Mit dem Eintritt der wärmeren Temperatur verlassen sie ihre Nester und verbreiten sich auf den Bäumen, wo sie ausgesucht und getödtet werden müssen. Am besten geschieht dieses Tödten durch Zerschneiden der Raupen mit Scheeren, wodurch das Ablesen erspart und die Unlust des Sammelns derselben beseitigt, wird.

Besser und wirksamer ist aber, wie leicht ersichtlich, das Abnehmen der Nester.

Ebenso wird gegen den Baum Weißling (koxiUo vr-toezi) in Betreff der Vertilgung verfahren. Seine Entwicklungsart und Zeit und seine Lebensweise trifft so ziemlich mit der vorgenannten Raupenart zusammen.

Ferner die Blattwickler. Von ihnen sind zwei Arten besonders zu berücksichtigen:

1) Der Zwetschgen- oder Pflaumcnwickler, eine schmutziggrüne, später dunkel­grüne oder graugrüne Raupe, Zoll lang und 1 Linie dick, lebt in einzelne Blätter einge­rollt im April und Mai. Die Flügel der Schmetterlinge sind gelblich braun, aus zwei ver­schiedenartigen Feldern bestehend, unten goldgelb.

2) Der Apfelwickler, gewöhnlich Obstwurm genannt, eine nackte Raupe, welche von blaßgelbcr, röthlicher und rother Farbe in den Aepseln, Birnen, Pflaumen vorkommt. Der Schmetterling ist hellgrau, mit schwarzbrauncr Binde und Fleck. Zur Vertilgung dieser kleinen und zerstreut lebenden Raupen und ihrer Schmetterlinge läßt sich kein durchgreifendes Mittel angeben, wenn man aber das wurmstichige Obst, welches meist unreif abfällt, sorg­fältig sammelt und z. B. für Schwein- und Vichfuttcr oder zum Branntwcinbrenncn bald­möglichst anwendet, so werden natürlicher Weise auch die darin befindlichen Apfelwickler- Raupcn vertilgt, und cs ist für das nächste Jahr damit gesorgt.

Ein weiterer Feind ist die Herme linmotte; sie erscheint im Juni in .Gesellschaft von 1230 Raupen, welche gelblich grau sind, mit bräunlichem Kopf und kleinen schwärz­lichen Punkten auf dem Leibe. Sic leben in einem leicht sichtbaren, d. h. ziemlich großen und lockern Gespinnst beisammen, so lange sie Nahrung finden, worauf sie von einer Stelle des Obstbaumes zur andern wandern. Sie lassen sich sehr leicht sammt ihrem Gespinnst mit der Hand abnehmen und müßen zertreten werden. Auch ihre Puppen sind in der Mitte des Gcspinnstes beisammen und werden eben auf diese Weise abgenommen.

Die weitern schädlichen Thicrc sind:

Der Maikäfer, Jedermann bekannt. Die Engerlinge, (Quatten, Schaafhunde rc.) sind ihre Larven, aus denen in Zeit von 3 Jahren die Käfer sich entwickeln. Auslesen der Engerlinge hinter dem Pfluge her und Abschütteln der Kaser von den Bäumen und Hecken, auf denen sie des Morgens in großer Zahl sitzen, und Sammeln der letzteren, die man dann abbrühen und den Schweinen und dem Geflügel nebst anderem gewöhnlichen Futter reichen kann, ist das einzige Mittel. Auch geben die getödtetcn Larven (Engerlinge) und Käfer, mit Erde zusammengeschichtet, einen sehr vorzüglichen Compostdüngcr.

Unter den Rüßelkäfern sind besonders schädlich der Wein- und vornehmlich der Kernobst-Rüßel-Käfer (^ntbonoinus j-omol-mn, Lm-cutio xomorum). Er ist braun, von der Farbe der Maikäfer, jedoch kleiner und schmäler als der Sonncnkäfer (Herrgottkäfer.) Die Larve dieses Käfers lebt im April und Mai in den Blüthen der Aepsel und Birnen, deren Blüthenblätter sie über sich zusammenzieht, welche dann verdorren, weil die Larve unter die­sem Behälter den Fruchtknoten ausfrißt, und so manchmal den ganzen Ertrag eines Baumes zerstört. Man darf nur die zusammcngczogcne Blüthenblätter wie ein Läppchen von dem Stiele der Obstblüthen abzichen, so-liegt die Larve (ein gelbliches Würmchen, das sich mei­stens aus der Hülle herausschnellt) offen da. Der Käfer kann von den Bäumen leicht abge­schüttelt werden, und in diesem Falle legt man Leinwandtücher auf den Boden, um ihn leichter zu erkennen und zu tödten.

Ferner der Erdkrebs, Werre, Maulwurfgrille, ebenfalls bekannt. Im Juni und Juli legt dieses Insekt auf Feldern und Wiesen seine Eier 2300 an der Zahl, in eine Erdscholle, der Platz ist daran kenntlich, daß die Pflanzen und Gräser auf demselben in bis 1 Fuß Durchmesser verdorren. Man kann diese Erdschollen, die 34 Zoll tief liegen, sehr leicht mit einem Stock oder einem Spaten aushebcn, und wenn man dieselbe (die Erdscholle) zerbricht oder zerschlägt, so fallen die Ei-cr heraus und vertrocknen an der Lonne, oder kann man sie sammeln und dem Geflügel füttern, das sie sehr gerne frißt. (Schluß folgt.)