Schwarzwalö-Heimat
^sctrrict-terr aus «tv» Xrstszekivtsn Oslv unck klszolä
Wer Nimmt einen Urlauber auf?
Der schönste Dank dnrch Hitler-Freiplatzspende
Viele von uns haben den sehnlichen Wunsch, unseren Soldaten etwas Liebes zu tun, und zwar etwas ganz Persönliches möchte man ihnen geben, damit sie sehen, wie sehr wir uns ihnen gegenüber verpflichtet fühlen. Wohl haben wir an den Opfersonntagen und bei den Sammlungen für das Deutsche Rote Kreuz Gelegenheit, unseren guten Willen zu zeigen. Aber was ist das schon gegenüber dem Opfer, das unsere Soldaten täglich für uns bringen.
In der Adolf-Hitler-Freiplatzspendc besteht seit 1940 die Möglichkeit, Urlauber, die keine Angehörigen mehr haben, oder Wehrmachtsangehörige aus Lazaretten, die durch den Urlaub sich neue Kraft holen sotten, Soldaten von Genesungskompanien und verdiente Wehr- machtsangehörige in die häusliche Gemeinschaft für zwei, drei und auch vier Wochen aufzunehmen und zu versorgen. Hier haben also utte Gelegenheit, ein wenig von dem Dank abzutragen, den wir alle unseren Soldaten schuldig sind.
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Der Tag der Schuljugend
Großer Eifer beim Sammeln von Altmaterial
Der Tag der Schuljugend! Das war der gestrige Donnerstag. Schon am frühen Morgen zogen unsere Buben und Mädel mit allen möglichen Fahrzeugen durch die Straßen und sammelten das so wichtige Altmaterial. Namentlich in Calw und in Nagold legte unsere Jugend einen besonderen Sammeleifer an den Tag. -Aber auch in allen anderen Städten und Dörfern des Kreises wurde den ganzen Tag über emsig gesammelt und immer mehr häuften sich au den Sammelstetten die Säcke und Pakete, die nicht mehr verwendbares Metall, Altpapier usw. enthielten. Mit berechtigtem Stolz meldete eine Sammlcrgrnppe um die andere, daß sie namentlich gut bei dieser Aktion abgcschnitten habe.
Alle, die sich in den Dienst der Altmaterialsammlung stellten, sowohl die Spender wie die Sammler, verdienen unseren Dank und unsere Anerkennung. Sic haben die Zeichen der Zeit verstanden. Jedes Stück Altmaterial, das der Wiederverwendung zugeführt wird, ist ein notwendiger Beitrag zur Führung des totalen Krieges und damit zur Erreichung des deutschen Sieges!
Neue Anfg aben der Hofbegehungskommifsione«
Als Hilssinstrument der Kreis- und OrtS- banernführer bei ihren im totalen Krieg, besonders verantwortungsvollen Aufgaben in der Erzeugung und in der Erfüllung der Abliefe- ruugskontingente werden nun die Hofbege- hungskommissioneu noch mehr als bisher cin- vesetzt. Nach den für das ganze Reich einheitlichen Richtlinien hat der Reichsbaucrnsührer den Einsatz der Hofbegehungskommissionen insbesondere vorgesehen: in der Erzeugung; zur Nachprüfung der gerechten Verteilung der Arbeitskräfte, zur Nachprüfung und Ucber- Wachung der Richtigkeit der angegebenen Anbauflächen und Viehbestände sowie zur Lenkung der Anbaufläche» und Viehbestände. In der Marktleistung: zur Nachprüfung der gerechten Auslage der Ablieferungskontingentc, besonders bei Getreide und Kartoffeln, im Verhältnis zur sonstigen Marktleistung (Milch, Schweine, Gemüse), vor allem bei Einsprüchen,, ferner zur Ucberwachung der Einhaltung des Verbots der Verfütterung von Brotgetreide und dessen restloser Ablieferung, zur restlosen Sicherstellung aller zur menschlichen Ernährung brauchbaren Kartoffeln, soweit sie Nicht der eigenen Versorgung des Betriebes dienen. Auch die Erfüllung der Ablieferungspflicht für alle sonstigen Erzeugnisse wird überwacht. Die höchstmögliche Erzcugungs- und Marktleistung zu erreichen, ist das wesent-
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liche Ziel des Einsatz^ der Hofbegehungskommissionen. Die ordnungsmäßige Bestellung auch des letzten Quadratmeters Boden, die Ausnutzung der letzten Erzeugungsmöglichkeiten, die gerechte Anflage der Ablieferungskontingente und die genaue Uebersicht über die noch zur Verfügung stehenden Ablieferungs- prooukte garantieren eine planvolle Führung der Ernährungswirtschaft und damit die Sicherung der Ernährung der Wehrmacht und des deutschen Volkes überhaupt.
Vom 5. April bis 2. Mai vier Eier
Auf den vom 5. April bis 2. Mai 1943 gültigen Bestellschein dir. 48 der Reichseierkartc werden insgesamt vier Eier für jeden Ver- sorgungsberechtigten ausgegeben und zwar auf die Abschnitte rr und 6 je zwei Eier.
Dienstnachricht. Studieurat Ernst Strecker an der Oberschule für Jungen in Neuenbürg ist an die Oberschule in Balingen versetzt worden.
Ebhausen. Gefreiter Hermann Rentschler von hier bei einer Panzerjäger-Abteilung im Osten erhielt für Tapferkeit vor dem Feinde das E. K. 2. Klasse.
Herrenberg. Der NSFK.-Sturm 6/101 führt Pom 5. bis 30. April in Herrenberg einen
Wettbewerb in der Flugzeugerkennung durch. Aufgabe ist, die in dem Schaufenster der Firma Albert Zinser, Herrenberg, am Marktplatz, abgebildeten Flugzeugmuster zu erkennen und die Lösungen auf den hierzu bereitliegenden Vordrucken einzutragen. Das Ergebnis ist an den NSFK.-Sturm 6/101 Sindelsingen, Böb- liuger Allee 15, einzusenden. Für die besten Lösungen sind 5 Preise, für weitere Lösungen außerdem noch fünfzehn Trostpreise ausgesetzt. NSFK.- sowie Flieger-HJ.-Angehörige können sich an diesem Wettbewerb nicht beteiligen. Lösungen, die nach dem 24. April, 12 Ühr, eingehen, werden nicht mehr berücksichtigt. Ab °27. April werden die, abgebildeten Flugzeugmuster mit der richtiger! Tvpcnbczeichnung versehen.
Horb a. N. Ein 11 Jahre alter Junge aus Mühringen wollte unweit vom Bahnhof über das alte, nur noch aus den Eisenträgern bestehende Kanalbrückle gehen, rutschte auf den schmalen Schienen aus und stürzte in den tief unten vorbeifließenden Kanal des Apparatebauwerkes. Der Junge wurde von den reißenden Wassermassen im tollsten Wirbel und einmal kopsüber, kopfuntcr das Kanalbctt abwärts geführt bis fast zum Wicdereinflussc der dort tiefen Eyach, am Tunnel bei der Landesbahn. Dort hob das Wasser den Jungen au die rettende Böschung.
Pforzheim. Verstorben ist im 82. Lebensjahr Oberrealschuldirektor Carl Lang. Er war von 1919 bis 1925 Leiter der hiesigen Oberrealschulc. — Ermittelt wurde ein jüngerer Mensch aus Pforzheim, der in Wilferdingen zwei trächtige Zuchthasen gestohlen hat.
Kein Helöenkampf ohne unsere Frauen
das große Beispiel üer -rutschen Frau unö
Wenn der große Römer Tacitus das Wort geprägt hat, die Frau nehme unter den Germanen eine Ehrepslcllung ein. wie man sie sonst kaum finde, so rührt er damit an eines der größten und schönsten Kapitel germanisch- deutscher Geschichte. Es ist gewiß bezeichnend, daß in der Helden- und Göttersage die schwert- acwaltigen Walküren dazu ausersehen sind, die gefallenen Männer der Schlacht heimzu- holen zur Halle der Unsterblichen.
Kriemhild, die durch Jahre und Jahrzehnte dem gemeuchelten Gatten die Treue hält, ist keine frei erfundene Sagenfigur. In Königinnen aus der Zeit des großen germanischen Aufbruches, den wir die „Völkerwanderung" nennen, findet sie ihr lebendiges Vorbild. Was Gudrun erduldete in der Fremde, bis ihr Wille sich stärker erweist als das Geschick, das hat gewiß oft genug in der Wirklichkeit statt- zefunden.
Burgen, die vom Felsen ins Tal grüßen, rrschicnen.uns allzu lauge nur als eine ro- manntwe Angelegenheit.
Wir haben vergessen, daß auf diesen Horsten einst mit den kämpfenden Männern tapfere Frauen ausharrten, der Pflichtver- schworcn bis zuletzt, bescheiden in ihren Ansprüchen, stolz und entschlossen.
Was sich im kleinen Weinsberg ereignete, daß die Frauen noch in der Niederlage ihrer Sache den Sieg hcrbcizwangcn, ist nachmals oft besnngen worden. Aber man hat darüber wenig gesprochen, wie oft sich bei den Belagerungen deutscher Städte das stille Heldentum der Frauen so würdig bewies.
Wäre unser Volk überhaupt noch am Leben geblieben, wenn cs im furchtbaren Dreißigjährigen Krieg nicht jene stillen Getreuen gegeben hätte, die aus Trümmer und Elend noch die Fahne hochhielteu, die der eigene Kaiser so jämmerlich verraten hatte.
Es kommt eine Zeit, die äußerlich den Krieg zu einer Angelegenheit ganz bestimmter Kreise zu machen scheint. In Frankreich, in Rußland, an den Höfen tanzt man Gavotten und horcht auf verschnörkelte Weisen. Zur gleichen Stunde aber bewährt sich in Wien eine Maria Theresia als eine echte große Königin. Sie geht durch die Arsenale und legt Hand an. wo es notwendig gl. Sie hat daheim einen schwächlichen Gatten and ein gutes Dutzend Kinder, aber sic scheut 'einen ermüdenden Ritt, sie setzt Siedler an »nd in den Kricgsjahren, da ist sie die rechte Mutter aller ihrer Regimenter.
Zur selben Stunde holen die Frauen Prem bischer Familien das Letzte aus den Schrän- !en, um dem König zu helfen. Sic. geben ohne lllage jeden Sohn der Armee; sie Packen an vo cs not ist und sic darben, sic werken »nd sparen — al^es für das Vaterland. Und die Königin Elisabeth Christine ist die erste unter ihnen. In Schönhauscn arbeitet sie Tag und Nacht für die Armee; , sie »ringt unter persönlicher Gefahr geheime schätze Friedrichs in Sicherheit und sie kann iiur stolz den Kopf in den Nacken werfen, als man ihr anfinnt, den entfremdeten Gemahl ru verraten und ein bequemes „Märtyrer"- öeben irgendwo in der Fremde zu führen.
In ihrem Sinne opfert später Luise alles iür das Volk und das Vaterland. Was der Starrsinn und die Unbelehrbarkeit des Mau-
Mutter ln Vergangenheit unö Gegenwart
nes schlecht macht, das muß eben sie gutmachen.
Ihren Namen tragen die Hausmädchen, dii Frauen und Helferinnen auf den Lippen, d« dann im Freiheitskrieg einspringen die pflegen und arbeiten, die — wie Eleonore Prohaska — selbst in heiliger Begeisterung dir Waffe tragen.
Im Weltkrieg sitzt in Memel, im feindlich besetzten Memel, ein tapferes deutsches Mädel, eine Telephonistin. Verbrecherbataillone des Zaren, Petersburger Kerkergesindcl erster Ordnung, haben ein Schreckensregiment ausgerichtet, aber die Deutsche hält auf Posten aus, obwohl ringsum die Kugeln Pfeifen. Und sie hält die Verbinduria mit den eigenen Linien und steht einige Wochen später vor dem Feldmarschall, der Tannenbcra geschlagen hat. Viktoria Saws aus Tirol kämpft jahrelang in den Bergen und macht wahrhaftig den Kaiserjägern, bei denen sie steht, keine Un-
lln der Heimat hilft die §rau Sie Waffen schmieden (Scherl-Bilderdienst)
eyre. Zu Lausenden, zu Hunderttausenden stehen unsere Mütter rn den Geschotz- drehereien und denken vielleicht an die große Margarethe Krupp, die einst dem Sohn den Weg zur großen Waffenschmiede mitbereitet hat.
Ob diegnngc Gehcimrätin Koch dem großen ärztlichen Pionier in die furchtbarsten-Ficber- gebiete folgt oder ob Johanna von Bismarck dem Reichskanzler auch in den dunkelsten Stunden zur Seite steht, niemals fehlt die deutsche Frau auf dem Hclden- weg unseres Volkes. Man spricht nicht viel von ihrem Heldentum, denn auch hier ist die Tat stumm, aber man spürt ihr gutes Walten in jedem Abschnitt unserer Geschichte.
Ihr Name wird auch dem deutschen Sieg im Härte st en aller Kriege verbunden bleiben. Und niemand weiß besser als die deutsche Frau, daß sich dazu alle Hände rühren müssen und daß Müßigen auf dieser Erde keine Geschenke in den Schoß fallen.
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(28. Fortsetzung)
Ja, den hatten sie. Geheimrat Bruchmüller aus Brandenburg mit Frau und zwei Töchtern. Ernst Babenziehn, Techniker. Käthchen Nimmersatt, Kontoristin aus Magdeburg. Die hatten sie vom Bahnhof in den „Silbernen Mond" zu lotsen. Das war der Auftrag. Kleinigkeit! dachten sie. Aber nun läuft der Zug ein, und- da merken sie, daß es doch keine Kleinigkeit ist.
„Wie macht man das eigentlich, Walter? Du bist doch Charakterspieler? Muß man mit einer Verbeugung vortreten und eine Aii/'rache halten? Soll ich die Koffer ergreifen oder 'stehen lassen? Was sagt man dabei?
„Unsinn, Emmo! Würde! Würde ist das einzige, was dem gewöhnlichen Erdenbürger Achtung abringt! Wir treten mit einer gelassenen Verbeugung hinzu, nennen unsere Namen und heißen die Herrschaften willkommen. Verstanden, ia?" —
„Schön. Also gelassene Verbeugung, Würde, Vorstellung, oder wie war das eigentlich? Ich hab's etwas durcheinandsrgebracht?"
„Schaf! Hör her!"
Aber zu einer erneuten Belehrung kommt es nicht mehr, denn inzwischen hält der Zug, und das ist der Augenblick, der für Johann von de- „Goldenen Sonne" der entscheidende ist. Für jeden Gast hat der Chef ihm eine Mark versprochen.
Mit dem sicheren Blick des Fachmanns hat er den rundlichen Herrn mit dem Glatzkopf entdeckt, der von einer ebenso rundlichen Frau und >wei netten Töchtern begleitet wird.
Mit der gelassenen Würde eines wahren Vertreters des ersten Hauses am Platze schiebt er sich heran, ein Wink zur Taxe, ein kurzer Wortwechsel, schon steigen die Herrschaften ein und rollen davon.
Die andere Taxe ist von einem Geschäftsreisenden beordert worden, der sowieso in die „Goldene Sonne" will. Johann kannte ihn auf den ersten Blick wieder und wußte, daß ihm der sicher ist.
Der Zug hält in Heidenau nicht lange. Ehe stch's die beiden wackeren Mimen versehen, hat sich die kleine Ansammlung zerstreut, übrig blei- ben nur: ein junger Mann von rund siinsund- zwanzig Jahren, der eine famose O :u
m weiß uuo braun wa.uermüülirt. mit da- zugeyorlgen Freundin: ein Herr in den Dreißigern, der so unscheinbar ist, daß man ihn eigentlich überhaupt nicht sieht, und eine Dame, der' man ihren. Namen hinwiederum ansieht. Sie ist mager auf eine entsetzliche Art.
„Das kann nur Fräulein Nimmersatt sein!" stützt Emmo Christ entschlossen zwischen seinen Zähnen hervor.
Er hat nicht unrecht. Ja, sie ift's. Sie sei Gast auf sechs Wochen im „Silbernen Mono". Ob das weit von hier sei?
„Weit? Aber ich bitte Sie! Eine Dreiviertelstunde herrlicher Fußweg!" stößt Emmo Christ hervor. „Er ist geradezu ein Vergnügen, dieser Spaziergang!"
Schon ist er fort, die beiden Handkoffer der Dame an den Armen. Der gute Walter Volber bekommt einen Stubs in die Seite und die Aufforderung, sich des Restgepäcks zu bemächtigen.
„Wollen die Herrschaften auch in den .Silbernen Mond'?" fragt er mit einem kummervollen Blick auf den Hausen Koffer, der sich immer noch nicht wegbewegt hat.
Tatsächlich, die Herrschaften wollen alle ln den „Silbernen Mond". Na, das kann gut werden I Ob denn keine Taxe in dieser Großstadt auft zutrsiben sei, fragt der elegante Herr und lächelt so unverschämt dabei, daß Walter Volber alle Mühe hat, ihn nicht in die Zähne zu boxen! Aber er bezwingt sich und meint, die be > n einzigen Taxen seien merkwürdiqerrve:'.- weg!
Sonst ständen sie hier i»m,'c he:re. . ..
Heute natürlich ausgerechnet. '
„Also gehen wir zu Fuß!" lacht der junges Mann. „Man lernt die neue Ferienheimat nie' besser rennen, als wenn inan einen Koffer ü:-:'rv- pen mutz. Auf in den Kampf!"- ,
Er wirft sich seinen Staubmantel über di« Schulter und nimmt neben seinem Handkoffer, auch noch den seiner Braut oder Frau oder, Freundin. Der Rest wird auf dem . Bahnhof aufgegeben.
In der ersten Viertelstunde geht alles aut. Die Straße ist noch gepflastert und alte Lindei* geben Schatten. Aber dann hört das Pflaster, auf und die Kopfsteine beginnen. Fräulein Nimmersatt stelzt aus hohen Haken darüber wie eine Gans beim Drahtseillaufen. Außerdem meint es die Sonne gut. Sehr gut. Walter Volber flucht leise vor sich hin. Er hat nie gedacht, daß ein Koffer so schwer werden kann und vor allem) daß er mit solcher Bosheit einem Menschen gegen die Schienbeine zu poltern vermag. Emmo Christ versucht sich driiberwegzureden. Er preis« die Schönheiten der Landschaft und merkt gar nicht, daß er keine Antwort bekommt. Nur der elegante junge Mann tut den Mund auf. Er macht sogar Witze, und Emmo Christ denkt: Den lassen wir drei Tage umsonst wohnen, der ist unbezahlbar!
Als der „Silberne Mond" in Sicht kommt, sind sie alle ziemlich am Ende ihrer Kräfte: Trotzdem greift ihnen der Empfang ans Herz. In der Tür steht Paulchen im Smoking, Frau Lore hat ihr gutes Sommerkleid angezvgen, und Annemarie Hartmann lächelt wie ein vielversprechender Frühlingstag.
Von drinnen aber ertönt ein Marsch, schneidig gespielt von der Hauskavelle, komponiert »nd dirigiert von Hsinzelmami.
. Donnerwetl-r!" sagt der junge elegante Herr und g-.i,- nach dem Schlips. Er hätte aus der Stelle eine Flasche Sekt für die Kapelle spendiert, wenn sie aufgehört hätte und es ihm dafür gestattet wäre, dieser jungen Dame in blauem Samt die Hand zu drücken.
Auch Fräulein Nimmersatt scheint gerührt zu sein, jedenfalls sieht sie so aus. Der einzige, der unbeteiligt bleibt, ist der unscheinbare Herr. Der sitzt erschlagen auf seinem Koffer und tut nichts ais mächtig schwitzen.
Dann läßt Paulchen seine Begruftuna vom Stapel. Sie seien die ersten Gäste, und die Na- tur und die Kunst und das herrliche Wetter uns überhaupt, man würde es ja erleben, es wurden segensreiche Ferien werden!
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