche Regimenter, deren Gefechtsstärken bis auf 50 und 60 Mann herabge­sunken waren, mußten zur Auffrischung aus der Front gezogen und durch neu herangeführte Ein- «iten ersetzt werden Es gab Knepanien, die bis aus zwei Mann ausgerieben wurden. Insgesamt kann die Zahl der weitgehend zerschlagenen feind­lichen Verbünde mit vier Divisionen und drei Bri­gaden angenommen werden

Ei» neues Angrisfsuntcruchmeu zur Verbesse­rung des Froutverlaufs begannen unsere Truppe» im Raum nordwestlich Welikije Luki. Dort war bei den letzten Kämpfen vor dem Ein­tritt der Schlammperiode eine abgeriegelte Ein- bruchstclle vom Feind stark befestigt worden Nach Artillerievorbereitung brachen unsere von Sturm­geschützen begleiteten Grenadiere vor, zerschlugen den erbitterten Widerstand der Bolschewisten und nahmen das durch zahlreiche Kampf- und Verbin­dungsgräben stützpunktartig ausgcbaute StellungS- systcm im Sturm Gegenstöße der Bolschewisten gegen die gewonnenen Linien blieben erfolglos.«

An den übrigen Abschnitten der Ostfront ent­wickelten sich nur unbedeutende Gcfechtshandlun- geu Westlich Dcmidowka und südlich Orel brachen Stoßtrupps in die feindlichen Gräben ein, sprengten zahlreiche Bunker und kehrten mit Ge­fangenen und erbeuteten Waffen in die Ausgangs­stellungen zurück. Feindliche Vorstöße nördlich Lissit- schansk und' südwestlich Sauchinitschi scheiterten trotz mehrfacher Wiederholung und brachten den Bolschewisten empfindliche Verluste.

Die Luftwaffe setzte bei Tag und Nacht die wirksamen Bombenangriffe gegen Truppcnansamm- lungcn, Eisenbahnen und Versorgungszentren fort. Im Raum von Jsjum, südlich des Wolt- schansk und nordwestlich Bjelgorod zerschlu­gen Stukas und Schlachtflugzeuge mit Bomben und Bordwaffen Feld- und Artilleriestellungen und vernichteten dabei mehrere Geschütze. Schnelle Kampfflugzeuge griffen, ebenso wie unsere schwere Artillerie, von neuem kriegswichtige Anlagen in Leningrad an und erzielten zahlreiche Volltref­fer in Rüstungswerken nnd Versorgungsbetrieben. Feindliche Fliegcrverbände traten den ganzen Tag über nur säten in Erscheinung, so daß unsere Jä­ger nur vereinzelt zum Schuß kamen und sich mit sieben Luftsiegen begnügen mußten.

Die deutschen Lustangrifse in der Nacht zum Montag waren von Hellem Mondlicht begünstigt und richteten sich gegen wichtige Eisen bahn­st recke nundBahnknoienpun kt e. Unsere Flieger konnten die Ziele gut erkennen. Im Bahn­hof Swoboda trafen sie Materiallager, Stell­werke und vollbeladcne Züge, so daß große, schnell anwachsendc Brände entstanden. Gleich wirkungs­voll waren die Angriffe aus die Strecken Swv- bodaRostow, Swoboda Waluikr imd Kropot- kinTichorezk. Die gutgezielten Bomben zerstör­ten mehrere Bahnhöfe, rissen die Gleise auf, setzten mehrere Transportzüge, darunter Oel- und Muni- tionszüge, in Brand und vernichteten große Men­gen rollenden Materials.

Ms in einer der letzten Nächte sowjetische Bom­ber versuchten. Ziele im rückwärtigen deutschen

Anschlag auf Martinique vereitelt

«ab. Bern, 18. Mai. Ein Anschlag, den USA.- Agenten mit Hilfe einiger gedungener französischer Matrosen auf Martinique vorbereitet hatten und der dieEntführung" deS französischen Kreuzers Jeaiine d'Arc" vorsah, ist, wie aus Ncuhork be­richtet wird, gescheitert. Die Machenschaften der amerikanischen Handlanger konnten vor allem durch die französischen Seeoffiziere, die weiterhin zu dem Gouverneur der Insel, Admiral Robert, halten, rechtzeitig entdeckt werden. Rach der Darstellung aus Rcuyork sollten Matrosen, dir von amrrikani- scher Seite bewaffnet wurden, versuchen, die Lchiffsbesatzungrn zu überwältigen und den Kreu­zer unter Dampf zu setzen. Die Berschwörung sei jedoch zu früh entdeckt und die HauptrSdelsführer seien verhaftet wordeu.

Armeegebiel anzugreisen, zwang die sofort einsct- zende deutsche Abwehr die Sowjets, ihre Bomben im Notmurs aufs freie Feld abzuwerfen. Ober­feldwebel Kociok, Sieger in 16 Lustkämpfen, war hervorragend an dem Abwehrersolg beteiligt Kurz nachdem der Abflug der Sowjetbomber ge­meldet war, startete er und schoß innerhalb von zwei Stunden, wie im gestrigen Wehr­machtsbericht gemeldet, vier sowiei'sche Bomber ab. Der junge Schlesier errang damit seinen 17 bis 20 Lustsieg.

Heftige Kämpfe auf den Aleuten

Tokio, 18. Mai. Durch den Sprecher des japani­schen Armee-Pressebüros, Generalmajor Aahagi, wurden gestern Einzelheiten übe« die Landung der N o r d a m e r i ka n e r auf der von den Ja­

panern besetzten Alsuteii-Jnsel Attu bekannige- gebcn Demnach sind die USA.-Streitkräfte an der Südküste der Insel gelandet. Der Feind wurde -je­doch in einem heftigen Nachtangriff von den Ja­panern wieder bis an die Küste zurückgedrängt An der nördlichen Küste, wo ebenfalls feindliche Strelt- kräfte gelandet sind, sei noch eine schwere Schlacht zwischen Verteidigern und Angreifern im Gange, jedoch sei es den japanischen Verteidi­gern gelungen, eine weitere feindliche Gruppe an der Ostküste der Insel bereits am Abend des Lan­dungstages an die See zurückzudrängen und dort zu vernichten Zur Zeit mache der Feind wettere Landungen, um die ersten Linien seiner Truppen zu verstärken; er unterstütze die Ansammlungen der Infanterie durch Artilleriebeschießung von Kriegs­schiffen sowie mit Luftstreitkräften.

7 VVVV Tschimgking-Soldaten ergaben sich

krtolZreielre jupuoisetis Operationen tzeAen clie restiiolren iVrnreeo IsolunngtrsisoNeNs

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Tokio, 18. Mai. Das Kaiserliche Haupt quartier gab gestern bekannt. General Fang Ping Sun, der Oberbefehlshaber der 24. Armeegruppe, der einzigen Armee unter der direkten Kontrolle Tschiangkaischeks in Nordchina, hat sich zusammen mit seinen 70 800 Mann (einschließlich der Streit- kräfte unter dem Befehl des Generals Sun Tren- ising, die den nutzlose» Widerstand an de» Grenzen der Provinzen Honan und Schansi fortgesetzt hat­ten) ergebe» und ist zur chinesischen Nationatregie- rung in Nanking übcrgetrcten.

General Fang Ping Sun löste sich mit sei­ner Armee von 70 000 Mann vom Tschiongkaijchek- Ncgiuie los und stellte sich der Nationalregirrung zur Verfügung, um gemeinsam mit dieser am Auf­bau einer neuen Ordnung im größeren Ostasien mitzuwirkeu.

Die Entwicklung der militärischen Lage Tschung- kings wird dort mit großer Sorge verfolgt, zumal man sich zu der amtlichen Mitteilung gezwungen sah, daß erhebliche j a p a n i s ch c T r u p p e n- Verstärkungen an der westchinesischen Front festgestellt wurden. Diese konzentrieren sich in der Hauptsache aus den schmalen Streifen der Provinz Auennan, der sich bereits !in Besitz der Japaner befindet, und aus das Gebiet westlich deS Salvin-

Flusses Man bejürchlel daher in Tschungking, daß der Feind nach Erreichung seiner operativen Ziele an der Ara kan-Front erneut mit stärkeren Kräften in Duennan angreisen kpnnte.

Noch komplizierter wird die Lage Tschiangkai- fcheks durch die erfolgreiche Offensive der Japaner in der Provinz Hunan, die als eines der ertrag­reichsten Reisanbaugebiete für die Versorgung Tschungking-Chinas von erheblicher Bedeutung ist Am Tungting-Sce spielen sich zur Zeit grö­ßere Kämpfe ab. Sowohl nördlich wie westlich die­ses Sees haben die Japaner die chinesischen Ver- teidiguiigsstellungen''angegriffen und zum Teil be­reits übcrramit. In Kuan wurde ein tschungking- chinesischer Stützpunkt aufgerteben und bet Pengchi- schang <50 Kilometer westlich Kuan) das Haupt- qüartier der 118. Division Tschiangkaischeks ausge- hoben.

In den nördlich anschließenden Provinzen Hu- A>L-st.»nd H.a,n c." kdindru sich di« Jnpon»r.gleich­falls im Angriff Langsam aber sicher schieben sie auch dorl ihre Front nach Westen und Süden vor. Gemeinsames Ziel dieser beiderseits des Jangtse- kiang geführten Aktionen ist offenbar, Tschungking nicht nur von wichtigen Versorgungsbasen, sondern auch von den für die dortige Front entscheidenden Verkehrsverbindungen abzuschneiden.

Die deutsche Luftwaffe schlägt scharf zu

l-vnävn verschweigt sie Verluste - 8u»ckerlancks ^Verktsnlaxen sckver xetrokken

Voo korre»poo«lLvrv>

st. Stockholm, 18. Mai. Die britisch-ameri­kanische A-gitation ist seit einiger Zeit be­sonders- stark damit beschäftigt, der Welt vvrzu- machen daß augenblicklich in Europa ja sogar dar­über hinaus ausschließlich eine britisch-nordomeri- kanische Luftosfensive tm Gange sei. der man aller­größte strategische Bedeutung beimessen müsse. Man geht in dem Bestreben, der West Sand ln die Augen zu streuen, über die wirklichen Verhältnisse so weit, daß man nun mit einer Energie sondergleichen alles verschweigt, was nicht in dieses strategisch« Traumbild der Briten und Nordamerikaner hinein- paßt.

So beispielsweise wird mit besonderer Hart­näckigkeit verschwiegen, welche ungeheuren Verluste die - britisch-nordamerikanische Luft­waffe in den letzten Tagen und Rächten bei ihren Tcrrorangrisfcn bzw. Störoperationen erlitten hat. Noch schweigsamer ist man aber über die Tatsache, daß seit geraumer Zeit schon keine Nacht vergangen ist in der nicht eine beträchtliche Anzahl deutscher Flugzeuge über den verschiedensten Gegenden Eng­lands tätig war und mancher kriegswichtige Ort

in England die Schlagkraft der deutschen Luft­waffe zu fühlen bekommen hat.

Das gilt vor allem für den Angriff aus die Werst- und Hafenanlagen von Sunderland in der Nacht zum Sonntag. In England hatte man in einem amtlichen Bericht keinerlei nähere Aus­kunft über diesen Angriff veröffentlicht. Erst später in einem kurzen halbamtlichen Kommentar hieß es, der Angriff sei immerhinkurz, aber scharf" gewesen. Mittlerweile ist durch gewisse Indiskre­tionen jedoch herausgekommen, daß Sunderland selbst mit seinen Hasen- und Werstanlagen schwer getroffen wurde. Ein schwedischer Korrespon­dent berichtet, daß der Angriff um Mitternacht rin­setzte und diedicht bebauten Industriegebiete einer Stadt in Nordost-England" schwer traf. Der An­griff müsse als groß bezeichnet werden, und das Ausmaß der Schäden sei dementsprechend. Aber diese Andeutungen taffen klar erkennen, daß Sun­derland schwer getroffen ist.

In der Nacht zum Montag heulten die Sirenen wieder in den verschiedensten Gegenden Englands. Auch die Londoner wurden aufs neue in ihrer Nachtruhe gestört.

Explosionsbleistifte iibev Rom abgeworferr

Lerstörunx unersetzlicher Kunstwerke in Italien clurcch ckie 08^.-l-uktkanck>ten

v. st Rom, 18. Mai. Nach fast dreijähriger Pause traten in der Nacht zum Montag zur Abwehr eines feindlichen Einflugsversuchs in den Luftraum über der italienischen Hauptstadt die Flakbatterien wieder einmal in Rom in Aktion. Der Angriff galt nicht Rom selbst, sondern dem 26 Kilometer südwestlich von Rom gelegene^..neuerdings eingemcindeten klei­nen Küsiciistädtchen Ostia. Die durch Bombenwurf auf Ostia angerichteten Schäden sind von geringe­rem Umfang. Dagegen wurden auch hier, wie über Sizilien, Kalabrien. Sardinien usw. Explosivblei­stifte abgeworfen.

Von dem am Freitag gegen die 75 Kilometer nordwestlich von Rom gelegene kleine Hafenstadt Civitavecchia (40000 Einwohner) gerichteten Angriff, der unter der Zivilbevölkerung 174 Tote und 300 Verwundete forderte, werden wettere Ein­zelheiten bekannt. Die barbarischen Szenen von Gross eto, wo dir amerikanischen Flugzeuge direkte Jagden auf Frauen und Kinder veranstalte­ten, wurden diesmal von 36 viermotorigen Bom­bern wiederholt, di« von See her mit abgestellten Motoren einen Urberfall auf die Stadt ausführten. Me überall, waren auch hier Kirche«, Baud'nk-

mäler, Kulturstätten das Ziel der amerikanischen Flieger. Darüber hinaus ergoß sich über die Hafen­stadt von Civitavecchia ein Regen von Explosiv­stoffen, die in GebrauchSgegenstände gefüllt waren. Außer den bereits über vielen italienischen Städten und Dörfern abgeworfenen hochexplosiven Bleistif­ten und Füllfederhaltern wurden dieses Mal Spiel­zeug aller Art, darunter Puppen für Kinder, weiter Taschenmesser, Lippenstifte, Ta­schenlampen, Pastillenschachteln usw. ausgcstreut. Auf Grund der nachhaltigen Warnun­gen der zuständigen Stellen an die Bevölkerung konnte bisher die gemeine Absicht ver­eitelt werden.

Bon allen dem feindlichen Luftterror ausgesetzten italienischen Städten ist Palermo die bisher meistbetroffene. Hier wurden durch die zahlreichen Luftangriffe bisher über 1000 Personen, zum überwiegenden Teil Frauen und Kinoer, ge­tötet und unersetzliche Werke Siziliens, darunter auch die Kathedrale mit den Särgen der Rorman- nenkönige und des HoheiistaufenkaiserS Friedrich II. sowie dar Geburtshaus deS großen italienischen Staatsmannes Erispi, zerstört oder schwer br- schädiat.

Gewappnet für alles!

Das deutsche Volk ist heute in seiner Gesamtheit so in den Krieg eingeschaltet und von der unge­schmälerten Schlagkraft seiner Wehrmacht derart überzeugt, daß es mit unerschütterlichem Verirauen in die Zukunft schaut Wie der Angrijssgeist unserer Truppen, nach der materiellen Richtung durch neue überlegene Waffen gegenüber den Vorsommern erheblich gestärkt, sich in jedem Worte unserer Soldaten, die wir während ihres Urlaubes sprechen konnten, widerspiegelt, so ist auch das Denken des ganzen Volkes der Ausdruck bärtestcn Kampfwillens

Heute, wo die Fronten des Krieges so wenräu- mig sind, wo es nicht um die Sicherung irgend­einer Grenze oder die Eroberung einer Stadl geht, sondern um Begriffe, die mehr oder weniger kriegsentscheidend für das Ganze sind ist es unmöglich und lächerlich, Strategie vom grünen Tisch zu führen und eigene Ansichten, die immer nur aus einer eng begrenzten Perspektive ohne Sach- und Fachkenntnis geäußert werden können, zum Ausgangspunkt zu nehmen Gewiß, es ist niemanden untersagt, sich Gedanken um die Weiterführung des Krieges zu machen, aber diesen . Gedanken mutz immer der Grundsatz voranstehcn, daß nur die F ü h r u n g a l l e i n in der Lage ist, die Entscheidung zu treffen, die notwendig und erfolgreich ist. Wenn zum Beispiel mil dem sechs­monatigen Heldenkamps unserer und der italieni­schen Truppen in Tunesien betont wird, daß auf diese Weise stärkste feindliche Armeen an den Sanv der afrikanischen Wüsten gebunden waren und wäh­rend dieser. Zeit Südeuropa ähnlich wie die Atlan- kikküste und Nordeuropa invasionsjicher ausgebaut werden konnte, so ist damit ein für die weitere Kriegführung großer strategischer Erfolg errungen worden.

Wir muffen eben in erster Linie deutsch, in zwei­ter Linie europäisch denken und dabei berücksich­tigen, daß beides in diesem Kriege unlösbar ver­bunden ist Europa ist sür uns die militärische und wehrwirtschafiliche Krastbasts. ans der wir alles schöpfen, was zur Weiterführung des Krieges und zur Erringung des Sieges notwendig ist. Darum mußte Europa jede nur erdenkliche Siche­rung erfahren, daher müssen auch alle militärischen Ereignisse dieses Winters und Frühlings, so bart und opferreich sie gewesen sei» »löge», nur von dieser Warte der europäischekk Sicherheit gewertet werde». Sie bildeten in der strategischen Planung sür die Gegenwart und sür die nahe Zukunft eine unbedingte Notwendigkeit. Wann und inwieweit wir aus dieser gesicherten Basis Europas heraus zum Angriff übergehen, wo dieser Angriff erfolgt und welche Auswirkungen er haben kann aus die Beantwortung dieser Fragen müssen wir verzichten und es der Führung überlassen, was zu tun ist

Der bisherige Krieg war unsererseits in wcil.m Maße zunächst zur Sicherung des eigenen deutsche» Raumes geführt worden. Es galt dann, außerh, b der deutschen Reichsgrenzen, aber innerhalb Ei° >- Pas, jene Faktoren zu beseitigen, die der Entw - lung der Krastbasts Europa entgegenstanden, bzm. als Sprungbrett für den feindlichen Angriff tc- nutzt werden konnten. Es kam ferner darauf >'», die personellen und materiellen Kräfte ganz Eui.'- pas in die Wehrwirtschaft cinzuglicdern und schließ- lich, wie namentlich im Osten, solche Räume zu gewinnen, die die wehr- und crnährungspolitische Kapazität Europas auf weite Sicht garan­tierten. Alle diese Ziele sind heute im wesent­lichen erreicht.

Darin beruht überhaupt der bisherige größte Er­folg dieses Krieges, daß wir die Gegner an- rennen und sie verbluten lassen, wir selbst aber nach eigenem Ermessen und sich ergebenden Gele­genheiten zu solchen Operationen schreiten können, die das ivlachtpotential der Gegner weiter zerschla­gen. Ob sich der näch ste Schlag gegen dir wei­tere Vernichtung des bolschewistischen Gegners, ge­gen England selbst, gegen anglo-amerikamsche Üeberseestützpuntte oder die feindliche VrrsorgungS- schtsfahrt und Wehrwirtschaft richtet, das sind Fra­gen der unmittelbaren Strategie, di« nur dir oberste Führung übersehen und entsprechend ansetzen kann.

Der Kerngedanke unserer europäischen Strategie beruht zweifellos darin, an allen Stellen, ob im Osten, Westen, Noichen oder Süden, so elastisch und so stark wie nur möglich zu sein, daß wir aus der Abwehrstellung heraus bei günstiger Gelegenheit zum Ueberraschungsschlag auSholen können, darin beruht der außerordentliche Vorzug unserer gesamtstrateßischen Situation in Europa, daß der Gegner seinerseits nicht wissen kann, welche Taktik und welche Stoßrichtung wir einschlagen, wir aber bei der Art der europäischen Sicherung einen gegnerischen Vorstoß, der außerdem immer über das Meer erfolgen muh, mit der gewaltigen Abwehrkraft unserer Bastionen in einem furchtbar: i Blutbad ersticken können. Mt dieser Gewißheit ein c absoluten strategischen Ueberlege»- heit haben wir der Entwicklung der Kriegslage n diesem Sommer in vollem Vertrauen auf Führ, ,> und Wehrmacht entgegenzusehen.

24 v. H. mehr als im Vorjahr

Berlin, 17. Mai. Die am 18. April durchgesüdi e erste Haussammlung des Kriegs hi li Werkes sür das Deutsche Rote Kreuz hatte ein vorläufiges Ergebnis von 54 093 916,"5. Mark. Bei der gleichen Sammlung des Vorjahr, s wurden 43 622 462,36 Mark aufgebracht Die Zu­nahme beträgt somit 10 471488.87 Mk. oder 24 v. H