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gcbrachien jungen Leute nicht vor Vollendung ihrer Lehre oder Dienstzeit in den Ort zu­rückkommen, und in dem nächsten Jahresbe­richte über das Armenwesen ist von jedem unterstützten Individuum der Name, die Art und Größe der ihm gereichten Unterstützung die Art und Weise und der Ort seiner Un- tcrbringung und sein Verhalten anzuzeigen.

5) Für sehr zweckmäßig und verdienstlich würde man es halten, wenn in der Ober- amtöstadt ein auch auf den übrigen Ober- üMtSbezirk sich ausdehnender Verein gegrün­det würde, dessen Aufgabe es wäre, die der Schule entwachsenen Jünglinge und Mädchen aus den allerärmsten Orten dcS Bezirks auf die eben bezeichnte Art unterzubringen und über ihr Verhalten und Fortkommen ebenso zu wachen, wie dieß von Seite dcS Vereins zur Fürsorge für entlassene Strafgefangene in Beziehung auf diese geschieht, die zu die­sem Bchufe erforderlichen Geldmittel aber durch freiwillige Beiträge der Vereinsmit­glieder und dritter Personen, namentlich auch der Gutsherrschaften, der Amtekörperschaft, derjenigen Stiftungen im Obcramtebezirke, deren Zwecke mich Mittel eine solche Ver­wendung gestatten, und der übrigen Gemeinden welche durch die allmahlige Verbesserung deS Zustandes jener Orte, von der Last des Bet- telnS ihrer Einwohner immer mehr und mehr befreit werden, neben anderen Beiträgen aus öffentlichen Kassen aufzubringcn.

Horb. sStcckbrief.) Der hicnach bczeich- nete MattheuS Göttlcr vonAhldorf, diesseiti­gen Bezirks, welcher unterm 22. Januar d. I. aus dev Strafanstalt zu LudwigSburg entlas­sen worden ist, hat sich am 1. d. Vits, nach vorheriger Entwendung eines auf seinen Bru­der Paul Göttlcr, Zimmcrmann in Ahldorf ausgestellten Wandcrbuchs flüchtig gemacht.

Sämmtliche rcsp. Polizeibehörden des Jnn- und Auslandes werden nun geziemend ersucht, auf diesen Flüchtling zu fahnden, ihn im Be­tretungsfalle arretircn und wohlverwahrt an die Unterzeichnete Stelle einliefern zu lassen. Gestaltsbczcichnung des Matthcus Göttler: Alter: 43 Jahre, Größe: 6J Confession: ka­tholisch, Statur: schlank, Angesicht: mager, Haare: blond, Stirne: mittlere, Augen: blau, Nase: groß und eingebogen, Mund: groß, Zähne: gut, trägt einen starken Backenbart.

Zur Zeit seiner Entweichung war er bekleide», mit einer blautüchcncn Kappe, grüntüchencm abgetragenem Wamms, schwarztuchcncr Weste, blau gefärbten leinenen Hosen und Schuhen.

, Außer dem vorerwähnten jWandcrbuche, welches von Unterzeichneter Stelle im Früh­jahr 1836 ausgcfertigt worden ist, führt Gött­ler keine weitere Effekten bei sich.

Den 5. Februar'l 838.

K. Oberamt, Dillenius.

Horb. sSteckbriefzurücknahme.j Da der ledige Pankra; Albus von Bieringcn im Was­ser ertrunken aufgcfundcn wurde, so wird der gegen ihn erlassene Steckbrief vom 5. Jan. d. I. in Nro. 3 und 5 dieses Blatts hienüt zurückgcnommcn.

Den 6. Februar 1838.

K. Oberamt, Dillenius.

QberamLsgericht FreudenstadL.

Freudenstadt. ^Verlorner Pfand, schein.) Unterm Z. März 1827 ist durch die hiesige Unterpfandsbehörde für ein am Zo. Decbr. mit 5 Procent verzins» liches Anlehen von 800 st., welches Jo« Hann Georg Finkbeiner, Neubauer in Friedrichsthal von dem Platzmeister Pul­vermüller daselbst erhalten hat, und wo» rüber im hiesigen Unterpfandsbuch Thl. l Bl. 28 t Eintrag enthalten ist, ausge» fertigt worden. Dieser Pfandschein ist verloren gegangen, und es wird nun auf Ansuchen des Gläubigers der etwaige Inhaber desselben aufgefordert ihn um so gewisser binnen 45 Tagen der unter» zeichneten Stelle vorzulegen, als nach Ablauf dieser Frist gerichtliche Kraftlos» erklärung erfolgen würde.

Den 5. Februar 1858.

K. Oberamtsgerkcht, Kübe l.

Oberarntsgericht Horb.

Horb. fAn die Waisengerichte und Pfleger des Bezirks.) Im Laufe des bevorstehenden Frühlings und Sommers