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Wichtige Sperrstellungen in Tunesien erobert

Urteil üer Türkei

Von uiisci-cm liori-cLpooNenteo

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E Berlin, 8. Januar. Schwedischen Be­richten aus London zufolge nimmt die Stärke der in Tunesien operierenden deutschen Streit­kräfte von TaK zu Tag zu. Interessant ist in diesem Zusammenhang die kleinlaute Feststel­lung englischer Blätter, dass cs leider nicht gelungen sei, die Strasse von Sizilien für den Rchscnnachschub zn sperren, geschweige denn die deutsch-italienischen Lufttransporte zu verhindern.

Dieser Pessimismus hinsichtlich der Lage in Nordafrika wird noch verstärkt durch den Um­stand, dass inoffizielle englische Meldungen wohl oder übel den im gestrigen deutschen Wchrmachtsbericht erwähnten Abwehrersolg in Tunesien bestätigen müssen. Dieses bittere Geständnis hat in der britischen Öffentlich­keit um so peinlicheres Aufsehen hervorgern- fen, als die amtlichen Frontberichte noch in den letzten Tagen überschwengliche Trurmph- weldungen über einen angeblich geglückten Vorstoß anglo - amerikanischerKommando- truppen" in alle Welt gekabelt hatten.

Nun. die Freude über diesenSieg", an den offenbar große Hoffnungen geknüpft wurden,- war von kurzer Dauer. Heute spricht man in London plötzlich sehr bescheiden vonstar­ken .feindlichen Gegenangriffen", in deren Verlauf eine hartnäckig umkämpfte beherr­schende Höhcnstellung bedauerlicherweise im Besitz der Deutschen geblieben sei. Mit an­dere» -Worten: Der voreilig besnbelteEr­folg" der mit so viel Reklame verherrlichten .Kommandos" hat sich bei näherer Betrach­tung in allgemeines Mißfallen aufgelöst.

Sie wölkten eine Brücke sprengen

Von amtlicher deutscher Seite werden zu den augenblicklichen Kämpfen in Tunesien, die mit der Einnahme einer wichti­gen Sperrstellung einen neuen Höhe­punkt erreichten, zusammenfassend noch fol­gende Einzelheiten mitgeteilt:

Während der ersten Januartage konnten die deutschen und italienischen Truppen ihre Stel- lnngen nach Süden und Westen ausweiten. Wohl hatten heftige Regengüsse das Kampf­gebiet teilweise stark verschlammt; das festere Gelände des Atlasgebirges ließ aber trotzdem erfolgreiche Angriffsbewegungen zu. In dieses Bergiand drangen unsere Vorausabteilungen tiefer hinein und warfen den Feind ans sei­nen Sperrstellungen hinaus.

Wie das Oberkommando der Wehrmacht weiter mitteilt, gelang es einer aus Panzern und Panzergrenadieren bestehenden Kampf­gruppe. nach kurzem vorbereitendem Bomben­angriff unserer Sturzkampfflugzeuge in wichtige feindliche Stellungen e i n z n d r i n g e n, die am Gebirgsausgang ein tief eingeschnittenes Wadi sperrten. Sie warfen den Feind aus seinen Widerstands­nestern hinaus und besetzten das tiefgegliederte Verteidigungssystem.

Auch an anderen Stellen konnten die Achsen­truppen unter lebhaften Gefechten, bei denen einige feindliche Panzer abgeschosscn wurden weiteren Geländegewinn erzielen. Ein rasches Ende fand das Unternehmen von dreißig nordamerikanischen Fallschirm- ia g ern die hinter unserer Front den ge­regelten Ablauf des Nachschubverkehrs stören wollten. Sie waren bei Nacht abgesprungen und beabsichtigten, eine große Brücke im rück­wärtigen Frontgebiet zu sprengen. Im raschen Zugriff wurden sie aber von deutschen Nach­schubeinheiten gestellt und im Kampf bisaus zehn Gefangene vernichtet. Außer Waffen fielen dabei große Mengen von Svrengitoffen m unsere Hand.

Stukas berelten den Angriff vor

öic oben bereits erwähnte Eroberung wichtiger, ein tiefemgeschnittenes Wadi sper- render Stellungen im einzelnen vor sich ging schildert Kriegsberichter Lutz Koch in nach­stehendem dramatischen k'IL.-Bericht: ^

äob.llll. Westlich der heiligen Stadt der Mohammedaner. Dort, wo das Gebirge in emem letzten Anlauf mit einer Enge längs eines Flußlaufcs nasenförmig in die Ebene vorspringt, saß der Feind aus den beherrschen­den Höhen und war damit im Besitz einer Stellung, die er eines Tages zur Grundlage nnes Angriffes machen konnte. Durch diese Enge windet sich auch eine Straße, die. viele Kilometer breit, der einzige Zugang zu dem weiten Hinterland war. Nachdem sich schon tagelang vorher Aufklärungskräfte an die Enge herangepirscht hatten, um die Ünter-

^/wen eigenen Angriff zur Weg- "^chwe dieses gefährlichen Punktes zu machen, und Sicherungstruppen bereits die Enge im Worden mit infanteriftischen Kräften unter Beobachtung hielten, kam der Befehl zu einem überraschenden, aber ganz groß, rugrg vorbereiteten Vorstoß von

Panzern und Grenadieren, für uns nicht mehr unerwartet. Man fühlte förmlich, daß es eines Tages hier losbrcchcn würde.

Als die angcsctzte Kampfgruppe unter Be­fehl des Ritterkreuzträgers Ober­leutnant H. zu dem Unternehmen ans­zieht, wölbt sich der tunesische Himmel kalt und sternenklar in der abklingenden Nacht über unseren Panzern. Noch iin Schutze der Dunkelheit und ungesehen von der feindlichen Luftaufklärung, ziehen sie in die Bereitstel­lungsräume. Bald geht es von der festen Straße in das Gelände ab, und nnn singen nur noch die Motoren in die ferne Einsam­keit anfragender Berge vor uns hinein. Ara­ber kommen von ihren nahegclegenen weißen Häuserwürfeln zu uns. Ihre Gesichter strah­len, als sie Deutsche sehen, und mit staunen­den Augen stehen sie vor der geballten Kraft unserer Waffen. Dann rauscht es mächtiger als ein Vogelschwarm über uns. Stukas kommen, um die Batteriestellungen i.u der Ge- birgsenge, der unser Angriff gilt, mit den

tödlichen Grüßen aus der Höhe zu bedenken. Das ist aber auch die Minute unseres An- grisfs. Noch während vor uns die wirbelnden Fontänen der Einschläge grau und schwarz Hochziehen, erklingt dasPanzermars ch!" Mit uns sind kampferprobte Grenadiere und Pioniere, die sich unter dem Feuerschutz der Panzer schnell Vorarbeiten. Vor uns, hinter einem breiten Wadi, das zn dieser Zeit nur wenig Wasser führt, leuchtet grellweiß der Turm eines Fondoks, einer Karawanserei, mit ihren weiträumigen Stallgebänden und Un­terkünften auf.

Das ist das erste Ziel, dem wir zustreben. Von der Höhe über dem breiten ausgewachse­nen Flnßlanf beschießen unsere Panzer den Feind. Es sind algerische Schützen, die sich zunächst in ihren gntgetarnten Erdstellun- gen und auch in ihren Löchern, die sie in den Fels der kahlen Berge cingesprengt haben, mit Zähigkeit verteidigen. Aber man merkt doch

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Zm Kamps gegen zehnfache Llebermacht

Oer delckeickstle Vkkickeislsnä cker VerteickiZer ckt s Ltütrpuntctes ^/elilrije Tust!

Von llriogsderidiler Oiin liier V-'oder äul». Pli. Bor sechs Wochen traten die Bolschewisten westlich «nd südostwärts von Toropez sowie ans der Richtung von Kalium zu der erwarteten Winteroffensive an. "Sic bat dem Feind bisher nur Misserfolge ge­bracht. Neun sowjetische Stotzbrigaden wur­den südostwärts von Toropez eingcschlosserr und vernichtet. Das, was der Feind an der Front von Kalinin verlor, übersteigt jene Ver? luste noch um ein Bedeutendes.

Nun hat sich der Brennpunkt der gewalti­gen Schlacht in den Raum um Welikije Lnki verlagert, aber auch dort sind alle weitgesteck-

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ten Pläne und Ziele der Bolschewisten bis­her im Blute ihrer zerschlagenen Verbände erstickt. Die Schlacht ist noch nicht beendet. Die deutschen Divisionen, die den ersten An­sturm des Feindes auffingeir, sind zum Ge­genstoß angetretcn, und Tag für Tag spricht der Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht von dem heldenhaften Widerstand des vorgeschobenen deutschen Stützpunktes in Welikiie Lnki, wo eine vorgeschobene Schar deutscher Grenadiere seit Wochen einer zehn­fachen Uebermacht des Feindes todesmutig die Stirn bietet. Eine nordwestdeutsche Grena­dier-Division steht im Brennpunkt dieser Kämpfe. Nordwestdeutsche und süddeutsche Grenadiere und Panzergrenadiere sind

die Träger der zur Zeit lausenden deutschen Geaenoperntivneu.

Mit elf Schützendivisionen, fünf Schützen­brigaden und acht Panzerbrigaden traten die Bolschewisten im Zuge ihrer weitgesteckten Winterosfcnsivpläne hier vor dem Abschnitt eines deutschen Armeekorps an. Der Gelände- gewinn, den diese massierten, von starken Panzer- und Luftstrcitkrästen unterstützten Verbände erreichten, stand von vornherein in keinem Verhältnis zu den hohen bolschewisti­schen Verlusten an Menschen mich Material. Die Wucht der sowjetischen Maffenangriffe aber ließ bald an Kraft nach und zerschellte hier, wie an den anderen Stellen der Ost­front am unbeugsamen Abwehrwslleii des deutschen Soldaten. Die blutigen Ver­luste des Feindes betragen mehr als 50 v. H., haben sich nach Aussagen von Ge­fangenen und Ueberlüufern, wie durch Bentc- papiere bestätigt, in einigen Truppenverbän- den sogar bis auf 80 v. H. erhöht. Von 4M Panzern, die den Sowjets zu Beginn der Offensive schätzungsweise zur Verfügung stan­den, liegen 300 vernichtet auf dem Schlachtfeld.

Angesichts dieser militärischen Mißerfolge hat sich nun die bolschewistische Agitation fast ausschließlich ans den vorgeschobenen deutschen Stützpunkt Welikiie Lnki konzentriert in der Hoffnung, dadurch die Welt vom Schei­tern der Wlnteroffensivc abzu- lenken. Aber auch Welikije Lnki wurde nicht einmal ein Prestige-Erfolg für sie. Nach wie vor kämpft die verhältnismäßig kleine deutsche Kampfgruppe und verteidigt ihre Stellungen gegen den Feind. Munition, Verpflegung, Ge­schütze, Pionierstoßtrnpps und Acrztc werden auf dem Luftwege dem vorgeschobenen Stütz­punkt zugeführt.

Seit dem 4. Januar läuft der deutsche Ge­genstoß. Wieder ist es der deutsche Grenadier, der ans der Abwehrfront zum Angriff über­geht. Nicht Welikije Lnki oder ein Feld von Trümmern, nicht ein Gelände­streifen ist das Ziel der deutschen Divisionen, es heißt hier wie überall: Vernichtung des Gegners! Siegreicher Angriff nach siegreicher Abwehrschlacht!

Vor neuen Entscheidungen im Pazifik

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Vov ovserem k o r r « ^ p o v rt e v t e v

vr. Lissabon, 8. Januar. Die nordame- rikanischc NachrichtenagenturUnited Press" bringt eine Meldung aus Washington, wo­nach der Chef des Informationsbüros Eimer Davis über die Lage der Operationen bei den Solomon - Inseln eine Information heraus- gcgcben habe, die der des Marineministers Knox widerspricht.

Davis teilte mit, daß die Japaner grö- ere Seestreitkräste im Salomon-Ge- iet versammelt hätten, während Knox er­klärt hatte, daß die Nachrichten über eine Zu­sammenziehung japanischer Seestreitkräste .ungenau" sei. Davis hatte seiner Meldung hinzugefügt, daß er über die Größe der japa­nischen Flottenzusammenziehung keine Mit-^ teilungen machen könne, daß man aber an­nehmen müsse, es handele sich um einen neuen Angriff.

Auch Reuter nimmt zu dieser Information Stellung und teilt mit, daß es sich um die größte japanische Flottenzusammenziehung handele, die man überhaupt jemals in diesem Teil des Pazifiks festgestellt habe. Es sei im südöstlichen Pazifik eine neue Aktivität zu

beobachten, vor allem auch eine erhöhte Tätig­keit japanischer Aufklärungsflugzeuge und U-Boote. Auf den Salomoninseln und auf Tumor würden von den japanischen Truppen in aller Eile neue Stützpunkte gebaut, so daß man in Australien annehme, die Japaner planten.einen neuen Angriff, um ihre Armee bei Buna zu verstärken.

Oer Erbschleicher oehl aufs Ganze

USA.-Bcrwaltungsräte für das Empire

da. Rom, 8. Januar. Nach einer Meldung des neapolitanischen BlattesMatino" wer­den aus Grund des in seinen Grundzügen soeben festgelegten englisch-amerikanischen Ko- lonialahkommens, zu dessen Unterzeichnung der britische Kolonialminister Stanley dem­nächst nach Washington fahren wird, für die englischen Kolonien gemischte Verwal­tungsräte ausgestellt, in denen die Ver­einigten Staaten neben England vertreten sein werden. Auf diese Weise versuchen die USA. noch mehr Einfluß auf die britische koloniale Entwicklung zu gewinnen. Die Be­erbung des britischen Empires durch Roose- velt schreitet sohin weiter fort.

x. Ankara, im Januar lS43.

" Leicht hat es der türkische Zeitungsleser wahrlich nicht. Was ihm da täglich in den verschiedenen Blättern an Meldungen über die Kriegsereignissc vorgesetzt wird, ist ein solcher Wust von Uebertreibungcn, Lügen und Verdrehungen, daß wirklich ejn guter Magen dazu gehört, um diese Kost zu verdauen Für den ^mr aus diese Meldungen angewiesenen Leser ist es daher fast unmöglich, sich ein auch nur einigermaßen richtiges Bild der :vclt- politischen Lage zu machen. Ter größte Teil der uirkische» Presse begnügt sich nämlich nicht damit, etwa nur die amtlichen oder halbamtlichen Tatsachcnmelduiigkn der ver­schiedenen anglo-amerikanisü>eii Nachrichten­agenturen zn veröffentlichen. Die Blätter bringen darüber hinaus auch unzählige Hetz- mcldilngen, die nicht einmal die brilücheu oder amerikanischen Propagandisten als Tat- sacheii-Melduiigen zu formulieren wagen, son­dern die sie nur in der vorsichtigen Form einescs scheint" oder ..es soll" weitcraeben.

Da finden sich beispielsweise in einer ein­zigen Ausgabe der Istanbuler ZeitungLa N epubligue" Meldungen wie diese: Auf den rumänischen Staatsfiihrer Marichal! An- toneseu soll ein Attentat verübt worden wm" oder:In Griechenland soll die Partiiancu- tätigkeit ungeheuer sein", oder:Die Deut­schen sollen die Entwaffnung der dänischen Armee verfügt haben", oder: ^,Jn Tunis sol­len deutsche Soldaten mit Maichinengewchren einen Sanitätswagen beschossen haben" Er­staunlich bleibt dabei nur, daß ein neutrales Blatt sich überhaupt dazu hergibt, icuien Lesern «men solchen Blödsinn vorzusetzen. All dies aber wird noch Übertrossen durch eine in derselben Nummer der genannten Zeitung veröffentlichte englische Propagandameldnng. die die Ueberschristen trägt:Eröffnung einer Eisenbahnlinie zwischen dem Irak und In­dien"Dieser neue Verkehrsweg wird die Hilfe für Rußland beschleunigen". Hier soll also der Anschein erweckt werden, als würde die Nußlandhilse über die südliche Route nun rascher wirksam werden. Die Länge dieser neuen Eisenbahnlinie wird in der Meldung mit annähernd MO Kilometer angegeben. Nun ist aber die indische Grenze von der irakischen etwa 1400 Kilometer entfernt! Es handelt sich also hier um. eine ebenso dumme wie lächer­liche Propagandalüge. In Wirklichkeit dürste die kürzlich fertiggestellte Eisenbahnlinie ge­meint sein, die zwischen der indisch-belutschi- stanischcn und der iranischest Grenze erbaut wurde. Sie ist vielleicht für die Verteidigung Indiens von Bedeutung, kann aber, wie ein einziger Blick auf die Karte zeigt, mit der so dringend nötigen Belieferung der Sowjet­union mit Kriegsmaterial auch nicht das ge­ringste zu tun haben, da es sich nur um eine Stichbahn handelt, der vorläufig noch jede Verbindung mit der transiranischen Bahn fehlt. Das alles aber rührt jenes türkische Blatt anscheinend nicht im geringsten. Der arme Leser aber darf sich nun den Kops dar­über zerbrechen, was diese unsuiiiige Meldung eigentlich bedeuten soll. Nur zu verechtigt scheint daher die Frage, wem eigentlich jene türkischen Blätter, die ja schließlich die öffent­liche Meinung eines unbedingt neutral sein wollenden Landes repräsentieren, mit der Veröffentlichung solcher offenkundigen Pro- pagandamcloungen dienen wollen.

Angesichts dieser Ueberschwemmnng der türkischen Blätter mit anglo-amcrikanischen Propagandalügen ist es nun allerdings von um so größerer Bedeutung, wenn sich hier und da Stimmen finoen, die eine nüchterne und sachliche Beurteilung der militärischen Vorgänge verraten. Dies gilt insbesondere für die Entwicklung an der Ostfront. Als nach dem ersten Freuden­taumel über die amerikanisck)e Landung in Nordasrika im Lager der Alliierten eine weitgehende Ernüchterung eingetreten war. da begann die anglo-amerikanischc Pro­paganda die Sowjetangriffe bei Etalingrad als den Anfang vom Ende für die Achsen­mächte hinzustcllen. Aber lange hielt auch diese Illusion nicht vor. Seit einigen Tagen finden sich in einigen türkischen Blättern bereits sehr nüchterne Feststellungen über diese bolsche­wistische Offensive. Feststellungen, die in der Auffassung gipfeln, daß die militärische Füh­rung der Sowjets trotz allem Kräfteaufwand ihr Ziel nicht zu erreichen vermochte.

So kommt beispielsweise das schon erwähnte BlattLa Republiaue" nach einer eingehen­den Untersuchung der militärischen Lage an der Ostfront zu dem Ergebnis:Man kann festftellen, daß die Russen in diesem Jahre keine größere Angriffskraft entwickeln konn­ten ats im letzten. Eine Offensive beginnen ist Wohl leicht, aber die entscheidende Frage bleibt doch, ob man sie zu einem glücklichen Ende führen kann." Diese Frage aber muß das Istanbuler BlattJkdam" verneinen, indem es schreibt:Man muß nunmehr zu dem Schluß kommen, daß die sowjetische Of­fensive nur einen örtlichen Charakter besitzt." Noch bemerkenswerter aber ist ein Aufsatz des bekannten türkischen Militärkritikers, des Generals Erkilet. der sich in dem Blatte Cnmhuryjet" eingehend mit der militärische«