Joseph, und wollte sie wecken, indem er ihre im Rasen ruhenden Hände berührte; aber mit einer Gcberde des Entsetzens trat er zurück. Regina lag leblos am Grabe des Vaters. Noch waren ihre Hände wie zum Gebete ge­faltet, und ihre Miene war sanft und lächelnd. Wahrscheinlich hatte ein Schlag, den dickalte Nachtlust und der feuchte Rasen herbeige­führt, ihr Leben geendet. Alle ärztliche Hülfe sie ms Dascyn zurückzurufcn, war vergebens.

Dem tiefsten Schmerzgefühl hingcgcbcn, sah Hermann nach wenig Tagen die Geliebte neben ihres Vaters Gruft in die Erde senken. Joseph war tief betrübt, doch fand er noch Worte des Trostes für den trauernden Freund. Dann nahmen beide Abschied von der Fischer- familic, die stumm und bleich ihre Hand drückte. Hermann kehrte von Joseph begleitet nach Elbing zurück. Des Lebens äußere Gü­ter wurden ihm zu Thcil, aber Jahre lang blieb sein Herz jedem Gefühle der Freude verschlossen.

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Verschiedenes.

st In Dresden nnd an andern Orden bekla­gen sich die EisenbahnPassagicrc sehr häufig über die rem Damxfwagcn abfliegcndcn glühenden Koh- lcnbröckchen. Ganz neue Kleider, namentlich die der mitfahrcnden Damen, sind dadurch sehen rui- riirt worden. Ein Klciderkünstlcr in Dresden kün­digt nun:un v e r dr en n ba r e feu e r d i ch t e, Eisenbahn-Assecuranz-KleiderUeber- würfc" an.

st In Blaubeure» bei Ulm soll kürzlich, wie uns rin Reisender versichert, ein ganz außerordentlicher Fall von Kannibalismus vorgekommen sc»n. Ei» Ehemann gcrictd mit einem Bräutigam in Streit. Aus dem Streit wurde eine Schlägerei, das wäre noch nichts Arges gewesen, aber aus der Schläge­rei wurde eine Bcißerci, die eben eine Metzgerei genannt werden könnte. Der Ehemann biß näm­lich dem Bräutigam einen Theil der Nase ab, der Bräutigam aber dem Ehemann drei Finger. Beide liegen sehr krank darnieder, und man befürchtet bei dem Ehemann den Hundskrampf. Ist die Sache nicht übertrieben, so giebts in Blaubcnren noch ärgere Leute als unter den Malayen.

Bei einem gesellschaftlichen Spiele wurde ein Herr von einer sehr reizenden Dame gefragt :.Was wünschen Siet"Gleich antwortete er lebhaft: Ich wünsche, daß Sie eine Maßregel wären." Und warumt" fragte die Schöne.Ich würde Sie dann ergreifen/, entgegnelc der Herr.

Ein Roßbändlcr zog in diesen Tagen mit ^3 hannöverschcn Pferden über den Splügen. Da rollte plötzlich von dem Gipfel kcS Berges eine furcht­bare Schncelawinc los, uud verschüttete 6 Menschen und eben so viele Pferde, die nicht gerettet werten konnten. Man hatte den Führer des JugS vorher gewarnt, weil Anzeichen der drohenden Gefahr vor­handen waren, allein er ließ sich nicht addringen, seine Reise fortzusetze».

R a t h s e l.

Unser sind sieden Geschwister, der Unsrigen Einer ist König.

Neben ihm thront in lieblichem Glanz seine freund­liche Schwester,

Beide beherrschen die Welt und Jedermann dient ihnen gerne.

Aber einer von uns, nicht so geschätzt wie der König, Ist doch von allen der Veste, er wirkt in unzähl­baren Fonnen,

Tausendfach ist er geschäftig und unentbehrlich den Menschen.

Seine Schwester ist falsch mit drohendem Anblick, doch nützt sie

Ebenfalls viel, aber traue ihr nicht, ihr Jnn'rcS ist giftig.

Noch'sind eS unsrer drei, der Eine der Königin ähnlich. Schwach ist der Andre und schwer, er hciu und tödtck die Menschen.

Der Jüngste unter uns' allen , kann nur durch die Gewalt der

Sonne, oder durch die Hülfe von Gift bezwungen werden.

Halbgeschwister umgeben uns häufig in vielen Ge­stalten.

Willst du uns kennen, so frag die Natur der Kör­per und der Gcister.

Nachtrag.

Nagold. Vor einigen Tagen hat sich zwischen Oberschwandorf und Walddorf mein Haushund ver­laufen, von großer Race und langen weißgrauen Haaren, welcher auf den RufLeo" geht. Derjenige, welcher ihn aufgefangen hat, wolle ihn gegen ein Trinkgeld und Fütterungskosten mir zu- sendkn.

Bierbrauer Bauer. Berichtigung.

In Nro. 29 S. 247 erste Spalte Zeile 16 von oben lies :3000 Ruthen statt 300."