Rus Stadt und Kreis Calw
Leieke, «Ne üäntte spee«Nen
' Nichts zeigt eindringlicher, welche Auswirkungen unsere Spenden für das Kriegswinter- bilfswerk rm einzelnen Falle haben, als die «riefe, die mitfuhlen lallen, was durch die NSB. täglich geschieht. Ein Soldat schreibt: «Ah erlaube mir die Anfrage, ob es Ihnen möglich ist, meine beiden Kinder. Marie, IS Jahre alt, und Johann, 9 Jahre alt, aus Lanoerholung zu schicken. Meine Frau besin- det sich zur Zeit im Krankenhaus, wo sie ovc- riert wurde. Wie lange sie noch dort bleiben mutz, entzieht sich meiner Kenntnis, da ich an der Ostfront stehe und eine Beurlaubung nicht in Frage kommt. Meine 14jährige Tochter Irene, die bis jetzt die kleineren Geschwister betreute, kommt am 20. dieses Monats in das Auswahllager der Lehrerinnen-Bil- dungsanstalt des BDM. nach H. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus soll meine Frau mit unserem zweijährigen Sohn einem Heim für „Mutter und Kind" der NS.-Volks- wohlfahrt überwiesen werden Daher also die dringende Notwendigkeit, für die anderen beiden Kinder zu sorgen. Da ich schon im vierten Kriegsjahr unmittelbar an der Front stehe und Ihre Hilfe bisher noch nie zu beanspruchen brauchte, bitte ich um Erfüllung meines Wunsches."
Der nächste Brief desselben Soldaten, der nur zehn Tage später geschrieben wurde, lautet: „Für die rasche Erfüllung meiner Bitte um Landverschickung meiner Kinder sowie Aufnahme meiner Frau in ein Müttererholungsheim spreche ich Ihnen meinen herzlichsten Dank aus Es ist für mich als Soldaten, der im Osten seinen Dienst tut, ein ber u h i- gendes Gefühl, zu wissen, datz für das Wohl der Angehörigen in der Heimat in so tatkräftiger Weise gesorgt wurde."
Und nun noch den Brief einer Mutter: ,,Für meine vierwöchige Erholungskur möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Ich war zusammen mit 42 Müttern in dem herrlichen „Heim der deutschen Mutter" in Greiz zu Gast. Worte können nicht sagen, niit welcher Liebe wir umsorgt wurden. Das Essen war vorzüglich und reichlich. Auch die Son- derveranstaltuugeu, zu denen wir öfter einge- ladcn wurden, haben viel Freude ousgelöst. Ich bin nun wieder ge kräftigt an Körper und Geist zu meiner Familie und in meinen Pflichtenkreis zurückgekehrt. . . Jnnigsi dankend grützt Sic mit dem Gruß unseres Führers N. S."
Areudentag im Lazarett
Bon der Ortsgruppe Bad Teinach der NS.- Frauenschafl wird uns berichtet: Biel fleißige Hände der NS.-Frauenschaft haben unfern Soldaten im Rcserveteillazarett Bad Teinach wieder einen gemütlichen und genußreichen Nachmittag verschafft. Aus Rcstbcstän- dcn der Löfselfpcnoe wurde von der Teinacher Franenfchast eine große Anzahl Kuchen gebak- ken. Hiezu kamen noch viele schöne Kuchen der Deckenpfronner Frauenschaft, die den Weg nicht scheute und die Kuchen selbst überbrachte
und fleißig bei der Betreuung mithalf. In den Räumen des Lazaretts saßen nun glücklich strahlende Soldaten an schön gedeckten Tafeln, und mancher hat auch hier „seinen Mann gestellt" und den Rekord geschlagen. Die Frauen- schaftsleitcrin, Frau Lehmann, begrüßte mit herzlichen Worten die Verwundeten und führte u. a. aus, daß es ja nur eine kleine Dankesschuld wäre, die wir auf diese Weise unseren Feldgrauen gegenüber abtragen können, dast wir aber heute mehr denn je eisern bereit sind, durch unfern vollen Einsatz in der Heimat unsere Kämpfer draußen zu unterstützen. Fröhliche Soldatenlieder beschlossen den schönen Nachmittag. Mancher Kamerad wird draußen wieder gerne zurück an die Heimat denken mit einem frohen Gefühl der Verbundenheit.
»Sasparone-
- Volkstheater Calw
Wer kennt nicht die unsterbliche Carl Millöcker-Operette mit ihrer lustig-bunten Spiel- Handlung und ihrer an heiteren, leicht cin- gänglichen Melodien so reichen Musik! Die Ufa hat sie als großen Ausstattungs-Film herausgebracht, der Auge und Ohr gleich entzückt. Marika Rökk tanzt und singt, Johannes Heester s, der Vielgeliebte, setzt seinen strah
lenden Tenor ein, währen- Leo Slezak und Rudolf Platte sich als Meister des Humors bewähren. Für alle Freunde der heiteren Muse ist dieser schöne, groß ansgestattete Film ein reiner Genuß.
Das Programm wird durch einen ausgezeichneten Kulturfilm der Ufa ergänzt. Er bringt herrliche, durch ihre vielgestaltige Pracht überraschende Farbaufnahmen vom Meeresgründe. Nicht zuletzt verdient die neue Deutsche Wochenschau mit zahlreichen Bildberichten unserer PK.-Männer aus den Kampfgebieten, in denen sich deutsches Soldatentum täglich aufs höchste bewährt, unser Interesse und unsere Anerkennung,
Oer Rundfunk am Wochenende
Samstag. Ncichsvrrgramm: 1 V bis 18 Ubr: Bunter Nachmittag: 18 bis 18.15 Ubr: „Him- melfabrt nach Afrika": 20.15 bis S1 Uhr: Musik«, lische Charakterstücke: 21 bis 21.30 Uhr: Dreibia beschwingte Minuten: 21.30 bis 22 Ubr: Zur Unterhaltung. — Dentschlandsenber: 11.30 bis 12 Ubr: Ucbcr Land und Meer Musiksendung!: 17.10 bis 18.80 Uhr: Symvbonischc Musik: 20.15 bis 22 Ubr: Zweihundert Jahre Berliner Staats» opcr lWiederbolnngl.
Sonntag. R e i ch ö v r o g r a in m : 8 bis 10 Ubr: „Unser Schatzkästlein": 10.15 bis 11 Ubr: „Strom der Nibelungen": 12.40 bis 14 Ubr: DaS deutsche Volkskonzert: 15 bis 10 Ubr: Musik zur Unterhaltung: 10 bis 18 Ubr: „Keldvost-Rundfunk": 18 bis 18 Ubr: Liszts Kaust-Svmphonie: 20.15 bis 22 Ubr: Bunter Overettenabend. — Deutschland- send er: 15.80 bis 15.55 Ubr: Alte und neue Lied- und Kammermusik: 18 bis 18 Uhr: „Unartige Musenkinder": 20.15 bis 21 Ubr: Huao-Wolf-Lieder: 21 bis 22 Uhr: Von Wagner bis Rossini.
ivas es anlcoinnri
Oeutsclie Arbeitsfront unä !^8.-kT3uen8cIi3ft einZesebliltet
Der Erlatz des Gesetzes zur allgemeinen Arbeitspflicht ist augenblicklich ein wichtiger Gesprächsstoff, und viele möchten wissen, was weiter geschieht, nachdem die Meldebogen ausgefüllt zurückgegeben wurden. Aus diesem Grunde suchten wir den Leiter eines Arbeitsamtes auf, der trotz des großen Arbeitsanfalls über seine Vorbereitungen für diese Sonderausgabe kurz berichtete.
Eine neue Abteilung des Arbeitsamtes mit der Bezeichnung „Meldestelle für den Kriegseinsatz" nimmt die Lenkung des Einsatzes der aufgerufenen Männer und Frauen vor. Neben einem großen Warteraum befinden sich fünf Absertigungsstellen, in denen — nach dem Alphabet geordnet — Listen und Meldebogen vorliegen.
In besonderen Zimmern sind die beratenden Kräfte der Deutschen Arbeitsfront und der NS. - Frauen schaft un- iergcbracht: sie stehen als Verbindung zwischen Arbeitsamt und Aufgerufenen mit ihren Erfahrungen überall hilfsbereit zur Verfügung. Diese Mitarbeiterinnen sind auch für die seelische und materielle Betreuung der zum Einsatz kommenden Frauen verantwortlich.
Beamte und Angestellte des Arbeitsamtes haben zwar Erfahrung im Umgang mit Menschen aus allen Schichten des Volkes, dennoch sind sie nochmals eindringlich auf alle Probleme hingewiesen worden, die sich bei diesem Sondereinsatz der Arbeitsreserven ergeben könnten.
Eine Anzahl von Mädchen und Frauen hat sich bereits freiwillig gemeldet. Das Arbeitsamt konnte manchen S»nd er Wunsch wegen des Einsatzes entgegennehmen und prüfen, aber eine Berücksichtigung ist, tvie mehrfach betont wurde, nur bei stichhaltigen Gründen zu erwarten.
Vorgelegte Bescheinigungelf über Krankheiten und Leiden werden sofort von einer Mitarbeiterin geprüft. Die Tatsache, daß diese Frau eine jahrelange Praxis als Krankenschwester hat und selber Ehefrau und Mutter ist, bietet Gewähr für die Sorgfalt der Prüfung. Im übrigen findet in solchen Fällen eine eingehende Untersuchung durch einen amtlichen Vertrauensarzt statt; von seinem Befund hängt das Urteil über Arbeits- und Einsatzfähigkeit ab. Eine wirklich kranke Frau Wird selbstverständlich jede Rücksicht finden.
Die Vorbereitungen für die neuen Aufgaben des Arbeitsamtes gewährleisten eine reibungslose, sachkundige Bearbeitung aller Fälle. Der Mitarbeiterstab des Arbeitsamtes wird zuvorkommend und höflich dazu beitragen, daß die hilfsbereiten Frauen ihre Scheu vor dem Arbeitseinsatz verlieren. Unsere Frauen aber möge der Gedanke über alle Hemmungen hinweahelfen, daß sie vom Führer ausgerufen worden sind, um in Fabriken und Werkstätten Männer abzulösen, die an der Front gebraucht werden, und datz es heute nichts Wichtigeres gibt als Einsatz unserer ganzen Kraft für den Sieg!
Den Krauen wirb öer Arbeitseinsatz in den Betrieben leicht gemacht
Kameradinnen haben das Wort - Anpassung an den Arbeitsplatz - Sitzgelegenheiten an den Maschinen - Anlernung durch Betriebsangehörige
Marionen Frauen n»o yeure icyon m unseren Nustungsbetrliven tätig, haben die Männer abgelöst und schaffen mit Fleiß und Hingabe für den Sieg. Das hört sich so leicht und selbstverständlich an. scheint nur eine Frage des Arbeitseinsatzes und der Arbeitsämter zn sein und müßte, so gesehen, noch leichter werden, wenn die neue Anordnung, die Meldepflicht, sich auswirkt. Indessen steht jedoch zwischen der Zuweisung einer Frau an den Betrieb und ihrem Einsatz und noch mehr ihrer vollwertigen Leistung sehr viel Arbeit, die vom Betriebssichrer, seinen Unterführern und allen, denen die Betreuung der schaffenden Frau obliegt, bewältigt werden muß.
„In meinem Betrieb hat sich der Frauen Euifatz seit Kriegsbeginn um ungefähr 25 V.H ?"^l>t'. berichtet uns der Führer eines gro sie» Werkes. ..Leistniigsmäßig gesehen ist de Anten der Frauenarbeit noch erheblich meh gestiegen. Früher machten die Frauen ver hiiltnisiimßig einmche Dinge, heute fertigen si die fe > u >t e u M eßgeräte an. für die vor dem nur Mechaniker eingesetzt worden sinl
Die Arbeiten sind aufgeteilt. Vorrichtungen ersonnen worden, die ein verhältnismäßig schematisches Arbeiten ermöglichen."
Der betriebliche Unterführer, der Vorarbeiter, die Vorarbeiterin und der Werkmeister, sind diejenigen, von deren Verständnis es am meisten abhängt, in welchem Matze der Betrieb in seiner weiblichen Gefolgschaft eine zuverlässige Stütze hat. Wenn auch die Soziale Äetriehsarbeiterin die Frauen in ihre Obhut nimmt, so hat doch auch der Werkme i st e r mehr zu tun, als nur die Arbeit an sie zu verteilen und den richtige» Arbeitsplatz für sie zn ermitteln.
. „Im Laufe der Jahre habe ich gelernt", so berichtet ein alter Werkmeister, „bei einem Fehler nicht gleich zu schimpfen und bei andere» die Schuld zu suchen, sondern mitunter habe ich auch vergessen, die richtigen Anweisungen zu geben. Und es gibt Dinge, die nur in jahrelanger Erfahrung gelernt werden können; da müssen wir den Frauen Helsen. Das Emrichten der Maschinen und ihre stan- diae Kontrolle ist eine Ausaabe. die icki nur
NW
gründlicher Zuspruch de« Anlerner« in -er Metallindustrie stärken da« Selbstvertrauen der Zrau (Archiv) ^
jenen Frauen überlasse, die bereits über einen reichen Schatz von Erfahrungen und das richtige Gefühl für das Material verfügen. So ist mein Ratschlag an alle Kameraden, die mit Frauen arbeiten: Vergeht nie, daß ihr nicht mehr Facharbeiter, sondern vielmehr leistungs- willigc, aber unerfahrene Frauen vor euch habt! Verliert nie die Geduld und sorgt dafür, daß eure Arbeiter, Vorarbeiter und Einrichter den Frauen niemals nur Vorgesetzte, sondern beste Helfer und Kameraden sind!"
Auch di? Anpassung deS Arbeitsplatzes au die Erfordernisse der Frauenarbeit ist eine besondere Aufgabe. Hierüber berichtet unser Werkmeister aus seinen Erfahrungen: „Ich war mir darüber im klaren, daß wir unseren Frauen an den Maschinen Sitzgelegenheiten geben müssen. Wo die Arbeit »n Stehen verrichtet werde» muß und die Frau sich nur ab und zu hinsctzen kann, haben wir ihr einen einfachen Stuhl gegeben, der so gearbeitet ist, datz sie sich be- linem anzulehnen vermag. An den Arbeitsplätzen in der Montagearbeit stehen Drehstühle, die cS der Frau erleichtern, die Werkzeuge und das Material heranzuholen, und vor mehrspindligc Bohrmaschinen haben wir einen fahrbaren Stuhl gesetzt, auf dem die Frau leicht von der einen Spindel zur anderen gleiten kann. Ueberhaupt ist unser Augenmerk darauf gerichtet, den Arbeitsplatz so zu gestalten, daß die Arbeit immer leichter von der Hand geht und alle unnötigen Griffe vermieden werden."
Die Anlernung der Frau ist eine Aufgabe, die zum Teil von den älteren Ar- beitskameradinnen, zum Teil von Vorarbeitern geleistet wird. Verschiedentlich sind die Betriebe dazu übergcgangcn, für die Durchführung der Anlcrninaßnahmcn ältere Ar- bcitSkanieradinnen. die sich hierfür eignen, nach einer Ausbildung auf einer Rcichsschnle für Arbeitsführnng der DAF. anzusehen. Frau K-, die Anlerncrin. ist seit sechs- Jahren im Betrieb. Sic kennt die Frauenarbeit von ihren Anfängen bis zur heutigen Entwicklung. Obwohl sic schon so lange im Betrieb ist, erinnert sie sich sehr genau der Gefühle, mit denen sie ihren ersten Arbeitstag begonnen hat und weiß daher, wie der Frau der Arbeitsbeginn erleichtert werden muß. „Ich habe viele Frauen, die heute in diesem Betrieb arbeiten, angelernt. Vor aller Anlernung aber habe ich immer darauf geachtet und es als meine größte Aufgabe betrachtet, ihnen die Angst vor dem Betrieb zu nehmen. Die Anlernling gebt nicht allein nach den Notwendigkeiten des Betriebes, sondern vor allem nach ^>er Eignung und der Fähigkeit deik Frau von- statten.". v „
Roman von Maria Oberen.
<25. Fortsetzung,
".Ohne Sorge" sagte er leichthin, „Ich wM nur eine Auskunft und einen Dank." !
„Dank?" Der Wirt zuckte verständnisvoll die Achseln. Seltsamer Heiliger, dieser Fremd« mit der scharf akzentuierten Sprache.
Dann ging er schlürfend voran in ein kleines Hinterzimmer, brachte etwas zu trinken und ließ den Frxmden allein. Der ließ sich auf ei) nein harten Holzstuhl nieder und betrachtet« mit gleichgülstiger Neugier seine Umgebung! Ein Tisch mit fleckiger Plüschdecke, ein Sofm ein paar schreiende Oeldrucke, ein Abreißkalens der und ein paar kaufmännische Bücher, dawar alles.
Die Zeit verging. Ein hagerer Kellner in grau-weißer Schürze steckte einen Augenblick deck Kopf durch die Tür und zog sie wieder zurück Eine kleine Blaskapelle machte im Eastraunj wohl „Stimmung", die harten gellenden Tön- kamen gedämpft in die Einsamkeit.
Endlich ging die Tür wieder auf und Kapitän Eordon steckte sein blinzendes Fuchsgesicht herein.
Der Fremde erhob sich.
„Kennen Sie mich noch?" ^
Das braunrote Gesicht des Kapitäns wurde etwas unruhig.
Dann nickte er.
„Sie sind doch der Schiffbrüchige — von det „Titanic". Wieder gesund?"
„Vollkommen!"
Er winkte dein Kapitän, sich zu setzen, der ließ sich mit Aechzcn auf dem ausgedienten Ledersofa nieder und kraulte in dem herausquel- lenden Werg.
Der Fremde rückt »Liier.
„Bin Ihnen zu großem Dank verpflichtet, Kapitän Eordv». Ich war lange krank, konnte mich nicht eher darum kümmern."
„O bitte", wehrte der matt ab.
„Na, lassen Sie nur — Kapitän Kordon. Aber ich hätte gern ein paar Auskünfte. Zuerst: wo ist der Matrose, der mit mir gerettet wurde?"
„Schon wieder angeheuert!"
„Schade! Kennen Sie das Schiff?"
Eordon nickte. Nannte den Namen des englischen Schiffes und seine Reiseroute. Der Besitzer notierte sich das vorsichtig und nickte dan«
„Waren keine Papiere bei mir, als man mich fand?"
Der Kapitän rutschte unbehaglich unter dem forschenden Blick hin und her. Räusperte sich, schluckte und brachte dann schließlich ein unverständliches „Nein" aus seinem Mund.
Der Fremde, der ihn scharf betrachtet hattt — seine Nachforschungen über seinen Lebensretter hatten kein allzu günstiges Bild von Eordon ergeben — lächelte in sich hinein.
Dann wurde er wieder ernst. „Na, egak. Aber es tut mir leid, ich kann Ihnen eine grössere Summe, die ich als Belohnung für meine Rettung und Ihre Hilfe aussetzen wollte, nicht sofort übermitteln, wie ich vorhatte. Aber ich will Ihnen Ihr Rettungswerk lohnen, Kapitän. Sie haben uns vor dem sicheren Tode bewahrt —."
Dem Alten wurde es bei den warmherzigen Worten etwas schwül. Er brachte noch ein paar vag« Redensarten vor und schaute unruhig zu oem ihn freundlich anlächelnden Besucher auf.
Der hatte jetzt ein Schreiben aus der Tasch» gezogen und reichte es ihm. Er legte es in die zögernd ausgekreitete Pratze des Kapitäns.
„Nehmen Sie ruhig. Es ist ein Schreiben an die Nationalbank, das Sie als Empfänger legitimiert. Sobald meine Papiere in Ordnung, und einige Tage vergangen sind, steht Ihnen diese Summe zur Verfügung." Er wies aus die Zahl.
Dem alten Eordon wurde es schwarz vor deck Augen. Vor seiner Phantasie tauchte ein Bild auf. Ein kleines Vorstadthäuschen mit einem Garten oder ein großes Haus am Hafen mit dem Blick aufs Meer und immer ein paar deftige Dollars In der Tasche — Donnerwetter!
Er dankte, drückte die Häirde des Spend-tt und brachte kaum ein paar Worte hervor.
Schließlich stammelte er: „Jetzt ist aber Sch lut mit dem gefährlichen Abenteuer —Rlch« glückliches Alter — ging es ihm durch den SinH Der Fremde war ausgestanden.
„Ich reise in den nächsten Tagen ab, Kap: tän Eordon. Alles Ente und nochmals Dank. Er drückte die braune Hand und ging hinauf von Eordon dienernd bis an die Tür begleitet! Dann kam er an die Theke. '
Blinzelnd sah Bobbv Brown ibn an. ?
„Na, will der Monsieur eine kleine Spazierfahrt auf deinem Kahn unternehmen?"
Eordon warf stumm den Kopf in den Nackens Bobby Brown sah es mit einiger Mißbilligung, „Und meine Prozente an dem Geschäft?"
„An dem Geschäft hast du keine Prozente- Bobby", lachte der alte Eordon jetzt breit.
Der Wirt beugte sich über die Theta, „du, der Diamanten-Harry, der braucht dich — sie sind ihm wieder einmal auf der Spur — Majestätisch winkte Kordon ab.
„Ich? Ich soll mich gegen das Gesetz vergehen? Hehlen? Was? Ich, der wohlhabende Besitzer eines Bankkontos?"
„Wohl iibergeschnappt, was?"
„Nein. Aber hör mal, Bobby, mußt es den Zungens sagen, ich mache nicht mehr mit. Ich . will nicht für ein paar Dollars immer den Hals und die Freiheit riskieren. Ich mache Schluß damit." . -
Der Wirt sah ihn sprachlos an.
„Und dein „Geschäft"?"
„Ich habe mein Schiss schon verkauft", sagte Eordon stolz. (In Wirklichkeit lag der groß« Kabn noch friedlich auf seinem Platz im Hai > fen.) „Ich ziehe mich ins Privatleben zurück!"
„Hast wohl eine Lebensrente", spöttelt» de« ' Wirt.
Der Alte nickte. >
^„Zu^ällig ja. Was hältst du zum Beispf^ ,
' (Fortsetzung solgi.) ?