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Wöchentliche Frucht-, Fleisch und Brod-Prcise.
In Tübingen, den Z. April >gZ 9 .
Dinkel 1 Schft. 6fl. 4 °lkr. 6 jl. , 7 kr. 5fl. Zokr Haber t — 5 fl. —kr. 4 fi. Z^kr. 4 fl. 2 vkr.
Gersten 1 Sri. ist. 2 nkr.
Linsen i — ist. zokr
Erbsen t — ist. zgkr.
Wicken 1 — —fl. 54 kr.
Bohnen t — ist. 28kr.
Waizcn i — ,st. zykr.
Brod-Tare.
Kerncnbrod 4 Pfund.iZ kr.
i Ärcuzerweck schwer. 6 ^/z Loth.
In Calw.
den
Kernen 1 Sch st. Dinkel t — Haber i — Roggen l Sri. Gersten i — Bohnen i — Linsen i — Erbsen 1 — Wicken i —
6. April igZy,
i 5 fl. 4gkr.,4fl. 82kr. I 4 st. —kr. 6 fl. 6 kr. Sfl. 49 kr. zfl. 40 kr. 4 fl- I 2 kr. 4st. ükr. 4 fl. —kr. ist. 2»kr.—fl> —kr. —st. —kr. Ist. 20 kr. ist. I 6 kr. —fl —kr. ifl. >2kr. >fl. gkr. —fl. —kr. ist. 82kr. ist. Zükr. —fl. —kr. ist. Z 6 kr. ifl. i2kr. —fl. —L. —fl. 4»kr.-fl. 42kr. —st. —kr.
Der Thürmer von Hela.
Erzählung.
(Beschluß.)
Da sah sie auf einmal zwei Männer die Straße' heraufschrcitcn, ihr Weg ging dem Kirchhofe zu, und bald standen sie vor der angclehnten Pforte. Sic wurde geöffnet, die Männer sahen sich um, und Regina erkannte selbst durch die Abenddämmerung Hermann, der raschen Schrittes auf sie zneiltc. „Regina!" rief er, und die innere Bewegung gestattete ihm nicht mehr zu sprechen. Regina glaubte zu träumen. Die Lilicnfarbe ihres Gesichtes wurde zur Marmorblassc, ihre Pulse stockten, und als Hermann ihre Hand faßte, crschrack er vor der Eiseskältc derselben. „Regina!" rief er, „wie ist Euch? mein Gott, Ihr zittert, und von Eurem Gesichte sind Blut und Leben gewichen. O sprecht, wenn Ihr cs vermögt, „sprecht, daß ich Eure Stimme höre!" Regina rang nach Fassung, aber sie konnte kr-ine Worte finden. Hermann stand vor ihr, hielt ihre Hand in der seinigcn, und betrachtete sie mit Blicken der Angst. Da stammelte sie aus beklommener Brust die Worte; „Mörder meines Bruders, verlaßt mich!" — „Hier steht Euer Bruder!"
entgcgncte Hermann auf seinen Gefährten zeigend, „Gott bewahrte mich vor dem Unglücke ein Mörder zu scvn." — Regina sprang auf und starrte den jungen Unbekannten an, der ihr mit den Worten: „Ich bin wirklich dein Bruder," um den Hals fiel. „Mein Bruder!" wiederholte Regina, „er wäre nicht todt?" — „Wenn du," entgeg- nete der junge Mann, „wenn du Regina Brinkcn bist, so bin ich dein Bruder. Ich war verwundet, man zweifelte an meiner Herstellung , aber dennoch bin ich genesen." — Während er sprach, hatte ihn Regina fest ins Auge gefaßt, und sie erkannte nun in seinen Zügen die auffallende Achnlichkcit mit ihrem Vater. Die Zweifel waren verschwunden, und die Geschwister hielten sich weinend umfangen. Lange war Hermann ein stummer Zeuge ihrer Hcrzcnscrgicßungen, dann fragte er sehr bewegt! „Regina! haßt Ihr mich noch?" — „Ich habe Euch ja nie gehaßt," ant rortcte sic, und eine blasse Röthe durchflog ihr Gesicht. „Wohlan!" sagte Hermann, „so denkt an die Worte-Eures Vaters, die er zu mir sprach: „wäret Ihr nicht der Mörder meines Sohnes, ich würde Re- ginens Hand in die Eurigc legen. Nun denn! Joseph lebt. Als ich Hela verließ, schlich ich mich nach Danzig, zog Kunde über ihn ein, und hörte daß er genesen könne. Ich drängte mich nun in seine Nahe. Er ward geheilt. Wir erkannten, verständigten, verziehen einander, und jetzt sichst du uns versöhnt wieder. O verzeihe auch du, wie mein Vater dort oben dem deinen verziehen hat, denn in jenem Fricdcnslande können wohl Haß und Rachsucht nicht mehr wohnen. Vielleicht blicken die versöhnten Geister auf uns nieder." — „Ich glaube cs," sagte Regina, und ihr feuchtes Auge richtete sich schwärmerisch zum Himmel. „Regina," sagte Hermann, „kann Euer Herz daS mcinige verstehen, könnt Ihr suhlen, wieviel Ihr mir scyd, o so laßt uns durch das heiligste Band einander angchören! Ich liebte Euch vom ersten Augenblick an, wo ich Euch sah." — „O still! still!" unterbrach ihn Regina, „Ihr dürft mich nicht lieben, wenn Ihr zurückdenkt an unsere Vater." — Sie wendete sich von ihm, indem ein Schauder sic durchrieselte. — „Mein Haß und mein Rachedurst waren grenzenlos," erwiederte Hermann, „aber das ist vorbei. Gott hat die Rache übernommen, und die Liebe hat
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