Schwarzwalö-Heimat

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Meister und dessen Ehefrau Marie geb. Hirn­eise das 25jährige Ehejubiläum. Heute vollendet Friedrike Hutzel geb. Stoffler nach einem Leben voll harter Bauernarbeit das 80. Lebensjahr.

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Aus dem kleinen und stillen Dörfchen Els- ieth, an dessen sauberen Backsteinhäusern aus Mde und Weser täglich die Silhouetten gro­ßer und kleiner Frachter zwischen Bremen und ler Nordsee vorübergleiten, zog zu Beginn iieses Krieges auch der 52jährige Rektor ieinrich Schwarting ins Feld. In der Schlacht bei Beaumont im Juni 1910 kämpfte Hauptmann Schwarting als Kompaniechef an der Spitze einiger Stoßtrupps die-Schlüssel­stellung des Feindes, die Pont Gaudron Ferme, nieder und erzwang so die Entschei­dung für den Durchbruch des Regiments. Nicht weniger als fünfmal wurde er im Ver­lauf dieses Angriffs durch Jnfanterieschüsse und Granatsplitter hiutereinairder verwundet. Trotz der schweren Wunden feuerte Schwar­ting seine Männer zum Weiterstürmen an und gab umsichtig seine Befehle. Das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes lohnte die beispielhafte Tat.

Nach seiner Genesung führte der'zum Maior beförderte Offizier seine Soldaten gegen die Sowjets. Hier im Norden der Ostfront traf den von seinen Männern so heißgeliebten Papa Schwarting" die Kugel, die ein vor­bildliches Leben vollendete. Schwartings große Gabe, Menschen zu begeistern und zu führen, Verwirklichte er, wo er auch stand. Im Frie­den als Erzieher, Kreisamtsleiter der NSV-, im Jugendamt und als Leiter einer sport­lichen Vereinigung in seinem kleinen Heimat­ort und imn im Kriege als Soldat.

lieber die Taten von 20 Trägern des Ritter­kreuzes aus Heer, Luftwaffe und Marine, dar­unter auch über die von Major Heinrich Schwarting, berichten die Heftchen, die zum Sammeltag der Wehrmacht für das Kriegs­winterhilfswerk am 4. April verkauft werden. Erfüllte Leben, die von einer Lauterkeit, einem Pflichtbewußtsein und einem Heldentum ohne­gleichen zeugen, ziehen Leim Durchlesen der Büchlein an uns vorüber.

In der Stille unseres Herzens wächst da bei uns allen aber das heilige Gelöbnis: Ihr Opfer darf nicht umsonst gewesen sein! Ihren starken Glauben an Groß­deutschland dürfen wir nicht beschämen, indeni wir auch nur für einen Augenblick kleinmütig werden. Ihr Vorbild muß uns stets vor Augen stehen, und durch unsere Opferbereit­schaft, mag es nun sein, wo es will, wollen auch wir beweisen, daß Wir ihrer Taten wür­dig sind.

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Wehrmacht u. Kriegstvi«terhttfswerk

Zur Sammlung am Samstag und Sonntag

Am Samstag und Sonntag sammelt die Wehrmacht für das Kriegswinterhilfswerk. In Calw, das durch Wehrbezirkskommando und Wehrmeldeamt mit der Einwohnerschaft verbunden ist, und in Nagold, wo insbe­sondere die vielen Lazarettangehörigen mit der Bevölkerung gute Fühlung halten, sind verschiedene Veranstaltungen vorgesehen. Heute spricht in Cal w in der Turnhalle und morgen in Nagold im Reserve-Lazarett (Heimschule) Hauptmann d. R. Wiegner über seine Kriegserlebnisse im Osten mit Vor­führung des SchmalfilmsBatterie geht in Stellung". Unsere Hausfrauen, sowohl die Calwer wie die Nagolder, freuen sich, daß sie am Sonntag kein Mittagessen zu richten brauchen, denn die Soldaten haben die Be­völkerung zum Essen eingeladen, zu dem nichts weiter mitzuoringen ist als guter Ap­petit und ein Löffel. Das Essen wird mar­kenfrei abgegeben. Es gibt gute Soldaten­kost. In Nagold ist am Sonntagnachmittag noch eine angenehme Unterhaltung vorgese­hen, die von den Soldaten geboten wird. Der Gesamterlös aus all diesen Veranstaltungen fließt dem K.-WHW. zu. Am Samstag und Sonntag wird übrigens überall für das K.-WHW. gesammelt, und zwar von den Mitgliedern der NSKOB., des DRK. und des NS.-Rcichskriegerbundes. Die Bevölke­rung unseres Kreises wird es sich zur Her­zenssache machen, an diesen beiden Tagen ihre innige Verbundenheit mit unserer Wehr­

macht durch eine gesteigerte Opferfreudigkeit zum Ausdruck zu bringen.

Sslhatengrab

öffnete fich einem Nagolder HJ.-Aiihrer

Unter zahlreicher Anteilnahme der Nagol­der Bevölkerung wurde gestern der im Alter von 23 Jahren an den Folgen einer im Osten erhaltenen Verwundung in der Heimat ver­storbene Obergefreite Rudolf Stickel, Sohn des Hermann Stickel von Nagold, zu Grabe getragen. Als Scharführer der HI. hatte er unter der Jugend zahlreiche Freunde. Im­mer dienstbereit und einsatzfreudig, war er der Nagolder HI. ein Beispiel an Treue und Zuverlässigkeit. Die Nagolder Sportler ver­lieren in ihm einen bewährten Kameraden. Im Felde war er ein tüchtiger Soldat, der verschiedene Auszeichnungen für Tapferkeit vor dem Feinde erhalten hatte. Oberarzt Dr. Voegele legte den Kranz der Wehr­macht am Grabe nieder. Eine Wehrmachts­abteilung erwies dem Toten die letzten mili­tärischen Ehren, und der Bläserchor grüßte ihn mit dem Lied vom guten Kameraden.

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In solchen Fällen, in denen die Kranken­kasse keine Familienwochenhilfe ge­währt, leistet die NSV. eine entsprecherwe Ausaleichszahlung, die dem Barbetrag ent­spricht, den die Krankenkasse bei Erfüllung der Wartezeit gewährt hätte.

Gültlingen. Seinen 83. Geburtstag begeht heute in verhältnismäßig guter Gesundheit Friedrich Dengl er I, Landwirt, gebürtig von Sulz a. E.

Haiterbach. Am 1. April beging das kin­derreiche Ehepaar Friedrich HiIler, Kübler-

Bevnichlung den Ratten

Diese Woche hat in unserem Kreis die be­hördlich angesetzte Rattenbekämpfung begon­nen. Durch den gleichzeitigen Einsatz wird ihr Erfolg größer. Die Ratten gehören angesichts ihrer raschen Vermehrung zu den schädlichsten Tieren.- Der durch sie angcrichtete Schaden be­läuft sich jährlich auf viele Millionen Reichs­mark.

Am meisten verbreitet ist die größere Wan­derratte, während die kleinere Hausratte sel­tener geworden ist. Auf Hofen, in Schuppen,

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Volksgenossen

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Ställen, Nahrungsmittelgeschäften, Mühlen, ferner auf Müllabladeplätzen und vor allem in den Kanalanlagen der Städte treiben diese großen Schädlinge ihr Unwesen.

In der heutigen Zeit ist es nun für jeden Eigentümer Pächter oder Mieter von bebau­ten und unbebauten Grundstücken eine beson­dere Pflicht, sich an dem Vernichtungskampf gegen diese Tiere zu beteiligen. ^

Nun ist Pflanzzett für den Garten

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Der Frühling ist nun endgültig da. Er macht Heuer seinem Namen ganze Ehre. Üb­rigens bringt er uns im Monat April viel Gartenarbeit mit; der April ist der arbeits­reichste Monat im Gartenbau.

Der Boden ist. getrocknet und erwärmt, er­würbe im Herbst grob umgeworfen und ge­düngt. Bor der Bestellung wird er nur noch gelockert, cingeebnet und fein gekrümelt; dies zum Schutz gegen Austrocknen.

Dann wird gesät, und zwar womöglich in Rillen, da bei Breitsaat die Bodenlockerung und Reinhaltung nicht einwandfrei möglich ist. Man spart auch Samen. Zu empfehlen ist es, wenn die Rillen mit Wasser ausgegos­sen und darnach mit gutem Kompost gefüllt werden. Dann erst säen wir, aber möglichst dünn. Die Samen bedecken wir hernach mit Komposterde. Diese darf nicht höher auf den Körnern liegen als die Körner dick sind.

Im Laufe des Monats werden Gemüse­pflanzen in größeren Mengen ausgesetzt. Es dürfen keine geilen, kümmerlichen und ver­krüppelten Setzlinge verwendet werden, nur kräftige, tadellos gewachsene und gut bewur­zelte Pflanzen. Das Pflanzen geschieht nach der Schnur und mit dem Setzholz. Hier lohnt sich folgende Methode: Man sticht das Pslan- zenloch so tief und weit vor, daß der Wurzel- Hallen bequem darin Platz findet. Die unteren Wurzelenden dürfen keineswegs umgebogen werden. Dann gießt man die Pflanzlöcher voll mit Wasser, füllt die lcergelaufenen Löcher mit Kompost und seht nunmehr das Pflänz­chen ein. Die Mühe lohnt sich unbedingt.

Es werden jetzt folgende Aussaaten Vorge­nommett: Erbsen, rote Rüben, Karotten, Kohlrüben, Kohlrabi, Salat, Bohnenkraut, Monatsrettiche, Gewürzkräuter usf. Schwarz­wurzeln wollen lockeren und tiefgründigen Bo­den. Salataussaaten in kleinen Portionen sind

laufend vorzunehmen; als Gewürzkräuter werden auf einer Rabatte Dill, Kümmel, Thymian, Boretsch und Gurkenkraut ausge­sät.

Gegen Ende des Monats werden folgende Gemüsepflanzen ausgesetzt: Kohlrabi, Blumen­kohl, Rot- und Weißkraut, Salat. Wo bereits Setzpflanzen von Kohl, Wirsing, Kohlrabi vor­handen sind, können diese jetzt schon auf ge­schützte Beete gesetzt werden. Sie müssen aber gegen Frost geschützt werden, etwa durch über­gestülpte Blumentöpfe.

Anfangs des Monats legen wir Frühkartof­feln, ab Mitte April auch Spätkartoffeln.

Früh gelegte Erbsen müssen behäufelt wer­den; bald brauchen sie auch Stützreiser. Gegen Ende des Monats werden die ersten Buschboh­nen auf warme Beete gelegt, man sät aber nicht den ganzen Bedarf auf einmal, sondern macht Folgesaaten, um später laufend ernten zu können.

Im Frühbeet haben sich inzwischen Kresse, Monatsrettiche, Wohl auch Lattich gut entwik- kelt; sie liefern bereits die erste heurige Ernte aus dem Garten. Sie machen Platz frei zum Pikieren der empfindlichen Setzlinge, beson­ders Sellerie, Blumenkohl sind dafür dank­bar. Das Frühbeet kann man bei Tag auf­decken, nachts muß es aber geschlossen werden.

Da die Samenbeschaffung Heuer auf allerlei Schwierigkeiten stößt, muß der vorhandene Samen sehr haushälterisch verwertet werden. Folgende kleine Tabelle diene als Anhalts­punkt für die Mengenbcrechnung: Man braucht auf 1 Quadratmeter V-» Gr. Kohl oder Salat oder Lauch; 1 Gr. Karotten oder Petersilie; 1^; Gr. rote Rüben oder Zwiebeln odc« Mangold; 2 Gr. Ackcrsalat oder Rettich; 23 Gr. Schwarzwurzeln oder Rettiche oder Spinat; 16 Gr. Bohnen oder Erbsen; 80 Gr. Steckzwiebeln.

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Oer illond ist in den ersten Ulonatstagen unsicht- »ar, Senn am 4. April ist Neumond. Dann erscheint unser Trabant wieder am Abendhimmel, erreicht am IL. ias erste viertel, am SO. den Vollmond,- am V. ist letztes Viertel. Am 18. April, etwa um E? der Stern Gamma vlrgi'nls (dritte »Ä" ^ üem last vollen Mond bedeckt, mit Seid- Sicher wird Las Schauspiel gut zu beobachten sein.

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Frühlingssuppe aus Wildkräutern. Zutaten: 250 Gr. Wildkräuter (junger Löwenzahn, Brcnncssel, Sauerampfer, Gänseblümchen nsw.), 20 Gr. Fett, 40 Gr. Mehl, 1 Ltr. Wasser, Ltr. Milch, Salz, etwas gehackte Petersilie.

Die gewaschenen Wildkräuter fein wiegen, aus Fett und Mehl eine Helle Mehlschwitze Herstellen, die Kräuter dazugeben, mit Wasser anfsüllen und durchkochen lassen. Kurz vor dcni Anrichten die Milch hinzugebcn und mit gehackter Petersilie bestreut anrichtcn.

Brennessel-Spinatpudding. Zutaten: 350 Gramm Spinat, 150 Gr. junge Brennesseln, 45 alte Brötchen, Petersilie, Zwiebel oder Lauch, 1 Ei und 12 Eßl. Ei-Austausch- stosf, 34 Eßl. Wasser, nach Belieben 30 Gr. Butter.

Spinat und Brennesseln verlesen, waschen, roh mit Zwiebel und Petersilie etwas wiegen, kurz in Fett dünsten, die eingeweichten gut ausgedrückten Brötchen dazugeben, dann alles fein verrühren oder durch die Maschine drehen. Rach dem Erkalten das Eigelb und Ei-Aus- tauschstoff, nach Belieben schaumig gerührtes

Fett, Salz und zuletzt den Eischnce darunter­mischen, in eine gut gefettete und mit Weck­mehl bestreute Puddingform füllen, 1 Stunde im Wasserbad kochen.

Grütze-Eintopf. Zutaten: 250 °Gr. Grütze oder Hirse oder Graupen, 1))>2 Ltr. Was­ser, 750 Gr. Bodcnkohlraben, 375 Gr. Kar­toffeln, Salz, 20 Gr. Fett, Ziviebel oder Lauch.

Die Grütze in dem zerlassenen Fett andün­sten, mit Wasser auffüllcu und die Grütze halb gar kochen. Die Kohlraben und Kartoffeln vor­richten, in Stifte oder Würfel schneiden, dazu- gcben und alles langsam garkochen lassen. Ab­schmecken und zum Schluß etwas geröstete Zwiebel oder Lauch darübergebcn. Haferflockenküchle. Zutaten: 250300 Gr. Haferflocken, 1 Ltr. Milch oder halb Milch, halb Wasser, 1 Ei oder Ei-Austauschstoff, Zucker nach Geschmack, eine kleine Prise Salz, etwa 5080 Gr. Mehl.

Die Haferflocken 23 Stunden in Milch aufquellen lassen, Ei, Zucker nach Geschmack, 1 Prise Salz und etwas Mehl zum Binden daran geben, daß ein dicklicher Pfannkuchenteig entsteht. In der leicht gefetteten Pfanne kleine knusprige Pfannküchle backen. Entweder mit Zucker und Zimt oder mit Kompott zu Tisch geben.

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<22. Fortsetzung)

Mit diesem festen Vorsatz ist er in seine Wohci nung gegangen, die Koffer zu packen. Morgmü fährt er mit Hilde nach Saarow.

Die Wohnung sieht ihn mit tausend Auge» mi. Da drüben auf dem Sola unter der Sieb» lampe haben sie gesessen so manchen Abend -4 rr und Lore.

Nur nicht daran denken! Er reißt sich zusam, men und beginnt zu packen. Aus dem Kleideä schrank schlägt ihm der Duft entgegen, der in Lores Kleidern hing. Wenn er jetzt die Augen schließt, kann er sich ganz genau vorstellen, wie das sein könnte: plötzlich steht sie hinter ihm und hält ihm die Augen zu.

Richard lächelt trübselig. Was doch ein wenig Duft für zauberische Macht besitzt! Die Wirst lichkeit sieht anders aus. Die zeigt ihm einen geleerten Kleiderschrank, in dem sich nur noch >eine Anzüge langweilen.

Langsam füllt sich der Koffer. Dann schank er sich um, ob er nichts vergehen hat.

Ob man noch einen Blick ins Kinderzimme» > wirft? Lieber nicht!

Und dann steht er doch im kleinen Reich sei« ner Tochter. Da wartet das weiße Bettche»' unberührt und verlaßen. Kein blonder HaaA schöpf, keine zerwühlten Killen. Kein Janck««» Pappii!" Nur Stille. Entsetzlich.

In der Mitte des Hellen Raumes hängt viereckige Leuchter aus Holz. Zwischen Tanne bäumen hoppeln Osterhasen. Das hat er selb einmal aus Sperrholz gesägt und bunt bemalt Für seinen Pmnpel! Da die Spielkiste. Deck Theddybär hockt obenauf. Tin Hamprhmaxni - steckt ein Bein hervor, und unter dem! Deck. M guckt die Puppe Heida mit traurigen Auge nM ihrer kleinen-Herrin aus.

Richard schliA'd« Hände vor« Gesicht, dg nicht ein Müchzen von unten herauf? Stampfe« da nicht'flinke Füße über dieTrepssÄi Ruft es da nicht selig:Pappi. mein Pa. ' Mit hartem Ruck wendet fich Sprenger ah und schließt di« Tür. Tr fühlt es: noch «inen Augenblick, und er läßt alles stehen und liegen und läuft davon, irrfinnig vor Sehnsucht nach seinem Kinde.

Ob man nicht doch noch einmal anruft drau­ßen in Biedritz? Ilm wieder die kühle Absage einstecken zu mühen: verreist, unbestimmt wo» , hin, der Rechtsanwalt? Rein, das nicht wieder: Lieber die Zähne zusammenbeihen und warten: Denn eines Tages wird fich alles aufklären; - muß es fich erweisen, daß alles ein dummer Traum war. Eines Tages werden sie wieder bei ihm sein: Lore und sein Pumpel.

Gr wendet sich und geht, die Tür sorgfältig hinter sich verschließend.

Lore hat ihrer Mutter ftzkigeteilt, daß fit Mick Paul nach Heidenau ziehen wird.

Frau Sprenger ist entsetzt. :,

Du bfft wohl nicht gescheit! Hat dich Paus wirklich dazu überredet?"

Ts war nicht schwer. Ich gehe gern mit ich .Silbernen Mond'. Es gibt doch Arbeit dorh mr mich. Die wird mir guttun." p

Meinst du wirklich, daß du in ein HoteR kommst? Aber Kind, du solltest deinen Brude« 'eher kennen! Dieses Haus wird kein Hotel sin, Kannst du dir überhaupt vorstellen, da» Ml ein Hotel leiten könnte? Ich nicht. EH wird eine Heimstatt für Rauen sein, die , sind wie er selbst. Er wird den Leuten Frösch« ins^ Bett legen und Schlangen in die Schuh«)' schieben. Nachher wird er sich ausreden, es s«§ ein psychologisches Experiment gewöhn. Er wir« Frstauffühn.i'geu vrr-.injralten und zu diesenck Zwecke alle Menschen in seinem Haus« anpum­pen. Es wird ein schreckliches Ende nehmen- Wenn es überhaupt ein Anfang wird. Nein, Lore, dahin gehörst du nicht. Bleib hier mit Deinem Kind! Hier bei mir hast du es noch am besten."

Das hat einen harten Kampf gegeben, bis di« Mutter endlich leise seufzte:In Gottes Na­men! Hoffentlich sehe ich euch lebend wieder!"

Allerdings, auf einen Punkt hat Frau van Etappen mit eiserner Energie bestanden:Das Kind bleibt hier!"

Das hat Frau Lore ebenfalls eingeschen, daß : es für das Kind beher ist.

Rest ist auch weiter gar nicht böse darum. Sie hat sich wundervoll eingelebt. Der Garten ist ihr Spielplatz, die gesamte Jugend zwischen drei und sechs Jahren der näheren und wei­teren Umgebung ihre Gespielen. Ihr Lachen und Singen erfüllt das ganze Haus.

Bald kommt der verabredete Tag heran, an dem Frau Lore nach Heidenau abreist.

Der Abschied von Pumpel wird schwer sein! fürchtet sie.

Aber im Gegenteil, der kleine Pumpel macht sich gerade ein Vergnügen daraus, und was ihn auf dem Bahnhof am meisten interessiert, das sind die kleinen Karren, die flink wie die Wiesel : über den Bahnsteig huschen und die Pakete ack', den Gepäckwagen bringen. Darüber kann man gänzlich vergessen, daß Mutti verreisen will.

Nun fährt die Mutti so weit fort!" seufzt Frau Lore und hat Mühe, ihre Tränen ',u ver­bergen. - "

Loch Rest strahlt:Und wenn du wieder­kommst, dann bringst du mir so einen kleinen Karren mit, der von alleine läuft, ja?"

Frau Lore lächelt mühsam und denkt: Wie wenig doch das Kind an mir hängt!

Aber sie übersieht dabei, daß Kinder keine Erwachsenen sind und nicht ahnen, was das heißt, Abschied nehmen.

Die Lokomotive zerschlägt den letzten Rest der Verabschiedungszeremonic, denn sie fehelt das Kind mehr als hundert Muttis, die verreisen.

So sährt Frau Lore hinaus in das Aben­teuer. Aber es ist nur gut, daß he jetzt noch nichts davon weiß.

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Mehr nach rechts den zweiten Tisch! Der Teppich liegt ja windschief! Ja, so ist's beher! Wo sind denn sie Schirme für die Wandlampen?; Menschenskinder. hat denn niemand die Schirm» chen gesehen? Das ist ja ein . . ." '

Saustall!" ergänzt Seppl voll Seelenruhe. Dös hast schon sünfzigmal g'sagt, heut, Paul; Ich glaub, du bist direkt nervös."

. ^ . lssortsetzung folgt.).