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Die Partei
erfreute die Lazarettsoldaten
am Geburtstag des Führers
Die NSDAP, des Kreises Calw ließ es sich nicht nehmen, am Geburtstage des Führers die Lazarettsoldaten durch die NSB. reichlich zu beschenken. Außer Rauchwaren, Obstsaft u. a. in. wurde ihnen ein schöner Steinkrug, ein schwäbisches Fabrikat, als Andenken an den Aufenthalt im Schwarzwald überreicht. Nachdem die Betreuung am Sonntag bereits in Hirsau stattgefundcn hatte, war sie am gestrigen Bormittag in Bad LiebenzeIl und am Abend in H e r- r e n a l b.
In Nagold besuchte vormittags Oris-- gruppenleiter Ratsch die Verwundeten und Kranken im Teillazarett Waldeck, nachmittags die im Hauptlazarett und anschließend die Patienten der Polizeiknranstalt, soweit sie im Einsatz gestanden hatten, und beschenkte sie. In seiner Begleitung war der Ortsgruppenamtsleiter der NSB., Bürgermeister Maier, der die Verwundetenbetreuung im Kreiskrankenhaus durchführte. Im Res.-Lazarett (Heimschule) hielt der Ortsgruppenleiter eine kurze Ansprache, dankte den Soldaten für ihre stete Einsatzbereitschaft und überbrachte ihnen die Grüße des Kreisleiters. Er und der Ortsgruppenamtsleiter wünschten ihnen baldige Gesundung. Stabs- und Chefarzt Dr. Langebeckmann brachte den Dank der Beschenkten zum Ausdruck.
Am Vormittag hatte ein Appell im Hauptlazarett Nagold stattgefunden, bei dem der Chefarzt eine kernige Ansprache gehalten und den Soldaten als Geschenk des Führers eine Flasche Sekt überreicht hatte.
Mutige Lagergemeinschaft
Der Gebietsbeaüstragte der NSDAP, für die KinderländversWckung im Gebiet Württemberg hat der Mgergemeinschast des Kinder- landverschickunMagers Wu/41 nn Gasthaus »um „Lower? ni Hirsau seine Anerkennung für mutiges und umsichtiges Verhalten aus- jäesprochen, das vor einiger Zeit die Festnahme Des Mörders Kaplsr wesentlich erleichterte.
„D'lustigen Oberlandler"
Heiterer KdF.-Abend im Res.-Laz. Nagold
Der im Rahmen der Verwundetenbetreuung des OKW. durch die NSG. „Kraft durch Freude" im Res.-Lazarett Nagold (Heimschule) »m letzten Samstag von den „Lustigen Oberlandlern" veranstaltete „Heilere Abend" fand bei den Lazarettangehörigeu großen Anklang. Gesangliche Darbietungen (Jodler, Schnader- hüpferl und humoristische Borträge) wechselten in bunter Folge mit Gitarre- uns Zithersoli ab. Zum Schluß wurde der Einakter „Der siebente Bua" aufgeführt, der einen durchschlagenden Heiterkeitserfolg erzielte. Den Künstlern: Franz und Walter Fraas mit ihren Frauen, Hans Kullma n n und Franz Eder wurde von allen Seiten begeisterter Beifall gezollt.
Wir sehen im Film:
„Alarmstufe V" im Tonfilmtheater Nagold
Dieser Film bot dem bekannten Spielleiter der Bavaria Alois Lippl einen ungewöhn- lichen, und doch interessanten und dankbaren Stoff. In ernsten und heiteren Szenen erhalten wir einen Einblick in das oft sehr ge fahrvolle Wirken der Feuerschutzpolizei. Im Mittelpunkt des Filmgeschehens steht ein spannender Kriminalfall, der sich um einen jungen Feuerschutzmann und seine Braut dreht. Zwei Dunkelmänner sind am Werk und wollen einen verbrecherischen Anschlag auf eine chemische Fabrik verüben. Der Schauplatz der Handlung vermittelt vielfarbige Eindrücke: einen Schiffsbrand im Hamburger Hafen, das heitere Leben und Treiben auf der Münchener Oktoberfestwiese, die tragikomische Verfolgung eines ansgebrochenen Elefanten, Dienst und Kameradschaft in den Zentralen der Feuerschutzpolizei und endlich im Furioso den Rie
senbrand der chemischen Fabrik. Hervorragende Schauspieler wie Ernst v. Klipstein und Heti Finkenzeller haben, unterstützt von zahlreichen anderen bekannten Darstellern, die führenden Rollen. Fritz Schlang.
Betriebsruhe über Ostern ^
Die Rüstungskommission V» (Stuttgart) gibt bekannt: Nach einer Anordnung des Neichsministers des Innern ist der Karfreitag auch in diesem Jahre gesetzlicher Feiertag; somit kann die Betriebsruhe ,m allgemeinen auch auf diesen Tag ausgedehitt werden. Dabei ist Voraussetzung, daß durch die von den Betricbsführern in eigener. Selbstverautwortung anzuordnendc Betriebsruhe eine Gefährdung der Lieserprogramme vermieden wird.
Grundsätzlich sollen die Betriebe — mit Ausnahme der auch an den übrigen Sonn- und Feiertagen durchlaufenden lebensnotwendigen Versorgungsbetriebe — den Oster- sonntag arbeitsfrei halten während in dringenden, unaufschiebbaren Fällen auch am Karfreitag bzw. Ostermontag die Aufnahme der Arbeit gefordert werden kann.
Irr Einzelfällen kann die Betriebsruhe auch auf den Ostersamstag ausgedehnt werden. Die dadurch ausfallenden Arbeitsstunden sind jedoch durch Vor- und Nacharbeit hereinzuholen. Soweit dies an Werktagen nicht möglich ist, darf an einem Sonntag im April oder Mai ohne besondere behördliche Genehmigung gearbeitet werden.
Die Erste Prüfung für Hauswirtschafts- und Turnlehrerinnen bestand Hedwig Schwarz, Tochter von Wilhelm Schwarz, Fahrschule in Calw.
Wildberg. In großer Rüstigkeit wird heute
Frau Maria Barbara Schaub, Bäckerswitwe, 81 Jahre alt.
Schönbronn. Ihren 75. Geburtstag begeht heute in guter Gesundheit die Landwirtswitwe Franziska Kuß maul.
Oberjettingc». Im Alter von 91 Jahren verstarb hier unser ehrwürdiger, allgemein beliebter Mitbürger, Landwirt Jakob Wör- n e r.
Oberjettingen. Zwei alte- Parteigenossen, die sich schon in den Anfängen der Bewegung für den Führer einsetzten, besiegelten ihre Treue zu Adolf Hitler mit dem Heldentod. Es sind die Zwillingsbrüder Gotthils und Wilhelm Frasch. Vom ersten bis zum letzten Tage waren sie im Leben stets miteinander verbunden. Wie sie gemeinsam ihre Jugend- und Lehrzeit Verbrachten, so gründeten sie auch miteinander eine Schrcinerwerkstatt. Seite an Seite standen sic auch im Kampf mit dem Bolschewismus und starben nun gemeinsam fürs Vaterland.
Möllingen. Das seltene Fest des Goldenen Ehejubiläums feierten die Eheleute Joh. Schwcikert und Frau Rosine geb. Hauser. Das Jubelpaar erfreut sich großer geistiger und körperlicher Rüstigkeit. Seitens des württembergischen Staatsministeriums wurden sie geehrt. Auch die Kriegerkameradschaft ehrte ihr langjähriges Mitglied. Der Kameraoschaftsführer Karl Schwcikert überreichte eine Ehrengabe des NS.-Reichs- kriegerbundes. Seitens Partei und Gemeinde überbrachte Ortsgrnppenleiter und stellvcrtr. Bürgermeister Hill er dem Jubelpaar die besten Wünsche.
Sindelfingen. Hier lief, wahrscheinlich infolge seiner Schwerhörigkeit, der 89 Jahre alte Heinrich Busch auf dem Bahnhofgelände in die Lokomotive eines einfahrenden Zuges und wurde dabei tödlich verletzt. Heinrich Busch war einer der ältesten Einwohner unserer Stadt. '
3e härter der Kampf, je stärker der Glaube
Molk Hitler i8t unser bülirer und leuctitencles Vorbilci
Blühender Frühling auf deutscher Erde, Fahnen der Freude in Stadt und Land. Eine trotz der Härten und Opfer des Krieges glückliche Heimat gedachte am gestrigen Geburtstage/des Führers in Treue, Glauben und Vertrauen des dem deutschen Volke von der Vorsehung geschenkten Mannes, dem die ungeteilte Liebe aller Deutschen gehört. Adolf Hitler, unser Führer. Es gibt für uns keinen stolzeren und vertrauteren Begriff. Er führt uns, die ihn bewußt erkoren und trägt die harte Verantwortung der kommenden Zeit. Mit ihm marschieren mch kämpfen wir und mit ihm werden wir siegen. Ohne rhn wären wir nichts, denn ihm allein verdanken wir Freiheit und Leben, und unsckt Erdteil die Rettung vor dem Untergang im Blutrausch des Bolschewismus.
Ueberall, in Stadt wie Dorf, strömten gestern abend Männer, Frauen und Jugendliche zn von der Partei gestalteten Feiern zusammen, um in Dank und Verehrung des Führers zn gedenken und ihm Treue zu geloben. In der Kreisstadt Calw vereinte eine würdige Feierstunde der Ortsgruppe der NS.- DAP., zu der die führenden Männer der Wehrmacht, des RAD-, der Partei, des Staates und der Stadt erschienen waren, die Gliederungen der Bewegung und die Einwohnerschaft im wirkungsvoll ausgeschmückten Raum der städt. Turnhalle. Im Mittelpunkt der von Richtworten des Führers, Streichmusik und Liedern der Hitlerjugend umrahmten Stunde, stand eine die Herzen erhebende Feierrede von Kreispropagandaleiter Pg. Entenmann. Der Redner sprach von der geschichtlichen Senduirg Adolf Hitlers, der aus der Kraft des Glaubens heraus dein Volk der Deutschen in tiefster Not die deutsche Idee gab, die uns Lebensrecht und Freiheit schenkte und den sicheren Sieg verheißt. Mit dem Führer werden wir das kommende Jahrtausend der deutschen Idee erkämpfen! Pg. Entenmann würdigte die überragende, einmalige Persönlichkeit Adolf Hitlers als Soldat, Politiker und Staatsmann, als leuchtendes Vorbild seines Volkes, dessen Zuversicht im Ringen dieser.
Zeit unerschütterlich ist. Je härter der Kampf, je stärker wird unser Glaube sein! Zum Schluß Wb der Redner dem heißen, in täglichem Gebet an den Schöpfer gerichteten Wunsch der Deutschen Ausdruck: Lang lebe der Führer. Ehrung und Treuegelöbnis für Adolf Hitler sowie die Lieder der Nation beendeten die Feier.
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^Jn der Stadt Nagold grüßte das Bläserquartett den Führer am Vormittage mit feierlicher Musik. Ein am Abend im Löwensaale abgehaltene schlichte und doch würdig-ernste Feierstunde der IkSDAP. stand im Zeichen der Liebe und Verehrung, die Adolf Hitler in Nagold, der Hochburg des Nationalsozialismus, immer schon genoß. Die eindrucksstarke, in allen Herzen Widerhall findende Feier rede hielt Kreisredner Pg. K ö n e k a m p. Er zeigte, wie wir immer mehr in den Krieg hineingewachsen, wie damit aber auch der Widerstandswille des Volkes und seine seelische Kraft gewachsen sind, wie die Terrorangriffe der britischen Mordbrenner jung und alt auf den Plan riefen, wie dieser Bombenterror nur ein Ausfluß des Feindwillens ist, das deutsche Volk vollständig zu vernichten, wie unsere Todfeinde gegen uns arbeiten und wie das deutsche Volk die totale Lebensbedrohung mit der Erklärung des totalen Krieges beantwortete. Nur der totale Sieg kann den Vernichtungswillen der Feinde brechen, daß er errungen wird, dafür bürgt neben der Tapferkeit unserer Soldaten die Persönlichkeit des Führers, den der Redner als den Beschützer und Erhalter des deutschen Volkes feierte.
Ortsgruppenleiter Rai sch, der mehrere Ehrungen Nagolder Frauen mitteilte, gab dem grenzenlosen Vertrauen zum Führer und der uirwandelbaren Treue gegen ihn Ausdruck. Führerehrurig und Nationallieder beschlossen die gehaltvolle Feier, die auch durch schneidig gespielte Musikvorträge der Stadtkapclle und frisch gesungene, zackige Lieder der Jungen der KLB.-Lager bemerkenswert war.
Heinrich Schlitz: Matth«u--Pasfion
zur Aufführung des Kirchenchors Calw am Karfreitag Nachmittag
R. Die christliche Kirche des Mittelalters hatte die musikalische Darstellung der Leidensgeschichte während der Karwoche in deutscher Sprache ausgebildet. Sie wollte damit, da sonst die Kirchensprache die lateinische war, dem deutschen Volk die Erzählung vom Tod Jesu möglichst deutlich machen und nahcbringen. Die musikalische Seite spielte dabei eine bescheidene Rolle. Die Hauptrolle hatte der Evangelist, der dem Priester ähnlich ohne Begleitung durch Orgel oder Instrumente psal- modierend die Leidensgeschichte vortrug, ohne daß die Musik das Wort besonders betont und untermalt hätte.
Nach der Reformation übernahm auch die protestantische Kirche diese Art der Passions- erzahlung. Beibehaltcn wurde der alte Gebrauch des unbegleiteten Vortrags von Einzel- gesangeii, durchsetzt mit Chören. Die Weiterentwicklung der Musik, besonders befruchtet von der italienischen Knnst, führte aber dazu, daß die seitherige monotone Erzählung des Evangelisten lebendiger gestaltet wurde, so daß
der tiefe Gehalt der Worte durch die Kunst des Tonsetzers noch gesteigert wurde. Die einzelnen Personen der Leidensgeschichte waren von verschiedenen Sängern dargeftellt, auch die musikalische Behandlung der Chöre hatte sich verfeinert. Regelmäßig hatte die Passion einen „Introitus" (Überschrift) und einen freien Schlußcbor („Dank sei nuferm Herrn...")
In dieser Entwicklung fand Heinrich Schütz die Passion vor. Achtzig Jahre wurde er alt, bis er sich daran machte, die drei Evangelien des Matthäus, Lukas und Johannes in Musik zu setzen. Er hatte viel Leid und Freud in seinem langen Leben gesehen: 1585 geboren erfuhr er den ganzen Jammer des dreißigjährigen Krieges, machte aber auch ruhmvolle Künstlerfahrten nach Italien und in den Norden, war langjähriger Kapellmeister am Hof in Dresden und in aller Kunst hocherfahren. Zahllose Musikwerke aus seiner Feder- zeigen, wie er die in Italien gelernte Kunst der Instrumentierung beherrschte. Trotzdem knüpfte er — im Grund seines Herzens gleich Albrecht Dürer ein Deutscher geblieben — an die alte deutsche Tradition an nnd goß nun allerdings neuen Wein in alte Schläuche.
Auch er bleibt bei der überlieferten Form:
Introitus — Passionsgeschichte — Schlnßchor; auch er verschmäht die Begleitung des Kunstwerks durch Orgel oder Instrumente, ebenso auch die Unterbrechung der Erzählung durch Choräle. Aber aus dem psalmodierendcn Sprechqesang wird das ausdrncksreiche und wortgeftaltende „Rezitativ". Die Chöre werden in kunstreiche Form mit leidenschaftlicher Sprache nmgcwandelt; das Werk zeigt den Meister auf der Höhe seiner Knnst.
Der Weg zn, der etwa 65 Jahre späte geschriebenen Matthäus-Passion von Joh. Seb. Bach ist geistig und künstlerisch gesehen ein weiter. Beide Werke zu vergleichen ist daher unmöglich; sie haben das eine gemeinsam, daß sie den erhabenen Stoff des Leidens und Sterbens Christi in der Sprache ihrer Zeit in eine heute noch gültige Form gegossen haben.
Der Calwer Kirchenchor, unterstützt von Sängern des Grischkat-Singkreises wird am Karfreitag Nachmittag 16.30 Uhr diese Matthäuspassion von Heinrich Schütz in ihrer Urform zur Darstellung bringen. An Stelle des einberufenen seitherigen Chorleiters Th. Lai- tenberger hat Hans Grischkat-Stuttgart freundlicher Weise feine Knnst in den Dienst der Sache gestellt.
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(38. Fortsetzung)
„Heinzelmann, wenn du jetzt nicht höchst aii- ständig erzählst, was los ist, kriegst du keine,, Groschen Vorschuß mehr. Verstanden! Es geh) hier nicht um Witze, sondern um den Bestand unseres Unternehmens. Wir brauchen etwas Zuqkräftiges, etwas Einmaliges."
Der Herr Kapellmeister drückt sacht seine Zi- garette aus.
„Also, zuerst tritt einer auf, der hat von seiner Großmutter eine alte Kneipe geerbt. Er sucht sich eine Handvoll junger Leute zusammen, die wie er selbst nichts gelernt haben als Theaterspielen. Sie gehen an die Arbeit und ziehen ein Sommerhotel mit Kunstbetrieb aus. Erster Aktschluß. Vorhang auf! Zweiter Akt!. Das Hotel geht glänzend. Eine reiche Frau kommt und verliebt sich in den Helden. Der will alles im Stich lassen, auch sein getreues Mädchen, und mit der goldenen Gans übern großen Teich verschwinden. Abschiedsschmerz! Summechor in Moll. Getreues Lieb schluchzt. Vorhang zu. Aktschluß. Vorhang aus: Dritter Akt. Hotel in Nizza. Der Schafskops merkt, daß die Gans zwar golden, aber eben nur eine Gans ist. Getreues Lieb und getreue Freunde holen ihn zurück. Umarmung. Schlußchor. Vorhang zu. Aus"
Paul ist wie erschlagen auf einen Stuhl gesunken. ,^Du unverschämter Kerl du hast ja einfach un>cr Milieu geklaut! Wie kommst du eigentlich dazu, uns in ein miserables Textbuch einzubauen'? Du bist dir doch darüber klar, daß der Text großer Mist ist?"
„Vollkommen! Ich bin ja bloß Musiker. — Schreib doch selber einen besseren!"
„Spiel du erst mal einen Schlager aus deine,» Machwerk vor. Los! Auf ins Musikzimmer!"
„Da übt jetzt das Streichquartett."
„Fliegt raus oder hört zu!"
Endlich bequemt sich Heinzelmann. den Raum zu verlassen. Er geht mit seinen langen, schlcnk- rigen Beinen voran. Immer sieht es aus, als wenn er etwas vor sich herzuschieben habe, Kopf und Nase sind meist schon im Zimmer, wenn die Beine noch vor der Tür stehen.
„Entschuldigung, die Herren", sagt Paul mitten in die Tätigkeit des Streichquartetts hinein, „aber Sie werden der hohen Ehre teilhaftig, die Geburtszeugen eines Produktes zu sein, bei dem unser Heinzelmann die Vaterschaft nicht leüanen kann. Würden Sie die Güte haben, zu lauschen und nachher ein Urteil abzugeben?"
Heinzelmann spielt. Sonderbar, er braucht bloß an das Tier mit den schwarzen und weißen Zähnen heranzukommen, schon ist er ein anderer Mensch, Seine Haltung, sein Wesen, alles wird straff und geordnet. ^Bei ihm ist das so, daß die Musik tatsächlich sein Leben ausmacht. Wenn er Klavier spielt, wird's still im Zimmer.
Tatsächlich, das ist Musik! Anständige Musik sogar, und kann doch ein Schlager im besten Sinne werden. Paul hat das sofort weg. Aber natürlich hütet er sich, irgend etwas zu sagen. Das besorgt das Streichquartett. Die erste Geige — eine Lehrerin aus Stendal — die zweite Geige — ein Apotheker, Und die Bratsche — ein junger Buchhändler aus Weimar, ja sogar das Teils des Herrn Bergemann, im Privatberuf Buchhalter in einem Jndustriewerk, all« geben mit gewichtigem Ton ihr „2a" zu dieser Kostprobe.
„Du brauchst dir nichts auf das Gestammel dieser Laien einzubilden", sagt Paulchen herzlos, als sie wieder draußen sind, „aber ich ge- tehe, daß die Sache nicht ganz unbrauchbar er« cheint.. Aus diesem Grunde schlag« ich folgenies vor: wir beide setzen uns bin und schreiben erst mal ein anständiges Textbuch." "
„Der Grundgedanke kann sogar verwendet werden. Er ist nicht dumm. Und du, mein Lieber, wirst von jetzt ab eingesperrt. Du hast t« den nächsten Tagen nichts zu tun, als Noten «i schreiben. Verstanden?"
„2a, aber —"
„Kein aber. 2n einer Woche mutz di« erst« Orientierungsprobe steigen können."
Heinzelmann ergibt sich. Dagegen kann man nicht an. Er betont zwar, daß aller Fluch der Nachwelt auf Paulchen Haupt fallen möge, aber er fügt sich. -
Als sie wieder allein sind, fragt Gisela erstaunt: „Sagen Sie, Paul, springen Sie immer so mit Menschen um?"
„Immer, Gisela! Was meinen Sie, wenn ich das jetzt an Ihnen beweisen würde?"
„An mir? Sie sind wohl wahniiunia! Ich würde Ihnen —"
Weiter kommt sie allerdings nicht, denn in diesem Augenblick hat er sie beim Kopf gepackt und küßt sie, daß ihr der Atem wcgbleibt. Sie wehrt sich aus Leibeskräften, aber es hilft ihr nichts. Sie muß schließlich stillhalten. Als er sie endlich freigibt, ist ihr die Lust knapp.
„Sie — Sie! Was fällt Ihnen ein?!" stößt sie zornbebend hervor.
„Der Beweis, Gisela, der Beweis! Sonst gar ' nichts!"
„Ich werde auf der Stell« meine Sachen Pakten und mich trollen!"
„Zu Ihrem Vater?"
„Das geht Sie gar nichts an!"
„Schade! ^Jch wollte Ihnen sonst nämlich helfen Leim Kosferpacken! Aber Sie fahren ja gar nicht. Ich kenne Sie ja viel bester, als Sie es wahrhaben möchten. Sie find ja gar nicht böse, Sie tun nur so."
„Wie können Sie es wagen! Hatten wir nicht miteinander verabredet, diese Dinge aus dem Spiel zu lasten?"
„Ich erinnere mich nicht. Und außerdem, was würden Sie tun, wenn Sie ein Mann wären, und vor Ihnen stünde ein Mädchen —" er legt Daumen und Zeigefinger wie ein Genießer zusammen — „so lecker, so adrett, so bildsauber, so zum Anbeißen, wenn Sie dieses Mädchen gernhaben zum Fressen, ja weit mehr — zum Heiraten! Würden Sie etwa erst einen schriftlichen Antrag stellen, ob der Unterzeichnete sich zu einer gewissen Zeit erlauben dürfe, besagtes Mägdlein mit einem Kuß zu beehren? 2 wo! Sie würden es machen wie ich, nämlich so..."
Doch zur zweiten Vorführung kommt es nicht, denn zuvor erhält Paulchen mit größter Zielsicherheit eine Maulschelle verabfolgt, di« nicht von. schlechten Eltern ist. > svvrlsetzunq. folgi.H