T^us Stadl und Kreis Laiw

Für Deutschlands Größe und Freiheit!

Mit den Dichtungen von Mörike, Uhland. Laufs und Kerner bleiben für alle Zeiten die Begriffe von Lebenssinnigkeit, von wohltuen­der Frische des Gefühls und von quellreiner Daseinsfülle verbunden, die der deutschen Srele eigener sind und ihr mehr zugehören nl- alles andere. Besonders Eduard Möri- ces Gedichte gehören in ihrer volkstümlichen Schlichtheit mit zu der vollendetsten deutschen Lyrik. Sie sind wie frische buntfarbige Blu­men, die uns aus unserem Wege entgegcn- lcuchicn. . .

Eduard Mörikes Vaterstadt ist Ludwigs- burg, wo er am 8. September 1804 geboren wurde. Sein Vater war dort Amtsphysikns. Ein reich bewegtes Leben führte ihn über die verschiedensten Amtsstellen schließlich als Pfar­rer nach Kleversulzbach bei Weinsberg. Dann war er Privatgelehrter in Mergentheim und schließlich Lehrer an der Töchterschule des Kathnrinenstists in Stuttgart.

Sun Jugendfreund, der wortgewaltige Die ter Theodor Bischer, sagte von ihm an sei? r Gruft:Es gibt eine Gemeinde und nur in der Vergleichung mit der breiten Meuae ist sie klein. die sich labt und ent­zückt an deinen wunderbaren, Hellen, seligen Träumen . . ." Wohl die meisten von uns wevden ja wohl auch seine Geschichte vom Stuttgarter Hutzelmännlein oder seine Novelle .Mozart auf der Reise nach Prag" kennen, die Meisterstücke deutscher Dichtung sind.

Mörike, aber auch die Büsten von Schiller, Nhlaud, tzaufs, Kerner, Hölderlin, finden wir bei den Hübschen-Metallplaketten, die am 16. und 17. Januar zugunsten des WHW. ver­lauft werden.

Ihr Erbe gilis es in unserem heutigen Kampfe auch mit zu bewahren, denn wenn cS nach unseren Feinden ginge, würden wir in einem Meer von Blut untergehen. Denke daran am 16. und 17. Januar und beweise durch deine Spende, daß du Opfer gerne bringst, und sei es auch hier nur ein Geldopfer, für die Erhaltung von Deutsch­lands Größe und Freiheit.

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Lenkung des Fremdenverkehrs 1943

Auch Gäste werden bei Uebertretung bestraft

Der Staatssekretär für Fremdenverkehr hat im Neichsanzeiger vom 9. Januar eine neue Lenkungsanordnung für den Fremden­verkehr erlassen, der im wesentlichen die bisherige bewährte Regelung zugrunde liegt. Die Grundsätze sind nunmehr mit der Rcichs- volizeiverordnung vom 20. Dezember 1942 in Nebereinstimmung gebracht worden. Wesent­lich ist dabei, daß künftig anher den Behcr- bergnngSgebern auch st e bestraft wer­den können, wenn sie sich gegen die Regeln der Einschränkung des Reiseverkehrs im Kriege vergehen.

Nach der neuen Anordnung ist der gewerb­liche BeberbergnngSraum in Fremdenver- kehrsgemeinden bevorzugt zur Verfügung zu stellen in eriter Linie Fronturlaubern und in zweiter Linie sonstigen Wehrmachts- augehorigen. Volksgenossen, die kriegswich- tlge Arbeit leisten. Schwerkriegsbeschädigten. Kriegshinterbliebenen, kinderreichen Müttern xEsgcnossen aus besonders stark luft­gefährdeten Gebieten (Dringlichkeitsstufe I der erweiterten Kinderlandverschickung). Die Zu­gehörigkeit zu einer der beiden bevorzugten Gruppen ist in der bisherigen einfachen Form nachzuweisen. Erst in dritter Linie werden sonstige Volksgenossen berücksichtigt, die übri­gens in der Zeit der sommerlichen Verkehrs­spitze. 20. Juni bis 10. September, nur be­herbergt werden dürfen, wenn sie mit schul- vflichtigen oder jüngeren Kindern reifen. In allen Fallen sind die zum Haushalt zählen­den Angehörigen berechtigt, mitzureisen.

Die alS Heilbäder und heilklimatische Kur­orte anerkannten Fremdenverkehrsgemeinden haben in Erfüllung ihrer volksgesundheitlich wichtigen Aufgaben an erster Stelle solche Personen aufzunehmen. die ein mit Gründen versehenes ärztliches Attest vorlegen. Zur Begleitung des Kurbedürftigen ist der Mhegaitc zugelnssen.

Fronttheater"

Volksthcater Calw

Kunst in die Zone des ergreifend Tragischen. Renä Delta en spielt als ihr Partner mit Ausdruck und soldatischer Haltung. Die Ge­schwister Höpsner tanzen bezaubernd. Die Regie ist beweglich, das Spiel durchweg frisch, gerade und voll echten Lebens.

Im Beiprogramm neben der neuen Deut­schen Wochenschau der packende Kulturfilm Freiheit für Finnland". k-r. s-L-eie.

Kriegseinsah des Nelchsarbeitsdienstes

Der Chef des Stabes beim ReichSarbeils- sührer. Lbergeueralarbeitssührer Dr Decker, weist in einem Bericht über den KriegSeinsatz des RAT. darauf hin. daß die Aufgabe des RAT. die deutsche Jugend im Geiste des Nationalsozialismus zur Volksgemeinschaft und zur richtigen ArbeitSausiassung zu er­ziehen. mit der Dauer des Krieges an Bedeu­tung gewonnen habe. Der Führer selbst hat. so wird in dem Bericht betont, die Bedeutung der RAD.-Arbeit zu Ende 1942 mit zwei Ent- scheidungen unterstrichen: Mit einer groß­zügigen Regelung der Führerinnen- srage des weiblichen Arbeitsdienstes durch Befreiung von der Zustimmung des Arbeits­amtes bei Einstellung der Bewerberinnen und mit der Bestimmung, daß alle KriegS- verwendunassählgen des zur Einbe­rufung heranstehenden Jahrganges vorEin- stellt! ng in die Wehrmacht den Reichsarbeitsdienst abzu l e t st e n haben.

Oer Rundfunk am Wochenende

Samstag. NeichSvroaramm: 18 bt» 18 Udr:Kroüer Klang vom Elbeltrand": 18 bis 18.18 Uhr: Politische Hörszene: 19.48 bis 29 Udr: Hans Kriviche ivricht: 20.18 bis 21 Udr: Beschwingte Untcrbaltung: 21.80 bis 22 Udr: UnterdaltungS- orchester. Deutlchlandlender: 17.10 bis 18.30 Udr: Konzertmusik von Mozart. Kurt Strom Sllnnccke: 20.18 bis 22 Ubr: Aus Over unü Konzert.

Sonntag. ReichSvrogramm: 14.80 biS 18 Uhr: Mathias Wiemana erzählt Märchen: 18 bis 18 Ubr: UnterhaltungSkomvonisteu im Waitenrock: 18 bis 19 Ubr: HavSn, Mozart: 20.18 bi» 22 Ubr:

Die klingenöe Film-Illustrierte''. Deutsch- lan-seuder: 18.80 bis 18.85 Ubr: KlaMlche Lied- und Klaviermusik: 18 biS 19 Ubr: Unterhal­tungsmusik: 29.18 bi» 21 Udr: Schwanengesang von Schubert: 21 bi» 22 Ubr: Strauß Suppt Mill­öcker.

Ab 1. Avril hat irder Jugendliche begin­nend mit dem Geburtsfahrpang 1926.der eine Aufforderung zur Musterung oder Frei­willigen - Untersuchung erhält oder aus der Jugenddienstpslicht entlasten wird, bei der Standortführung der Hitler-Jugend die Aus­stellung einer Ausbildungslauskarte m den Leibesübungen persönlich zu beantra­gen Das gilt unabhängig davon, ob er von der Hitler-Jugend erfaßt ist oder nickt.

Altbüraermeister Maulen 75 Jahre. In Bad Liebenzell beging dieser Tage Bürgermeister a. D. Hugo Maulen seinen 75. Geburtstag. Dreißig Jahre lang war der Jubilar Stadt- schultheiß der Badestadt und hat sich als sol­cher um deren Entwicklung große Verdienste erworben. Möge Altbürgermcister Mäulen, der heute im Kriege wieder im Verwaltungsdienst mithilft, fernerhin gute Rüstigkeit und ein freundlicher Lebensabend beschicken sein!

n«8. Frrubenstadt. Durch den Tod von Alt­uhrenmachermeister Eberhard in Dorn­stetten verlor die Partei dieser Gemeinde einen verdienstvollen Mitarbeiter, der sich trotz seines hohen Alters schon frühzeitig zur aktiven Mitarbeit meldete. In der Dorn- stetter Turnhalle sprach Gauabteilungsleiterin Frick von Stuttgart im Rahmen einer Kundgebung der NS.-Frauenschaft über Fremdvolkprobleme.

Bühl. Mit knapper Not entgingen in Ur- leffen bei Bühl zwei unbeaufsichtigte Kinder im Alter von einem halben und zwei Jahren dem Tode. Beim Ofen hängende Wäschestücke und das Kinderbettchen waren in Brand geraten. Nur durch das zufällige Hinzukommen eines Verwandten wurde grö­ßeres Unheil verhütet. Das kleinste Kind war bereits bewußtlos.

Heciattkew tt/n ciie AeLipostttEmee

Ich las in einem Kurzweilbüchlein die kleine Geschichte vom ABC-Schützen Willi, den der Lehrer fragte, was er denn schon könne. Willi malt auf die Tafel die Zahl 17 683 und begegnet dein fragenden Blick des Lehrers stolz: Die Feldpostnummer von meinem Vater!" Es steckt sehr viel hinter dieser Kindergeschichte. Millionen bescherte der rauhe Krieg eine solche nüchterne Zahl, die schon lange aus ihrem All­tag nicht mehr fortzudenken ist. Gibt es über­haupt irgend jemanden,' dessen Herz nicht an wenigstens eine Zahl der großen Feldpost­nummernliste gebunden ist? Wir hier draußen schreiben sie seit vielen Monden aus die Rück­seite unserer Feldpostbriefe. Ihr in der Heimat malt diese Zahl, eure Zahl, fast säuberlich ge­stochen, auch für die schlechtesten Augen deutlich lesbar, auf daß eure Zeilen auch ganz bestimmt ihr Ziel irgendwo da draußen erreichen. Mag auch die Schrift noch so flott oder mögen die Buchstaben der Anschrift noch so ungelenk sein, die Zahlen eurer Feldpostnummer gleiten sorg­sam aufs Papier, die Handschrift wird bei ihnen fester und klarer.

Seitdem die Feldpost in unser aller tägliches Leben getreten, haben sich die Anschriftenver- zeichnissc in Notrzkalendern und Merkoüchlein wesentlich geändert. Dort, wo sonst Ort und Straße ein buntes Vielerlei zustande brachten, findest du heute viel nüchterne Zahlen. Das harte Leben des Krieges setzte an die Stelle von Buchstaben, die vor deinem Auge allemal das Bild einer schönen Stadt und einer ihrer Stras­sen erstehen ließen, fünf Zahlen. Wenn du heute für uns die Adresse schreibst, weißt du nicht, wohin deine lieben Zeilen wandern, du siehst nur den Menschen, dem sie gelten, viel­leicht' auch nur die lieben Augen, die sic lesen werden. Die Feldpostnummer ist etwas Geheim­nisvolles. Sie wandert mit uns Soldaten von Nord nach Süd, von Ost nach West, quer durch

Europa, nach Afrika und an die Grenzen Asiens. Sie bleibt immer die gleiche, wie viele Kilo­meter wir auch in der Welt herumgeworfen werden. Das Geheimnis der Feldpost ist es, wie sie mit dieser einen Zahl uns immer Wie­der erreicht, wo wir auch sein mögen.

Wenn junge Soldaten aus der Heimat zu uns kommen, sehen wir alten Krieger in Ge­danken die Tage, da wir unsere Zahl so schnell wie möglich nach Hause schrieben und wie die daheim sie fein säuberlich aufzeichneten und ge­nau verglichen bei jedem Brief, der in die un­bekannte Weite zu uns die Reise antrat. Nach wenigen Wochen sagt man sie im Schlaf her, weil sie einem ans Herz gewachsen. Alle, die täglich in der weiten Heimat die gleiche Feld­postnummer schreiben, sind durch sie zu einer unbekannten großen Gemeinschaft geworden, ebenso wie wir Soldaten, die sie in einer Bluts­verwandtschaft zusammenhält.

Das Anschriftenschreiben geht dank dieser nüchternen Zahlen weit schneller als sonst, aber wehe, wenn du einen kleinen Schreibfehler machst oder nachlässig gewesen bist. Dann rächt sich die Zahl sehr boshaft. Sie verlangt von dir peinliche Genauigkeit, und eine falsche unter den fünf Zahlen hat eine weite Irrfahrt zur Folge. Dann eilen deine lieben Worte hilf­los durch Europa und finden nicht den, dcrJo sehnsüchtig auf sie wartet. Das wissen sie alle, die durch diese einfache Zahl mit uns verbun­den sind, und darum, glaube ich, werden Zahlen auf Feldpostbriefen sorgfältiger geschrieben als die auf Schecks von höchstem Wert weil hinter ihnen die Liebe und Sehnsucht stehen. Zahlen bedeuten fürs menschliche Leben ge­meinhin nichts anderes als ein reales Rechen- mittel. Einige von ihnen, in fest vorgeschricbe- ner Reihenfolge, werden für Millionen in dieser harten Zeit: die geliebte Zahl!

Kriegsberichter Dr. Bernhard Ernst.

Deutsche Künstler scheuen keine Beschwernisse iroch Gefahren, wenn es gilt, unseren Soldaten rin Feindesland Freude, Entspannung und kulturelle Werte zu bringen. Der FilmFront- thcater" schildert in lebensvoller Art den Ein­satz der Mitglieder einer Frontbühne zur Trup­penbetreuung, ihre ausregende, vielfach er­schwerte Arbeit als Mittler zwischen Heimat und Front und die kameradschaftliche Gesin- nnng zwischen Soldaten und Künstlern. Im Rahmen einer fesselnden Handlung, deren Sze­nerien von der Kanalküste bis hinunter nach Griechenland wechseln, hat es der Spjelleiter Arthur Maria Rabenalt verstanden, Front und Heimat, Kunst und Krieg, Soldaten und Schauspieler in eine der Gegenwart entspre­chende, lebendige Verbindung zu bringen.

Die Kunst als Brücke zur Front reißt das letzte Hindernis zwischen zwei durch einen Kon­flikt einander entfremdete Menschen nieder und führt sie zu neuem, dauerndem Glück zusam­men. Der Film gibt Einblick in die Arbeit der Frontbühnen, zeigt Ausschnitte aus ihrem Pro­gramm und vermittelt den starken Eindruck der Kunst auf unsere Soldaten. Zum Schluß treffen Film, Rundfunk und Theater bei einer Rit^senoung zusammen, in der die Kameraden im hohen Norden die Kameraden an den ande­ren Fronten grüßen und Wilhelm Strienz sik^t ^Mwphmt für Front und Heimat

Ausgezeichnete Kräfte sind in den Haupt­rollen eingesetzt. Seli Finkcnzeller stei­gert als Darstellerin der tragenden Rolle ihre

Aktivierung der Oorfkulturarbeit

Eine Arbeitstagung der HI. in Stuttgart

Stuttgart. Im Festsaal der Staatlichen Hochschule für Musik begann eine Arbeits­tagung der Hitler-Jugend zur Aktivierung der Dorfkulturarbeit und der Musikarbeit der Einheiten, die unter der Leitung des Musik­referenten der Reichsjugendführung, Ober­bannführer Wolfgang Stumme, steht. Nach feierlichen Orgeiklangen eröffnete Obergebiets­führer Sundermann. der Führer des Ge­biets Württemberg der HI . die Arbeits­tagung. Er wies dabei daraus hin, daß künf­tig der Jugend Gelegenheit gegeben werde, im Rahmen neuer kultureller Arbeitsgemein­schaften besondere Neigungen zu einem Ge­biet der Kunst zu pflegen. Dann sprach Ober­bannführer Stumme über die Musik­erziehung der Hitler-Jugend. Die Arbeit der Hitler-Jugend aus kulturellem Gebiet, so betonte er u. a.. müsse die seelischen Kräfte des einzelnen bereichern und zum lebendigen Besitz machen, damit diese Kräfte ihn überallhin, an die Front, an den Arbeits­platz usw. begleiteten. Gerade im Krieg er­fahre diese Arbeit ihre besondere Bewährung. Wenn wir von bäuerlicher Kulturarbeit spre­chen, so sei es notwendig, alle schöpserischen Kräfte zu binden an die Substanz der Nasse, an die Heimat, den Boden, die Natur und die Glaubenskraft, die die Kunst ausstrahlt.

Bei einem Rückblick aus die erfolgreiche Ar­beit in den Jahren nach der Machtübernahme forderte Oberbannführer Stumme u. a. auch die Beseitigung der letzten Ein­flüsse des Judentums auf dem Ge­biete Her Mnsik^rnd des Tanzes (Jazz usw.).

Der Pflege des Voirsiieoes neuen oem poun- schen Lieo werde auch künftig besonderes Augenmerk geschenkt. Auch das Interesse für Hausmusik sei in den letzten zehn Jah­ren erfreulich gewachsen. Bei der Behandlung der Aufgaben der Musikschulen, die Stadt und Land erfassen, wies der Redner besonders aus die lebendige Volksmusikkultur in Württem­berg und Baden hin. für die sich fast keine Parallele finden lasse.

Mit dem LiedNun laßt die Fahnen flie­gen" klang die feierliche Eröffnung aus.

Die Landeshauptstadt meldet

Der Führer hat im Bereich dcs^vürtt. Kult- ministers zum Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik den Studienrat Hans Gansser am Königin-Katharina-Stift er­nannt.

Zur Zeit tagt in Stuttgart die Jnter- nationaleFahrplankonsereuz.aus Ser wichtige Fragen des internationalen Reise­verkehrs behandelt werden. Die Konferenz be­schäftigt sich mit Verbesserungen des derzeiti­gen Fahrplans, die voraussichtlich am 10. Mai w Kraft treten.

Die Württ. Milchverwertung AG. hielt in Stuttgart eine Versammlung der ihr angeschlossenen MilchlieferungSgenosscnschas- ten und Milcherzeuger ab. Es kam dabei zum Ausdruck, daß die Milchabliefernng im ver­gangenen Jahre sehr gut gewesen ist. Der Oberbürgermeister verteilte aus diesem Anlaß Anerkennungsurkunden. Landcsbauernführer Arnold setzte sich für vollen Einsatz auch im neuen Jahre ein.

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18. Kapitel

Am Morgen dieses Herbsttages, der so fried­lich im Strahle der ausgehenden Sonne begann und so stürmisch und schicksalsschwer enden sollte, war Ingeborg Karenhorst im Rotbachtal zum Dundo-Wald emporgestiegen. Der dichte Nadel­wald lag in feiertäglicher Stille. Schwermutsoolle Ruhe herrschte in der Natur, die ihren Vergäng­lichkeitstraum träumte. Die Wellen des Rotbaches eilten mit lautem Tosen über mächtige Felsblöcke dahin, den Frieden des Waldes mit ihrem Rau­schen unterbrechend.

Das Steigen wurde Ingeborg nicht schwer, und doch flammte glühende Nöte auf ihrem ernsten, schönen Gesicht auf. Sie konnte sich selbst nicht begreifen, daß solche Leidenschaft in ihrer Seele noch einmal reisen tonnte, und sie fürchtete, dieser Leidenschaft wieder zu verfallen. Ruhigen, sicheren Schrittes stieg sie langsam, aber stetig durch de» Wald hinauf. Ingeborg besaß trotz ihrer 36 Jahre junge Füße und ein junges Herz. Und dieses junge Herz trieb sie zur Eile. Es war so töricht wie das rote Laub an den wenigen Laubbäumen im Nadelwald, das stolz der Sonne entgegenleuch­tete und sich schöner und jünger dünkte als die dunklen Tannen mit ihrem Nadelschmuck, ohne zu wissen, daß all der rote Glanz und die purpurne Pracht nur von den letzten Spätherbsttagen ge­borgt und schon dem Tode verfallen war.

Wenn Ingeborg hinüber zum Hochberg sah, leuchteten die einzelnen Kronen der Laubbäume wie Höhenfeuer auf.

Wie eine riesige große Kulisse lag das Kar mit dem Teufelsgrat vor Ingeborg, als sie aus dem dunklen Wald in die Lichtung trat. Ueber Len Bergen zogen die ersten dunklen Wolken dahin, um in der Nähe des gleißenden Sonnenrandes abzu­schmelzen. Die Wände der Kellerspitze ragten aus den treibenden Wolkenballen, als wären sie ver­lassene Klippen im weiten Meer.

Einige Bergdohlen kreisten über dem Teufels­grat, als wären sie aufgeschreckt worden von irgendeinem Lebewesen.

Ingeborg hatte an diesem Tage keinen Blick für das Wilde in dieser Natur. Sie blickte zum Jagdhaus hinauf, das unterhalb des Teufelsgrates stand, und schritt mit weichen, federnden Schritten den Serventinenwea binan.

Ist es töricht, baß ich heute nach so vielen Jahren die beiden versöhnen will? sagte sie zu sich im Inneren. Sind die beiden nicht Manns genug, um selbst den Dingen nachzuspüren? Sind die Verkettungen der Herzen und Seelen nur deshalb unentwirrbar, weil die Menschen sich scheuen, offen zu sein? Ich bin die Schwache, mit meinem Her­zen wurde ein frevelhaftes Spiel getrieben! War­um muß ich jetzt wieder das alles mit ihnen aus­kämpfen?

Nun lag das Jagdhaus or ihr, und nur ein« Wegkehre war es, die sie noch von ihm trennte. Vom Herrn des Dundo-Waldes!

Er stand in der Tür, blickte ihr entgegen, wie sie die letzte Serpentine zum Jagdhaus hinauf- ichritt.

Du kommst einen weiten Weg. Ingeborg". sagte er zum Willkommen. Ein seltsames Gefühl schnürte ihm die Kehl« zu. Er wollte noch etwa» sagen. Aber er konnte nicht.

,Za, ich bin gekommen, Tobias." Sie zögerte, lehnte sich an die Hüttenwand.

Er blieb neben ihr- stehen, als wagte er nicht, weiter nach dem Grunde ihres Kommens zu fra­gen. Nur seine Hand legte er auf die ihre.

Du wirst vom langen Weg müde sein, Jnge- borg. Willst du nicht eintreten?"

Sie sah ihn fragend an.

Und Philomena?" fragte sie.

Wir sind allein, Philomena ist bei der Holz­hütte, und Statz ist hinüber zur Alm."

Er drehte ihre Finger in seiner Hand, einige Dornen staken in der zarten, feinen Haut, die sich beim Uebersteigen des Zaunes eingebohrt hatten.

Kein Laut war zu hären, kein Vogelsingen in den Wipfeln der Tannen. Der Herbstnebel, der inzwischen auch hier eingefallen war, schien alles Leben erstickt zu haben.

Ein furchtbares Bangen regte sich in Jnge- borgs Brust. Sie taumelte über die niedrige Schwelle, ließ sich auf der Eckbank müde nieder. .Ihr müßt ein Ende machen. Tobias", bat sie. Du und Hans. Soll sich zum zweiten Male alles wiederholen?"

Warum bist du nicht unten geblieben?" ent- gegnete Tobias Wundt ihr vorwurfsvoll.Unten feiern sie heute ein Fest. Sein Werk . . . das er mir abgelistet hat, genau so wie er mich damals betrogen hat . . ."

Das ist nicht wahr, Tobias!" schrie sie auf.

Cr hob den Finger an den Mund, horchte zur offenen Tür hinaus. Es knatterte plötzlich im Kar, eine Steinsalve prasselte die Wände hinab, kam t>el unten im Geröllstrom zur Rübe.

Seltsam", sagte Tobias' Wundt.Er ist doch heute niemand am Grat. Er gehört nicht mehr mir, der Grat", fuhr er fort, nachdem alles Tüll geblieben war.Aber das ist es nicht crs ist nur die Art. wie Hans alles anpackt. Nie stellt er sich meinem Degen. Nie kömpft er um das, was sein Herz begehrt. Er schickt nur die anderen vor. Er verbirgt sich. Aber er steht hinter allem . .

Was denkst du von ihm?" unterbrach Jnge- borg Tobias.Hältst du ihn für einen Feigling?"

Tobias Wundt schwieg. Ein dumpfes hastiges Tappen näherte sich dem Hause, wie ein Mensch, der rasch aus bloßen Füßen lief. Verlor sich wie­der hinter dem Haus.

Nur ein Feigling handelt so", bekräftigte Tobias Wundt.Er hätte mir Aug' in Aug' gegenübertreten müssen."

Bist du mir etwa Aug' in Aug' gegenüber- getrcten, als du mich damals meiner Herzenspein überantwortet hast? Als du mir mit kaltem Her­zen den Abschied gabst?" fragte Ingeborg.Ein Brief von irgendwo, das war alles ... So han­delt ein kseiner Handlungsrcisendcr. der die Toch­ter seines Ehess verführt hat. War das nicht Feig­heit .. .?"

tForkstdunj, soigt.»