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Bei Isjum und Charkow weiterhin im Angriff

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rck Berli n, 4. März. In den letzten Tagen sind an der Ostfront Veränderungen eingctre- ten, die das Gesamtbild der Operationen Wesentlich beeinflußt haben. Die starken Ver­luste. die die Bolschewisten bei ihren Angriffen auf den Kuban-Brückenkopf und gegen Sic Mius-Stellung erlitten, haben offenbar die bereitgcstellten Kräfte so geschwächt, daß ihre Offensive sich in Einzelaktionen auflöste, die überall in harten Gefechten zunichte gemacht werden konnten.

Die Bedeutung dieser Einzelaktiouen darf jedoch keineswegs unterschätzt werden, zumal die Adwehrerfolac unserer Truppen von die­sen auch die Ueberwindnng außerordentlicher Strapazen verlangten, nachdem der bisher hart gerrorene Boden sich vielerorts in einen Morast verwandelte, der jede Bewegung erschwert. Diese durch die Witterung herbci- gesnhrten Schwierigkeiten machen sich natür­lich auch beim Gegner bemerkbar.

Dennoch sind die Kämpfe im Raum von Isjn m, nordwestlich von Charkow und süd­westlich Orel in Fluß geblieben. Die gegen den Donez vorstoßeudeu deutschen Divisio­nen haben den Mittellauf des Stromes in breiter Front erreicht und damit im Anschluß an den linken Flügel der Mius-Stellung das wertvolle Industriegebiet ge­sichert. Nordwestlich Charkow befinden sich unsere Truppen, denen die Einschließung mehrerer feindlicher Gruppen gelang, eben­falls weiterhin im Angriff, der gute Fort­schritte macht. Um die dort dem deutschen An­griff weichenden Sowjetarmeen zu entlasten, verstärkten die Bolschewisten inzwischen unter Einsatz größerer Reserven an Menschen und Material ihre Offensive an dem westlich Kursk nach Orel verlaufenden Front­abschnitt. Alle ihre Durchbruchsversuche schei­terten jedoch am heldenhaften Widerstand un­serer Grenadiere, die den Feind teilweise so­gar im Gegenstoß zurückwarfen.

Im Nordabschuitt der Ostfront verle­gen die Bolschewisten ihre Angriffe immer wieder an andere Stellen. Nachdem sie sowohl südöstlich des Jl mensees wie südlich des Ladogasees vergeblich versucht hatten, mit massierten Kräften die Eckpfeiler unferer dor­tigen Verteidigungsstellungen zu überrennen, griffen sie zwischendurch am Lowat-Ab- schnitt und dann wieder im Jlmenseegebiet an. Ucberall mußten sie ihre Angriffe mit schweren Opfern bezahlen, ohne einen strategi­schen oder taktischen Erfolg zu erringen.

Trotzdem entschloß sich die deutsche Füh­rung zur Zurücknahme der beiderseits des Seliger-Sees nach Osten vorspringen­den Frontspitzcn, um eine kräftesparende Verkürzung der Hauptkampflinie zu erreichen. Dort hatten im Norden um Demjansk, im Süden um Rschew deutsche Truppen aller Waffengattungen in heroischen Kämpfen zwei Winter und einen Sommer hindurch der bolschewistischen Uebermacht getrotzt. Ihrem Widerstand ist es zu einem wesent­lichen Teil zu danken, daß die Bolschewisten in dem hier nach Westen ausgebuchteten, Toropez umfassenden Frontbogen sich nicht zu einem Einsatz entfalten konnten, der nach ihren Plänen zu einer Durchstoßung der deutschen Linien und Aufrollung unserer ge­samten Nordfront hätte führen sollen. Nach­dem die beiden Brückenköpfe jedoch ihre Auf­gabe erfüllt haben, konnten ihre Besatzungen fetzt, ohne vom Feind bedrängt oder behindert zu werden^ planmäßig auf die vorgesehenen Stellungen zurückgenommen werden. Damit ist eine zweckmäßige Frontbegradigung be­werkstelligt worden. Rückblickend auf die schweren Schlachten während der vergangenen 14 Monate kann zur unsterblichen Ehre der Verteidiger von Demiansk nnd Rschcw fest­gestellt werden, daß sie als leuchtende Bei­spiele selbstlosen Einsatzes nnd unüberwind­licher Tapferkeit in der Geschichte dieses Krieges ohne Zweifel eines der ruhmreichsten Kapitel deutschen Soldatentums geschrieben haben.

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Hm einzelnen wird von amtlicher deutscher Seite in Ergänzung des gestrigen Wehr- machtsberichts noch folgendes bekanntgegeben:

Bei Noworossijsk führten Ucberschwem- mungen und starke Regenfälle zur Einschrän­kung der Kämpfe. Das von den Bergen herab- stürzende Wasser zwang die Bolschewisten, ihre Stellungen zu verlegen, so daß neue Vorstöße Miterblieben.

An der Mius-Front steigerte sich das Feuer der feindlichen Artillerie. Weder der schwere Beschuß noch der Einsatz von Panzern konnte den in Bataillonsstärke angreifenden bolschewistischen Schlitzen aber zu Erfolgen verhelfen.

Bei dem deutschen Gegenangriff im Raum Issum, der nunmehr auf breiter Front den

Donez erreicht hat, nahmen unsere im immer stärker verschlammten Gelände vor- dringenden Truppen eine Reihe von Ortschaften. Zu dem Erfolg unserer In­fanterie- nnd Panzerverbände hat auch die schwäbisch-bayerische 17. Panzerdivision ent­scheidend beigetragen. Schwungvoll vorstür­mend hat sie unter Führung des General­majors von Senger und Etterlin den Feind geworfen, wo immer sie ihn traf, ihn in rast­loser Verfolgung nicht wieder zum Stehen kommen lassen und starke Teile der zerschla­genen sowjetischen Panzerarmee von den rück­wärtigen Verbindungen abgeschnittcn. Auch im Verlauf der jüngsten Kämpfe haben un­sere Truppen im Raum östlich Sslawjausk mehrfach feindliche Kräfte umfassen und am Ansbrechen nach Norden hindern können.

Nordwestlich Charkow machten die An­griffsbewegungen unserer Truppen ebenfalls weitere Fortschritte. Sie erreich­ten einen wichtigen Flußab schnitt und nahmen auch in diesem Raum, zum Teil ndch harten Hänserkämpfen, eine größere An­zahl Ortschaften. Im Zuge dieser Angriffe durchbrachen unsere Heercsverbäudc die Rück­zugsbewegungen des Feindes.

Ter von unseren Truppen nordwestlich Orel zurückgeschlagene feindliche Angriff, bei deni die Bolschewisten bis zu Divisionsstärkc anstürmten, ist ein Teil der in diesem Raum seit 4. Februar andauernden Offensive des Feindes. Besonders erbitterte Kämpfe hatte ein am Nordflügel eingesetztes deutsches Armeekorps zu bestehen, dem die Bolschewisten u. a. neun Divisionen, vier Panzerbrigaden, etwa 120 bis 150 Batterien, ein Minenwerfer­regiment mit etwa 30 Salvengeschützen und starke Luftwafsenvcrbände entgegcnwarscn. Den ersten, von zahlreichen Flugzeugen und Panzern unterstützten Angriff gegen dieses Korps ani 22. Februar leiteten die Sowjets mit einem Trommelfeuer von über 120000 Schuß ein. Seitdem hat der Feind auf etwa 20 Kilometer Breite Tag für Tag.^wenn auch immer wieder vergeblich, seine Manenangriffe vorgetrieben, um hier zum entscheidenden Durchbruch zu kommen. Gerade an dieser Frontstellc sind daher auch die Verlu st e der Bolschewisten besonders hoch. Ganze sowjetische Divisionen sind zerschlagen worden und viele Regimenter auf die Kampf­stärke schwacher Kompanien zusammenge­schmolzen.

Gestörte Ll-Boot-Debatte im Unterhaus

kllütrlicbor Dock ckes kckarive Speakers - Dorrt ^lexsvcker spielt ckeo st Listen -Isnn

Von unserem K o r r e » p o u ä e v 1 e v

bcv. Stockholm, 4. März. Das englische Unterhaus sollte gestern aus Anlaß der Bera­tung des Marine-Etats eine N-Boot-Aus- sprache abhaltcn. Während der Rede des Ma­rineministers Alexander, die fast völlig von diesem Thema beherrscht war, gab es jedoch einen unheilverkündenden Zwischenfall, der mindestens nach Sem parlamentarischen Aberglauben keine gute Bedeutung hat: Es wurde Plötzlich der Tod des langjährigen Marine-Speakers des Parlaments, Kapitän Fitzrov, bekanntgegeben.

Durch den Tod des 73jährigen Speakers, der sein Amt seit 1928 innehatte, entstand eine un­gewöhnliche parlamentarische Lage: Ohne Speaker kann das Unterhaus nämlich nicht in Tätigkeit sein. Es muß erst ein Nachfolger gewählt werden, über den sich wiederum zu­nächst die Fraktiousvorsitzendcn verständigen müssen. Das Unterhaus wurde infolgedessen vertagt. Das Oberhaus folgte diesem Bei­spiel.

Am Vormittag hatte das Oberhaus bereits eine N-Boot-Aussprache abgehalten, und zwar aus Anlaß der Forderungen nach dem Bau schneller Schiffe, wobei im Gegensatz zu Chur­chills Abwinken in seiner letzten Unterhaus- Rede zugestanden war, daß jetzt ein Drittel aller Neubauten aus schnellen Schiffen be­stehen soll. Ein noch stärkerer Gegensatz, der die Fragwürdigkeit aller offiziellen U-Boot- Erklarnugen von feindlicher Seile beleuchtet, trat zwischen den Reden Alexanders und Churchills zutage. Churchill hatte am 11. Fe­bruar ausnahmsweise beinahe ehrlich, jeden­falls sehr düster berichtet. Er schilderte da­mals die U-Boot-Kampflagc außerordentlich ernst. Alexander machte dagegen im besten Londoner Stil Schönfärbereien. Er gab an.

ermutigende Neuigkeiten aus dem aktiven U-Boot-Krieg" mitteilen zu können. In den letzten Monaten sei eineVerbesserung" ein- ctretelr. Inwiefern, sagte er nicht, vielmehr egnügte er sich mit der Behauptung, es sei einegewaltige Intensivierung der U-Boot- Waffen" erfolgt. Alexander gab zwischendurch immerhin weitere ernste Verluste der Verbün­deten im Seekrieg zu. Er riskierte jedoch die Behauptung, -dies?-Verluste würden nicht mehr znnehmen.

Es erhebt sich die Frage, warum die eng­lische Negierung, wenn Alexander wirklich recht hätte, noch immer keine Verlustziffern bekanntgegeben hat. Dieses Schweigen spricht deutlicher von der wahren Lage als alle Schönfärberei.

E» folge -er Luftwaffe in Tunesien

Schwere Zerstörungen im Küstengebiet Berlin, 3. März. Im nordtunesischen Hoch­land griffen deutsche Flieger gestern mehrfach Fahrzeugansammlungen des Feindes mit guter Wirkung an. Sturzkampfflugzeuge warfen schwere Bomben mitten zwischen feind­liche Fahrzeugkolonnen, die sich auf Girier Paß­straße stauten. Gleichzeitig bombardierten andere In 87 Zn der Nähe aufgefahrene Flak­batterien des Gegners und brachten mehrere Geschütze zum Schweigen. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge richteten schwere Zerstörun­gen in feindlichen Batterie stell ungen im nordtunesischen Küstengebiet an. Am Abend üelegteit unsere Kampfflugzeuge erneut militärische Ziele im Stadt- und Hafengebiet von Tripolis mit Bomben. Deutsche Jagdflieger stellten einen Verband Nordame- rikanischer Bomber, der 'in den Raum von Tunis cinflog, und schossen ein viermoto­riges Bombenflugzeug nnd zwei Spitfires ab.

Zagd auf einen Geleitzug im Mitielmeer

8 cklvere 8 ckiläxe gegen cken lVaciisckiub cker ^nglv-^inerilianer nack» Algerien

b«. Rom, 4. März. Seit dem 28. Februar ist ein feindlicher Gelcitzng, der sich von Gi­braltar auf dem Wege nach dem Hasen Algier befindet, das Ziel fortgesetzter erfolgreicher bentsch-itnlicnischer Angriffe. .

Gleich nach den ersten Angriffen auf den stark gesicherten Gelcitzng wurde nordwestlich von Algier ein Zerstörer derIcrvis"- Klasse, der von zwei Torpedos eines italieni­schen Torpedoflugzeuges getroffen wurde, versenkt. Zwei T ra u s p o r td a m p fb r mit 17 000 Tonnen konnten gleichfalls ver­senkt werden. Ein Zerstörer nnd ein Trans- portdampfcr von 7000 Tonnen'wurden schwer beschädigt. In der weiteren Phase der An­griffe gegen den Gelcitzng wurde wiederum ein feindlicher Transportdampfer versenkt und zwei Dampfer beschädigt. Im Verlaufe der Operationen kam es wiederholt zu hefti­gen Luftkämpfen. Zahlreiche feindliche Jäger, die den Gcleitzug umgaben, versuchten vergeblich die Angriffe der deutsch-italienischen Flugzeuge abzuwehren.

Der Verlauf dieser Angriffsoperationen gegen den feindlichen Geleitzug. der den anglo- amerikanischen Landungstruppen in Algier neue Zufuhr bringen sollte, beweist aufs neue, in welchem Ausmaß die Briten und Nord­amerikaner in Nordafrika mit den größten Nachschubschwierigkeiten zu kämp­

fen haben. Er zeigt aber auch, welche harten Schläge die deutsch-italienische Luftwaffe der britischen Versorgungsschiffahrt im westlichen Mittclmccr ununterbrochen zuznfügen in der Lage ist.

Handgranaten gegen Kinobesucher

Wachsender Britcn-Tcrror in Syrien

Istanbul, 3. März. Das Benehmen der englischen Soldaten in Syrien wird immer unverschämter. So haben kürzlich in Aleppo britische Soldaten, die, ohne zu zahlen, eine Kinovorstellung besuchen wollten, Hand­granaten in den Zuschauerraum geworfen. °Es gab Tote und Schwerver­wundete. Der syrischen Presse wurde verboten, über diesen unerhörten Vorfall zu berichten.

In der ersten Hälfte des Februars wurden in Damaskus zwei und in Beirut drei Per­sonen, in der Mehrzahl Araber, auf Grund britischer Kriegsgerichtsurteile wegen angeb­licherGefährdung der Sicherheit" Hin­ze richtet. Da die Regierung Alschis und die Besatzungsmacht die Lage nicht in der Hand haben, müssen sie zu solchen Mitteln greifen, um ihre Stellung, die sie mit der öffentlichen Sicherheit" identifizieren, zu halten. Es wird auch kein Geheimnis daraus gemacht, daß diese Maßnahmen als ab­schreckendes Beispiel gegen die nationale Bewegung gedacht sind.

Nach öeei

Monaten Winterschlacht

Von besonderer Seite wird uns geschrieben:

Die große Angriffs- und Abwehrschlacht im Ost^n hat trotz ihrer Dauer von mehr als drei Monaten in der Verbissenheit und Zähig­keit des anrennendeu Gegners keine Vermin­derung erfahren, ebensowenig auch in der Härte und ini Heroismus des Äusharrens un­serer schützend vor Europa tretenden Divisio­nen. Als die Winterkümpse ihren Anfang nahmen, hatten die Fronten Ausmaße und Lagerungen, wie sie sich ans den vielfach noch nicht zu Ende geführten strategischen Opera­tionen ergaben. Ter weitgespannte Don- bogen, das' Zwischcngebwt der Kalmücken- steppc und der Nrstock des Kaukasus banden ausgelockerte Kräfte in einer Stärke, deren Konzentrierung sich durch die Massenangriffe der Sowjets als notwendig erwies. Es war ein Gebot der Klugheit, schwer um­kämpften Boden und selbst die darin stecken­den kriegswirtschaftlichen Werte vorüber­gehend aufzugeben, bevor der feindliche Druck die Gesetze des Handelns bestimmt hätte. Der Gegner versuchte wohl, unser Absetzen vom Don und Terek durch ständige Angriffe zu stö­ren, doch wurde die Marschbewegung, die von den Truppen ein Höchstmaß physischer und moralischer Kraft forderte, nach den Befehlen der Führung vollendet. Die Kaukasus-Front verkleinerte sich damit bis auf den Brücken­kopf am unteren Kuban, der, im Süden ge­stützt auf die Seefestung Noworossijsk, nun be­reits seit Wochen gegen die schwersten An­stürme der Bolschewisten seine Aufgabe er­füllt. Alle ihre Durchbruchs- nnd Umfas­sungsversuche scheiterten am Widerstand der deutsch-rumänischen Truppen, die von den eingesetzten Sowjetmassen in wenigen Tagen etwa zwei Divisionen vernichteten.

Die elastische Kampfführung von deutscher Seite, die unter Verzicht auf starre Linien die Abwehr auf einzelne Stützpunkte konzentriert nnd aus ihnen heraus zu gegebener Zeit zu Gegenstößen ansetzt, hat dem Gegner immer

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wieder sein operatives Konzept verdorben. Ein Vorprellen auch mit stärkeren Kräften durch die offenen Gassen an den verteidigten Abschnitten vorbei bis ins Hintergelände hin­ein, um dann durch eine Frontverschwenkung zum Umfassunßsmanöver anzusetzen, ist mehr­fach den Sowietverbänden zum Verhängnis geworden. Nach wechselvollen hinhaltenden Kämpfen zwischen Don und Donez waren als zweite Absetzbewegung zur Begradigung der Front im Süden oes Haüptschlachtfeldes R o- stow und die Industriestadt Woroschi- l ^v grad dem Feind überlassen worden, nutzt ohne daß vorher alle wehrwichtigen An­lagen, soweit sie überhaupt noch bestanden, gründlichst zerstört wurden. An der neuerrich­teten Mius front brandeten die Frontal­stürme der Sowjets an. Die verlogene feind­liche Agitation posaunte bereits den Sieg der Stoßarmeen aus, um bei ihren Generalen die voreilige Auffassung zu erwecken, die Schlacht sei zur Verfolgung gediehen. Der Sowjetgene­ral Daustischin bezahlte seinen Irrglau­ben mit der Vernichtung des 4. motorisierten Gardekorps, das hinter der Minsfront einge­schlossen war. General Borrisow aber, der mit dem 7. Garde-Kavallerie-Korps über den zuacfrorsuen mittleren Donez gekommen war und im Stoß auf Stalino den unverlierbaren Sieg sah, rannte in die Gasse des Verderbens, aus'der es für seine Truppen kein Entkom­men gab. Damit ist aber die Reihe der sowje­tischen Verbände nicht erschöpft, die sich in die­ser durch alle Charakteristika des Bewegungs­krieges gekennzeichneten Winterschlacht in der Rolle des siegreichen Verfolgers wähnten, bis sie zu ihrer peinlichen Neberraschung feststellen mutzten, statt Jäger gestelltes Wild zu sein. Zur erfolgreichen Kesselschlacht mag eine Por­tion Glück notwendig sein, immer fedoch setzt sie die feldherrliche Begabung voraus, nicht nur die eigenen Chancen -zu wägen, sondern auch die gegnerischen Bewegungen in Rech­nung zu stellen und ans ihr die siegreiche Lösung zu ziehen.

Als unsere Führung als dritte Phase die Absetzung der Front im Raume Charkow befahl, war die Verdichtung unserer Verteidi­gung so weit- gediehen, daß sie in sich die Kraft zu erfolgreichen Offensivstößen barg. Der Gegner sah in unserer Rückwärtsbewe» gnng nach Westen Wohl schon die Lähmung.