Sc lang aus unserer Schüssel Es dampfend uns erquickt.

So lange noch ein Rüssel Vom Schweine drinnen liegt.

So lange mit Behagen Man trinkt auf's Sauerkraut, So lang ein deutscher Magen Die Blutwurst gut verdaut.

So lang man auf den Fildern Die edle Speise kennt,

Den Hirsch in Echterdingen Zu seinem Ruhme nennt.

So lang im Schwabenlande Man Wein und Bierstoff liebt, So lang es Schwaben-Spazen Und Mehelsuppen giebt.

Und wollen sse's probieren,

Soll deutsche Männerfaust Sie kräftig regaliren,

Daß ihnen davor graust.

Der junge Arft.

Eine wahre Geschichte. (Beschluß.)

Ueberzeugt von der Fruchtlosigkeit des Versuchs, durch fortgesetztes Gespräch sich genügendere Auskunft zu ver­schaffen, und in der Absicht, das Gefühl der Fremden zu schonen, das, Anfangs mit Gewalt unterdrückt, jetzt un­widerstehlich hervorbrach, erneuerte der junge Arzt sein Versprechen, sich am folgenden Morgen um die bestimmte Stunde einzufinden, erhielt die Adresse nach ^inem entle­genen Theile von Walworth und sah dann die Fremde das Haus eben so geheimnißvoll verlassen, wie sie es be­treten hatte.

Es ist leicht zu glauben, daß ein so seltsamer Besuch im Gcmüthe des jungen Arztes einen tiefen Eindruck hin- terließ, und daß er lange und eben so lange vergebens die vorwaltenden Umstände sich zu erklären suchte. Gleich vielen Andern hatte auch er von einzelnen Beispielen ge­

hört und gelesen, wo ein Vorgefühl deS Todes den letzten Tag, ja die letzte Minute voraus verkündet und die Pro- phezerhung sich erfüllt hat. Einen Augenblick war er ge­neigt, den gegenwärtigen Fall dahin zu zahlen; doch dann fiel ihm bei, daß alles dießfalls Gehörte und Gelesene im­mer nur von solchen gegolten, die ihren eigenen Tod vor­ausgesehen, und die Fremde hatte ja nicht von sich, hatte von jemand anders, von einem Manne gesprochen. Es war nicht anzunehmen, daß ein bloßer Traum, eine bloße Verirrnng der Phantasie ihr Veranlassung gegeben haben sollte, von seiner nahen Auflösung mit so furchtbarer Ge­wißheit zu sprechen. Oder sollte es im Plane seyn, mor­gen früh Jemand zu ermorden, die Frau darum wissen, durch einen Eidschwur sich zum Schweigen verpflichtet haben, jetzt Reue fühlen, und unfähig, die That zu hin­dern. doch vielleicht durch den schnellen Beistand ärztlicher Kunst den Tod des »Schlachtopfers verhüten wollen? — Unsinniger Einfall, sagte der junge Arzt zu sich selbst, so etwas in der nächsten Umgebung der Hauptstadt, in einer Entfernung von kaum zwei Meilen zu vermuthen? — Und er verwarf die Minuten lang genäherte Idee und kam wieder auf seine ursprüngliche Meinung zurück, daß der Verstand der Fremden gelitten habe. Die Unmöglich­keit, das anscheinende Räthsel auf andere Art einigerma­ßen genügend zu lösen, verwandelte bald seine Vermuthung in (Überzeugung, obschon es während der langen, schlaf­losen Nacht, wo er sich vergebens abmühte, den schwarzen Schleier aus seinen Gedanken zu verbannen, an immer neuen, widersprechenden Zweifeln keineswegs fehlte.

Früh am folgenden Morgen begab der junge Arzt sich auf den Weg nach Walworth. Noch heutzutage ist der von London entlegenste Thcil dieses Ortes ein elender aus vereinzelten Häusern bestehender Platz, aber vor drei­ßig und einigen Jahren war das Ganze kaum besser, als eine traurige Wüstenei, wo nur wenige, und nur Men­schen von zweideutigem Charakter wohnten, die entweder zu arm waren um in einer bessern Nachbarschaft sich an­zusiedeln, oder deren Lebensweise und Lebenserwerb gerade diese Einsamkeit ihnen besonders lieb und angenehm mach­ten. Von den Häusern, die jetzt nach allen Richtungen hin sich zeigen, sind die meisten erst seit den letzten Jahren entstanden, und von denen, die damals in unregelmäßi­gen Zwischenräumen eristirten, war die bei Weitem grö­ßere Zahl von der rohesten Bauart und der erbärmlichsten Einrichtung.

Ein solcher Ort war schlecht geeignet, den jnngen Arzt bei seiner Wanderung aufzuheitern oder auch nur das bange, trübe Gefühl zu bewältigen, welches der selt­same Besuch des vergangenen Abends in ihm geweckt hatte. Die ihn angegebene Richtung führte ihn von der Haupt­straße auf krummen, oft abgebrochenen Querpfaden über eine sumpfige Gemeindetrifft: hier und da eine durchlö­cherte, in Trümmer fallende Hüt:e, ein verkrüppelter Baum oder ein Wassertümpel, der in Folge des letzten starken Nachtregens sich in einer Art langsam kriechender Bewe­gung zu befinden schien, zeigte sich gelegentlich am Fuß­

pfad, und hier ein ai morschen, zu einer § neu Brettern, dort ei bessert mit einigen, a ncn Stöcken, gaben n so von der Gewissens! ma vom fremden E Zeugniß. Bisweilen die Thür einer noch s der den Inhalt irgeni einem kleinen, baarfü mit einem ziemlich gle sehenden Kind? auf d Schritte weit von der Ausnahmen war alles feuchte Nebel, der je» dazu, die Einöde noä

Nach einer Men, nügend, häufig aber » nachdem er knöcheltief matt und müde gewa vor dem Hause, das angedeutet worden. ( bände mit einein Stoc und verdächtiger als i kommen. Hinter den hing ein alter, gelber die Fensterladen des L aber nicht verschlossen, allein und so, daß vo war. Der junge Ma vor dem Hause und g selbe, ehe er den Mn Niemand darf ihn des gen. Die Londoner H von dem, was sie jctz schsnerung hatten die Hauptstadt verbunden; Walworth, sammelten Menschen, und währ, Londons nur dürftig « städte bloß der Gnade pfohlen. In natürlich leicht sich hier zu verb keit schwer, sie hier z> Erfahrung genährte L heit vermehrte mit der brechen. Alles.dies u kam, daß er längere , Londons gearbeitet un hop damals schon ihre doch von den Greueln, men gegeben, mehr al Leichtigkeit überzeugt z den konnten. Sey es gern machte, er besav