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Zum 4. Male begehen wir den 1. Mai in diesem Kriege. Früher haben wir diesen Tag lls frohes Fest gefeiert. Heute sind Feste nicht am Platze, heute sind es vielmehr die schaf­fenden Hände, die das Leben an der Heimat­front bestimmen. Arbeit und Kampf gehören zusammen. So war es immer schon. Erst als die schwersten Schlachten mit der Natur ge­schlagen waren, trat der Pflug an die Stelle des Schwertes, und die Arbeit übernahm das Erbe des Kampfes.

Uns Deutschen gibt die Arbeit erst den richtigen Lebenswert und -inhalt. Wir sind unglücklich, wenn Krankheit oder andere Um­stände uns.hindern, tätig zu sein. Wir ar­beiten nicht, weil wir müssen, sondern weil wir wollen. Denn für uns ist Arbeit Schöp­fertum, Fortschritt, höhere Gesittung. Mit oer Schaffung des ersten Werkzeuges begann di^ Kultur.

Die Arbeit hat im Laufe der Jahrhunderte tiefe Wandlungen erfahren. Einst baut« der Mensch selbst seine Hütte, war sein eigener Töpfer und Schmied. Dann teilte man die Arbeit nach Neigung und Veranlagung. Je­der begann eine Tätigkeit auszuüben, die ab­

gegrenzt war und die auch dem anderen von Nutzen war. Das schlang ein gemeinsames Band um alle in der Arbeit gehen am schönsten Selbstliebe und Nächstenliebe, Ein­zelner und Gemeinschaft ineinander auf.

Heute ist das Schwert wieder an die Stelle des Pfluges getreten. Die Arbeit ist wieder zum Kampf geworden. Kämpfende Truppe und kämpfende Heimat sind jetzt untrennbar miteinander verbunden. Die starke Wehr an den Fronten schützt und schirmt die Arbeit in der Heimat. Die Heimat liefert dem Heer die Waffen, ohne die es nichts ausrichten kann. Alles aber geschieht in einer Blickrichtung: Der uns aufgezwungene Krieg muß durch­gestanden werden!

Die Heimat ist aufgerufen, ihre Energie noch mehr zu entfalten. Noch mehr Kano­nen, Maschinengewehre, Flugzeuge, Panzer müssen hergestellt werden. Steigerung der Arbeit bedeutet Stärkung der Rüstung, Kräf­tigung der Abwehr, Erhöhung der Schlag­kraft. Am 1. Mai ist sich jeder schaffende Deutsche dessen mehr denn je bewußt. Der 1. Mai 1943 macht uns noch härter und ver­bissener!

Reger Sporlbetrieb am Sanntag

Der NSRL. gedenkt des verstorbenen Reichssportführers

Am I. Mai, dem nationalen Feiertag des deutschen Volkes, herrscht Arbeitsruhe. Der Tag dient ausschließlich der Entspannung aller Schaffenden. In allen Filmtheatern wird dank dem Entgegenkommen der Kino- Usitzer den Werktätigen gute Unterhaltung dürch Vorführung bekannter Filme geboten.

Mm Sonntag treten die Sportler auf den Plan, und die Kameraden der Arbeit haben Gelegenheit, sich sportlich zu betätigen oder an Sportveranstaltungen teilzunehmen. Mch im Krei-s-Calw wird auf den Sport­plätzen reges Leben herrschen. Das gilt na- inentlich für die Städte Calw und Nagold. Träger oer Veranstaltungen ist der NS.- Rxichsbund für Leibesübungen, doch werden sämtliche Jugendgliedernngen zur Stelle sein.

An diesem Sonntag gedenken die Sportler besonders ihres leider allzu früh verschiedenen Reichssportführers von Tschammer und Oste n. An der Kreisstadt findet vor die­ser Gedächtnisfeier eine Ehrung der gefal­lenen Sportkameraden statt. Die Ge­dächtnisfeier für den Reichssportfühter findet um 9 Uhr statt. HI., DI., BDM. und IM. treten um 8.30 (nicht 10.30 Uhr) auf dem Brühl an.

In Nagold hält der Verein für Leibes­übungen eine kurze Feier zu Ehren des verstorbenen Reichssportführers. Ein Sport­nachmittag schließt sich an. Es wird ein flotter Sportbctrieb herrschen, zumal die Jugend- glrederungen aus dem ganzen oberen Nagold- tcü sich auf dem idealen Sportgelände an der C^lwerstraße ein Stelldichein geben.

Hostfchalter- und Austelldlenst am l. Mai

Am Nationalen Feiertag des deutschen Vol- 'es sowie am 2. Mai werden die Pauschal- c eI wie an Sonntagen offen gehalten. Der zeiainte Zu stelldien st (ausgenommen der Telegramm- und Eilzustelkbienst) ruht am t. Mai vollkommen. Am 2. Mai findet um Z Uhr eine Brief- und Geldzustellnng sowie 'inte Paketzustellung statt.

Am Montag Reichsappell der Jugend

Am Montag, 3. Mai, spricht Reichsjugend­führer Arthur Azmann in einem Reichs­appell zur schaffenden Jugend. Dieser wird vom Deutschlandsender und den Reichssendern übertragen. Beginn: 4.15 Uhr. Die Betriebs­sichrer der Großbetriebe werden gebeten, G s- meinschaftsappelle für die schaffend« Fugend durchzusichren. Den Jugendlichen der Klein- und Mittelbetriebe ist Gelegenheit ge­geben, die Rede des ReichssuaenbstthrerS Arthur Axmann in den Gewerbeschulen an» »uhoren.

Eeorgi-Menekt in Nagold

/ Seit Jahrhunderten schon findet Ende Ap­ril in Nagold der Georgi-Markt, statt. Dieser Markt war ehedem «in großes wirtschaftliches Ereignis; denn die Landbevölkerung ströMe an diesem Tage in die Stadt, um sich für die Frühjahrs- und Sommerzeit einzudecken. Auch die notwendige Abwicklung von Besorgungen bei den Behörden wurde auf diesen Tag ge­legt. Das ist nun alles anders geworden. Das Marktwesen, auf das die Städte einst so stolz waren, hat sich grundlegend geändert. Na­mentlich jetzt im Kriege hat wenigstens der Krämermarkt seine Bedeutung ganz verloren.

Der gestrige Markt war nur sehr schwach von Händlern beschickt. Dagegen waren die Landleute aus der ganzen Umgebung in Scha­ren nach Nagold gekommen und sicherten den Krämern ein gutes Geschäft. Auch bei unse­ren einheimischen Kaufleuten gingen die Tü­ren ununterbrochen auf und zu. Das Inte­resse unserer Bauern wandte sich aber haupt­sächlich dem Viehmarkt zu. Dieser trug den bei den Märkten in der ganzen.Gegend be­obachteten Charakter.

Zugeführt waren 80 Schweine, die all« zum Preise von RM. verkauft wurden. Die Zufuhr war schwach, d«, Handel lebhaft. Bon

7 aufgetriebenen Kühen wurden 3 zum Preis« von 680700 RM. verkauft. An Kalbinnen waren 5 zugeführt, verkauft wurde eine zum Preise von 1000 RM. Weiter waren zuge­führt 8 Rinder, beide verkauft zum Preise von 365400 RM.; 4 Stück Schmalvieh, alle verkauft zum Preise von 210348 RM. Der Gesamtauftrieb war gering, der Marktbesuch gilt.

Mer darf Erholungsorte aufsuchen?

Im Hinblick auf den nahenden Sommer häufen sich jetzt schon die Anfragen der Erholungssuchenden bei den Beher­bergungsbetrieben. Die Reichsgruppe Frem­denverkehr weist auf einige Richtlinien hin, dir bei solchen Anfragen unbedingt beachtet werden mujsen. So werden die Beherber- aungsbettiebe noch immer stark belastet durch Erholungssuchende, die gleichzeitig an meh­rere Beherbergungsbetriebe schreiben und auf diese Weise mehrere Zusagen erhalten. Der Schriftwechsel würde bedeutend verein­facht werden, wenn die Erholungssuchenden bei einer Anfrage gleich darauf Hinweisen würden, welcher Gruppe von.Erholungs­suchenden sie angehören und über welche Be­scheinigungen sie verfügen, also Wehrmacht- arlauber auf den Urlaubsschein, Gefolgschafts­mitglieder kriegswichtiger Betriebe auf die v llrlanbsbescheinigung des Betriebsführers oder Ser zuständigen Dienststelle, Selbständige auf Sie Bescheinigung der zuständigen Kammer aber Berufsvertretung. Schwerkriegsbeschä- Sigte auf ihren Ausweis, Witwen, Kinder und Eltern Gefallener aus di? Mitteilung des Truppenteils, kinderreiche Mütter auf ihre amtlichen Ausweise und Personen ans stark luftgefährdeten Gebieten auf die Bescheini-

zung der NSB. Uebrigens dürfen nicht ve- borrechtigte Personen vom 20. Juni biS 10. September nur dann beherbergt werden, wenn si« mit schulpflichtigen -oder jüngeren! Kindern retten. Vorauszahlungen sind unzu­lässig.

Wir sehen im Silm:

Hab mich lieb" im Volkstheater Calw

In diesem besonders netten Film, über den wir an dieser Stelle bereits berichtet haben, spielen Tanz, Liebe und so manches, was da­mit im Zusammenhang steht, die Hauptrolle. Im Mittelpunkt steht die gefeierte Tänzerin Marika Rökk, der Liebling aller Film­besucher. Das Ganze ist eine herrlich getanzte und gespielte Komödie, die wie ein modernes Märchen anmutet, dem man sich gerne hin­gibt.

Wir machen Musik" im Tonfilmtheater Nagold

Ein hübscher Film, in dem die Musik die Hauptrolle spielt! Wir hören ernste, heitere, zärtliche und verliebte Musik von der Oper bis zum pointierten Chanson. Dabei durch­läuft die Heiterkeit die breite Skala vom lä­chelnd ironischen Kammerspielton bis zur kräftigen Situationsmusik. Aber wir hören nicht nur Musik, die uns in Form einer klei­nen Harmonielehre serviert wird. Der Film gäbt auch manches von den Menschen, die die Musik machen. Ilse Werner spielt die ko­misch komponierende Anni. Ihr Gegenspieler ist gleichfalls Komponist und wird von Vik­tor de Kowa dargestellt. Daß es zwischen ernster und heiterer Musik Komplikationen gibt, die sich in der jungen Ehe Widerspie­geln, ist selbstverständlich. Aber das muß man gesehen haben! Gerne läßt man sich v^n dem melodiösen Spiel, bei dem wir u. a. die net­ten Schlager hörenMein Herz hat heut Pre­miere",Wir machen Musik" und ,^ch Hab dich lieb und du hast mich" gefangen nehmen. In den Hauptrollen sehen wir weiter Grete Weißer, Kurt Seiffert, Rolf Weih, Ewa^d Wenk u. a. Fritz.Schlang.

Einführung eines Frouttelegramms

Neben der allgemeinen Regelung des priva­ten Telegrammverkehrs für die Wehrmacht ist durch eine Verfügung des Oberkommandos der Wehrmacht jetzt ein Fronttelegramm eingeführt worden. Das Fronttelegramm bleibt ausschließlich den Angehörigen und Ge- folgschastsmitgnedern der deutschen Wehr­macht Vorbehalten, die im Operationsgebiet eingesetzt sind. Sinn und Zweck des Front» telearamms ist die Durchgabe dringender per­sönlicher Nachrichten an nächste Angehörige in der Heimat auf schnellstem Wege. Die Dring­lichkeit wird vom Disziplinarvorgesetzten ge­prüft. Für dienstliche Mitteilungen, wie Ruck­ruf vom Urlaub ober Nrlaubsverlängerung, Mitteilung von Beförderungen usw. ist das Fronttelegramm nicht zugelassen. Auf den Netzen der Wehrmacht wird das Fronttele­gramm gebührenfrei befördert. Telegramm­gebühren für die Beförderung über da­öffentliche Netz zieht die Deutsche Reich-Post vom Telegrammempfänger ein.

Deckenpsronn. Der bei der Wehrmacht sich befindliche 19jährige Gerhard Süßer, Sohn

Nagold als Fremdenverkehrsstadt bewährt

Huck im Kriege jsstreLversammIunA äes kTemäenverkelirsvereiW

Die im Gasthof zumSchiff" abgehaltene Jahresversammlung des Fremdenverkehrs­vereins Nagold war darauf ausgerichtet, alles pi tun, den guten Ruf, den Nagold als Kur- tadt genießt, zu wahren und zu mehren.

Diesem Gedanken gab der Vorsitzende des Vereins, Bürgermeister Maier, schon bei der Eröffnung Ausdruck. Er konnte die Mit­teilung machen; daß sich der Fremdenverkehr in Nagold im letzten Jahre in ungeahnter Weise weiterentwickelt hat und reibungslos vonstatten ging. Er hielt tnit der Anerkennung allen denen gegenüber, die sich die Hebung des Fremdenverkehrs angelegen sein ließen, nicht zurück und stellte fest, daß' auch die Gäste sehr zufrieden waren und daß die Versorgung trotz 4er bekannten kriegsbedingten Einschrän­kungen klappte.

Den Jahresbericht erstattete Geschäftsfüh­rer Rometsch. Wie er ausführte, wurde Nagold vom 1. 4. 42 bis 31. 3. 43 von rund 8500 Fremden ausgesucht, das sind 2500 mehr als im Vorjahr. In derselben Zeit wurden 50180 Wernachtungen gezählt, das sind 27 200 mehr als im Vorjahr. Im letzten Winterhalbjahr wurden allein 3607 Fremde gezählt, das ist die bisher höchste Fremöen- ziffer für ein Winterhalbjahr. Die Wieder­einführung der Kurtaxe (10 Pfg. pro Über­nachtung) hat sich als richtig und vorteilhaft er­wiesen. Eine an einem beliebigen Tage (11. 8. 42) durchgeführt« Zählung der in den Gast­höfen ausgegebenen Mcchlzeiten ergab ins­gesamt 814 Mahlzeiten für einen Tag. Durch Verhandlungen mit dem Gemejnschaftswerk der DAF. in Hamburg erhielten im letzten Sommer-, zum Teil auch im Winterhalbjahr verschiedene Gastwirte von dort laufend Ur­lauber mit 14tägigem Aufenthalt zugestellt. Dieses Zuteilungs-und UnterbringungSsmtem hat sich gut bewährt. Daß namentlich oiese Urlauber, die alle aus kriegswichtigen Betrie­ben stammen, resttoS zufrieden waren, beweist die Tatsache, daß ab 1. 6. 48 eine weit größere Zahl dieser Urlauber in Nagold untergebracht wird. Die Wetterstation de» Vereins ist wieder einmal gründlich überholt worden. Sie gehört zu den Einrichtungen de- Verein», dt» Hg» besonder« Hnterefse de» Bxreinß

haben; denn letzten Endes bilden die täglichen Messungen, zu denen seit einiger Zeit noch .eigene Lustmessungen kommen, die Ing. Alfreo Teufel im Aufträge der Kurortklima-Kreis­stelle Nordschwarzwald in Baden-Baden vor­nimmt, die Unterlagen für die amtliche An­erkennung Nagolds als Luftkurort.

Die von Kassier Hammann geführte Kasse wurde von den Kassenprüfern Schna­bel und Letsche in bester Ordnung befun­den. Der Versammlungsleiter sprach dem Ge­schäftsführer und Kassier den Dan! des Ver­eins aus.

Ortsgruppenleiter Ratsch dankte namens der Partei der Geschäftswelt für ihre ersprieß­liche Mitarbeit.

Des näheren wurden die Richtlinien besprochen und geklärt, die vom Staatssekretär für den Fremdenverkehr zur Lenkung deS gesamten Fremdenverkehrs und na­mentlich zur Sicherstellung des Unterkunfts­raumes erlassen wurden. Danach soll der Be­herbergungsraum vor allem Fronturlaubern, Bombengeschädigten und in den kriegswichtigen Betrieben arbeitenden Volksgenossen zur Ver­fügung gestellt werden.

Mit allem Nachdruck wurde von den ver­schiedensten Seiten gefordert, daß unnach- sichtlich gegen diejenigen vorgegangen wiro, die sich LauSbubereien durch sinn­lose Zerstörungen an Bänken, Wegmarnerun­gen usw. erlauben. Entsprechende Maßnah­men, di, sich sowohl gegen Einheimische als auch gegen Fremde richten, die ihren Wermut an wertvollem Volksgut auslassen, werden getrosten. Jedermann ist verpflichtet, darüber zu wachen, daß kein« nutzlosen Zerstörungen und Verunreinigungen Vorkommen, und soll jeden Übeltäter rücksichtslos sofort zur Anzeige bringen.

Mit einem, die vaterländische Aufgabe der Fremdenverkehrsgemeinden betonenden Schluß­wort des Bürgermeisters und dem Gruß an Führer. Wehrmacht und Vaterland wurde schließlich die Jahresversammlung geschlossen, die im Zeichen der durch die harte KrregSzeit bedingt«« Gegebenheiten stand und di« nach dem Sieg« in Nagold »i lösenden großen lLryblM« Ntz« «mMfWN W ^

Mit atte, Xeakt

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In Deutschland denkt heute kein Mensch an einen faulen Kompromiß, das ganze Volk denkt nur an den totalen Krieg!"

Unsere stärkste Waffe in diesem härtesten aller Kriege, den wir überstehen müssen, um unser Leben und unsere ganze Zukunft zu retten, ist das nüchterne und klare Wissen um die Nnausweichbarkeit der letzten Entscheidung und ist die harte und illusionslose Gewißheit, daß diese Entscheidung einzig und allein der Srea kein kann! Jede schwächliche Spekula­tion, die in der Illusion einer Answeichmög- lichkett vor der ganzen, unteilbaren Entschei­dung befangen wäre, jeder bloße Gedanke an einen Kompromiß wäre eine geradezu tödlich/ Schwache, wäre die schwache, verwundbar? Stelle in unserem Siegfriedpanzer.

Eine Parole nur gibt eS in diesem Krieg« Durch! Durch mit aller Kraft! Wir müssen hindurch, und mit je größerer Kraftentfaltung auch und gerade in der Heimat wir das harte Gesetz erftillen und je ausschließlicher und entschlossener wir nur noch diesen einen Ge­danken haben: totaler Krieg! um so schneller werden wir hindurch sein und siegen!

Es geht unwiderruflich um die ganze Ent­scheidung, um Sieg oder Vernichtung, und es gibt zwischen diesen beiden Konsequenzen ein­fach keine andere Möglichkeit. Und wir halten uns zu jedöb Stunde vor Augen daß der Ge­danke an einen faulen Kompromiß ein Verrat an der kämpfenden und für den Sieg arbei­tenden Heimat und ein Dolchstoß in den Rücken der Front ist. der uns allen den Tod bringen würbe.

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des Friedr. Süßer, wurde mit großem Trauer­gefolge zu Grabe getragen. Eine heimtückische Krankheit hatte dem braven Jungen ein jähes Ende bereitet. Er war als guter Kamerad bekannt und beliebt, was durch Kranznieder­legungen von seiten der Wehrmacht, der Orts­gruppe und seiner Altersgenossen zum Aus­druck kam.

Leonberg. Letzter Tage fand hier eine Orts- bauernführer-Tagung statt, bei der Kreisbauernführer Schmalzriedt feinen neuen Stabsleiter Sohn von Waiblingen vorstellte. Der seitherige, Landwirtschaftsrat Knapp, befindet sich bei der Wehrmacht. Der vom Reichsmütterdienst »urchgeführte Koch kurs, an dem 24 Schülerinnen teil­genommen habeir, fand seinen Abschluß. Die Beauftragte des Reichsmütterdinstes für den Gau Württemberg, Frl. Rühle, gab ihrer Freude über den so gut belegten Kurs Aus­druck. Eine Frau hatte sich wegen eines in M. begangenen Diebstahls zu verantwor­ten. Im Vorderhaus wohnend, machte sie sich von dem Schloß zu dem sich im Hinterhaus befindlichen Kolomalwarenladen einen Wachs- aboruck, um dann mit dem beschafften Schlüs­sel um dieGeisterstunde" in den Laden ein­zudringen. Zufällig wurde sie durch eine in diesem Hausteil wohnende Frau, die das Aus­blitzen einer Taschenlampe bemerkt batte ge- - stört. Nach dem Alarmieren der Gendarmerie öffnete die Angeklagte, die sich inzwischen ein­geschlossen hatte, die Tür und gab an, mit ihrer Tochter Fangerles gespielt zu haben. Dem widersprach der Umstand, daß sie in ihrer Tasche ein Paket Feinwäsche und ein Paket Zucker hatte. Vor Gericht bestritt sie diesen Tatbestand und will lediglich aus Not gehandelt haben; eine Haussuchung ergab das ' Gegenteil. Das Gericht verurteilte sie zu zwei , Monaten Gefängnis.

»Maienstecken*

Noch ist sie nicht ganz verschwunden, die alte - Sitte des Maiensteckens. Dafür sind zahlreiche , Schwarzwaldorte Zeuge. Aber jetzt im Kriege , haben wir größere Aufgaben. Und doch den» die ältere Generation gern an das Maien- ) stecken in ihrer Jugend zurück.

In der Nacht zum 1. Mai erstanden ehedem geheimnisvoll vor dem Hause des Schulzen, der Wirte, auf den Brunnen und öffentlichen Plätzen usw. Birken oder Tannen. Und vor dem Hause der Geliebten einen Maien zu stecken, war Ehrenpflicht der Burschen. Da» kostete manchem Bäumlein oder auch mancher schlanken Tanne das Leben.

Das Maienstecken geschah in einer recht un­ruhigen Nacht. In ungebundener Ausgelassen­heit schassten die Burschen alles, waS nicht niet- und nagelfest war, an geheime Orte. Und die Mädchen, die, ohne an die erste Mai­nacht zu denken, die Milchhäfen draußen vor dem Fenster stehen ließen, konnten sie am andern Morgen auf den Zähnen einer Egge wiederfinden oder aus einem bunten Durch­einander gusammenlesen. Aber das taten sie gern, wenn chnen der Mutwille, die Eifersucht oder die Schadenfreude nur keinenfalschen" Maien gesteckt oder kein Sägmehlwegle ge­streut hatte.

Aber auch die Alten waren in der ersten Mainacht ganz ausgelassen. Wenn man aber die harmlosen Schläfer durch Feuersignale in die küble Nacht hinausjagte, bann war der Spaß doch zu weit getrieben, ganz abgesehen von üblen Schießereien, die manches Unglück verursachten.

So war es vor 50 Jahren noch. Seitdem ist die unbändige Lust, den Frühling auf recht 'geräuschvolle Art zu begrüßen, doch wesent­lich eingedämmt worden. Die Zeiten sind ernster, ia bitterernst geworden. Und dennoch freuen wir uns des Maien, und gerade die- reuigen, die Tag für Tag in harter Arbeit für den Sieg und damit für den Frieden arbei­ten, haben allen Grund, den ersten Mai in be­schaulicher Ruh« zu genießen.