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regen und Hagel großen Schaben angerichtet, Gär­ten und Felder mit ihren reichen Hoffnungen ver­nichtet, und die Muhr, die hoch anschwoll, hat Wohnungen, Thiere und Menschen mit sich fortge- risscn. Ein Beneficiat wurde am Aliare in seinem Kirchlein von den Fluchen ereilt und fand in den Wellen sein Grab, indeß der Meßner mit Mühe sich noch in den Thurm rettete.

ff- Baden-Baden ist von einem Hagelschlag hcimgcsucht worden, der an de» Dächern und Fen­stern großen Schaden anrichtetc. An der Rückseite des Convcrsalionshauses ist keine Scheibe ganz ge­blieben. Die Schloffen fielen so groß wie die Ka­stanien und verwüsteten Felder und Gärten von Grund aus. In der Umgegend sind sogar durch das Gewitter mehrere Menschen getbdtet worden.

ff Auch die Vierfüßjgen gewinnen bei den Ei­senbahnen. Aus Gallijien wurde kürzlich ei» Trans­port von mehreren hundert Ochsen auf der Eisen­bahn nach Wien gebracht, benahmen sich höchst anständig und manierlich und kamen wohlbehalten an- Die Kosten sind geringer und die Ochsen be­halten ihr Gewicht.

ff- Bei Haßfurt bat sich dieser Tage ein trau­riger Fall ereignet. Ein junger praktischer Arzt vr. Schmidt gieng mit einem Freund auf die Jagd, und beide kehrten im Wirthshause zu Krumm ein. Als sie in die Wirihsstube eiiuraten, stößt letzterer unvorsichtiger Weise mit seinem Gewehre an, dasselbe geht los und der Schuß fährt dem vorangegangcnen Vr. Schmidt in den Leib. Drei­mal bricht der Getroffene zusammen und dreimal sucht er wieder aufzukommen, muß aber endlich erliegen. Am andern Morgen verschied er. Er hinterlißt Frau und Kinder.

ff- In München kostete am 27- Juni der Schef­fel Waizen ,z ß Z4 kr., Korn 10 st., Gerste ö si. 47 kr., Hafer 5 st. 49 kr. Am 29. Juni kostete auf dem Frucbtmarkt zu Frankfurt am Main das Malter Waizen t> fl. i5 kr., das Korn 7 st-, die Gerste ü fl. ao kr., der Hafer Z»st. Zo kr.

ff- Es wäre gut, wenn alle Innungen eS bei der Aufnahme ihrer Mitglieder so streng nähmen, als die Fisch ec in nun g zu London. Sie hat den Prinzen Albe-t zum ordentlichen Mitglied ernannt, weil er gezeigt habe, daß er das Fischen »erstehe.

ff- Briefe aus Berlin »heilen eine Nachricht mit» di«, bestätigt sie sich , zu dem wichtigsten der neuesten Seit gehört. Rußland will sich an den deutschen Zoll« und Hand clever ein anschließen.

ff- Das Trauerspiel in Spanien neigt sich zum fröhlichen Ende. Die Carlisten kommen in großen Schaare», zu Tausenden in Frankreich an, und geben ihre Waffen hier ab; selbst Cabrera, der Blutsauger» wird erwartet; Balmaseda ist schon eingetrvffen. Die französische Truppen zur Beaufsichtigung der unwillkommenen Gäste abgeschickt.

ff- Der Prinz Joinville ist am 7. Juli nach St. Helena abgereist, um die Asche Napoleons feierlich abzuholen. --Joseph N ap ole o n hat zu Gunsten seines Neffen Louis Napoleon edel- müthig auf den französischen Thron verzichtet.

ff- Der berühmte französische Chemiker Arago hat ein Gutachten auestellen müssen, wie man sicher dahinterkomme, daß kein Funke in der Asche fort­glimme und wie man jedem Brand durch fortglü- hcndc Asche Vorbeugen könne.

ff- Immer vorwärts! Von Straßburg fährt man jetzt in einem Tage von Straßburg nach B asel auf dkm Dampfschiff; und in Zukunft soll täglich ein Damvsscbiff in Einem Tage von Basel nach Mainz gehen. Das Unternehmen geht aus Actien.

ff- Aus allen großen Häfen wird über?den lieber« fluß an Zucker und Kaffee geklagt; in England allein ist Vorraih auf vier Jahre. Das kommt daher, daß die Kaffeevisiten adgekommen sind.

ff- Untsr den Gesundheiten, die beim Gutenbergs- fest in Zürich ausgcbrachl wurden, war auch die: der einzige achmngswürdige unter allen Bengeln, der Preß- Bengel!"

ff-In Belgien werden 6r Mill. Franks ge­borgt; wer Lust hat, vorzuschießen, hat sich dis zum i. August in Brüssel zu melden.

ff- Zu Voll and in Belgien schlug am letzten Sonntag der Blitz in die Kirche, verfolgte sonder­barer Weise die in mehreren Gruppen dort zerstreu­ten Kinder und tödtele einige derselben.

Auflösung des Räthsels in Nro. 54. Hoffnung und Genuß.