Der V^edrmaelitsberielLl
Aus dem Führer-Hauptquartier, 3. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Der Feind griff den Kubanbrückenkopf und die Mins-Stellung an einigen Stellen erneut an. Er wurde blutig ab- gewiesen. Der deutsche Gegenangriff im Raum von Jsjum hat ruf breiter Front den mittleren Donez erreicht. Auch ostwärts Slawjansk und im Raum nordwestlich Charkow stiegen unsere Divisionen dem weichenden Feind nach, schnitten mehrere feindliche Kräftegruppen ab und vernichteten sie. Während südwestlich Orel der starke Druck des Feindes gegen unsere Front anhält, brachten deutsche Infanterie- und Panzerdivisionen im Raun nordwestlich Orel einen starken Angriff znm Stehen, zerschlugen die in das Hauptkampffcld eingedrungcncn feindlichen Kräfte und warfen die Sowjets unter Vernichtung von 16 schweren und schwersten Panzern wieder zurück. Die Stadt Nschew wurde im Zuge planmäßiger Bewegungen zur Verkürzung der Front geräumt. Nachhuten, die die Stadt seit Tagen nur noch besetzt hielten, lösten sich in der Nacht znm 3. März nach Sprengung der Wolgabrücken unbemerkt vom Feinde. An den übrigen Abschnitten des mittleren und im nördlichen Teil der Ostfront verlief der Tag bei einzelnen örtlichen Angriffen im allgemeinen ruhig. Anlagen der Mnrmanbahn wurden von Sturzkampfflugzeugen nachhaltig zerstört. Im Monat Februar verloren die Sowjets 886 Flugzeuge. Hiervon wurden 701 in Lnft- kämpfen und 118 durch Flakartillerie der Luftwaffe sowie 30 durch Truppen des Heeres abgeschossen. die übrigen am Boden zerstört.
An der n o r d t n n e s i sch e n Front wurden trotz starken feindlichen Widerstandes weitere örtliche Erfolge erzielt. Die Luftwaffe bekämpfte Batteriestellungen und motorisierte Verbände des Feindes. Kampfflieger griffen den Hafen von Tripolis an-.
Einzelne feindliche Störflugzeuge warfen in der vergangenen Nacht Bomben auf Westdeutsche Orte. Ein britisches Flugzeug wurde abgeschossen, zwei weitere an der Kanalküstc znm Absturz gebracht.
wenn nicht gar Auflösung unserer Kampf-, kraft und glaubte den Moment zur operativen Ausnutzung seiner Bodengewknne gekommen. Der Vorstost der sowjetischen Panzerarmee Pop off führte im Raum südlich Charkow zwischen Donez und Dnjepr zu einer Bewegungsschlacht groß?,, Stils, in der die deutschen Divisionen sehr bald die Rolle des Angreifers übernahmen. Popoff wollte in einer weit von Nordwesien hsr ansholenden Umfassung die Verbindung unserer Mittelfront zum Donczgebiet abschneidcn, sein Plan scheiterte aber an dem in breiter Front geführten Gegenangriff unserer Verbände, wobei sich die 7. und 11. Panzerdivision und die ---Panzerdivision „Wiking" besonders auszeichneten. Am 21. Februar war die Masse der Panzerarmee Popoff zertrümmert und auf I s i u m zurückgeworfen. Vier sowjetische Panzerkorps erlitten schwerste Verluste an Menschen und Material. In den folgenden Tagen wurde der Erfolg ausgebaut bis zur Gewinnung eines für die weiteren Operationen wichtigen Flutzüberganges.
Die Frage bleibt offen, ob die Sowjets nach den Mistcrfolgen in der letzten Woche die Ziele ihrer Winteroffensive im Südabschnitt allmählich in weitere Fernen abrücken sehen. Die Mentalität des Gegners läßt eher die Annahme zu, daß er auf Biegen und Brechen neue Reserven heranholen wird, um die Schlacht noch einmal vorwärts zu reißen. Allerdings wrrkt auch die Komponente der Witterung mit. die den Sowjets einen Strich durch die Rechnung machte. Di? Härte des Winters ist der bolschewistische Soldat gewöhnt, und der gefrorene Boden gewährleistet auch bei der sonstigen Wegelos,gleit des Ostens den Nachschub der Munition und der Reserven. Tauwetter aber bedingt eine tiefe Verschlammung und mit ihr eine Stockung der Versorgung der sowjetischen Stoßarmeen.
In den letzten Tagen ist eine Schwerpunktverlagerung des sowjetischen Angriffs nach der Mitte festzustellen. Aus dem Gebiet nördM lichCharkow bis in den Norden von Orel und darüber hinaus bis in den Raum von Gsahtsk und des Jlmensees haben die Angriffe der Bolschewisten, die durch ihre Staubigkeit den ganzen Winter hindurch die deutschen Abwehrkräste zu binden suchten, seit der letzten Woche ausgesprochen offensiven Charakter angenommen. Auch hier spiegelt sich die Härte des Kampfes in der Größe der sowjetischen Verluste. Nördlich und südlich Orel verbluteten sich feindliche Bataillone und Regimenter. Bei Sytschewka drang der Feind in unsere Gräben. Als der Gegenangriff den Einbruch bereinigte, zählte man 400 getötete Bolschewisten in der Stellung. Es gibt keine Pause im Kampf, der Feind will im Mittelabschnitt erzwingen, was ihln an der Südfront versagt blieb.
Am Wolchow und südlich des Ladogasees steht die Winterschlacht auf der Stelle. Auch die opferreichsten Anstrengungen haben die Sowjets ihrem Ziel nicht näher gebracht, das über die Entlastung Leningrads hinaus auch hier auf Durchbruch und Zertrttmme- runader deutschen Front gesetzt ist. Der Krieg im Osten ist zu einer nun bereits Monate währenden Dauerschlacht geworden. Moskau begann die Offensive aus Her Bcrnichtungs- absicht Heraus, der bolschewistische Plan hat nickt triumphiert. Die Kampfentschlossenheit unserer Front hat ihn unwirksam gemacht. Schwere Opfer wurden getragen. Schweres bleibt noch zu bestehen. Wertvolles erobertes Land mußte ausgegeben werden, aber die Kraft des Ostheeres blieb erhalten. Die seelische Stärke und der Opfergeist des deutschen Soldaten werden die Aufgabe meistern, die uns allen vom Schicksal gestellt ist.
Erkenntnisse, die längst zu spät kommen
„Onii/ d4irror" stellt lest: Oroübrilsoaien
Stockholm, 3. März. „Großbritannien hat in diesem Krieg seine größte Niederlage nicht in Frankreich, auf Kreta oder Malakka erlitten, sondern in den USA." Mit dieser niederschmetternden Feststellung leitet der Londoner „Dailh Mirror" einen Artikel über die englisch-amerikanischen Beziehungen ein.
Als Sieger — so erklärt das Blatt — sehe man jetzt in den USA. die Englandhasser und jene Leute, die aus materiellen Gründen dagegen arbeiteten, daß das britische Imperium diesen Krieg überlebe. Sie machten kaum ein Hehl ans ihren Absichten und sprachen es oft genug ganz offen aus, daß sie Großbritannien nach dem Krieg demütigen möchten. Jeder in USA. sehe England heute bereits als eine zweitrangige Macht an, die nur noch mit Pacht- und Lcihliefernngen über Wassergehalten werden könne.
Genau 42 Monate sind jetzt vergangen, seitdem England den gegenwärtigen Weltkampf über den Streit um Danzig und den Korridor mutwillig vom Zaune brach. Triumphierten damals noch die gewissenlosen Plntokra- tenlords in London über den Ansbruch dieses von ihnen herbeigesehntcn „reizenden Krieges", so mehren sich heute unter den vernichtenden Schlägen, die die Verbündeten Dreierpaktmächte gegen das britische Weltreich führen, diejenigen Stimmen in England, die mit allen Zeichen des Entsetzens zu erkennen beginnen, wohin die Reise geht.
Churchill und Genossen sind zu Gefangenen ihrer eigenen Kriegshetzerpolitik geworden; sic haben mit der Kampfansage gegen Deutschland eine Entwicklung ausgelöst, die sich jetzt anschickt, mit der Urgewalt eines Naturereig-
eriitt seine grollte dlieclerloge in clen
nisses über sie und ihr Weltreich hinwegzurollen. Immer deutlicher wird nunmehr sichtbar, daß hinter den durchtriebenen Versprechungen, mit denen Roosevclt seine angeblichen „Freunde" in London aufzuputschen vermochte, nichts anderes als der eiskalte Wille steht, auf den Trümmern des britischen Imperiums seine eigenen imperialistischen Ziele zu verwirklichen,
. Die bekannten Enthüllungen über die Berichte europäischer USA.-DiPlomaten an Wa- shington lassen keinen Zweifel daran zu, daß - Roosevelt diesen Krieg von lau-^ ger Hand vorbereitet hat und immer ^ tiefer Großbritannien in ihn verstrickte, ^ um am Ende dessen Erbe anzntreten. Die ^ Juden der Neuhorker Wallstreet haben nicht ^ vergessen, daß England ihnen stoch heute - wahre Berge von Gold aus dem vergangenen ^ Weltkrieg schuldet. Sie halten angesichts der - immer offenkundiger zutage tretenden^ Schwächesymptome und Verfallserscheinungen ^ der einstigen britischen Weltmachtstellung die? Stunde für gekommen, mit ihren alten Gläu- - bigern von damals nunmehr reinen Tisch zu ^ machen. ^
Erkenntnisse, wie sie „Daily Mirror" heute ^ aussprechen zu müssen glaubt, kommen läng st - zu sPn t. Die Entwicklung rollt über die ver- ^ brecherischen Kriegsnrheber an der Themse ^ erbarmungslos hinweg. Im Weißen HauS zu - Washington aber reibt man sich die Hände, ^ in der Hoffnung, aus dem Untergang des bri- ^ tischen Imperiums, der von Roosevelt Vorsatz- - lich in die Wege geleitet worden ist, werde ani ^ Ende das von den Imperialisten der USA. - proklamierte „amerikanische Jahrhundert" er- - stehen. ?
- Lins lauscirenete üaitnackik
- Beirut erlebte eine rauschende Ball- : nacht. Es soll, wie die „Times" unter ihren r Hofberichten melden, das mondänste Ereig- : nis gewesen sein, das die syrische Hauptstadt : je sah. Gastgeber waren Lady Spears, die : Gattin des britischen Oberkommandierenden, : und Biadame Catronx — beide bemüht, : an diesem Abend die gelegentlich tiefergehen- : den Differenzen ihrer Männer mit konven- r tionellem Lächeln zu ignorieren und so die : Harmonie zu dokumentieren, die eigentlich : in Syrien herrschen sollte.
: Die britische und amerikanische Fiuauz-
: weit war vollzählig erschienen. Der Sowjet-
- stern war der festlichen Veranstaltung Gleich-
- nis und Symbol. Denn das Ganze nannte : sich Wohltätigkeitsfest und war zugunsten der
- „L o w j e th i l f e" arrangiert. Tombola : und teure Getränke sorjsten dafür, daß : Pounds und Dollars rollten und daß in j Kürze in Moskau von der Firma Spears. j Eatrour und Co. ein Scheck „für die Note j Armee" präsentiert werden kann, dessen man ! sich nicht zu schämen braucht.
j Es darf allerdings vermutet werden, daß j dieses Geld seinem beabsichtigten Zweck nie ! zugeführt werden wird. Wieso auch .sollte ! Sralin in der UdSSR. Rubel einlösen, da ! er doch in der Levante Devisen so dringend benötig^? Viel naheliegender ist es, das Geld bleibt im Laude und hilft die sowjetische Infiltration deS Nahen Ostens finanzieren, mit der die Sowjets bereits so sichtbar erfolgreich begonnen haben.
Die edlen Spender freilich werden sich dieser Einsicht erst beugen, wenn vor ihren Bankhäusern in Beirut, Damaskus oder Aleppo die erste Anarchistenbombc explodiert.
11 OberglUppensührer Eicke gefallen
Gandhi wieder in verschärfter Hast
Doockou nuolr nnob UeeuckitzuoS cies HunZeistreills niedt ru VeillnnckluiiZeo bereit
«eb. Bern, 4. März. Nachdem das Lltägige Fasten Gandhis zu Ende ist, bequemen sich die Engländer endlich zu der Acußerung, daß der Mahatma zutveilen dem Tode sehr nahe gewesen sei. Trotz der Erleichterung, die die Briten durch die Beendigung des Hungerstreiks Gandhis empfinden, sei die politische Lage genau so schwierig wie vor drei Wochen. Die Regierung werde sich so lange nicht auf irgendwelche Verhandlungen einlassen, ehe nicht Gandhi und der Kongreß von der Politik des vorigen Sommers Abstand genommen hätten.
Die englische Regierung hat im übrigeü alle Feierlichkeiten, die anläßlich der Beendigung von Gandhis Fasten angesetzt waren, verboten, ebenso treten nunmehr auch wieder die Haftverschärfungen in Kraft, zu denen insbesondere jede Verbindung mit den Anhängern des Mahatma-zählt. Die britische Agitation hat außerdem bereits mit voller Kraft den Feldzug gegen Gandhis symbolischen Kampf begonnen. Jetzt wird behauptet, er habe den eigentlichen Zweck seines Hungerstreiks nicht erreicht dank der „unbeugsamen Haltung der britischen Regierung". Er habe sich vor allem nicht die persönliche Freiheit erpreßt. Das ist eine völlige Verdrehung der Tatsachen. Gandhi hat den Hungerstreik begonnen aus Protest gegen die unmenschliche Behandlung des indischen Volkes durch die britischen Behörden. Gandhi verlangte bedingungslose Freilassung für sich und seine Freunde, die ins Gefängnis geworfen wurden. Er forderte dabei weiter nichts als die Einlösung der vielen VersPre chm ngen der berüchtigten Atlantikerklärung, nämlich politische Freiheit für sich und seine Mitkämpfer. Und das ist ihnen allen aufs neue verwehrt worden.
Von einem Fehlschlag des Zweckes des Hungerstreiks kann daher nicht die Rede sein, denn Gandhi hat Millionen seiner Anhänger und Mitkämpfer um die Freiheit Indiens ein leuchtendes Beispiel an Mut und Entschlossenheit gegeben. Sein Hungerstreik hat die Glut des Widerstandes gegen die britischen Unterdrücker überall im Lande zu neuem -Lodern entfacht. Rash Behari Bose, der Präsident der indischen Unabhängigkeitsliga in Ostasien, gab daher in einer Erklärung der Freude aller Inder über Gandhis Erfolg Ausdruck. Die Nachricht sei eine Siegesbotschaft an das Indische Volk im Kampf um die Erringung der Unabhängigkeit. Dieser Erfolg werde die indische Nation zu größeren Opfern im Kampf um die Freiheit anspornen. Rash Behari Bose schloß mit dem Aufruf an alle Inder, alle Kräfte sür den Endkampf Indiens um seine Befreiung einzusetzen.
Kür Stalins Krieg eingefpannt
Britische Aufforderung an die Nahostlänber
V.IN. Ankara, 4. März. Die Presse Palästinas veröffentlicht einen Aufruf der britischen Behörden, in dem es heißt: „Die gesamte Industrie des Landes wird aufgefordert, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, daß die Lieferungen für die Sowjets durchgeführt werden können. Die eigenen Bedürfnisse des Landes müssen unter diesen Umständen auf ein Mindestmaß eingeschränkt werden." — Bis jetzt hatten Roosevelt und Churchill immer damit gerechnet, daß s ie die Hilfs- lieferungen für die Sowjets auf Grund der unerschöpflichen Leistungskrast der angelsächsischen Mächte so nebenbei aus dem Aermel schütteln könnten. Jetzt werden bereits die vorderasiatischen Länder in die Hilfeleistung für die Sowjets eingespannt.
Berlin, 3. März. Bei den Kämpfen an der Ostfront starb am 26. Februar der Eichenlaub- träger ---Obergruppenführer und General der «Waffen--- Theodor Eicke als Kommandeur einer ---Panzer-Grenadicr-Division in vorderster Linie den Heldentod. ---Obergruppenführer und General der Waffen--- Theodor Eicke wurde am 17. Oktober -1892 als Sohn des Heinrich Eicke in Hüdigen (Elsaß) geboren. Nach dem Weltkrieg, in dem er mit dem Eisernen Kreuz l. und II. Klasse ausgezeichnet ivurde, trat er in die Schutzpolizei ein und war als Kriminalbeamter tätig. Sein Hauptverdienst bestand in dem Aufbau der ---Totenkopfstandarte, ein Werk, das Jahre unermüdlicher, zäher und emsiger Arbeit erforderte. 1939 schuf der damalige --- Gruppenführer ans diesen Verbänden eine Division der Waffen---. Der Ruhm, den diese Truppe im Verlaufe des Krieges an ihre Fahnen heftete, ist untrennbar mit der Person Eickcs verbunden.
Gefechte an ver tunesischen Krönt
Der italienische Wehrmachtsbericht
Rom, 3. März. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt; „Lebhafte Gefechte und verstärkte Tätigkeit von Aufklärungsabteilungen und Artillerie an der tunesischen Front. Die Luftwaffe der Achse schoß im Luftkampf drei Flugzeuge ab. Unsere Bomber griffen den Hafen von Bo ne an und verursachten bemerkenswerte Brände. Andere italienische und deutsche Flugzeuge unternahmen wirksame Angriffe auf Tripolis. Zahlreiche Bomben wurden von feindlichen Flugzeugen auf Biserta und Tunis abgeworfen. Beträchtlicher Schaden in Wohnorten und etwa 100 Tote und 200 Verletzte unter der Zivilbevölkerung. Englische und amerikanische Flugzeuge bombardierten Avola (Syrakus). P o z z a l l o und die Insel Lampedusa. Von der Bodenabwehr getroffen, stürzte ein mehrmotoriger Bomber aus der Höhe von Pozzallo ms Meer."
Als der neuseeländische Gesandte in Washington, Nash, kürzlich Roosevelt die Anlegung von amerikanischen Luft- und Seebasen im Südwestpazifik anbot, schlug man in London Alarm. Zwar ist man sich in England darüber im klaren, daß der von Churchill begonnene Ausverkauf des Empires nicht mehr aufzuhalten ist. Es zeugt für die auch innerlich bereits vollzogene Abdankung Englands, daß man heute schon grundsätzlich nichts mehr gegen Roosevelts Eingriffe in das Gefüge des englischen Weltreiches einzuwenden hat, sondern sich nur noch über das vom Herrn des Weißen Hauses eingeschlagene Verfahren ärgert, der London vor vollendete Tatsachen stellt, indem er direkt mit den Dominion- und Kolonial-Regiernngen verhandelt. Ein neues drastisches Beispiel hierfür ist Neuseeland, das sich sogar zu einer besonders entwürdigenden Geste gegenüber den Amerikanern bereit fand. Als der USA.-Marineminister Knox in einer Pressekonferenz erklärte, daß die Vereinigten Staaten nicht nur jetzt, sondern auch für die Zeit nach dem Kriege Stützpunkte im Sübwestpazlfik erwerben müßten, konnte er bereits auf diesbezügliche Verhandlungen Hinweisen. Dem Druck Washingtons gehorchend, hatte nämlich die Regst ..
Regierung inzwischen be-
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porllunmn
reits die Forderungen Roosevelts auf Abtretung von Stützpunkten angenommen und die Antwort — aus Negiegründen — sogar in ein Angebot gekleidet, so daß es äußerlich so aussxhen sollte, als ob. die Initiative nicht von Washington, sondern von Wellington ausgegangen wäre. Als die Weltöffentlichkeit hiervon erfuhr, war der erste Schritt schon vollzogen, denn auf der unter neuseeländischem Mandat stehenden Op olu - Insel (Samoa) wurde — wie man jetzt von Knox erfuhr — ein großer amerikanischer Luftstützpunkt bereits vor längerer Zeit eingerichtet. Auf Neuseeland selbst sollen in Kürze amerikanische Truppen gar- nisoniert werden. Vor rund hundert Jahren wurde Neuseeland britische Kolonie; 1907 wurde es Dominion, als es sich weigerte, sich dem australischen Bundesstaat eingliedern zu lassen. Die damals mit allen Mitteln erstrebte Selbständigkeit ist jetzt dahin. Zu einer vom Mutterland »nabhängigen Existenz nicht in der Lage, blieb Neuseeland nichts anderes übrig, als sich „bedingungslos" dem nordamerikanischen Imperialismus zu unterwerfen. Gerade deshalb ist cs aber überaus bezeichnend, daß diese für England so deprimierende Entwicklung von der Londoner Presse nur mit wenigen lakonischen Zeilen vermerkt wird.
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Bever»dges neueste «.Entdeckung"
Jetzt liegen ihm die Juden am Herzen
Vigo, 3. März. Sir William Beveridge riet, wie aus Neuyork gemeldet wird, in einer Rundsunkanfprache den Antiachsenmächten dringend an, die gemeinsame Verantwortung dafür zu übernehmen, daß nach dem Kriege eine Danerlösung des jüdischen Problems in Europa und in der ganzen Welt gefunden werde.
Der ganze Rummel um den „sozialen Plan in England, von Sir William Beveridge ausgebrütet und nach ihm benannt, ist noch in frischer Erinnerung. Die „soziale Erfindung ist Sir William (wenigstens nach ferner eigenen Ansicht) so gut gelungen, daß er eilends auf die Suche nach „neuen Lorbeeren" ging. Seinem unermüdlichen „Forschergeist" ist es nun zu danken, daß er so bald schon mit einer neuen „epochalen Entdeckung" aufwarten kann. Diesmal sind es die Juden, die ihm am Herzen liegen und für deren Fürsorge nach dem Kriege er unbedingt etwas getan wissen will. Schließlich muß man sich, ja den jüdischen Kriegseinpeitschern und Kri^sver- brechern gegenüber auch erkenntlich zeigen.
Politik in
nl>. Der Führer verlieb das Ritterkreuz des rrnen Kreuzes an Oberfeldwebel W eira uch, gzeugfübrer in einem Sturzkamvfgeschwader. auvtmann Ludwig Becker, mit 48 Luftsiegen -r unserer erfolgreichsten Nachtlager, kehrte von :m Sctndflug an dem Tage nicht mehr zurück, den« ihm der Führer als 188. Soldaten der tschcn Wehrmacht das Eichenlaub zum Rttter- ,z des Eisernen Kreuzes verlieb. * teichsftudentenfübrer Dr. Scheel sprach wäb- d seines Aufenthaltes in Svanien im Rnud- k über alle spanische» Sender, wobei er di« tsch-spanische Freundschaft besonders betonte.
)er spanische Ministerrat ernannte den ehemaU- Kommandeur der Blauen Divlston, Geueral- tuaat Mnnoz Grande, zum Cbek deS mtlitä» >eu Kabinetts General SraneoS: sei« Borgänger, kerallentnant MoSearbv, wurde General-