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(esrskus Estus), die Sonnenkäfer (Herrgottkäfer) (coccineU-e), Hst Schlupfwespen (Jchnau- mon), Raupentödter, Blattlauslöwen (Larven der Florflicgen), die Spinnen, dann die Fle­dermäuse, Kröten, Frösche, deren Nahrung nur aus Insekten besteht, endlich die Eidechsen, ^ Blindschleichen, Igel, Maulwürfe, welche letztere sich von Maikäferlarvcn, Erdkrcbsen, (s.g. Werren) und Würmern nähren, keine Pflanzen fressen, sondern vermöge ihrer Zähne und ihres inneren Baues überhaupt blos auf thie rische Nahrung angewiesen sind. Die Maulwürfe bilden noch durch ihre Aushöhlungen in dem Boden natürliche Was­serleitungen für den Regen, werden aber dennoch bei uns wahrlich nicht zum Ruhme der Landwirthschast verfolgt, und es sind zu deren Beifangnng sogar von einzelnen Gemein- dckassen Wartgelder ausgcscht. '

Würden alle die hier angegebenen nützlichen Thicrartcn geschont, so würde dadurch die Zahl unserer Obstbaumfeinde sehr vermindert und unsere Arbeit zu deren Vertilgung er­leichtert werden.

Diese Feinde bestehen hauptsächlich in folgenden:

Der allgemein bekannte Froftnachtschmetterling (Oevmetrs Lrumsts) gemeinhin Kaiwurm (Keinwurm) genannt. Die Raupe erscheint im ersten Frühjahr, kommt von blaß­grüner bis dunkelgrüner Farbe vor und wird Einen Zoll lang. Der Schmetterling ist gelb­lich grau, gegen einen Zoll breit; das Weibchen ist ungeflügclt, und beide erscheinen im Herbst Letzteres legt im Oktober und November seine Eyer an Baumstämme, Aeste u. s. w. und kann durch Anlegen von Papierstrcifen, welche mit Thecr, Vogellcim oder Zuckersyrupp be­strichen und beständig feucht gehalten werden müssen,*) vom Heraufkriechen an den Bäumen abgchalten werden.

Da sich diese Raupe im Juni einspinnt und in der Regel zunächst in der Erde um die Bäume bleibt, von welchen sie sich herabspinnt, so ist es ein höchst wirksames Mittel der Vertilgung, wenn der Boden vom Juni bis September um die Bäume herum aufgegraben und wenn es möglich wäre, weggcnommen und mit guter gedüngter Erde erseht würde. Letz­teres Mittel befördert überdicß außerordentlich die Fruchtbrkeit der Bäume und zerstört eine Menge anderer schädlicher Larven, namentlich von Rüßelkäfern. (Fortsetzung folgt)

*) Das Verfahren dabei ist folgendes:

Man säubert den Stamm in einer Höhe von 3 und bann wieder von 8 Kuß über den Boden rings­um von Moos, eisiger Rinde, streicht eine dünne Lage feuchten Lehm darüber und bindet über diese einen handbreiten Papierstrcifen von doppelt oder dreifach genommenem starken Schreib- oder Pack­papier so, daß der Bindfaden in die Mitte des Papierstreifens kommt, und unter dem Papier keine Höhlung bleibt. Hierauf streicht man mit einem Pinsel in der Mitte des Papierstreifens die Salbe auf den letzter« ringsum. Am wenigsten trocknet folgende Salbe: Man nimmt ein Pf. Colophonium, 12 Loth Terpentin, 2äLoth Brenn- oder Leinöl, auch Repsol, die man zusammenkocht, wenn diese Salbe auch etwas theurer kommt, so darf man sie nicht so oft erneuern, weil sie weniger trocknet, auch wird sie in der Kälte nicht leicht fest. Daß keine Aeste eines so versehenen Baumes auf andere nicht geschützte Bäume hängen, oder Zäune und Mauern re. berühren dürfen, desgleichen, daß man die Baumpfähle und Baumstützen gleichfalls mit einem Salbengürtel versehen mäße, verficht sich von selbst. Die Salbe darf nicht unmittelbar auf den Stamm gebracht werden, weil sietem Baume schaden würde.

Erlasse der Königlichen Bezirks- Behörden.

Oberamt Freudenstadt.

Freudenstadt. Die Ortsvorsteher wer­den aufgefordert, die Anordnung zu treffen, Laß die Gemeindewege überall ausgebeffert, und in eitlen guten Zustand gestellt, und daß hiebei die Anordnungen des Oberamtsweg­

meisters, sowie diejenigen befolgt werden, wel­che bei den letzten Ruggerichten gegeben wor­den sind.

Insbesondere müssen auch die Gräben an den Gemeinde- und Staatsstraßen ausgeschla­gen, die Kandeln, Brücken und Dohlen gereini- get, und, so weit sie schadhaft sind, ausgebessert werden. Dasselbe hat bei den Ortsstöcken und Wegzeigern zu geschehen. Auch ist der Baumsatz zu ergänzen, und es sind die Bäume mit gu-