Verschiedenes.
In Siebenbürgen gicbts doch noch wunderbare Dinge. So »übte dort kürzlich eine Frau eifrig neben der Wiege ihre- Kindes. Als das Kind erwachte legte sie die Nadel weg. säugte da« Kind, und aß dazu einige Bissen Brod, das neben ihr auf dem Tische lag. Beim Verschlucken des letzten Bissens verspürte sic einen stechenden Schmerz iM' Munde, über den sie sich bei ihrem Mann beklagt. Aber dieser konnte leider nicht helfen. Später suchte sie die Nadel, konnte sie aber nicht finden. In der Nacht hatte sie heftige Schmerzen auf der Brust, die sich aber gegen Morgen legten. Drei Lage nachher säugte sie ihr Kind wieder, als dieses plötzlich zu trinken aufhbrtc, und die Brust fahren ließ. Was zeigte sich aber's Aus der Brust ragte ein dünner Iwirnfaden hervor. Man zog daran, und herauSgicng die Nähnadel, die inzwischen ziemlich verrostet war. — Auch wahr, aber nicht glaubwürdig.
Man hat jetzt ein untrügliches Mittel gefunden, das Wechselficber zu heile» (nämlich das körperliche, das andere ist bekanntlich unheilbar, wenn die lieben Verwandten nichts schicken wollen.) Man setzt den Kranken in einen Luftballon, fährt mit ihm einige Tausend Fuß hoch in die Höhe, verweilt allda «in Paar Tage und das — Fieber ist weg, gleichsam in der Luft hängen geblieben.
Die schönsten Mädchen und Frauen, nämlich der ganzen Südscc, leben aufder MukalivaJnsel. Diese liebenswürdigen Geschöpfe geheu fast ganz nackt. Von Eifersucht wissen diese Glücklich, gar nichts, so daß Mann und Frau bloße Ehnntitel sind. Wenn der Mann stirbt, soll der Schmerz der Wittwe nicht zu beschreiben seyn.
In Besanxon wurde kürzlich ein Paar getraut, wovon der BrLuiigvm siebzig, die Braut 65 Jahre alt war. Der Erstere hatte Zr Enkel und Urenkel, Letztere 27 Enkel, welche alle der Trauung beiwohnten.
Himmel und Engel. Der Kapellmeister Himmel empfahl einst eine Sängerin, Namens Engel, mit folgenden Worten an den berühmten Naumann; „Hier schickt Ihnen der Himmel einen Engel."
Das unglücklichste Weinjahr ist unstreitig bas von iZS2 gewesen. Der edle Rebensaft dieses Jahrgangs war dermaßen sauer, baß ihn nicht einmal die Bettler zu trinken vermochten. Die Hunde, wenn sic im Jahre 1 ZS 2 in eine Traube bissen, wurden ob der säuern Frucht so entrüstet, daß sie laut zu heulen anficngen.
Ein Naturwunder. Spätgesäeter Haber, nach
dem er zu Trünsutter abgemäht worden ist, verwandelt sich im folgenden Frühjahr in Roggen. Ein Landeigenthümer bei Copenhagen will dicß beobachtet haben, und — über den Glaube» geht gar nichts.
,) ^ . . .
^ Nachtrag.
Oberamt Nagold.
Nagold. An nachstehenden Tagen werden auf dem hiesigen Rathhause folgende Zunstversammlungen abgehalten werden und zwar:
Dienstag den 2. April die der Schmidte,
Mittwoch den 3. April die der Wagner,
Donnerstag den 4. April die der Schreiner,
Freitag den 5. April die der Sattler und Seckler,
Montag den 8. April die der Küfer und Kubier,
Dienstag den 9. April die der Nagelschmidt und Glaser, Donnerstag den 11. April die der Hafner und Hutmacher,
Freitag den 12. April
die der Seiler und Schlosser und Messcrschmidt.
Die betreffende Ortsvorsteher haben nun den im Zunftbezirke wohnenden Meistern der benannten Gewerbe gleich bald anfzutragen, daß sie an genannten Tagen je Morgens 8 Uhr, die Glaser, Hutmacher, so wie die Schlosser und Messerschmidt aber je Morgens 10 Uhr um so gewisser dahier erscheinen sollen, als bei diesen Versammlungen nicht nur die Rechnung abgelegt und neue Zunftvorsteher gewählt, sondern auch verschiedene neue Bestimmungen der revidirten GewerbeOrdnung werden zum Vollzug gebracht werden.
Den 25. März 1839.
K. Oberamt, Engel.
Auflösung des Räthscls in Nro. 19^-" Die Schulden.
(Hiezu eine Beilage.)