sinnS betrifft, so war dieser bei Sousflard gar nicht zu finden.

Ein Metzgermeister hatte auf seine» Schild geschrieben:Ich schlachte Ochsen, Küh' und Käl­ber; was ihr nicht kauft, das ich selber."

ch In Brandenburg lebt noch ein alter KrftgS- camerad vom siebenjährigen Krieg her. Aber auch in der Schlacht von Jena focht er mit. Jetzt ist er über 100 Jahre alt.

ff-ß In Rottendurg am Neckar bestand ungefähr um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts eine Trink- und Zcchstube, welche mit den geschlos­senen Gesellschaften, die man zu unserer Jett in viele» Städten findet, einige Sehnlichkeit hatte, die Mitglieder waren aus allen Ständen, Ndelicbe, Geistliche und Bürger. Die Gesellschaft bqtte ihr eigenes Gebäude, ihr eigenes Gerälh, und ihre Diener; höchst charakteritisch für jene Periode war das Statut, daß täglich ein anderes Mitglied den Wirth machen muhte, und keines durfte sich weigern. Vier Stubenmeister., und dann ein größerer Aus­schuß von zwölf Mitgliedern hatte daS Recht, die Ordnung zu handhaben, Nneinigkeilcn zu schlichten, zu strafen, und aus der Gesellschaft auSzuschließcn, Mehrere hohe und füistliche Personen, sogar auch der Kaiser Maximilian waren Mitglieder dieser Zecbstude. deren Statuten noch in der kö­niglichen Bibliothek zu Stuttgart aufbewahrl werden.

In Wiesbaden gewann kürzlich ein Schreiner bei der polnischen Lotterie 4,10,000 fl-, er Hai aber das Loos verloren, und muß auf den schönen Ge­winn verzichten.

Ein spanisches Journal erzählt folgende Be­gebenheit, welche sich im Monaie Januar in Se­villa ereignet haben soll: Ein Gasiwirth jener Stadt, welcher nahe an dem Ierez-Tbore einige Baumstämme gekauft hatte, sandte einen Knecht mit dem Aufträge dahin, einen deisclben zum Haus­gebräuche zu sägen und zu spalten. Eben haue er den ersten Hieb mit der Axt daraus geführt, als sich ein jämmerliches Wehklagen aus dem Innern des Holzes vernehmen ließ, der Arbeiter sah sich ver­wundert um, und da er außer einem Menschen, der in einiger Entfernung davon eine Cigarre rauchte. Niemanden bemerkte, glaubte er durch ein entfern­tes Geräusch irre geführt worden zu seyn. Er führte demnach einen zweiten Hieb nach dem Baum­stamm; bi'eßmal aber drang ein heftiger Schrei zu den Ohren des Knechtes, und bat ihn-flehenilich um Barmherzigkeit. Der arme Mann wäre vor Be­stürzung ohnmächtig geworden, wenn ibm nicht der Cigareenrauchcr und bald darnach mehrere Vor­übergehende, denen er die übernatürliche Erschei­

nung in unziisainmeiihängtndcn Worten erklären wollte, zu Hilfe geeilt wären. Jedermann lächelte über die vermeintliche Trunkenheit des Knechtes, als auf einmal die frühere Stimme aus dem Stam» me hervordrang, und unter Schluchzen um geneig­tes Gehör bat. Hier erzählte der Unsichtbare, daß er, der Sohn eines Liceniiaie» aus Salamanca, vor gerade so Jahren, in Folge eines Wortwechsels mit einem Zauberer, von diesem in einen Baum­stamm gebannt und vcrurthcilt worden sey, darin so lange zu leben, bis der Baum gefällt und unter Sach gekommen wäre. In dem Maaße, als die Stimme des Verzauberten- fortfuhr, entfernten sich nach und nach die beängstigten Zuhörer, und ver­breiteten die Kunde des Vorgcfallcnen so schnell in der Stadt, daß gegen Abend fast Niemand mehr sich dem Iercz-Thore nähern wollte. Tausend Ge­rüchte und Mmhmaßunge» durchkreuzten sich hier­über in allen Gesellschaften, und die Munizipalität selbst war daran in dieser Sache am folgenden Tag« zu iiitcrveuircn, als die Gährung des Publicums sich legte Um die Mittagsstunde nämlich, las man am Marktplatze auf einem großgcdrucktcn Anschlag­zettel folgende Anzeige;Der rühmlich-bekannte französische Bauchredner. Hr. Faugier, welcher ge­stern Mittag, unweit dem Iercz-Thore, eitlen klei­nen Beweis seiner Fähigkeit ablcgtc, wird die Ehre haben, sich Morgen um 4 Uhr Nachmittags im große» Saale deS hiesigen Schauspielhauses zu pcoducire».

Nachtrag.

Altenstaig. Wegen der in der letzten Nummer dieses Blatts auf den 20. dieß in mein Haus ausgeschrie­benen Auktion, diene zur Nachricht, wie später das Nähere deßhalb soll wieder veröffentlicht werden, nur so viel für dieß- mal, daß an diesem Tage gerade nicht Pferde und Kühe rc. wohl aber gute Schoppen Wein, Bier rc. werden verkauft werden, wozu ich recht viele mit Geld versehene Gäste hösiichst einlade.

Den 1.7. Mai 183 Z.

Hensler,

Aiikerwirth.