Aus §iadt und Kreis Calw

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J»I Kamps haben wir einst das Reich er' obrrt, »nd in, Kampf werden wir es erhalten und bewahren." Adolf Hitler.

In dieser Zeit der Bewährung, da wir alle unter dem schweren und großen Gesetz des Krieges und eines gewaltigen Entscheidungs­kampfes um unsere völkische Selbstbehauptung wie um die höchste Erfüllung unseres Schick­sals stehen, wird jeder Deutsche in Der Rück­schau um so klarer begreifeil, wie das neue Reich in einem langen, zähen und er­bitterten Kampfe hat erobert werden müssen. Und jeder Deutsche begreift es heute um so deutlicher und bewußter, was es be­deutete, 14 Jahre lang um Deutschland zu kämpfen. Wie der Führer und mit ihm die Ge­folgschaft seiner Freiwilligen gekämpft haben.

Was die Anforderungen betrifft, die dieser Kampf an jeden einzelnen der Bekenner und Kämpfer stellte, an ihr persönliches Leben, an ihre Opferbereitschaft, an ihre Glaubenskraft, an die unerschütterliche Härte ihrer Herzen, so war es in Wahrheit ein totalerKampf, und eben darum war der große Durchbruchs- sicg am 30. Januar vor nunmehr zehn Jah­ren auch ein totaler Sieg des ganzen deut­schen Volkes, selbst wenn es in seiner Gesamt­heit die Bedeutung dieses Tages damals noch nicht begriff und sie erst im Laufe der Zeit um ko klarer verstehen lernte. Mit diesem

Lage aver begann in Wahrheit unsere größte geschichtliche Erfüllung.

Uns Deutschen ist jedoch noch nie etwas ge­schenkt worden in unserer Geschichte, und im­mer noch hat das Schicksal vor die endliche Erfüllung die härteste Bewährung gestellt. Die Erfüllung des 30. Januar 1933 hat die nationalsozialistische Bewegung dem ganzen deutschen Volk errungen nun aber ist das Volk selber, sind alle Deutschen aufge- rnfen zur großen Erfüllung der Zeit, sind anfgernfen zur großen Bewährung in diesem uns aufgezwungenen Kriege, um mit ihrem Einsatz, dem totalen Einsatz, mit ihren Opfern, ihrem Kämpfertum und mit der' Kraft ihrer Herzen zu bewahren, zu erhallen und von neuem und endgültig zu erkämpfen, was seit jenem 30. Januar an Großem sich in Deutschland schon erfüllt hat und sich noch weiter erfüllen soll.

Jeder Deutsche ist anfgerufen, im Zeichen des immer totaler werden den Krie­ges zugleich um das Leben, das eigene, das der Frauen und der Kinder, und nm die höchste deutsche Erfüllung zu kämpfen um alles also, um den letzten Einsatz, und mit der Kraft seines Glaubens an Deutschland und mit der ehernen Härte seines Herzens vom Schicksal sich den Sieg im Kampf um das Reich zu verdienen. Wie aber immer noch ans der ungebrochenen Bereitschaft zum Kampfe der Sieg errungen wird, dafür ist jener 30. Ja­nuar das größte und verpflichtende Symbol.

Weltanschauung heiligstes Gut der Ration

Kreibleiter Latiner über 6ie ?tIiLk1en 6er keimst im totalen Kriege

Soldatenkinder finden ihr Zuhause

Für junge Soldatenehen, soweit sie schon geschlossen oder doch ernsthaft beabsichtigt sind, ivirü die Gründung einer eigenen Haushal­tung durch Gewährung von Ehestands- »ariehen gewährleistet, sofern ein Kind aus der Verbindung hervorgegangen ist. Auf Vieser Grundlage sind Ehestandsdarlehen an Witwen und Verlobte Gefallener schon in erheblichem Ausmaß gewährt worden. Neuer­dings sind die Finanzämter ermächtigt morden, diese Darlehen von sich aus zu ge­währen, was eine schnellere Erledigung der­artiger Anträge möglich macht. Die Friedens­regelung, wonach Ehestandsdarlehen in jedem Fall bis ein Jahr, bei einem Kind bis zwei Jahre und bei zwei Kindern sogar bis drei Jahre nach der Eheschließung noch beantragt werden können, ist nun auch den Witwen und Verlobten Gefallener und Gleichgestellter zn- gestanden worden. Bei Verlobten tritt an die Stelle des Tages der Eheschließung der Tag der Geburt des ersten oder ältesten Kindes des Gefallenen.

Reisemarken nicht unnötig eintauschen

Es gibt viele > n ..u'. -r, d,e ihre Leven-,- mittclmarken in R e i s e m a r k e n umgetauscht .'halten wollen, ohne daß ein Bedürfnis hier­für besteht. Sie wünschen den Umtausch, nm beim Einkauf der Lebensmittel etwas freier zu sein, insbesondere wollen sie' den Verfall etwa eingesparter Marken verhindern. Diesen Wünschen kann aber nicht Rechnung getragen werden, weil die Ernährnngsämter gar nicht über das erforderliche Personal ver­fügen, nm alle Umtauschanträge zu bearbei­ten. Im übrigen stellen die Nationssätze auch Höchstmengen dar; die nicht in Anspruch ge­nommenen Mengen sind grundsätzlich verfal­len. Von den Verbrauchern wird erwartet, daß sie von unbegründeten Umtauschanträ-

Jn einer Großkundgebung der NSDAP, in Calw sprach Samstagabend der als Kreis­leiter mit der Führung unseres Kreises beauf­tragte Oberbereichsleiter Pg. Philipp Bätz- ner in der städtischen Turnhalle am Brühl. Seine lebendigen, kämpferisch-klaren, Fühlen wie Denken unmittelbar ansprechenden Aus­führungen waren ein eindrucksvoller Appell an die versammelten Männer und Frauen. Der Kreisleiter rief sie auf, dem Vorbild des Füh­rers und der Front folgend, ihre Pflichten in der Heimat bis zum Letzten zu erfüllen, in Hal­tung wie in Tat würdig dieser geschichtlich ein­zigartigen, ebenso schweren wie schönen, neu­angebrochenen Heit zu sein, als deren Pioniere wir alle im Dienst des großen Baumeisters Adolf Hitler an der Brücke mitbauen, auf der die kommenden Generationen des ewigen Deutschland dereinst marschieren werden.

Eingangs unterstrich Kreisleiter Bätzner die Notwendigkeit einer einheitlichen Ausrichtung unseres Volkes gerade im Kriege. Er verglich es mit einer ungeheuren, in gleicher Richtung marschierenden Heeressäule, deren Marsch­rhythmus sich jedem ihrer Glieder mitteilt. Kei­ner der Volksgenossen, die alle der gleichen eini­genden Idee dienen, darf die Marschrichtung verlieren, noch über Kleinkram und Sorgen des Alltags das große Ziel vergessen. Das gewaltige Geschehen unserer Zeit ist nur aus der Erkennt­nis der einigenden Kraft der nationalsozialisti­schen Weltanschauung heraus zu verstehen. Die geistige Einstellung, die innere Haltung des Menschen ist Ausgangspunkt seines Denkens und Tuns. So hat die weltanschauliche Er­ziehung unseres Volkes durch den National­sozialismus zu Einigkeit und freiwilliger Diszi­plin dieses zu Leistungen von einmaliger Große m der deutschen Geschichte befähigt und den Wunschtraum der besten Deutschen in Jahr­hunderten nach einem einigen Volk und Reich verwirklicht. Die nationalsozialistische Welt­anschauung, die uns vom Führer geschenkte Idee der Einigung und Bejahung des Deutsch­tums, schuf das Reich der Deutschen. Sie ist in der Tat das heiligste Gut der Nation. In ihr bleibt die Partei komvromißlos. Die NSDAP. Wacht darüber, daß alle deutschen Menschen, der Stimme des Gewissens und des Blutes folgend, sich für die Idee des Führers restlos emsetzen, und wird eine Schädigung des Volkes durch Außenseiter aus Prinzip nicht dulden.

Heimat und Front bilden, beide erfüllt vom soldatischen Geist des Führers, eine Einheit, einen granitenen Block, an dem alle Angriffe der Feinde zerschellen werden. Endgültig über­wunden wurde durch die nationalsozialistische Idee die Erbkrankheit verflossener Jahrhun­derte, die deutsche Uneinigkeit. Mit dem Glau­ben, den der Führer uns in die Herzen gab, ist eine neue Epoche angebrochen. Unsere Ueber- legenheit ruht in dein Glauben, daß Adolf Hitler von der Vorsehung 'ausersehen ist, der Welt ein anderes Gesicht zu geben und Deutsch­lands Rechte durchznsetzen. Mit diesem Glau­ben kämpfen Front und Heimat.

In weiteren Ausführungen über die Forde­rungen des totalen Krieges stellte der Kreis­leiter der Heimat das Vorbild des Führers vor Augen, des Mannes, der Tag und Nacht im Dienst für und in der Sorge um sein Volk steht, der Uebermenschliches leistet an Arbeit und Einsatz und dem Deutschland Wie Europa zu tiefstem Dank verpflichtet sind, dafür daß sie bon der furchtbaren Gefahr des Bolschewismus beivahrt blieben. Der Kreisleitcr forderte, jeder Volksgenosse möge gegen sich selbst ehrlich und treu sein, um dies auch gegenüber Führer und Volk sein zu können. Ter Nationalsozialismus sei keine Angelegenheit des Geldbeutels, sondern einzig und allein des Charakters. Wer nicht im Kleinen die Volksgemeinschaft zur Tat werden lasse, vermöge sic niemals zu bejahen. Jeder, gleich ob Mann oder Frau, müsse heute prüfen, ob er sich ujcht noch aktiver in das große Rin­gen cinschalten könne. Noch keiner habe ein un­

serer Zeit würdiges Opfer gebracht, es sei denn, er gab eigenes Blut hin. Daß dies nicht umsonst geschah, dafür ist unserer Führer Ga­rant. Am Ende dieses Krieges wird ein Frie­den für Generationen stehen und ein allen Menschen deutschen Blutes Raum gebendes Reich. Wirtschaftlich hat Deutschland 1942 die­sen Krieg bereits gewonnen; es wird ihn auch militärisch für sich entscheiden.

Wir sind, so schloß der Kreisleiter, in den Anfang einer neuen Zeit gestellt. Es fallen uns deshalb schwerere, aber auch schönere Auf­gaben zu wie-anderen Generationen. Mögen alle Volksgenossen das Glücksgefühl in der Brust tragen dürfen, an einer großen Zeit mitgebaut und ihre Pflicht getan zu haben. Vorbilder äußerster Pflichterfüllung sind uns Führer und Front. Denken wir stets daran: was wir heute versäumen, können kommende Geschlechter nie mehr gutmachen! Und seien wir uns immer des Wortes des Führers be­wußt: der Schweiß der Heimat schont das Blut unserer Soldaten!

Die festliche, überaus stark besuchte Veran­staltung war von Worten des Ortsgruppen: leiters und dem Em- und Ausmarsch der Fah­nen umrahmt. Der Gruß an Führer und Wehrmacht sowie die Lieder der Nation be­schlossen die Kundgebung.

gen abschen.

Wer will aktiver Offizier werden?

Jungen des Geburtsjahrganges 1925. die aktive Offiziere im großdeutschen Leer werden wollen, melden sich bis spätestens 31. Januar bei der zuständigen Annahmestelle für Offizierbewerber des Heeres. Dort, bei allen Nachwuchsoffizieren und den Wehrbe­zirkskommandos sind weitere Auskünfte zu erhalten!

Oer Rundfunk am Montag

RelKsvrogramm: IS bis Ubr: Nachwuchskonzert: 17.18 bis 18 Ubr:Dies unb das für euch zum Svatz": 18 bis 18.10 Ubr: Das neue Buch: IS bis 1S.1S Ubr: Webrmachts-Vorlrag: Unser Heer: 20.18 bis 22 Ubr:Kür jeden etwas". DeutlchlandjenSer: 17.18 bis 18.S0 Ubr: Cbor- und Kammermusik: 20.18 bis 21 Ubr: Meister des Barocks: 21 bis 22 Ubr: Bach, Beethoven. Brahms.

Herrenberger Vieh- und Schweinepreise:

Schweinemarkt: Zugeführt: 144 Stück Milch­schweine und 20 Stück Läuferschweine. Ver­kauft wurden: 120 Stück Milchschweine zum Paarpreis von 100155 RM., 20 St. Läufer- schweine, Paarpreis 190300 RM. Vieh­markt: Zufuhr: 2 Ochsen, 4 Kühe, 15 Kalbin- nen, 22 St. Jungvieh, 2 Stiere. Verkauft: 12 Kalbinnen (7001270 RM.), 20 St. Jungvieh (200500 RM.). Der Verkauf ging gut.

Alle geistig-seelischen Kräfte für den Sieg

OaukuIturtaZun^ 6er I^8O^P. in LlultZart

N8«. Stuttgart. Aus der über das Wochen­ende in Stuttgart durchgeführten Gaukul» tur-Arbeitstagung, an der neben den Kreisleitern, Kreispropagandaleitern, Kultur­hauptstellenleitern und Kulturreferenten der Gliederungen auch namhafte württembergische Kulturschaffende teilnahmen, kam wiederum deutlich zum Ausdruck, daß in einem totalen Krieg auch das kulturelle Schaffen für den Sieg eingesetzt werden müsse. Das Wißen um die schwäbische Kulturtradi­tion, so betonte Gaupropagandaleiter und Landeskulturwalter Mauer in seiner Be- rüßungsansprache. verpflichte uns doppelt, as kulturelle Leben jetzt im Kriege erst recht zu pflegen.

Das Hauptreferat auf dieser Arbeitstagung hielt der Leiter des Hauptkulturamtes der NSDAP., ^-Oberführer Cerff. Aus der Tatsache, so führte er unter anderem aus, daß dieser Krieg ein weltanschaulicher ist, ergibt sich eigentlich von selbst, daß dabei auch die kulturellen und die geistig-seelischen Kräfte eine wichtige Rolle spielen. Die Veranstaltun­gen Konzerte, Theater und dergleichen sollen nicht etwa absetzen vom Ernst des, Kampfes. Kultur bedeute nicht Flucht ans der! Zeit, sondern Kraft für die Zeit. Der Kamps werde nicht nur mit den Waffen entschieden; die größte Kraft und für die innere Haltung des Volkes wichtigste sei die Kraft des Glau-, bens, dieKraftderHerzen. Um sie geht es bei aller kulturellen Arbeit. Sie muß als Spiegelbild des Lebens eines Volkes wie alle Kunst boden-, landschafts-, volksverwurzelt! sein.

Alle wirkliche Kultur müsse wachsen und könne nicht befohlen und nicht organisiert werden. Als Hochziel der Kulturarbeit de« Partei nannte er, über die Aktivierung für den Kampf hinaus, die seelische Einheit des Volkes. Er warnte davor, kulturelle Leistungen mit Zahlen zu messen; auf die> Intensivierung, auf die Vertiefung des Schaf­fens komme es an. Die Früchte dürfen auch den betreuten Volksgenossen nicht in den Schoß fallen, sondern müssen von ihnen errungen werden. Darum setze auch die Arbeit selbst Persönlichkeiten voraus. Die Schaffung des Volkskulturwerkes erfolgte aus dem Bewußt­sein der Notwendigkeit, daß alle Kräfte im Volke beachtet, mobilisiert und eingeschaltet! werden. Die Kultur beginne bei uns selbst, bei jedem einzelnen, in der Familie, in dev Wohnung.

Bemerkenswert waren auch seine Ausfüh- runaen über die Gestaltung der Par-<

teifeiern. Die feiern der Partei smv Feiern des Volkes, Weihe- und Sammetstun- den, die den Volksgenossen Glauben, Zuver­sicht und Kraft spenden. Sie quellen aus der Tiefe des Volksempsindens, das unverbildet und gradlinig aus natürlichem Instinkt zu allen Zeiten seinem schöpferischen Drang ihren entsprechenden Inhalt und Rahmen gab. Weitere Referate, deren Besprechung folgen wird, behandelten Teilgebiete der Kultur­arbeit.

Mit Einzelabschnitten aus dieser Rede be­faßten sich die weiteren Referate. So sprach Pa. Ne hm vom Hauptkulturamt der NSDAP, überDorskulturarbeit und ihre Aktivierung". Er zeigte Ursachen und Hintergründe der Landflucht auf und umriß die Grundsätze, nach welchen die Dorskultur aktiviert werden soll. Vor allem gehe es darum, den bäuerlichen Menschen wieder mit dem Dorf, mit der Heimat, mit seinem Hof zu verwurzeln. Das kulturelle Leben müsse aus dem Dorf heraus, von Menschen des Dor­fes gestaltet werden. ..Bringeveranstaltungen" aus der Stadt müssen anregend wirken, wenn sie nicht fehl aw Platze sein sollen; nur sinn­voller Einsatz kann befruchten. Auf jeden Fall stehe fest, daß es sich nm eine Arbeit handelt, die für alles kulturelle Schaffen der Zukunft von grundlegender Bedeutung sein werde.

Gaustellenleiter Pg. Huber behandelte praktische Volkstumsarbeit, dabei vor allem auf die Wichtigkeit gemeinsamen Schaf­fens auf den Gebieten des Singens, des Tan- zens, des Spiels und des Musiziercns hin­weisend. In Wochenendlehrgängen werden in den Kreisen die Mitarbeiter ansgerichter.

Im letzten Vortrag befaßte sich Pg. Hann e- mann, Mnsikreferent im Reichsamt Feier­abend, mit dem ThemaT anzmusik und Nass e". Die Gegenüberstellung der deutschen Musik und der jüdischen Jazz-Musik wirkte dabei aufschlußreich. Bei der Jazzmusik handle es sich um ein gefährliches, zersetzen­des Kampfmittel des Weltjudentums, um die Vorbereitung des amerikanischen Welt­herrschaftsanspruches. An der Praktischen Vor­führung wurde über das Musikalische hinaus das Grundsätzliche der Haltung im Tanz als Kulturfaktor gezeigt, die keinerlei Zweifel über die weltweite Trennung zwischen deut­scher Musik und Jazz zulasse, also auch uns klar in die Stellung weist, die wir dabei zu beziehen haben.

Gaupropagandaleiter Pg. Mauer ließ in seinem Schlußwort die Arbeitstagung mit der Führer-Ehrung ansklingen.

rMvoMrülsM

Roman von Maria Oberlin.

Im April 1912 ging eine fürchterliche Meldung durch die ganze Welt. Der größte und eleganteste Riesendamviei seiner Zeit, der englische GigantTi­tanic", stieß bei Kap Race, in der Nähe von Neufundland, auf einen Eisberg und sank innerhalb weniger Stunden, 1600 Menschen kamen ums Leben. Mil- lwnenrverte wurden vernichtet. Entsetzen erfaßte die Menschen, denn dieTitanic" galt nicht nur als das luxuriöseste, son­dern auch als sicherste Schiff der Welt, das allen Naturgewalten trotzen zu kön­nen glaubte. Noch heute lebt die furcht­barste aller Schiffskatastrophen in ihrem tragischen Ausmaß in der Erinnerung fort....

Am 10. April 1g12 sammelten sich im Hafen von Southampton in England Tausende von Menschen; Kais und Molen waren schwarz von Schaulustigen und Neugierigen, von Photogra­phen und Reportern, von Technikern und Schiffspersonal.

Das größte Schiffswunder jener Zeit, der RiesendampferTitanic" trat heute seine erste Fahrt über den Ozean an, die Reise ging in sechs Tagen nach Neuyork und sollte der eng­lischen Schiffsbautechnik den großen Erfolg bringen: DasPlaue Band des Ozeans" für die schnellste Ueberfahrt; ein Rekord sollte auf- gestellt werden, Rekord der Schnelligkeit, der Sicherheit und des Luxus! Die vielen Schaulustigen, die da mit langgestreckten Häl­sen den schwimmenden Riesenpälast bewunder­ten. versuchten, ein wenig van der u 7 ie» 'i ^'i'iifes zu c"ö

Spaltenlang hatten die Zeitungen schon be­richtet:Das Wunder oee Meere",Triumph der Technik", und dann waren ausführliche Schilderungen gefolgt, die die Welt in Stau­nen und Bewunderung versetzten. 30 Million neu Mark war der schwimmende Palast wert, 280 Meter war er lang, 30 Meter breit, um­faßte 45 000 Tonnen Wasserverdrängung. 9 breite Decks umliefen das Schiff, das 3000 Pas­sagieren und 800 Mann Besatzung Platz bieten konnte.

Die Hauptanziehungskraft des schwimmen­den Ozeanriesen aber bildete der unerhörte Luxus, der für die Passagiere in bis dahin ungeahntem Ausmaß entfaltet worden war. Die eleganten Kak inen, die- und Rauchsa­lons waren mit vornehmsten künstlerischem Ge­schmack ansgestattet, für die Unterhaltung und Abwechslung der Passagiere wurde in großar­tigster Form gesorgt. Nicht; unterschied den schwimmenden Palast von den ^luxuriösesten Hotels des Kontinents. ^

Da gab es Festsäle in überwältigender -Pracht, eine vorzüglich musizierende Bordka- pelle, ein kleines intimes. Theater! Ein Schwimmbad für Sportler, ein Fischbassin für Angler, eine Radrennbahn, eine große, be­queme-Rollschuhkahn. Die Passagiere konnten sich in einem Hippodrom vergnügen, auf Ka­melen und Eseln reiten!- Eine besondere Lu- Aisstätte war neben den anderen eleganten Restaurationsräumen vor allem ein Garten- Restaurant, das von üppigen Schlingpflanzen und Palmen, von farbenprächtigen exotischen Blumen ringsum umgeben war.

Kein Wunder, daß der schwimmende Palast kei seiner Jungfernfahrt im Mittelpunkt des Interesses stand. Dieses Interesse wurde noch erhöht durch die Mitteilung, daß sich die reich­sten und bedeutendsten Leute der Welt an der Reise beteiligen würden. Milliardäre und Multimillionäre, reiche Finauzlcn'e und senkönige waren an Bord, d-u. - lanische Finanzkönig Astor. Der deutsche Mil­lionär Strauß, Major Butt, Euggenyeim, der Schriftsteller Futrelle, alles Namen von uner­hörtem Reichtum oder internationalem Ruhm. Viele der Millionäre hatten mit der Reise ge­wartet, nm das neue Schiffswunder kennen zu lernen.

Noch nie sahen Schissstresore einen solchen Reichtum! Für über 100 Millionen Schmuck befand sich auf dem Schiff, eine reiche Ameri­kanerin trug allein für 3 Millionen Brillan­ten und Perlen bei sich! Die auf Deck ange­brachten Läden mit den neuesten Schöpfungen Pariser Modekunst, mit kostbaren Auslagen von echten Spitzen und Juwelen repräsentier­ten gleichfalls ein Ricscnvcrmögen.

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Gespannt und neugierig wogte die McuMn- menge hin und her. Die letzten Passagiere bestiegen die Landungskrücke. Unter ihnen fiel die hochgewachsene Gestalt eines jungen Mädchens durch besondere Schönheit auf. Trotz des zarten, grauen Schleiers, der das Gesicht leicht verhüllte und in anmutigen Windungen von dem kleinen silbergrauen Reiiehütchen über das Helle Reisekostüm Herabsiel, war das schöne, regelmäßige Gesicht mit den großen blauen Au­gen und einer Fülle glänzend blonden Haares zu erkennen.

Thea Korff ging am Arm ihres Verlobten, des Eroßkaufmanns Leo Bürger. In Neuyork sollte die Hochzeit des Brautpaares staitfinden; sie vereinigte zwei der größten deutschen und deutsch-amerikanischen Getreidefirmen. Das ru­hige, ein wenig kühle und starre Gesicht des jungen Mädchens kildete einen seltsamen Ge­gensatz zu der nervösen, hypereleganten Erschei­nung des Mannes an ihrer Seite. Sein Ge­sicht schien die deutsch-amerikanische Abstam­mung zu verleugnen» etwas gelblich mit klei­nem, sorgfältig gestutztem schwarzen Schnurr­bärtchen, gepflegt, pomadisiert, mit schönen, ein wenig unruhigen, dunklen Auge» machte ei den ------ Mannes ,W^«r Raste,

etwas, was Leo Bürger, der mehrere Jahre iir Parts gelebt hatte, auch heute durch seine Kleidung, seinen eleganten, großkarierten Ul­ster na« neuestem Schnitt, unterstrich.

(Fortsetzung folgt.) ^