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Uckt« Geschlechts, stets znr Unterhaltung und zum Allskunstgeben für die Reisende» höheren Standes bereit, beacht jährlich 2<Da fl. Gehalt. Die Ausmärker müssen ihre Moralität bewährt und einen CursuS in der Schule der Höflichkeit mi gemacht baden und Englisch, Franchsisch, Italienisch und Deutsch spreche». Der Obcrautwärier hak ein Institut errichtet, worin diejenigen, welche sich für den Dicnst der Gasthäuser ausbildc» wollen, in dem seinen Benehmen, den Sprachen re. Unterricht erhallen , in dem Hotel selbst aber praktisch für den Dienst ansgebildet werden.
Die Küche und der Keller'dieses Hauses sind in Betreff der Reinlichkeit ein Muster für alle Gast- Höfe Enrvpa's. Nur Köche sind in der Küche beschäftigt. Sie tragen weiße Leinwandkleider und müssen sich mit dem Barte zugleich die Kopfhaare abschecren lassen. Die Kopfbedeckung besteht in einer weißleinwandenen festanliegenden Mütze. Der -Oberkoch dirigirt sein Personale mit kurzen Kom- ' mandoworkcn. — Die Speisezettel bilden förmliche Bücher, welche eine Auswahl von mehr als Zoo Speise» und von mehr als 2M GctränkeGattungen bezeichnen. Darin sind nur allein gegen fünfzigerlei Suppen aufgezählt, während in den berühmtesten Gasthöfcn nur Z angeschricben werden. Der Keller ist der Vercinigungsort der trefflichsten Getränke aus allen Weltgcgenden. Jur täglichen Reinigung der Tisch- und Bettwäsche wurde ein eigenes Dampfwäschlokal errichtet, worin» durch Maschinenwirkung in kurzer Zeit gegen tzom Einzelnstücke gewaschen, getrocknet und gebiegelt werden können- Mit Hülfe derselben Dampfkraft werden übrigens auch die sämtlichen Eß- Trink- und KuchcnGeräthe gcreinigct, die Kleider ausgeklopft und Stiefel und Schuhe geputzt. Die Küche ist ebenfalls mit einem Dampfaparat versehen, mittelst welchem das Fleisch Gemüse und andere Speisen gekocht werden, um denselben durch dieses Verfahren mehr Wohlgeschmack zu verleihen. Erwärmte Luft, durch Röhre» in alle Zimmer geleitet, dient Winters zur Beheizung.
Der Eigenthümer dieses großartigen Etablissements, Hr. Asto r, ist der Sohn eines geborncn Deutschen, welcher sich in NcwAork durch glückliche Spekulationen ein namhaftes Vermögen gesammelt hatte.
Das Lied von der Grippe.
Man hört jetzt von derGnpp' an allen Orten:
Bin selbst auch jungst davon befallen worben. Ich wich so fern ihr mögt geduldig hören- Euch über dieses Uebcl kurz belehren!
Der Krankheitßstoff liegt in der feuchten Lust, Im Höhenrauch, im gift'gcn Nebeldust.
Davon wird's einem erst im Kopfe dumm; Als gieng ein Mühlrad immer um und um. Dann legtsich's einem bleischwer in die Glieder, Man taumelt, sinket fast zur Erde nieder! Man kann sich nicht mehr regen, nicht mehr bücken,
Manch frost'ger Schauer läuft hinab den Rücken.
Nun ist es Zeit, zu Bette schnell zu geh'n. Und vor 8 Tagen nimmer aufzustch'n.
Dann dürft ihr, nach dem ärztlichen Bedünkcn, Nicht Bier noch Wein, nür Theo von Eibisch trinken.
Dann löscht den Durst, damit es euch nicht schade,
Mit nichts, als mit lauwarmer Limonade, Jndcß der Weinstein trefflich präparirt,
Um einen Groschen, (billig!) ab euch führt. Wenn gierig auch am Bett der Hunger steht. Laßt ihn nur stch'n, und haltet streng Diät, Wer schwitzen kann der mag bisweilen schwitzen, Es wird ihm viel zu seiner Bcssrung nützen; Ihr werdet husten viel und öfter niesten,
Und eure Nase wird beständig stießen.
Wenn ihr der Meinung, daß die Krankheit aus. So waget euch zu früh nicht aus dem Haus; Denn wenn sic wieder kommt dann ist sie bös, Und wiederholt, wird sie zuletzt nervös.
Das ist die Gripp' von der's im Kopfe dumm Dem Kranken wird, als ging ein Mühlrad um. Ihr seht, daß der, so dieses Lied gemacht, Noch selbst nicht zur Genesung ist gebracht.
„Welches ist das gefräßigste ?" fragte der Schulmeister einer Dorfgemeinde, bei Gelegenheit einer, öffentlichen Prüfung, in der sichern Erwartung, der Gefragte werde, der vorher gegangenen Vorbereitung zufolge, den Vielfraß nennen. Der Junge aber ant- , woetcte: „Der Haase denn er frißt mit 2 Löffeln."
! Auflösung des Räthsels in Nro. zo. j Birkenruthe.