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neigt. hinter solchen Hüllen solche gefürchtete Charaktere zu vermuthen.
Genug, ein achter Fra Diavolo, den wir recht gut schon am Morgen unter der Menge der Dettcruni bemerkt hatten, trat in das Zimmer. Obgleich schon genugsam vertraut mit solchen Erscheinungen, fiel uns Allen doch das Ungewöhnliche und Unheimliche dieser Persönlichkeit auf. Ein gewaltig breiter und massiver Rumpf ruhte auf kurzen stämmigen Säbelbcinen, und trug einen Kopf, dessen Gesicht, mit den Zügen der raffinirtesien Bosheit ausgeprägt, eine untrügbare Musierkarte aller denkbaren Verbrechen zu scpn schien. Der Kerl flößte UNS ein heimliches Grauen ein, was keineswegs durch die Bemerkung vermindert wurde, baß ihm an der rechten Hand alle Finger bis zum hintersten Gelenke fehlten, und so kam cs denn, daß wir mit besonderer Beharrlichkeit bei unseren Gebote von zwanzig Franken blieben, obgleich er mit der rapidesten Zungenfertigkeit, unter Flüchen und Betheurungcn der wundersamsten Art, uns Von der Unmöglichkeit, für einen solchen Preis auch nur eine Meile zu- fahren, von der Herrlichkeit seiner Rosse und seines Ve- hikulums, Von der Rauhigkeit und Steilheit der Wege, kurz, von den ungemeinen Vortheilen, gerade mit ihm zu fahren, zu überzeugen trachtete. Merkwürdig war hiebei daS MuSkelspiel seines Antlitzes, daS sich zur widerlichen Larve verzerrte, wenn er in seinen wechselnden Affekten gerade das Ge- müthlichc und Launige für passend hielt, uns zu kirren, und gewissermaßen sich verlieblichte, sobald Zorn und Ingrimm die
Züge in ihre gewohnten Formen zurücklegten.
Di- kalte Ruhe, mit welcher wir wahrend seiner lebendigen, weithin schallenden Suade unser MittagSbrod verzehrten, hatte ihn endlich zu dem Grade von Wuth entflammt, daß, als er bis auf vierzig Franken uns entgegen gekommen war, und immer nur ein monotones: „vonii tr-mobi!" als Replik erschallte, er den Stuhl, auf wel. chem Einer unserer Gesellschaft saß, und dessen Lehne er mit seiner Linken krampfhaft umschlossen hielt, mit Neisenkraft umstürzte, und mit einem heißer herausgestoßenen „msksllette bestie!" der Thür zueilte.
Aufspringen, ihm nachstürzen und eine Treppe von sieben bis acht Stufen ihn hin- abwerfen, war für uns empörte vier Deut
sche das Werk eines Augenblicks. Wer hätte nicht geglaubt, daß eine so gewaltsame und in der That unüberlegte Handlung den Zorn dcS Feindes zu einer Alle« hintenan setzenden Heftigkeit entzünden würde, vorausgesetzt, daß ihm durch eben diese Handlung kein wesentlicher Schaden, sondern nur Schmerz, die so mächtige Stimulanz unserer Leidenschaften, bereitet wurde, ganz abgesehen von einer Verletzung des Ehrgetühls. Der Erfolg war aber bei unserm Helden ein durchaus unerwarteter, mit entsetzlichen Tönen, die Lachen vorstellen sollten, aber eher dem kurz abgestoßenen Geheul eines Schakals glichen, raffte er sich auf, sah unS, die wir oben an der Treppe standen, einen Moment starr an, rief dann: „br-vü sig- noi'i! !l I-Ivsäeri!" und verschwand durch die Hausthür.
Im Grunde herzlich froh, daß unser rasches Thun keine schlimmen Folgen gehabt hatte, wandten wir uns lachend um. und gierigen nach dem Speisesaale zurück, unserm xrsnro die letzte Ehre anzuthun.
Der aufwartende osi»ert<-rs lachte aber gar nicht, sondern verrichtete sein Geschäft mit einem finstern Ernste, den er uns vorher keineswegs gezeigt hatte. Mehrmals fixirte er mich, und gab mir endlich durch einen Wink zu Verstehen, daß ich ihm folgen möchte, wenn er hinausgienge. Ich that, wie er wünschte, entfernte mich vom Tische und traf ihn im Vorzimmer, wo er sich, behutsam umherblickend, mir näherte. „Sagen Sie Niemand etwas von meiner Warnung, denn der Mensch, welchen Sie am Fenster im Speisesaale sitzend bemerkt haben, gehört zu den Agenten der Vetturini, und es würde mir nachteilig sexn, wenn er merkte, daß ich einem Fremden Rath in dieser Beziehung ertheilt hätte, aber — fahren Sie Morgen um Gotteswillen nicht mit dem Vetturin, mit dem Sie eben jenen Auftritt hatten, der Kerl ist boshaft, von ihm hakten Sie alles mögliche Schlimme zu erwarten. Mein Herr wäre froh, wenn er den Menschen aus dem Hause entfernen könnte; allein er hat großen Anhang unter seinen Kameraden, von welchen viele ihn fürchten, und somit könnte unser Gasthaus leiden, wenn wir dem Giuseppe Bazanti die Thür wiesen. Herr Lasern (so hieß der Wirth des Hauses) wird ohnehin nicht gut zu sprechen sehn, wenn er Ihren Handel