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Hof, Garten oder Wiese in der Nähe des­selben. Pflege und Unterricht soll einer- weiblichen Aufseherin, welche durch eine jün­gere Gehülfin unterstützt wird, anvcrtraut wer­den ; wir bitten deßhalb alle diejenige, welche ein solches Lokal gegen billigen Micthzins abzu- gcbcn geneigt wären, sowie diejenige Per­sonen, welche Lust und Beruf in sich fühlen, die Stelle einer Aufseherin, die eine der Wichtigkeit ihres Amtes entsprechende Beloh­nung zu erwarten hätte, sowie endlich die, welche uns ein solches Frauenzimmer zu empfehlen wüßten, uns in möglichster Bälde Anzeige davon zu machen, es ist leicht cinzuschen, wie wichtig es für das Gedeihen der Anstalt scyn muß, eine glückliche Wahl für die Person der Aufseher-in zu treffen und welche Eigenschaften dieselbe bedingen müßen. Da zu denselben vorzugsweise wahre Liebe zu den Kindern gehört und die besondere Gabe, mit denselben lehrend und erziehend umzugchcn, beides aber am häufigsten bei Müttern vereinigt zu finden seyn dürfte, so glauben wir auch, ohne andere auszuschlie- ßcn, vorzugsweise auf eine verheirathcte Person oder Wittwe Rücksicht nehmen zu müssen. Liebe, Geduld und ein sanftes ru­higes Gemüth werden sich aber gewiß da finden wo ein ächter, christlicher Sinn, Herz und Leben durchdrungen hat, weßhalb wir auch diese Eigenschaft allen andern voranstellen.

Nun aber, lieben Mitbürger, Eltern und Jugendfreunde! fehlt uns noch eines, um alle diese Wünsche und Pläne ins Leben

rufen zu können, es bedarf eurer th ei­ligen Mithülfc! Alle uns bekannte, darartigc Anstalten sind auf freiwillige Geldbeiträge gegründet, da wir nun nicht daran zweifeln können, jdaß auch unter uns die Nützlichkeit und der große Werth der K lein Kind erSch ule cingeschcn werden, so hoffen wir auch zu Gott, daß er eure Herzen lenken werde, uns so viele Mittel in die Hand zu geben, daß eine solche An­stalt hier gegründet werden könne. Von der Zahl und Größe dieser monatlich zu leisten­den GeldBciträge hängt zugleich die Aus­dehnung der Schule ab; von der cs zu wünschen wäre, daß sic so viel als möglich, ja, alle Kinder dieses Alters aufnehmen könnte; da wir aber als gute Haushalter die Ein­richtung und damit die Ausgaben, nach den Einnahmen beschranken und richten möchten, so bitten wir noch vor der Wahl eines Lo- cals und einer Aufsehen , um Bezeichnung der von jedem beitragenden monatlich zu hoffenden Liebesgabe, zu welchem Zweck nach einigen Tagen die Unterschriften hiefür ge­sammelt werden sollen.

Indem wir nun dieses Unternehmen un­seren Mitbürgern wiederholt und angelegentlich zur Beherzigung empfehlen, bitten wir Gott daß er dasselbe zu seiner Ehre segnen möge!

Nagold den 28. Mai 1837.

Decan Hauff.

Diaconus Hauff.

Stadtschulthciß Fuchstatt.

G. H. Zeller.