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laffung zu diesem Selbstmord ist bis jetzt noch unbekannt.

^ Am 10. dieses wurde bei Egenhausen Oberamts Nagold ein Wolf gesehen.

ff- Der berühmte Hosenbandorden soll eine Schwester bekommen. Die Königin Victoria will sogleich nach ihrer Vermählung einen Nebenzweig des Hosenbandordens ausschließlich für Damen stiften. Die Engländer zerbrechen sich jetzt schon den Kopf über den Namen des neuen Ordens.

's Damit die Herren Buchdrucker zum Jubelfest am Johannistag umsonst fahren können., hat man herausgcbracht, daß auch für die Postmeister dieses Jahr ein großes Jubeljahr sey, denn Anno 1440 fände man die ersten Spuren des Postwcsens.

's In Paris hat ein neunjähriger Knabe seine jüngere Schwester, welche die Mutter lieber hatte, als ihn, dadurch ums Leben gebracht, daß er ihr eine vergiftete Stopfnadel in das Ohr stieß. Das Kind war schon begraben, als man das Verbrechen entdeckte. Es wurde sogleich die Grabesöffnung anbefohlcn und vollzogen, wobei der kleine Mörder sich ganz gleichgültig verhielt und in größter Ruhe sein Morgenbrod verzehrte.

ff-Ein großer Theil der baierischcn Räuberbande hat sich in den Böhmerwald geflüchtet und bei Pil­se» den Postwagen angefallen. Den Passagieren glückte es noch, sich durch die Flucht zu retten, da am Postwagen gerade recht frische Pferde sich be­fanden.

ff- In Neu-Orleans ist an die freiwillige Com­pagnie der Stadtgardc der Tagesbefehl ergangen, bei der nächsten Wachtparade ohne Pantalons zu erscheinen.

ff- Man erzählt einen schönen Zug vom Kaiser Franz. Er begegnet einem Sarge, dem kein Mensch folgt, fragt, woher das komme, und erfährt, der Verstorbene sey brav, aber arm gewesen und habe keine Verwandten.So wolle er den letzten stillen Gang mit ihm machen," spricht der Kaiser zu seinem Begleiter, und beide folgen der Bahre. Man sieht erstaunt den geliebten Kaiser hinter dem einfa­chen Sarge. und ehe der Zug an den Friedhof kommt, hat ein langer Zug von Menschen sich an. geschloffen und betet still mit dem Kaiser am Grabe des Arme».

ff- An die Stelle des Professors Schönlein in Zürich ist der Professor Fuchs in Göttingen geru­fen worden, der aber den Ruf adlehnte und dafür mit einer Fackelmustk von den Studenten beehrt wurde.

ff- Wenn Frankreich ja sagt, die Pforte zufrie­den damit ist und Mehemct kein gar zu böses Ge­sicht dazu macht, so ist die orientalische Frage ge­löst. Die übrigen vier Großmächte haben in Lon­don eine Uebercinkunfl getroffen, welche sich auf alle Haupt- und Nebenpunktc der orientalischen Angelegenheiten in ihrem größten Umfang erstreckt. Dem Vicckönig ist die Erblichkeit über Egypten und einen kleinen Theil von Syrien ziierkannt. Alle übrigen Länder und Städte, welche die siegreichen Waffen seines Sohnes besetzt halten, sollen an die Pforte wieder zurück. Will er sie nicht gutwillig abtrcten, sollen Iwangsmaßrege!» von den Mäch­ten ergriffen werden. Die Gesandten sind bereits nach Paris und Constantinopel abgegangen, um die geschlossene Ueöereinkunft zur Genehmigung vorzu- lcgen.

Die Franzosen geben ihren arabischen Feinden daß Zeugniß, daß sie sich i» den bisherigen Ge­fechten tapfer gewehrt und eine Kunst, Krieg zu führen entwickelt hätten, wie man sie nur in einem gebildeten Staate finden könnte. Dagegen wird ih­nen zur Schande nachgesagt, daß eine Menge fran­zösische, deutsche, englische und italenische Ucber- läufer in ihrem Heere dienten und großen Einfluß ausübtcn. Die Trommler des Abd-El-Kadcr schla­gen lauter französische Märsche.

Es ist doch gut, wenn Einer das Rechnen ver­steht. Den Ständen zu Kassel hat der Finanzmi­nister vorgeschlagen, bei dem blähenden Stand der Finanzen die Classen-, Wegbau- und Viehsteucrn, die jährlich gegen iSoooo Thlr. cinbrächtcn, ab- zuschaffen, dagegen aber den Ausfall durch 'zwei neue Finanzmaßrcgeln zu decken, die 180,000 Thlr. cinbrächtcn. Diese Maßregeln, welche auf Gewerbe und Hol; sich erstrecken, sehen bei Licht gerade wie Steuern aus.

Das braune, gute Nagolder Bier

Wohl bekomm es, Kilians Michel, dir!

Dein Stcinschlegel jetzt in Nagold klingt,

Und weß' Brod man ißt, deß' Lied man singt.

Doch, Kilians Michel, glaube es mir

Ls ist doch besser in D. das Bier,

Besser, als dein Z 7 ger Wein;

Und oft wird mancher froh dran scyn.

Cours-Zettel, o 0 I ä.

Xeno l,ä'or ü. 11. 7 br. b-'or ü. y. 34 l;r. Verbaten ü. 8 . 35 br. 20 krs. 8 tricll 1l. 9. 25 br. Lolläncl. ioOrrlcien 8 t. ü. 9 . 51 kr-