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Mihglückter Ausfall aus Leningrad

Oie Lolseke^visleo in Karten Xäwpkeo akZe^viesen - Lriolgreieke kuktaoZritie ZeZen Latinsvls^en

Voo uoservr Lerlinvr 8 e d r i t r i e i t u n g

. Berlin. 30. »März. Während die Kämpfe an der gesamten Ostfront ig der Schlammperiode erstickt zu sein scheinen und

nur an einige» wenigen Stellen kleinere, ört­liche Kampfhandlungen gemeldet werden, ver­suchen die Bolschewisten südlich des Ladoga­sees und bei Leningrad selbst immer wieder den Einschliehnngsring um diese Stadt zu sprengen.

In diese Angriffe, die nun schon Monate andauern und von unseren Abwehrspezialisten immer wieder mit den schwersten Verlusten für den Feind abgeschlagen worden sind, mischt sich nunmehr auch die Besatzung von Leningrad selbst ein. Nach längerem Trommelfeuer wurden sowohl südlich des Ladogasees als auch aus Leningrad heraus Angriffe gegen die deutschen Stellungen vor- Letragen, die aber überall in hartem Nah- kang^-Md u" Gegenstoß abgcwicsen wurden.

sind diese Kampfe, die sich zum Teil in dichten, verholzten Waldungen abspieleu. sehr hart und für den Angreifer überaus verlustreich. Au einer Stelle war es den Bolschewisten gelungen, in unsere Linien einzusickern und eine mehrere Kilometer tiefe, sackartige Fronteiubuchtuug zu schaffen. Die zum Gegenstoß aiigesetzten Grenadiere schnit­ten die Bolschewisten, die sich gut verschanzt hatten, von ihrcp rückwärtigen Verbindungen ao und vernichteten die Gruppe. Hierbei stellte sich heraus, daß der Feind rund 2000 Tote verloren hatte, außer mehreren hundert Gefangenen, die in unsere Hände fie­len. 83 Panzer, 21 Geschütze, 149 Granat­werfer und zahlreiches anderes Kriegsgerät Wurden hierbei erbeutet oder vernichtet. Mau sieht daraus, wie stark diese Stoßgruppen der Bolsck'ewisten ausgerüstet sind.

Am meisten war der Sowjetführung daran gelegen, die Bah-nlinie Leningrad Wologda zurnckziierobern, was scdoch trotz aller Hartnäckigkeit der Versuche niemals ge­lang. Statt dessen hatten die Bolschewisten süd­lich des Ladogasees im Snmpsgcbiet einen Knüppeldamm gebaut, über den sie Eisen­bahnschienen legten. Als jedoch der Versuch unternommen wurde, diese Strecke in Betrieb zu nehmen, konnte sich nur die Lokomotive vor dem vernichtenden Feuer der deutschen Artillerie in Sicherheit bringen. So scheitern alle Bemühungen der Sowjets, den eisernen Ring von Leningrad zu durchbrechen und die­ser für sie so wichtigen Stadt Entlastung zu bringen.

Die Luftwaffe führte verschiedene schwere Angriffe gegen Bahnanlagen durch. Kampf-, Sturzkampf- und Zerstörerflugzeuge warfen, unmittelbar nacheinander anfliegend, ans Stadt und Bahnhof Waluiki (am Oskol etwa 150 Kilometer östlich von Char­kow gelegen) große Mengen von Spreng- und Brandbomben. Im Güterbahnhof, dessen Ge­leise dicht mit vollbeladenen Zügen belegt waren, brachen große Brände ans. Gleichzeitig wurde im Südabschuitt ein anderer wich­tiger Bahnhof von Kampfstaffeln bombardiert. Acht Transportzüge brannten bis aus die Näder ab. Die als Begleitschutz dieses An­griffs eingesetzten Jagdstaffeln brachten ohne eigene Verluste 19 sowjetische Flug­zeuge zum Absturz. Ferner bombardierten Stukas wiederum die Bahnhofsaulagen von Louihian der Eismecrfront. Stellwerke und Gleisanlagen wurden so schwer getroffen, daß die für den Feind so wichtige Nachschub­strecke abermals stark blockiert ist.

Erfolgreiche örtliche Abwehrkämpfe

lieber die erfolgreichen örtlichen Abwchr- A""pfe bei denen die Bolschewisten an allen Abschnitten der Ostfront Hohe Verluste er­litten. meldet das Oberkommando der Wehr-

TagesangrM auf Brighton

Berlin, 30. März. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge unternahmen in den gestrigen Mittagsstunden einen kühn durchgcführtcn Tiefangriff gegen die Stadt Brighton an der englischen Südküste. Die britische Abwehr wnrde durch die in geringer Höhe gegen die Küste vorstoßenden deutschen Kampfflugzeuge Vollkommen überrascht. Das Abwehrfeuer der br,t,scheu Flak setzte erst ein, nachdem die Bomben abgeworfcn waren. Volltreffer in umfangreiche Gebäudekomplexr und ausge­dehnte Berkehrsanlagrn verursachten beträcht­liche Zerstörungen. Auf dem Rückflug nahmen unsere Tiefflieger militärische Anlagen in Ortschaften der Bertridigungszone an der eng- lischen Südküste unter Feuer. Britische Jagd, flugzenge vom Muster Thphon, die unsere Kampfflugzeuge angriffcn, wurden von nnse. ren Jagdflugzeugen Fokke-Wulf ISO sofort ge­packt und hierbei in kurzem zähem Lnftkampf eine Thphon abgeschoffen, die brennend in den Kanal stürzte und versank.

macht ergänzend: Im Ostteil des Kuban- Brückenkopfes unternahmen die Sowjets wiederum mehrfache Angriffe, die aber alle im Abwehrfeuer der deutschen und rumäni­schen Truppen zusammenbrachen. Oestlich Noworossijsk zerstörte em deutscher Stoßtrupp in überraschendem Zugriff meh­rere feindliche Bunker, von denen aus die Bolschewisten unsere Front häufig beunruhig­ten. Stukas erzielten zahlreiche Volltreffer in Unterkünften und Stellungen der Sowjets. Die dort gestapelten Muuitwnsvorräte explo­dierten. Zwei auf dem Marsch befindliche Kräftegruppeu hatten sehr hohe Verluste. Mehrere nördlich des Kuban gelegene Ort­schaften wurden durch schwere Bombentreffer zerstört. Auf einer Eiscnbahnbrücke verur­sachten gut liegende Treffer erhebliche Be­schädigungen.

Südlich Orel scheiterte der von zwei So- wjctrcgimcnteru unternommene Versuch, in unsere Abwehrfront einzudringen, im zusam- mengefaßteu Feuer unserer Grenadiere und ihrer schweren Waffen, noch vor der Haupt­kampflinie. Drei Sowjetpanzer wurden ver­nichtet. Die blutigen Verluste der Bolschewi­sten waren auch hier sehr hoch. Als nordöstlich Orel sowjetische Tieffliegerstafseln sich plötz­lich auf unsere Linien stürzten, richteten die Grenadiere einer Infanterie-Division in

schnellem Entschluß ihre Gewehre und in Eile aufgebauten Maschinengewehre gegen die feindlichen Flieger, die in mehreren Wellen heranbrausten. Acht der Flugzeuge, darunter vier gepanzerte Schlachtflieger, wurden, wie bereits im gestrigen OKW.-Bericht gemeldet, von Infanteriewaffen so wirksam getroffen, daß sie in unseren Linien abstürzteu und ani Boden zerschellten.

Au der Mius-Fr out säuberten Grena­diere einen sowjetischen Stützpunkt auf dem Wcstufcr und warfen die Bolschewisten, die sich hartnäckig zur Wehr setzten, über den Fluß zurück. Der Feind verlor 141 Tote und ließ LI Gefangene sowie umfangreiche Kriegs­beute in unserer Hand. Aehnlich verlustreich verlief ein von den Sowjets unternommener örtlicher Angriff in der Donez-Front. Nordwestlich von Kursk drangen Grena­diere und Panzergrenadiere in eine Ortschaft ein, die nach Niederringung des zähen feind­lichen Widerstandes fest in Besitz genommen werden konnte. Sturzkampfflugzeuge richteten in diesem Raume ihre in mehreren Wellen vor- getrageueu Angriffe gegen feindliche Truppen und Panzerbereitstellungen. Die Bolschewisten zogen sich schon nach kurzer Zeit unter Zu­rücklassung vielen Materials weiter zurück. Mehrere Panzer blieben brennend oder kampfunfähig liegen.

Staatsakt für Botschafter von Moltke

Oer keieksauLeonnnister nsbin ^bsokieck von einem bewährten Aiitsrbeiter

Breslau, 3v. März. Im Laiideshaus zu Breslau fand gestern nachmittag der feierliche Staatsakt für den in Madrid verstorbenen Botschafter Hans Adolf von Moltke statt. Biele Teilnehmer aus Partei, Staat, Wehrmacht und dem diplomatischen Korps erwiesen dem Ver­storbenen di e letz te Ehre.

Nachdem die Klänge eines Trauermarsches verklungen waren, nahm Reichsaußenminister von Ribbentrop das Wort, der einleitend betonte, daß mit dem Tode des Botschafters von Moltke ein Leben abgeschloffen wurde, das als Beispiel echter deutscher Pflichterfülkung vor uns stehe. Mit ihm sei einer der fähigsten und zuverlässigsten Diplomaten unseres auswärtigen Dienstes von uns gegangen. Besondere Verdienste habe sich Botschafter von Moltke als deut­scher Botschafter in Warschau erworben, wo er bemüht war, eine vernünftige Rege­lung der Danziger Frage herbeizuführen. In der kurzen Zeit seiner Tätigkeit in MadrvA sei es ihm gelungen, das Vertrauen des fp^ nischen Staatschefs und der maßgebenden po­litischen Kreise in hohem Matze zu gewinnen und zur Vertiefung der. Freundschaft zwischen Deutichland und Spanien beizutragen. In der herzlichen Anteilnahme und den hohen Ehrun­gen der spanischen Nation und des spanischen Staatschefs dürften wir den Beweis erblicken, welch starke Sympathie sich Hans Adolf von Moltke erworben habe.

Wörtlich sagte dann Reichsaußenminister von Ribbcntrop:Was mich besonders mit

dem Menschen Moltke verband, war sein hei­ßes patriotisches Herz und sein aufrechter und zielbewußter Wille, den Weg zum national­sozialistischen Staat zu finden. Er war ein Mann, der, obwohl ausgewachsen in den An­schauungen einer vergangenen Epoche, es ver­standen hat, alle guten Seiten altpreußischcr Tradition in den Dienst für das neue Deutsch­land zu stellen und sie mit unseren national­sozialistischen Anschauungen zu verbinden. So wnrde er Mitglied der NSDAP. Ein Wort ist charakteristisch für ihn, das er ein­mal im Unwillen über einige unverbesserliche Abseitsstehende äußerte: ,Wenn meine Söhne einmal groß geworden sind und sie später fra­gen, was tatest du denn in dieser großen Zeit, dann will ich ihnen die Antwort nicht schuldig bleiben.' Ich kann heute in dieser Stunde vor dem ganzen deutschen Volk sagen, daß Hans Adolf von Moltke die Antwort auf eine solche Frage nicht schuldig geblieben ist. Er hat sie durch sein Wirken für Großdeutschland gegeben. In die Geschichte unseres Auswärti­gen Dienstes aber wird er eingehen, als einer der hervorragendsten Diplomaten des Reiches dieser großen Zeit. Der Führer und das ganze deutsche Volk grüßen durch mich zum letzen­mal ihren toten Botschafter."

Während die Fahnen sich senkten und unter den Klängen des Liedes vom Guten Kamera­den legte der Reichsaußenminister den Kranz des Führers am Katafalk nieder. Mit den Liedern der Nation fand der Staatsakt seinen Ausklang.

Zunehmende Geistesverwirrung in den LtGA

dleu^orlcer 8Iatt empsielilt ckea Lolscliewismus als erstrebenswerte Oebenskorm

i-ißcnboriclik äer

>>»l. Lissabon, 30. März. Nordamerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten", setzt die Welt immer wieder von neuem in Erstau­nen. So hat die in Neuhork erscheinende an­gesehene ZeitschriftLife" wieder den Versuch unternommen, der Menschheit den Bolsche­wismus als erstrebenswerte Lebensform zn empfehlen.

Die Neuyorker Zeitschrift hat ihr bolschewi­stisches Rezept zurBeglückung" der Welt mit folgenden Worten belegt:Die Sowjetunion ist gleich den Vereinigten Staaten von Nord­amerika ein ungeheurer Schmelztiegel. Die Bolschewisten scheu aus wie Amerikaner, kleiden sich wie Amerikaner und denken wie Amerikaner. Leninist wahrscheinlich der größte Mann unserer Zeit. Er hat die Revo­lution zu einem sinnvollen Vorgang gemacht und ihr viel von der Nngezügeltheit der fran­zösischen Revolution genommen."

Deutlicher ist es ja Wohl nun nicht mehr auszudrücken. Nach mathematischem Grundsatz ist mit der offenherzigen ZeitschriftLife" jedenfalls umgekehrt zu folgern, daß, wenn die Bolschewisten wie Amerikaner aussehen, sich auch so kleiden und vor allem auch so denken, die Amerikaner also Bolschewisten sind. Wenn die NSA. bereits bolschewistisch denken, ist jeder weitere Beweis für die Bolschewisierung der Amerikaner überflüssig. Europa und der Welt aber wird es einmal mehr deutlich ge­sagt, daß unser Kontinent dem Bolschewis­mus überantwortet wird. Die schmierige Ver­herrlichung Lenins zeugt im übrigen

von kaum zu übertreibendem Zynismus. Der Blutterror und das Schreckensregiment des Bolschewismus ist in der ganzen Welt hin­reichend bekannt. Selbst in den USA. und England hat man sich damals gegen diese bol­schewistischen Mordbrenner und Banditen em­pört. Freilich, heute ist man dort bemüht, ein Mäntelchen darüber zu breiten. Heute behaup­tet man frech und mit dreister Stirn, daß es sich bei dem bolschewistischen Blut- und Ter­rorregiment um einegezügelte Revolution" gehandelt habe. Wenn Lenin und seine Scher- ' gen nach Ansicht der USA.-Zeitschrift alsge­zügelt" zu bezeichnen sind, kann sich die ge­samte zivilisierte Welt, ausgenommen vielleicht nur die Bannerträger des Bolschewismus, England und die USA., unschwer vorstellen, was aus Europa werden würde, wenn die Bolschewistenhorden der Steppe sichunge­zügelt" brandschatzend und mordend über Europa ergießen würden.

Freilich, die deutschen Soldaten und ihre Verbündeten werden die bolschewistische Flut zurückschlagen und damit Europa gegen den Willen Englands und der USA. vor dem Untergang bewahren.

Roosevelt nimmt die Luden auf

Vov vvserew k o r r e « p o o 6 e o r e v

da. Mailand, 30. März. Wie der nordameri­kanische Nachrichtendienst meldet, hat Staats­sekretär Sumner Welkes bekanntgegeben, daß alle Juden, die die französische Staats­bürgerschaft verloren haben, nach drei Jahren die .amerikanische Staatsbürger­schaft erhalten würden.

die Yankees in Norüafrika

Von unserem Korrespunveaten

Tanger. Ende März.

Daß die Bankers von den Eingeborenen Nordafrikas nicht als Befreier empfangen worden sind, hat sich allmählich herumgespro­chen. Um so mehr Mühe gibt sich die Jankee- Ägitation, der Weltmeinung diesbezüglich Sand in die Augen zu streuen. So kehrte ein Mr. Richard Allen nach den USA. zurück und berichtete stolz, daß dank seinen Be­mühungen 350 000 marokkanische Kinder nun täglich ein Viertelliter Milch erhalten. Wie wenig dieses Viertelliter Milch für ein Kind ist, und wieviele marokkanische Kinder über­haupt keine bekommen, sagt Mr. Allen vor­sichtshalber nicht. Er verschweigt auch, was die Besatzuugstruppen. die von den Marok­kanern wirklich nicht gerufen würde», tagtäg­lich der einheimischen Bevölkerung wegneh- meu, da der Nachschub aus den Vereinigten Staaten ungenügend ist. Er verschweigt auch, daß Nordafrika früher ein Ausfuhrland nach Frankreich war und heute auf die Ein­fuhr der einfachsten Lebensmit­tel angewiesen ist.

Eine andere USA.-Preffemeldung, die mit viel Druckerschwärze verbreitet wird, ist die von der Unterschrift eines Vertrages, daß die USA. einer gewissen Region 52 sage und schreibe: zweiundfünfzig Mähmaschi­nenliefern" werden. 52 Mähmaschinen kür ein Gebiet so groß wie ganz Frankreich! Den Vogel aber schießt eine kürzliche Meldung im L'Echo de Maroc" in Rabat ab, dir von der Uebergabe zweierriesengroßer" Sanitäts­wagen an die französischen Behörden von Marokko durch den NSÄ.-Oberstcu Franklin im Beisein des Gouverneurs Nogues berich­tet. Man muß Wohl über ungewöhnliche tech­nische Vorkenntnisse verfügen, um sich die Riesengröße" dieser beiden Sauitätsautos für die mehreren Millionen Marokkaner im durch die USA. besetzten Französisch-Nord- asrika vorstellen zu können.

Die Uankees sind sich im übrigen offenbar selbst nicht recht klar über die Dürftigkeit dieser agitatorischen Leistungen", denn sie benutzen solche dünnen Meldungen, um sie als Fl Li­ste rpaxo len durch das Land gehen zu las­sen. In den Teestuben und Rasthäusern am Wege lassen sie diese mageren Meldungen, die von dem Glück, das die Marokkaner durch die Besetzung durch die USA. betroffen hat, Zeug­nis ablegen sollen, von Mund zu Mund gehen. ,L>ast du schon gehört? Der Stamm X. hat Tee und Zucker ans den USA. bekom­men?" oder:Der Stamm P. hat jetzt zwei Mähmaschinen erhalten." Da aber nun schon beinahe fünf Monate ins Land gegangen sind, und es-immer Stämme sind, zu denen die Zu­hörer nicht gehören, die etwas aübekommen haben, beginnt der Eindruck dieser Flüster­propaganda ins Gegenteil umzuschlagen. Hin­zu kommt, daß die meisten der Zuhörer inzwi­schen auch noch alle möglichen und brutalen Requirierungen am eigenen Leibe verspürt haben.

Das durchschlagendste Gegenargument gegen diese angeblichen Segnungen der uordamsri- kauischeu Besetzung hat aber Giraud selbst durch die Aufhebung des Cremieux- Gesetzcs geliefert. Die Muselmanen sind erbittert, daß mau nun die Juden wieder auf sie losläßt, und deuten ganz fölgRichtig, daß der Sieg der USA. auch den der verhaßten Ju­den mit sich bringen würde. Bezeichnend für die Stimmung ist in dieser Hinsicht »ine Un­terhaltung, die ein Offizier mit einem marok­kanische» Burschen hatte. Der letztere »ahm Kredit über Kredit bei einem Juden auf. Auf die Frage, ob er denn nicht befürchte, diese Beträge eines Tages zurückzahlen zu müssen, bekam der Offizier prompt die Antwort:Der Jude soll mich ruhig bestehlen. Wenn es mir zuviel wird, schlage ich ihn tot. Dann ist die Rechnung beglichen."

Das Durcheinander in dem von den Bankers besetzten Nordafrika scheint nach fünfmonatiger Besetzung übrigens keineswegs ausgehört zu haben. Es scheint sogar immer größer zu werden. So mußte dieser Tage in Rabat der Autoverkehr neu geregelt werden, weil die männlichen und weiblichenSolda­ten" Onkel Sams wie weiland in Kalifornien Picknicks im Auto machten. Da es aber mit dem Benzin in Nordaftika nicht so aus­giebig bestellt ist wie frühe in Gottes eigenem Land, haben die nordamerikanischen und fran­zösischen Behörden energisch durchgreifen müs­sen und neue Zulassungskarten eingeführt.

Das rüde Benehmen paßt gut zu den son­stigen USA.-Manieren, die dazu angetan sind, der Bevölkerung von Zeit zu Zeit zu bewei­sen, daß die USA. Krieg führen, und Mar nicht nur gegen die Achse. Alle paar Lage werden angebliche Spione aus der ein­heimischen Bevölkerung erschossen, mal drei in Casablanca, dann fünf in Constantine und dann wieder einige in Bona und Khen-^ chela. Es läßt.sich nicht abstreiten, daß die Nankees ein vielseitiges System haben, die Eingeborenen für sich zu gewinnen: große Versprechungen, geringe Lieferungen und standrechtliche Erschießungen. Die Stimmung der Marokkaner ist entsprechend.