Aus Stadt und Kreis Lallv
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Wie ein Traumbild liegt im Winter die Schneedecke über die Landschaft ausgebreitet. Zu der weißen Schneedecke kommt auch das tiefe Schweigen in der Natur, das nur Von Zeit zu Zeit durch die "'.'ilnebe eines Holzhauers, den Knall ei 'e oder den Peitschenschlag eines s :s unterbrochen
wird. Aber diese S> ist kein Leichen
tuch und das Schwer-.. ist kein Tod. Das Schneetuch ist ein glitzernder Mantel feinster Kunst, unter dem die sich bereits zu neuem Leben rüstende Tier- und Pflanzenwelt gegen die Unbill der Witterung geschützt wird. Und das Schweigen, das über dem Lande liegt, ist wie der gesunde Schlaf eines Kindes, das zum Leben neue Kraft sammelt.
Wer eine Winterlandschaft richtig durchwandert, wandelt wie im Märchen. Der Wanderer kennt die ihm im Sommer so vertraute Land
schaft nicht mehr. Wo in der Sonnenglut Nadelwälder nach Wasser schmachteten, stehen jetzt schneeüberhängte Baumgebilde, wie wir sie als Kinder in den Märchen kennen und lieben gelernt haben. Wir glauben, die Gestalten der Märchenwunderwelt müßten aus den verschneiten Tannen hervortreten. Aber auch der Wanderer, den weniger die Poesie des Winterwaldes als die freie Bewegung in frischer Luft in den Wald lockt, kommt im Winter auf seine Rechnung. Klar und würzig ist diese Luft, reiner als im Sommer, und cs tut ihm auch nichts, wenn ihm kalter Wind um die Ohren saust. Auch dem Freund der Tierwelt stehen Ueberraschungen im Winterwald bevor. Das Rehwild, das sonst vor den Wanderern scheu flüchtet, macht zur Winterszeit der Hunger weniger ängstlich, ja fast vertraut. Wer sich im Winter an einen Wilosutterplatz vorsichtig heranpirscht, kann um diese Zeit das Leben der Waldtiere kennen lernen wie sonst in keiner Jahreszeit. '
Kohle — der Schlüssel zum Sieg!
Kohle ist der Schlüssel zum Sieg! Deshalb darf keine Schaufel Kohle, kem Brikett kein Kubikmeter Gas und keine Kilowattstunde Strom verschwendet werden! Die Bergleute tun ihr Aeutzerstes. Tue auch du deine Pflicht! SpareKohle.unddu hilf st siegen!
Nur einige Beispiele. Es gehören zur Herstellung von einen, Kubikmeter Gas 0.002 Tonnen Kohle, einem Kilowatt Strom 11,001 Tonnen Kohle, einer Tonne Stahl 2 Tonnen Kohle, einer Tonne Benzin 3.5 Tonnen Kohle, einer Tonne Aluminium 17,5 Tonnen Kohle, einem Panzer 90 Tonnen Kohle, einem Bomber 115 Tonnen Kohle, einem Schlachtschiff 120 000 Tonnen Kohle.
Zulagenregelung sür Selbstversorger
Schwer- und Schwerstarbeiter sowie Lang- und Nachtarbeiter, die sich sür die Selbstversorgung entschieden haben, erhalten ihre gewerbliche Zulage in Brot, sofern sie nicht im Besitz der Reichsmahl- und Brotkarte sind, auf Grund einer Bescheinigung des Betriebsführers, die zu Beginn jeder Zuteilungsperiode auszustellen ist. Die Kartenstelle händigt daraufhin die Brotzulage aus. entweder in Form von Reise- und Gaststättenmarken oder entsprechender Zusatzkarten, bei denen die Fleisch- und Fettabschnitte entwertet sind. Maßgebend ist die örtliche Regelung.
Schulische Betreuung der Anlernlinge
Der Reichserziehungsminister hat sür den Fall, daß infolge kriegsbcdingtcr Schwierigkeiten Einschränkungen des Berufsschullinter- richts nicht zu vermeiden sind, angeordnet, daß männliche Anlernlinge anerkannter Anlernberufe für die Tauer des Krieges dann bis zur Entlassung aus der Berufsschule vom Schulunterricht zu beurlauben sind, wenn sie die Anlernzeit voll durchlausen, die Abschlußprüfung bestanden und mindestens zwei Jahre erfolgreich am Berufsschulunterricht teilgenommen haben. Für weibliche Anlernlinge gilt die Regelung nur, wenn keine Einrichtungen zur Erteilung hauswirtschaftlichen Unterrichts im dritten Berufsschnljahr vorhanden sind. Im übrigen bleibt es jedoch grundsätzlich bei der Beibehaltung der dreiinhrigen Berufsschulpflicht auch für Anlernlinge.
Jetzt die Schnaken bekämpfen!
So merkwürdig es klingt, jetzt ist es an der Zeit, an die Bekämpfung der Schnaken zu denken. Millionen dieser lästigen Stechmücken würden das Licht der Welt nicht erblicken, wenn sollt im Januar die e i e r a e > n l l t e n Schnaken Weibchen vernichtet werden. Diese haben sich zur Ueberwinternng an geschützten Orten, z. B. in Kellern. Garagen Gartenhäuschen und dergleichen haufenweise zusammengezogen und können dort jetzt leicht beseitigt werden. Niemand scheue diese geringe Mühe, sich von den lästigen Blutsaugern im kommenden Sommer zu befreien!
HViiliEiKe« in Küi E
Die Hebammen, die bisher schon in die Säuglings- und Kleinkinderfürsorge der RSV. eingeschaltet wurden, werden jetzt auch zur Betreuungsarbeit sür die wer- ende Mutter heranaezoaen. Gleichzeitig
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wird von der Hebamme der reichseinhestliche Gesundheitsbogen angelegt. Die Hebamme hat die ihr zugeteilten Säuglinge in den ersten sechs Wochen vierzehntagig. später einmal monatlich zu besuchen. Erst nach Erreichung des ersten Lebensjahres des Säuglings wird die Fürsorgcarbeit der Hebamme von der Fachkraft der NSV. übernommen.
Fortan werden nachträgliche Anfragen der Fernsprechteilnehmer nach der Ausführungszeit eines angemeldeten Ferngespräches nicht mehr entgegengenommen: Wünsche nach Mitteilung der Gesprächsgebühr sollen im Anschluß an ein Ferngespräch erfüllt werden, wenn diese bei der Anmeldung verlangt wurden.
Auch in diesem Winter ist zugelassen worden, daß in bestimmten Gebieten des Reiches bei Ladengeschäften, bei gewöhnlicher Jnnen- Leleuchtung der Verkaufsräume, in der Zeit von 6 bis 19 Uhr von der Verdunkelung der Schaufenster und Ladentüren abgesehen werden kann. Jegliche Lichtreklame und Beleuchtung der Schaufenster ist jedoch unzulässig. Das Abblenden mutz aber so geschehen daß die Einwirkung des Lichtes auf die Stütze unterbleibt, weil die Fahrer sonst gefährdet werden.
Der Rundfunk am Mittwoch
NeiLsvrogramm: 12.45 bis 14 Mr: Schlobkonzert aus Hannover iOverninusikj: 14.15 bis 15 Ubr:
Das deutsche Unterbaltunasorchesicr: 15.30 bis lg Ubr: Solistenmusik von Mozart bis Neger: lg bis 17 ubr: Haus Bund «vielt auf: 17.15 bis 18 Ubr: Tänzerische Unterhaltung: IS bis 19.15 Ubr: Konteradmiral Lützow: Seekrieg und Seemacht: 20.15 bis
21 Ubr: Volksmusik: 21 bis 22 Ubr: Die lustige Stund«. — Deutschlandsender: 17.15 bis 18.16 Ubr: Händel. Cäsar Vrank, Brabms. Havdn: 18.15 bis 18.80 Ubr: Mittelalterliche Sviclmannsiveisen: 20.15 bis 21 Ubr:-Bruckners Streichauintctt b'-ckur: 21 bis
22 Uhr: Auslese schöner Schallvlattcn.
Birkenfeld. Hier fuhr ein siebenjähriger Junge mit seinem Rodelschlitten von einem Seitenweg auf die Hauptstraße gerade in dem Augenblick, als ein schwerer Lastwagen dahergefahren kam. Der Knabe konnte nicht mehr halten und wurde direkt unter den Lastwagen geschleudert, wobei er schwere Kopfwunden davontrug. Nur der Geistesgegenwart des Fahrers, der sein Fahrzeug augenblicklich zum Halten brachte, ist es zu verdanken, daß das Kind mit dem Leben davonkam.
Ergenzinge». Vor dem Amtsgericht Tübingen stand ein älterer vorbestrafter Mann aus dem Kreis Horb. Als er von einem „Hamster- Ausflug" ins obere Gäu zurückkehrte, wollte ihn auf dem hiesigen Bahnhof ein Gendarmeriebeamter kontrollieren. Dagegen wehrte er sich (er hatte 40 Pfund Mehl bei sich) und griff den Beamten tätlich an. Eine Durchsicht der Geschäftsbücher ergab, daß er im Wein- Handel Ucoerpreise gefordert und unzulässige Gewinne gemacht hatte. Schließlich kam noch heraus, daß er einen verbotenen Tauschhandel trieb. Die Strafe für alle diese Vergehen lautete auf vier Monate und zwanzig Tage Gefängnis.
Freudenstadt. Das Sondergericht Stuttgart, das in Freudenstadt tagte, verurteilte den 37 Jahre alten Georg Lörcher aus Obermusbach, wohnhaft in Freudenstadt, wegen Beraubung von Feldpostpäckchen zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust; zwei Monate der Untersuchungshaft werden auf die Strafe angerechnet.
Wichtig für alle Arbeitgeber und -nehmet
ist eine die Lohnstcucrkarte 1942/43 betreffende Bekanntmachung des Finanzamts Anzeigenteil der heutigen Ausgabe.
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Deutsches Ahnenerbe
Wer die deutsche Geschichte kritischen Sinnes mustert, der wird überrascht sein, welche Unmenge von Gefahren, geistigen und kriegerischen, das Leben unseres Volkes seit Anbeginn bedrohte. Wie ein Wunder erscheint cs, daß die deutsche Lebenskraft sich im Herzen des Erdteils gegen den gewaltigen Druck von überall her behauptete. Es müssen im deutschen Volke besondere Kräfte lebendig sein, die sich nach dem Gesetze der Vererbung von Geschlecht zu Geschlecht fortpflanzen mid die Fleisch und Blut annehmeu in den großen Führern der Nation, die im Wechselspiel diesen völkischen Genius zu den höchsten Taten cmporreißen.
Leider mußte dieses schöpferische Feuer der Nation nur allzu oft und allzu lange unter der Asche glimmen. Es ist die Tragik des deutschen Volkes, daß es fremdem Einfluß so leicht erliegt, weil die Vielfältigkeit des deutschen Wesens und der deutschen Begabung überall Anknüpfungspunkte findet. Die „Wissenschaft des Spatens" und gewichtige Literaturdenkmäler wie die Kommentare Cäsars und das hochpolitische Buch des Tacitus haben es offenbar werden lassen, welche gewaltige Höhe die germanische Kultur seit vielen Tausenden von Jahren erklommen hat. Aber ebenso sicher ist cs, daß der fremde Einfluß des Südens und des Westens manche große Anlage des deutschen Volkskörpers verkümmern ließ.
Diese Erkenntnis ist uns nicht erst in unseren Tagen geworden; cs ist bezeichnend, daß in der deutschen Notzeit nach 1806 Friedrich Ludwig Jahn in seinem deutschen „Volkstum" den Satz prägen konnte: „Lange schon fand man in jedem Volke ein unnennbares Etwas; man gewahrte, daß selbst ans der Umwälzun-
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Air« Lumpen aller Art, die lm Häusl,alt nicht mehr verwendet werden, entstehen neue Spinnstoffe, und K« Lager füllen sich wieder mit Stoffballen, Sie auf ihr- Verarbeitung warten (Scherl-Bilderdienstl
gen Wut und Not jenes Ungenannte nachwirkend und nachhaltig hervortrat, neuwurzelnd im Guten, neuwuchernd im Bösen." Und Jahn zieht die Schlußfolgerung: Das deutsche Volk muß zum Volkstum erzogen werden; alle seine Kräfte müssen für eine Staatsordnung, auf einander eingestellt sein; „Volkserziehung muß die heilige Bewahrerin des Volks in seiner menschlichen Ursprünglichkeit sein!"
Die Romantik nahm zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch diese politischen Aufgaben in den Kreis ihrer vielfältigen Strebungen auf; aber cs blieb Oberflächenarbeit, weil der Begriff des Volkstums bei vielen ihrer Anhänger, trotz Jahn, Arndt und Fichte unbestimmt und unsicher blieb. Und doch hat die Volkserziehungsarbeit der Romantik das zweite Reich des Jahres 1871 zum mindesten cingeleitet. Heute steht der Nationalsozialismus vor der großen Aufgabe, die „ungcwordene Nation" der Deutschen, wie sie Von Herder genannt wurde, zurückzuführen zu ihrer Ursprünglichkeit, das ihr innewohnende Wesen zu neuem Leben zu erwecken, das Gemeinsame zu betonen, die Wiederzeugungskraft und ihre Fortpflanzungsfä- higkeit zu stärken. Denn „das Heil eines Volkes kann nur aus ihm selbst kommen."
Dieses Wollen ist keine Ueberheblichkeit vor anderen Nationen; es ist nur Selbstbesinnung und Notwehr; denn „die Durchsetzung deutschen Geistes mit fremden Bestandteilen bis zu seiner Verfälschung machte ihn stets unfähig, Großes zu erzeugen und dadurch die Wcltkul- tur zu bereichern." Das ist das Urteil Gustav Kossmas, des Begründers der siedlungsarchäo- logischen Methode. Wir sind in der glücklichen Lage, Dokumente unseres Volkstums in sicherem Besitz zu haben. Die Wurzeln unserer Kraft liegen für jeden offen da, der guten Willens und gesunden Menschenverstandes den Dingen auf den Grund gehen will. Jeder Deutsche, der das einzigartige Denkmal des großen Römers Tacitus liest, wird überrascht sein, wie die Ureigenschaften des Deutschen in ihrem schöpferischen Werte vor fast zweitausend Jahren von einem Manne erkannt wurden, der dem Starken, Unverbrauchten und „Unvermischten" die politische Zukunft zuerkannte. Brauchtum und Sprache, Volkstracht und Volkslied, Volksbücher und Volkssagen, alles überhaupt, was das Wesen des deutschen Volkes ursprünglich wicdergibt, müssen die Quellen nationalsozialistischer Bolkserziehung sein.
Wenn jeder Deutsche, auch der einfachste, Weiß, wie und wozu sich deutsches Wesen so vielfältig offenbart, dann wird jenes völkische Selbstgefühl wachsen, das gleichweit entfernt ist von Ueberheblichkeit wie von Unterschätzung der eigenen Art. Jahns Wort von damals will sich heute erfüllen: „Deutschland, wenn cs einig mit sich, als deutsches Gemeinwesen, seine ungeheuren nie gebrauchten Kräfte entwickelt, kann einst der Begründer des ewigen Friedens in Europa, der Schutzengel der Menschheit sein!" Dr. Ä. Herdt.
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§8. kortLetruvL
auf Tod oder Leben. Jetzt weiß ich alles. Ein Schlüssel ist uns abhanden gekommen, aus dem Werkshaus auf dem Gsohlsattel. Das Fenster war eingedrückt. Das ist ärger als eine Büchse! So ein Schlüssel in der Hand eines Mörders . . . Leb wohl, Rosel, ich dank dir, dank dir tausendmal . . . sollst nicht umsonst zu mir Vater gesagt haben. Lauf jetzt heim! Es ist möglich, daß ich heute noch vorbeikomm . . . Paß auf die Mutter auf, Rosel, es soll niemand etwas erfahren . . . Die Leut sind gar schlecht . . . bleibt alles bei uns beiden . . ."
Dann begann er zu laufen.
Rosel sah ihrem Vater noch lange nach, bis seine Gestalt hinter den mächtigen 'Steinblöcken verschwand.
Erst dann sank sie in sich zusammen. Sie faltete die Hände wie zum Gebet.
„Hilf dem Vater, hilf dem Vater!" schluchzte sie.
16. Kapitel
Um die Zeit, als Rosel wie ein gehetztes Wild zur Arbeiterhütte auf dem Gsohlsattel lief, war im Tal bereits alles in Bewegung.
Die großen, blitzenden Schwungräder drehten sich surrend und brummend um ihre Achse, daß ein unbeteiligter Zuseher hätte meinen können, sie stünden stille. Die große Maschinenhalle daneben, die später die großen Motoren aufnehmen sollte, war erst im Bau. Ueberall wehten die Fahnen auf dem Platze, an dem im nächsten Sommer da» Stationsgebäude stehen sollte, hatt- man einen riesigen Mast eingepslanzt, der an seiner Spitze
Wsnn's kockt, vksun's sieciet unä wallt, spart Las,
stellt „Llsin" alsobaläl
einen mit bunten Bändern geschmückten Tannenbaum trug.
Auf der Terrasse des Hotels „Alpenrose" standen trotz der vorgerückten Jahreszeit einige Gäste und sahen mit Feldstechern zu den Stützen hinauf, die zu Ehren dieses Tages ebenfalls im Flaggenschmuck prangten.
Cs war zwar nur eine Fahrt im Material- wagen, die bevorstand, immerhin war es die erste Fahrt auf der Bahn, und die mußte nach altem Brauch festlich begangen werden. Ueberall in den Dorfftrahen sah man Arbeiter im Festtagsgewand.
Die Sonne hatte sich nach der Sturmnacht durch die Wolken gekämpft und spielte mit ihrem Strahlenkranz um die blechgedeckte Kirchturmspitze von Weißenbach, daß sie glänzte und funkelte wie eitel Silber. Scharf zeichnete die Kellerspitze ihre Konturen in den Himmel hinein, der von milchigen, zarten Federwolken durchzogen war.
Am Kirchplah standen die älteren Männer und warteten auf das große Ereignis, das heute mit einem ordentlichen Trunk gefeiert werden sollte.
„Das Wetter schlägt wieder um", sagte ein alter Bauer und deutete auf die Zirrhen am Himmel. „Wird nicht lange mehr halten . . . dann haben wir wieder Sturm."
Ihm schien dies um so mehr Grund, die wohltuende Wärme des Herbsttages zu genießen, behaglich schmauchte er seine Pfeife, während die Jugend zu den Wegen drängte, die zum Maschinenhaus führten.
In den Zimmern des Gasthofes zum „Wilden Jäger", in dem die Bauleitung ihr Quartier aufgeschlagen hatte, ging es keineswegs ruhig her. Boten kamen und gingen, Berichte von den einzelnen Baustellen liefen in letzter Stunde ein, das Telefon, das die provisorische, aus Holz erbaute Station auf der Kellerspitze mit dem Tale verband, klingelte unaufhörlich.
„Wie ist das Wetter oben?" fragte wohl alle halbe Stunde der Betriebsführer der Talstation, Ingenieur Metzger..
„iskarker Wind, klare Sicht. Im Südwesten eine Föhnmauer", kam der Bescheid zurück.
„Nochmals alle Lager abschmieren", befahl der Ingenieur. „In zwei Stunden geht es los . . ."
Dr. Borchenhardt ging erregt in seinem Zimmer auf und ab, er bemerkte gar nicht, daß ihm die Zigarre, die er im Munde hielt, ausgeaangen war.
Während er sprach, blickte er abwechselnd aus Hans Wundt und Ilse, die am Fenster stand.
„Ich kann Ihren Standpunkt durchaus verstehen, Herr Doktor", sagte Hans Wundt etwas heftiger, als es seine Gewohnheit war. „Durchaus. Diesmal aber muß ich darauf bestehen, daß auch meine Gründe gewürdigt werden."
„Ich kann hier nur als geschäftlicher Leiter eines Baues, sprechen, der heute zum Abschluß kommen soll",-sagte Dr. Borchenhardt und nahm wieder seine Wanderung entlang der Zimmerwände auf.
„Ich bin vor allem Geschäftsmann und stehe auf dem Boden der nüchternen Tatsachen. Selbst dann, wenn es sich um mein einziges Kind handelt. Das ist meine Pflicht der Gesellschaft gegenüber, die ich vertrete. Sie verlangen von mir, daß ich diesem Herrn Tobias Wundt seinen Grund zurückgebe."
„Er ist ihm abgelistet worden. Mein Bruder wird glauben, daß dies mein Plan war . . ."
„Ich kann Sie beruhigen, Herr Wundt", fiel ihm Dr. Borchenhardt ins Wort, „es ist mein Werk. Oder nennen wir es lieber beim wirkliliien Namen, es wäre das Wort Werk zu viel Ehre sup die kleine List Ich selbst habe Ilse ernumiert, einmal dem grimmigen Hagen in seiner Burg einen Besuch abzustatten. Warum lallte die Sacke nicht freundlich und in Freund'chalt vor sich gehen? Im Dienste der Sache sozusagen Natürlich wollte ich den Mann dar; oben in seinem Dundo-Wald entschädigen. Das 3? auch strute noch meine Absicht. Der Weg wird sich findln Etwa ein Anteil oder so etwas .. ." (Forts, soigt )