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schritt er mit der Armee den Po. Dis Oe- stcrreicher, in der Nähe von Allessandria zusammengedrängt und beinahe blokirt, hatten nur noch einen Ausweg. General MelaS mußte entweder capituliren, oder sich durch eine entscheidende Schlacht die Straße nach den Erbstaaten bahnen. Er wählte als tapferer Mann da« Letztere. Am iZ. stießen die Heere in der Ebene von Marengo zusammen. Am Morgen des iH.giengen die Kaiserlichen über die Bormida, und bald entspann sich der Kampf auf allen Punkten der weit gedehnten Schlach- linie. Der rechte Flügel der Franzosen wankte zuerst. General Lärmes retirirte jedoch langsam und in musterhafter Ordnung über die ungeheure Fläche; jeder Schritt, den er zurückwich, mußte mit Blut und Anstrengung erfochten werden. Unaufhörlich dem Kardätschenfeuer von xzv Kanonen auSgesetzt, brauchte sein Corps vier Stunden um eine rückgängige Bewegung von drei viertel Stunden auszuführen. Auf dem linken Flügel hemmte allein das unerschütterliche Viereck der zOO Grenadiere der Consularwache. des Stammes der später so berühmten alten Garde.dasstnaufhörlicheVordringen der siegenden Oesterrcicher. Um z Uhr Nachmittags hielten alle Generale die Schlacht für verloren. General MelaS, beschädigt durch einen Sturz mit dem Pferde, sank erschöpft zu Boden; er wurde ermüdet von Strapatzen, über die Brücke von Bormida nach Alessa'ndria gebracht, und übertrug dem Chef seines Stabes, dem General Zach, die Verfolgung der geschlagenen Franzosen. Eine Colonne von 60oO ungarischen Grenadieren wurde detaschirt, den linken Flügel zu umgehen, und den Republikanern den Rückzug nach Torton adzufchneiden. Alles schien verloren. Plötzlich verkündete ein Freudenruf die An- kunlt des General Desaix, der mit 6O0O Mann frischer Truppen bei St. Juliano im gel- tenden Augenblicke eintraf. Ohne zu rasten ergriff er die Offensive und hielt den SiegeS- marsch der Kaiserlichen auf. Bonaparte durchflog die Reihen der Schlachtlinie, und richtete die berühmten Worte an das Heer: „Franzosen, wir haben zu viele Schritte rückwärts gethan, eS wird Zeit auch einmal wieder vorwärts zu marschiren! Erinnert Euch, daß ich gewohnt bin. auf dem Schlachtfelds zu schlafen ! Hoffnung und Muth durchglühte jede Brust. Alle» stürmte dem geliebten Führer nach durch Feuer undPulver-
bampf. Nichts widerstand dem Ungestüme des Angriffs, und in weniger als einer Stunde war das geschlagene Heer wieder das siegende. Die Resultate dieser Schlacht waren außerordentlich. Am 2. Juli zog der erste Consul im Triumphe zu Pari« ein. Madame Fournicr erhielt folgenden Brief:
(Fortsetzung folgt.)
R ä L h s e l.
„Nahe bleibt der Gott, den sie entfernt."
Tiedgc.
Von einer Fee schon Hab' ich euch erzählt,
Die niemals euch mit einem Bild betrübte; Heut Hab' ich eine andre mir gewählt,
Die euch und mich schon oft im Sinne» übte.
Sie soll wohltbätig scyn, mir ist sic's nicht.
Sie ist es Keinem, der cs wagt, zu liebe» ;
Wie ist der Nebel, den sic wirkt, so dicht!
Kei» Strahl der Sonne weiß sich durchzuschicben.
Wie ist der Nebel, den sie wirkt, so kalt!
Wie hält er warme Herzen, ach, so ferne'.
Wie macht er mich, der eben jung war, alt,
Wie trübt er mir die Hellen Augensterne!
„Du sagst ja, habest sie dir selbst gewählt."
Ach ja, weil sie zuvor mich schon umgeben;
Es weiß, wen sic zu ihren Sklaven zählt,
Nichts Besseres zu thu», als ihr zu leben.
Was, außer mir, mich störte, hält sir fern,
Will stillen auch mein Herz mit ihrer Stille; Das gäb' ich hin a» solche Ruhe gern,
Allein mir fehlt dazu sein eigner Wille.
O Liebe! kehrtest du nur mir zurück:
Wie schnell die stumme Fee verschwinden würde! Die heiler bliebe, bis ein selig Glück Auf ewig mich mir dir verbinden würde.
Lours-Zrttel.
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Auflösung des Räthscls in Nro. 93.
Das Recht.
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