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wiß höchst s-ltene aber nichts desto weniger wirkliche Fall ereignete, daß eme 70' lange Tanne den steilen Berg jählings hcrabschoß, ihren gewaltigen Lauj über ein enges Thal und gcfrornen Weiher fortsctzke. und auf der andern Seite zO' lief in den Berg eindrang, so daß man 12 Plerde ansctzcn mußte, um den Stamm wieder herauSzuziehcn.

Wir würden diese höchst seltne Thatsache nicht mitlheilen, wenn sie nicht von einem, in jeder Hinsicht glaubcnSwürdigcn Mann, uns selbst verbürgt worden wäre.

Sollte Jemand Vorstehendes bezweifeln, so höre er nachfolgende Thatsache: in Bil- dechingen, gleichen Oberamte mußte vor ei­nigen zwanzig Jahren ein Rekrut, der sich Verspätet hatte, seinen Kameraden noch in der Nacht Nacheilen, er nimmt ein rasches Pferd und setzt es in vollen Lauf; in dem nahen Ort Eutingen aber rennt das Pferd in eine, im Weg stehende Wagendeichsel die ihm durch die Arust bis tief in den Leib eindrang, so daß cs, auf der Stelle gelob­tet nur mit großer Mühe herausgezogen wer­den konnte. Der Reiter wurde weit in den Wagen geschleudert, ohne jedoch Schaden zu nehmen und lebt jetzt Noch.

Auszug aus einem Brief von ei­nem Ausländer, der ein Mitglied der StandeVersammlung semes Landes ist, an einen Würtem- berger m Stuttgart, vom 23. Januar 1838. -

Die außergewöhnliche diesmalige Sitzung der würtemb. Stände kann welthistorisch werden; Feuerleins Antrag wegen dem han­noverischen Staatsstreich hat dieselbe gewiß eröffnet. Die beinahe allgemeine Zustimmung hat ihrer Kammer unsterblichen Ruhm und die Dankbarkeit aller edlen Patrioten in der civilisirten Welt erworben. Könnte ich Hei­ligenscheine auSlheilcn, auf der Stelle müß­ten ihre wackern Prälaten deren um ihre schon Hellen Köpfe haben. Wenn ich wie­der nach Stuttgart komme, so bitte ich mir als besondern Freundes-Dienst von Ihnen auS, daß Sie mir Gelegenheit verschaffen meine hochachtbaren College» von Angesicht

zu Angesicht kennen zu lernen, und mich mit ihnen zu besprechen, wollen Sie unter» deffen die Herrn versichern, daß sie sich in den wenigen Sitzungen Millionen Freunde verschafft haben und daß ich sie wie wahre Schutzgötter verehre, so verbinden Sie mich sehr. rc. rc.

Weltbühne.

Französische Aerzte versichern, daß diesen Winter eine Menge Krankheiten nicht durch die Kälte, sondern durch die übermä- ßigeWärme des Ofens entstanden seyen. Die Luft des Zimmers werde durch die Hitze des Ofens aller Feuchtigkeit beraubt und trockne nur ihrerseits die Gefäße der Lunge und die Haut des Gesichts und der Hände auS. In England pflege man, um dieß zu verhüten, ei» Gesäß mit Wasser auf den Ofen zu setzen, und man berechne, daß in einem mäßig großen Zimmer, das durch ei- neu Ofen geheiztwerdc, täglich wenigstens ein Litre Wasser verdunsten müsse, um die Tätig­keit der Brust nicht zu stören und keinen Kopf­schmerz zu verursachen.

Der Groß Herzog von Weimar ist am z.Februar an einer Brustkrankheit nicht unbedeutend erkrankt.

In Lissabon wirds immer schlimmer. Da die Regierung keine Macht und kein Geld hat, lebt jeder wie er mag und kann. Be­sonders wird das Militär in der Residenz wie in den Provinzen immer gewaltthätiger und greift zu, wo etwas gegen den Hunger zu haben ist. Man sieht, daß eS nicht lang mehr so bleiben kann, und hält eS fürwahr- schcinlich, daß irgend ein ehrgeiziger Kopf eine Revolution zu seinen Gunsten bewirken werde. Die Herzogin von Braganza, Wlttwe Don Pedro's, will auf einem eng-- lischen Schiff abreisen und nach Bayern gehen. Der Prinz Ferdinand wagt nur noch in einer verschlossenen Sänfte den Pa­last zu verlassen. Das Volk nennt ihndie Steckrübe" und hat ihn kürzlich durch xro ce»ra in einen Gliedermann gehängt.

Auch um ein HauS weiter sieht'S nicht Viel Keffer aus. 3 » Madrid wird zwar