nichts BöseS Von den Königinnen gesagt, da man gar nichts von ihnen sagt. Aber die Carlisten haben in den Provinzen die Oberhand. Dazu hat man eine Verschwö­rung in der Hauptstadt entdeckt, wonach sich die Generale Cordova und Seoane zu Dictatoren auSrufen. taffen wollen und die Bürgcrgarde großenthcils gewonnen haben. Die Minister wagen'nicht oFiinal, die-bei­den Generäle^» verhaften, und haben nur dem Obergen?r§l Espartcro geschrieben, daß er die Besatzung Madrids verstärken solle.

Der berühmte deutsche WalzcrStrauß wäre in Paris am zr. Jan. beinahe umge- kommen. Bei starkem Nebel.wollte er schnell von einem Besuche nach seiner Wohnung zurückkehren unbesetzte sich ins nächste Ca­briolet. Der Kulscher'-sprang^plötzlich aus dem Wagen, Strauß gleichfalls, fiel aufs Pflaster, sah den Fluß'svor sich, in den der betrunkene Kutscher schon mit halben Leibe durch sein Pferd fortgeriffen war. Strauß verlor von dem Falle.das Bewußtsepn, raffte sich aber endlich wieder auf und ging nach Hause. Von Kutscher, Wagen und Pferd hat man nicht» wieder gesehen.

Da jetzt so vieles wankt und fallt, Kir- chen und Paläste, so dürfen sich diH Mül- ler nicht wundern, wenn's ihnen nicht bes­ser geht. Die neue Erfindung der Ameri­kanischen Mahl wühlen droht den ge- wohnlichen Mühlen u.Müllcrn den Untergang. Diese neuen Mühlen verwandeln das Ge­treide in großen Mafien und in unglaublicher Schnelligkeit in Mehl, das nun als Handels- artikel übers Meer geführt wird. Berits sind mehre solche amerikanische Mahlmühlen in Bayern angelegt, und andere werden Nach­folgen. Die gewöhnlichen Mühlen können nicht mehr mit fortkoinmen; und wer sie noch gut los werden kann, der lhue es.

Der Decan und der Schneider.

Ein Schneider, der seines Handwerkes müde geworden war, legte sich auf die Reli­gion, wurde ein gewaltiger Eiferer, und er­

langte durch seine Redseligkeit einen gewissen Grad von Popularität. Dadurch wurde er so übermüthig, daß er-sich einfalln, ließ, Swift, den Lecan von St.fPatrik, zu dem wahren Glauben bekehren zu »vollen. -

Swift, der Jedermann umt Leichtigkeit den Zutritt gestattete, saß eines Morgens in sei­nem Studirzimmcr, da bemerkte er durch eine Glasthür, welche in das Vorzimmer führte, seinen Bedienten, der den Schneider hereinbrachte; dieser trug eine gewaltige Bi­bel unter dein Arme, und war kaum cinge- treten, als er seine Absicht mit folgenden Wor­ten verkündete:

Ich komme auf Befehl-Jesu Christi, Sie Ihre Augen zu öffnen, Sie Ihrer Ver­blendung zu entreißen, und Sie in der richti­gen Anwendung der Talente zu unterweisen, die Sie so lange gcrnißbraucht haben."

In der That, 'meist,guter Freund," er­widerte der Decan, welcher den Schneider und dessen Verschrobenheit'nntc, -f,ich bin geneigt, an Ihre gütliche Vollmacht zw glauben, da Sie so ganz 'zu rechter Zeit erscheinen, mich einein Zweifel zu entk?ißen, der mich eben quält." * ,

Der Schneider wurde schon stolz durch die Gewißheit.-seines Triumphes.

Sic sind," fuhr Swift mit der größten Ernsthaftigkeit, fort,ohne Zweifel genau mit der Stelle im zehnten Kapitel der Offenba­rung Johannis bekannt, »vo er einen mächti­gen Engel beschreibt, der mit einem Regen­bogen auf scinckn Haupte vom Himmel hcrab- kömmt, ein offenes Mi'ch in der Hand hält, und den rechten Fuß auf das Meer, den lin­ken auf die Erde seht. Ich weiß durch­aus nicht, wix ich die Ausdehnung eines sol­chen Schrittes berechnen'soll; aber ich weiß, daß Ihr Geschäft Sic in den Stand seht, mir genau zu sagen, wiö viel Ellen Tuch erfor­derlich seyn würden, für diesen Engel ein Paar Beinkleider zu machen?"

Der Verwirrung des Schneiders kam nur die Schnelligkeit seiner Entfernung gleich.