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Tafel; der Badwärter begießt ihn mit warmem Wasser und bearbeitet nun den Körper mit unnachahmlicher Geschicklichkeit, drückt, preßt, knetet, renkt ihn auS, wendet ihn um, hebt ihn, laßt ihn fallen, macht, daß alle Gelenke und Rückenwirbel knacken und schlägt sanft auf die fleischigten Theile; dann frottirt er ihn mit einem härenen Tuche, bis er in Schweiß geräth, reibt die harte Haut mit Bimstein ab, seift und salbt ihn ein und ordnet Haare und Bart. Ein himmlisches Gefühl von Wohl- seyn durchströmt den Körper, und ein erquickender Schlaf folgt der angenehmen Anstrengung.— Wenn der geneigte Leser also baden will, so mache er sich alsbald nach Ostindien auf den Weg, denn nur dort giebts dergleichen Badeeinrichtungen.
Im Weimarschen sind die Wilderer fast vogelfrei. Es ist ein Detachement Militär dazu commandirt, auf diese Frevler zu fahnden, und jeden, der in einem Revier mit einem Schießgewehr ertappt wird und auf Anrufen nicht sogleich .stillsteht — daß er gut hört wird vorausgesetzt —oder sein Gewehr nicht ablegt, wir einen Hasen- todtznschießen. — Da lobe ich mir mein Württemberg.
Am 8. Januar hats auch in Würzburg.x und am Rhein gedonnert und geblitzt. Eiw Bauer meinte, wenn nur das Wetter in die religiösen Streitigkeiten schlüge, daß wieder Ruhe ins Land käme.
Es giebt Leute, bei denen die Füße mehr eintragen, als bei andern der beste Kopf. So hat die bekannte Tänzerin Taglioni- mit der Petersburger Direction vom August d. I. an auf ein Jahr einen neuen Contract abgeschlossen,'-wonach sie 45,000 Rubel Gage 1000 Rudel-Spielgeld für jeden Theaterabend , und endlich 2 Benefizvorstellungen bekömmt, die ihr jedenfalls 30,000 Rubel cintragen. Mademoiselle öder vielmehr Madame Taglioni (denn sie ist an einen Grafen verheirathet) hat also von ihren schönen Füßchen ein Einkommen von etwas 50,000 st. fürs Jahr. — Wer sie sehen will, braucht übrigens nicht nach Petersburg zu reisen/ denn sie trifft in de« nächsten Tagen in Wien ein, um dort bis zum April zu gastiren.
Nach dem Fürsten Esterhazy ist gegenwärtig der allerreichste Privatmann in Europa
ein Engländer Namens"Arkwright, der dazu weder Baron, noch Marquis, noch Graf ist, sondern ganz einfach ein Londoner Bürger. Er hat 10 Kinder und zur Kurzweil schenkte er kürzlich Jedem 120,000 fl. Der geneigte Leser mags probiren, ob er nicht an Kindesstatt angenommen wird.
Es giebt doch wunderbare Dinge in der Welt. So enthält die Milch eines Kablian mehr Thierchen, als Menschen auf der Erde leben. Gegen 200,000 dieser kleinen Geschöpfe habenRaum in einemKüchelchcn von dem Durchmesser der Breite eines Haares, und die Cri- stallinse desselben Fisches, die kaum größer ist, als eine Erbse, besteht aus gegen 5 Millionen Fäserchen, die-mittelst mehr als 62,500 Millionen Zacken oder Z.chnen in einander gefügt sind. — Gezählt habe ichs jedoch nicht.
Es giebt doch alle mögliche Institute, in Württemberg nun gar auch noch Eines für Kellner. Sie sollen da französisch, englisch. Briefschreiben u. s. w. lernen. Ich glaube jedoch, am besten ists, man thut die jungen Bursche .zu einem tüchtigen Wirth in die Lehre, wo. sie Flinkigkeit und Höflichkeit praktisch erlernen können.
--" 2 « Wildbad wirds immer großartiger. Nicht nur^erbaut der Graf v. Dillen daselbst ein äußerst großartiges Etablissement für Badegäste, sondern es werden auch sonst noch mehrere neue Häuser für Curgäste gebaut Ein Conditor will eine elegante Conditorei errichten und ein früherer Theologe eine Buchhandlung und Leihbibliothek. Nun fehlt nur noch ein Theater und ein Spielhaus.
Durch eine gerichtliche Verhandlung sind merkwürdige Einzelnheiten über die Verkleidungen hervorgekommen, deren sich Minderjährige und Frauenzimmer, , denen der Zutritt jn die Spielhäuser versagt war, bedienten, um sich jenes verbotene Vergnügen zu verschaffen. Falsche Locken und Bärte wurden häufig getragen ; eine Dame maskirte sich als hinfälliger Greis, und als man sie dennoch erkannte, schützte sie vor, daß sie ihren Anbether suche, welchen sie dem Spiele entwöhnen wollte und dgl.