Stück Land wegriß. An mehreren Orten find die Häuser ganz und gar eingesunken, daß nur die Dächer oder Kamine noch hcraussahen. In der See dagegen hat sich da, wo die Stöße am ärgsten waren, ein 50 Fuß hoher Felsen erhoben.
In Petersburg herrscht eine so strenge Kälte daß 35 Personen auf der Straße und 29 in den Häusern erfroren. Auf dem schwarzen Meer haben die Stürme so gewüthet, daß man bereits 27 Fahrzeuge zusammengezählt hat, welche scheiterten.
-s- Im Picmontesischen ist eine kleine Stadt unter furchtbarem Krachen in den Abgrund gesunken. Die meisten Einwohner konnten sich noch retten. Nur der Kirchenthurm blieb stehe», daß man doch wenigstens durch die Sturmglocke die Nachbarschaft auf das Unglück aufmerksam machen konnte, die Kirche versank gleichfa lls mit .
ff- Tripolis wird vom türkischen Sultan wie ein Stiefkind behandelt und sicht sich nach einem bessern Vater um. Wen» Egypten es nicht unter seine Fittige nimmt, will Frankreich Vaterstelle vertreten und sich den Weg über Tunis bahne».
ff- Am Dreikönigstag wurde in Frankreich das Weitende erwartet. Der Morgen schien bedenklich, denn es erhob sich ein fürchterlicher Sturmwind und man glaubte, das sey das Vorspiel dazu. Jung und Alt eilte in der größte» Bestürzung in die Kirchen, um da den jüngsten Tag kommen zu sehen. Doch noch ehe die Messe zu Ende war,, legte sich der Sturm, der Himmel cntwölkte sich und Abends lachten die leichtsinnigen Franzosen den Propheten aus. _
ff- In Schlesien hat der Schnee und die Kälte nur wenige Lage angchaltcn. Das Riesengcbirg ^ hat vom Kopf bis zum Fuß sein Winterkleid wieder ausgezogcn und e's herrscht allenthalben eine gelinde und warme Luft. Auf den Anhöhen fliegen Mücken und Schmetterlinge lustig umher und die Wiesen fangen an, zu grünen. Das Eis auf der Oder und Weichsel ist gebrochen und hat an 80 Kähne mit fortgerissen, dabei sollen auch Menschen verunglückt seyn.
Am 6- Januar brach in Kitzingen Feuer aus Mid legte an die zwanzig Gebäude theilweise in Asche. Wenige Tage zuvor brannte der Marktflecken Hafnerzcll unterhalb Paffau fast ganz ab.
ff- Der Großherzog von Baden hat eine besondere Verordnung über das Censurwcsen erlassen und die oberste Aufsicht dem Minister des Innern in der Weise übergeben, daß eine frcimüthige, aber anständige Besprechung aller öffentlichen Angelegenheiten gesichert bleibe.
ff- Für die kriegslustigen Franzosen giebts in diesem Jahre volle Arbeit. Auch von Südamerika nimmt man ihre Hülfe in Anspruch. Der Tyrann Rosas schickt sich eben an, auf Montevideo loszumar- schircn und die dortigen Franzosen zu vertreiben. Er hat schon einigen Franzosen, die das Unglück halten, an der Küste der argentinischen Republik Schiffbruch zu leiden, die Köpfe abschnciden und als Siegeszeichen umhertragen lassen. Die bedrängte» Franzosen haben nun eine Bittschrift bei der Deputincnkammer zu Paris eingereicht und um schleunige Hülfe gebeten. Die Blokade von Buenos Ayres dauert noch fort, allein die französische Macht ist zu gering, um geeigneten Widerstand zu thun.
ff- Algier. Noch vor dem Thorschluß des alten Jahres kam's zwischen den Franzosen und Arabern zu einem sebr ernsten Gefecht zwischen Bclida und Chiffa. Der Feind wurde geworfen, drei Fahnen, eine Kanone und eine große Anzahl.Flinten wurden erobert. Unter den Gefangenen befanden sich sehr viele, welche französische Uniform trugen, die sie den erschlagenen Franzosen ausgezogen hatten. Die Araber sollen sich übrigens tapfer gewehrt haben.
ff- In Syrien soll der Druck der egyptischen Despoten alle Grenzen übersteigen; besonders würden die Christen auf eine grausame Weise mißhandelt, in eine Maschine gespannt, daß sie sich nicht regen könnten und erhielten dann so viele Schläge auf die Fußsohlen, bis sie de» Geist unter großen Schmerzen aufgäbcn. Dazu soll Theucrung und Hungersnolh die Einwohner zur Verzweiflung getrieben haben.
ff-Spanien. Dießmal wird wohl Espartcrv um'die Ehre kommen, den spanischen Bürgerkrieg glorreich zu Ende geführt zu haben und die Königin wird ihren Lorbccrkrnnz dem aiiffetzcn müssen, der sich bis jetzt immer als ein^ unüberwiüdlicher Feldmarschall gezeigt hat, dem Tod. Derselbe hat so eben dein Cabrera zum Abmarsch geblasen Und man zweifelt, daß er ihm noch eine längere Lebens- srlst vergönne. Seine Krankheit soll sich so verschlimmert haben, daß man lhm viermal zu Ader lassen mußte und die letzte Oelung gab. Ls wäre recht gut, wenu's die letzte wäre.
ff- Wer den König von Bayern nicht recht gut kennt, mag sein Bild nur zweimal anfehcnj, wenn es mit einem halben Guldenstück auf den Tisch gelegt wird. Es sind viele uachgemachte im Umlauf. Die Faljchmünzerbande, die in einem Privatgarlen zu München ihre Herberge und Wcrkstättc aufge- schlagc» halte und dergleichen unächle Münzen prägte, ist entdeckt und eilige.ogen worden. Einer davon wurde als Wilddieb verwundet und kam zu einem Wundarzt, sich vc> binde» zu lassen. Die Polizei wurde aufmerkram darauf gemacht und. fing bei dieser Gelegenheit die ganze schwarze Gesellschaft.