Hinter dem Watt aus Beton ein Watt in der Lust

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Von llriegsderieliior Ua»s Lesiaer

rck. kL. Betrachten wir die Dinge, wie sie sind: Längs der europäischen Küste von den Niederlanden bis zur Biskaya zieht sich der Atlantik-Wall, ein kaum überwindliches System von Bunkern, ein Aufmarsch schwerer und schwerster Verteidigungswaffen, wie sie die Welt noch nicht sah. Die Briten wissen das; teils weil sie die Augen und Ohren offen haben, teils weil sie sich an diesem Wall schon einmal blutige Köpfe geholt haben. Das Dieppe-Abenteuer. zu einer Zeit gewagt, als der gewaltigste Festungsbau aller Zeiten noch nicht abgeschlossen war wurde ihnen zu einer lehrreichen Enttäuschung. Ein Jahr fast ist seitdem vergangen, ein Jahr, in dem keines­wegs geschlafen wurde in den Baustellen im Westen. Das Ergebnis der intensiven Bauarbeit wird gegenwärtig nicht nur in Deutschland lebhaft besprochen; auch die Welt­öffentlichkeit beginnt sich darüber klar zu wer­den. daß heute Wohl kaum noch eine Erfolgs­möglichreit für diese Stelle auszurechnen ist.

Das wäre die eine Seite. Wie aber steht es mit der Luftabwehr? Wir wissen, daß unsere Luftwaffe nicht mehr allein für den Schutz des Westens eingesetzt werden kamt, daß der größte Teil unserer Macht zur Luft heute noch im Osten gebunden rst. Ist das aber gleichbedeutend mit einet Luftüberlegen­heit der Engländer?

In jeder Phase unseres heutigen Kampfes um die Freiheit wurde uns bewiesen, daß die Zahl allein in einem modernen Krieg nicht unbedingt die erste Rolle spielt. Sei es beim Norwegen-Unternehmen, beim Frankreich- Feldzug, ans dem Balkan, auf Kreta oder gar heute im Kampf gegen den Bolschewismus immer wieder hat der deutsche Soldat ge­zeigt. daß er sich gegen einen zahlenmäßig stärkeren Gegner durchzusetzen weiß. Eine Ueberlegenheit hängt in den seltensten Fällen allein von der Zahl ab. Erst wenn zur zah­lenmäßigen Stärke auch die moralische und aualitative kommt, kann von einer effektiven Ueberlegenheit gesprochen werden. Im Luftkrieg gar läßt sich eine wirkliche Ueberlegenheit schon gar nicht allein durch die Zahl der eingesetzten Flugzeuge erreichen. Deutschland hat im Westen eine a« dem frü­heren Großeinsatz gegen die Insel gemessen natürlich kleinere, aber dadurch Nicht minder schlagkräftige und kampfstarke Luftabwehr stehen. In jetzt bald zweijährigem Abwehr­kampf haben diese Verbände dem englisch­amerikanischen Angreifer immer wieder här­teste Schläge erteilt und die englische Illusion von einer esfektiven Luftüberlegenheit zerstört. Die hohen, auf die Dauer auch für die stärkste Luftmacht untragbaren Verluste der Anglo­amerikaner bei den Terrorangriffen auf die besetzten Westgebiete und das Reich sprechen eine deutliche Sprache für die nicht nur un­gebrochene, sondern ständig stärker werdende Kraft unserer Abwehr im Westen. Hinter dem Wall aus Eisen, Stahl und Beton erhebt sich ein ..Wall in der Luft", der hart ist und den Angreifer kraftvoll abwehrt.

Gehen wir einmal aus einen der zahllosen Feldflughäfen im Westen. Auch hier wurde gearbeitet. Es gibt nicht einen Platz, der im Laufe der Zeit nicht so ausgebaut wurde, daß er heute auch den höchsten Anfor­derungen einer modernen schlagkräftigen Luft­waffe genügen kann. Dutzende von Plätzen wurden neu erstellt. Hunderte liegen heute einsatzklar der Insel gegenüber. Alle diese großen Plätze sind auch heute noch belegt. Wie ein dichtes Netz zieht sich diese fliegende Wehr über das gesamte Hinterland der Atlantik- und Kanalfestunaen. Für -Uneingeweihte ist es nicht ganz leicht, auf solch einem Feldflua- hafen festzusiellen. wo nun eigentlich die Hal­len. Werften und Unterkünfte stehen, wo die Flugzeuge untergebracht sind. Eine vorzüg­liche Tarnung sorgt für die bestmögliche Deckung gegen Fliegersicht. Panzersperren, Stützpunkte Und Stacheldrahtverhaue machen die Plätze auch nach außen schwer angreifbar.

An einer Baracke finden wir den Liegepla einer Staffel. Vormittag ist es. und di Frühlingssonne lacht auf eine Gruppe Män ner, die es sich bequem gemacht hat auf der grünen Rasen des Rollfeldes. Bequem s Mt es geht; denn bei dieser Frühlingswärm in der Flugkombination mit der Schwimm Weste angetan in der Sonne sitzen zu müssen ist beileibe kein reines Vergnügen. Was hilft' aber? Es ist Bereitschaft, und wenn man un ter Umständen innerhalb weniger Minuten starten und auf 10 MV Meter Höhe kletteri muß, dann ist diese wärmende Bekleidun schon dringend notwendig.

...Ein ruhiges, liebliches Bild; doch diese Rüh tauscht. Die einsatzbereite Staffel hier ar Platz ist ja nur das Endglied erner denkba

satzungen der Tag und Nacht Wache"halte, den Vorpostenboote in den Küstengewässer des Kanals und des Atlantiks. Da sind d schnellen Aufklärer, die über alle Se Wege ern wachsames Auge auf den feindliche Schiffsverkehr haben. Da sind an der Küs die Meldeposten, die unzähligen Flu, wachen und die Männer an den femempsinj uchen Horchgeräten, die jedes anfliegenl p.rnidflu.gzeug erfassen und weitermeiden. A a'/tb Glieder der großen Organisation Lus im Westen haben Auge und Ol Die Männer aber, die hi, Flugzeugen warten, angetan m Schwimmweste, bereit ?

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die beim Alarm sofort am Feind^ndur gen habend ^ Eich zurückgeschl,

.Vor wenigen Tagen konnte eine Grup! ih.kn °5 8 <?Kk

einer' einzigen Gruppe, errungen in härtestem Kampf gegen an Zahl meist überlegene Ver­bände der englisch-amerikanischen Luftwaffe. Das war es, was wir vorhin feststellten: Die Zahl allein hat noch nie entschieden. Wenn der Lautsprecher an unserem PlatzErhöhte Aufmerksamkeit" gibt dannSitzbereitschast" befiehlt und wenig später der eigentliche Alarm kommt, dann dröhnen die Motoren der Jagdflugzeuge auf, und von allen Plätzen ringsum starten deutsche Jäger gegen den Feind. Es sind Männer mit heißem Her­

zen, geborene Jagdflieger, die auch bei diesen waffenstarrenden Flugzeugen die verwund­baren Stellen zu fmden wissen und in har­ten, erbitterten Einzelkämpfen de» Gegner in die Tiefe schicken. Der Angriffsgeist und das fliegerische Können unserer Jäger, im Verein mit der ausgezeichneten Waffe, das ist es, was die Hoffnung der Briten und Ameri­kaner immer wieder von neuem zerbricht. Ein Wall in der Luft ist entstanden, der sich wür­dig neben die Festungswerke an den Küsten

Lin Regimentskommandeur schildert einem General am Zernrohr die wechselvollen Abwehrkämpfe im Abschnitt einer Fallschirmjäger-Kampfgruppe (PK.: Aufnahme: Kriegsberichter Oahni)

Generaloberst Guderian, der Inspekteur der Panzerwaffe, besichtigte einen in den Kämpfen um Charkow neu eingesetzten Panzerkampfwagen »Tiger" (PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Wlesebach-Sch.)

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Helsinki - weiße Stadt im Norden Europas

kioolaucks ^vürckevolle Metropole bilclkt mit Vertrauen in äie Trckunit

o. Helsinki, Ende April. Helsinki, die junge Hauptstadt eistes jungen, ruhmbedeckten Lan­des, verfügt nicht über das Strahlende und Erinnerungsträchtige einer Metropole wie Rom, nicht über den Reiz und das Kapriziöse von Wien oder Paris, nicht über die Ge­schickte gewordene Einheitlichkeit Budapests. Dafür ist Helsinki zu jung, zu still, zu sehr

ahren, seitdem.es der Mittelpunkt eures

aber klar, ehrlich, wahrhaftig, voll Subsiam, von einer zwar fest verschlossenen, jedoch Ach­tung abnotigenden herben Jungfräulichkeit

ist dieseT ochter der Ostse e", wie sie die Dichter genannt haben, dieseWeiße Stadt im Norden", wie man sie ob ihrer Hellen Bauten bezeichnet. Volkscharakter, Geschichte, Schicksal und eigentlich ständiger Kampf form­ten diese Stadt, die auf Entschluß des Schwe­denkönigs Wasa im 16. Jahrhundert als kleines Ackerbürger- und Lachsfischerstädtchen am Rand der Ostsee und an den Vantaa- stromschnellen gegründet wurde. Hundert Jahre später erstand sie ein Stück weiter, auf der Viro-Halbinsel, neu. Nach Jahrhunderten Herrschaft und des Verkehrs mit

.. _ Oberhoheit des rus^sii

Zaren; vor etwas über hundert Jahren mußte sie dem einem Brand zum Opfer ge­fallenen Turku (Abo) die Rolle der Landes­hauptstadt abnehmen. Unter» der Aegide Hel­sinkis wurde 1918 der souveräne Staat Finn­land geboren und aus dem schwedisch benann­ten Helsingfor» wurde nunmehr endgültig Helsinki,

In dieser Stadt mit ihrem in wenigen Jahrhunderten ihres Daseins so wechselnden Geschick befinden sich die zentralen Behörden des großen, aber schwach besiedelten Landes, befinden sich die Negierung, der Reichstag, die hauptsächlichen kulturellen Einrichtun­gen und die diplomatischen Vertretungen der fremden Länder. Diese Stadt ist zudem das größte Industriezentrum und der Handelsmittelpunkt des Landes. Hel­sinki hat es verstanden, bei aller Bescheiden­heit und Zurückhaltung sich einen würdigen, repräsentativen Stil zu schaffen. Für diese Repräsentation stehen der jungen Hauptstadt einige architektonisch eindrucksvolle Bauten und Plätze zur Verfügung: der Große Platz im Mittelpunkt der Stadt, von dem deutsch- blütigen Earl Engel vor einem Jahrhundert großzügig in neuklassischem Stil gebaut, den die eindrucksvolle Großkirche (Suurkirkko), die Universität und Äegierungsgebäude flan­kieren; die bemerkenswerte Esplanade, eine Parkterrasse, an der sich einige hübsche Ge­bäude, ebensalls in neuklassischem Stil, er­heben, darunter das Schloß des Präsidenten, ein früherer zaristischer Palast, das alte So- cietätshaus, der malerische Marktplatz am Ende der Esplanade und am Hafen, des Vor­mittags ein idyllischer Ort des Lebens und Handels, der Menschen und der Blumen. In dem modernen Teil der Stadt find hohe, prak­tische, kühle, oft sehr sachliche Bauten m den letzten Jahrzehnten erstanden, die von dem Handelsverkehr und dem Arbeitsgeist der Stadt zeugen und sich architektonisch nicht allzu fremd zwischen die alten UeberÜleibsel der schmucken, niedrigen, meist weißgestriche­nen Holzhäuser deS vergangenen Jahrhun­derts fügen. Unter den neuen Gebäuden nimmt der stilvolle und großartige Bau des Reichstages (1931 von S»r«n erbaut) einen -besonderen Platz «iu. Reberall in das Alt«

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hier müssen Sie Sowiets eine Mine gelegt tzaben Bel einem Späbkruppunkernekmen füülich öes Jimen- sees entdeckt das geschulte Auge des Feldwebels ein feindliches Minenfeld (PK. Schlaudraff-Sch-)

und Neue fügen sich, aus Plätzen und .in Parks, hübsche und geschmackvolle Skulpturen. Brunnen und Denkmäler, die von der Ge­schichte, aber auch vom Schönheitsaeist der Stadt zeugen. Die nahe See. die überall in die Stadt und die Vororte hineinzüngelt und mit dem gemäßigten Blau und Grau ihrer Wasser der Stadt einen besonderen, manch­mal an Stockholm erinnernden Charakter ver­leiht, ist aus dem ganzen Bild nickt wegzu­denken.

Kultur und Kunst haben in dieser zu­rückhaltend geschmückten Stadt seit langem eine gute und sichere Heimstatt. Die Wissen­schaft steht in Blüte und wird gefördert. Die Universität und die anderen Hochschulen er­freuen sich eines regen Lebens auch heute. Die Bühnenkunst, die Finnisches wie gutes Euro­päisches Pflegt, ist beachtlich, und was die Ma­lerei angeht, so scheint der lange Winter uud die Dunkelheit die Freude an ihrer Heiterkeit und ihren Farben gefördert zu haben

Der Krieg beherrscht in diesem Frühjahr 1913 mit seinen Gesetzen naturgemäß das Leben Helsinkis. Aber klagelos. mutvoll, voll Vertrauen in die Zukunft und das gute Le­bensrecht, ohne Zwang und ohne Verkramp- üng vollzieht such das oft nicht leichte, das be- cheiden einfache Leben, an dem die sympathi- chen Frauen und Mädchen einen besonderen Anteil haben, da die Männer, Väter und Brüder größtenteils an der Front stehen. Wenn es Nicht schon hundertfach erwiesen wäre, mit wie großem Recht das Volk der Fin­nen ein freies Dasein verdient, so würde der Beweis durch die würdige, sichere und ruhige Haltung wie des ganzen Landes so auch der Hauptstadt in dieser schweren Zeit des Krie­ges erbracht sein. Jeder scheint ein wenig von den Worten m sich zu tragen, die ein großer Sohn des Landes, der Baumeister Ehrens- värd, hssim Bau der Festung Suomenlinna draußen auf den Schären vor Helsinki in die Mauern fügte: daß die Nachwelt fest aus eige­nem Grund stehen und sich nicht auf fremde Hilfe verlassen solle. Man steht hier für sich ein und für die Zukunft des Vaterlandes, so dankbar man auch die Hilfe der Freunde in schwerer Zeit begrüßt.

/ Line tuaesisode 8luckie

In dem Gutshof gibt es einen Gärtner. Jeija heißt er, und stammt ans Marrakesch. Nach marokkanischem Brauch trägt er nicht, den roten Fes der Tunesier, sondern den Weißen Turban und den Burnus seiner Heimat.

Es ist nicht leicht, ihn an geregelte Arbeits­zeiten zu gewöhnen. Manchmal bleibt er stun­denlang verschwunden, wenn man ihn gerade braucht, um plötzlich da aufzutauchen, wo man ihn am wenigsten vermutet hat. Dann steht er mit freundlichem Grinsen in seinem Gar­ten, legt die Hand aufs Herz und verneigt sich.

Die Verständigung mit ihm ist mitunter schwierig. Und wenn man ihm einen Auftrag gibt, so antwortet er:Jnsch Allah" was so viel bedeutet wieSo Allah will". Man kann es auch kaufmännisch mitfreibleibend" über­setzen. Nach seinem Glauben geschieht nichts, was Allah nicht will. Wenn also Allah nicht will, so bleibt der Auftrag eben unerledigt. Aus welchem Wege allerdings ihm Allah dies mitteilt, haben wir nicht herausbringen kön­nen.

Aber er ist ein guter Kerl und eine treue ' Seele, unser Jeija. Er bewundert und liebt alles, was deutsch ist. Neuerdings hat ihm unser Fahrer das Grüßeck beigebracht. Wenn er jetzt einen der Offiziere sieht, legt er be- - geistert die rechte Hand an seinen Turban und grinst über beide Obren. Auch Gewehr» > griffe möchte er gern beigebracht bekommen. Unser Fahrer hat es ihm zunächst an einem > Besen gezeigt da er mit dem Gwehr denn doch altzu wild herumfuchtelte. ,

Einen richtigen Spieß könnte er, glaube ich, rr Verzweiflung bringen, denn es fehlt ihm Mg der Begriff für Zeit. Er hält sich dabei a das Sprichwort seiner Heimat:Die Eile - >mmt vom Teufel, aber die Gemächlichkeit ist n Geschenk des Himmels." '

Heute ist Jeija fast den ganzen Tag unstckt-, ar. Es ist Freitag. Und der Freitag ist mr i in der Tag des Gebetes. Seit fünf Uhr frübl r er schon auf den Beinen und mehrmals) eht er in die Moschee... ,