Aus 8ladl und Kreis Calw
Richtig verdunkeln!
Obwohl wir uns im vierten Kriegsjahr befinden, trifft man in vielen Wohnungen immer noch provisorische oder unzweckmäßige Verdunkelungseinrichtungen an. Stark verbreitet, aber nicht minder unzweckmäßig ist vor allem das Bekleben der Jnnensenster mit lichtundnrchlassigcm Papier. Tagsüber werden bei diesem System die Jnnensenster geösfnet. Abgesehen davon, dag diese Lösung unschön wirkt, vergeudet man dadurch aber im Winter auch unnütz Brennstoff. Die doppelten Fenster sind doch eigens für den Winter gedacht. Sie sollen die Wärme besser im Zimmer halten. Wieviel Wärme aber geht durch die geöffneten Jnnensenster verloren! Eine solche Vergeudung können wir uns heute schon gar nicht leisten, und schließlich müßte doch jeder selbst am meisten daran interessiert sein, zu Hause eine warme und gemütliche Wohnung zu haben.
Also fort mit dieser unzweckmäßigen Verdunkelung! Ein richtiger hochziehbarer Verdunkelungsvorhang ist leicht selbst herzustellen oder für wenig Geld im Geschäft zu kaufen.
Behandlung bösartiger Pferde
Am Freitag Kurzlehrgang in Calw
Das Pferd spielt in der Kriegswirtschaft «ine besonders große Rolle. Gerade der Mangel an notwendigen Arbeitskräften macht es erforderlich, daß notfalls auch nicht eingelernte Kräfte mit Pferden umgehen können. Dies setzt dann jedoch voraus, daß die Pferde keine Untugenden haben wie Beißen, Schlagen, Leincnfangen, Strangschlagen, Durchgehen, Scheuen, Störrigkeit beim Hufebeschlag und beim Putzen usw. Wie derartige Pferde wieder zu brauchbaren Zugtieren erzogen werden, soll in einem am Freitag vormittag 10 Uhr auf dcni Brühl in Calw stattfindenden Knrzlehrgang gezeigt werden. Pferdebesitzer, welche unartige Tiere haben, werden gebeten, ihre Pferde zu der Vorführung zu bringen. Die Behandlung erfolgt kostenlos. Auch alle übrigen Pferdebesitzer sollten an der Vorführung teilnehmen, sie köniwn manchen wertvollen Wink.mit nach Hanse nehmen. ^
Oie erste Banfibel
Der Arbeitskreis Baugestaltnna in der Fachgruppe Bauwesen des NS.-Bunoes Deutscher Technik hat zusammen mit den beteiligten Organisationen jetzt die erste landwirtschaftliche Baufibel des Reiches, und zwar für die Oberpsalz geschaffen. Dieser Baufibel, die sich um die Weckung einer neuen Baugesinnung bemüht, kommt grundsätzliche Bedeutung zu. Eine anständige und heimatgebundene Baugesinnung soll in Stadt und Land wieder allgemein geweckt und gefestigt werden. Die Baufibel soll vor allem auch dazu bestimmt sein, den Fachleuten und dem Nachwuchs Richtlinien zu geben. Wie in dem Geleitwort hervorgehoben wird, müsse jeder, der seine Heimat liebe, die Banfibel kennen. Sie werde dadurch zu einem wertvollen Hilfsmittel im heimatkundlichen Unterricht.
Das Erscheinen der Reichsbau fibel steht übrigens kurz bevor. Sie will alle jene Bausragen behandeln, die im ganzen Reich mehr oder weniger gleich sind. Sie will ferner alle Baufehler brandmarken, die fast überall gleichmäßig gemacht werden. Die gleiche Aufgabe hat die Landbanfibcl, die sich bereits im Druck befindet.
Radfahren im Winter
Während der kälteren Jahreszeit flüchten viele Radfahrer in die öffentlichen Verkehrsmittel. Sic befürchten Schädigungen ihrer Gesundheit und auch erhöhten Materialverbrauch. Freilich ist das Radfahren im Win- 1er nicht mit den gleichen Annehmlichkeiten ,verbunden wie im Sommer, wenn sich der 'Fahrer aber entsprechend kleidet und an die strenge Witterung gewöhnt, leistet das Rad Das ganze Jahr hindurch gute Dienste.
Kur AusrMuna des Fabrers aebört bei
Regen und Schnee ein wasserdichter Umhang. Neuerdings werden diese Allwetter-Ueberzüge aus einem aluminiumfarbigen, festen Werkstoff hergestcllt, der auch für die Straßen-Not- garagen von Kraftwagen verwendet wjrd. Die Helle metallische Farbe dieser Umhänge ist in der Dunkelheit ein recht guter Schutz gegen das Uebersehenwerden. Im übrigen muß sich der Fahrer mit warmen Handschuhen und derber Fußbekleidung versehen. Wenn Hände und Füße gegen die Kälte genügend geschützt sind, fühlt man sich auch bei naßkalter Witterung nach kurzer Gewöhnung auf dem Rade Wohl und behaglich.
Wer sich allzu warm kleidet, gerät bei rascher Fahrt ins Schwitzen. Der vernünftige Radfahrer schützt sich vor Erkältungen durch entsprechendes Tempo und vermeidet zu schroffe Uebergänge der ihn umgebenden Temperaturen.
in Itnrree
Der Präsident des Reichsverwaltungsgerichts bat zur Klärung des Entschädigungsanspruchs des Erbens bei Kriegssachschäden mit bindender Wirkung Richtlinien über die zu gewährende Entschädigung erlassen. Danach wird eine abweichende Beurtci- jung dann nicht in Frage kommen, wenn der Erbe die Sache in gleicher Weise hätte nutzen oder verwerten können wie der Erblasser. Das gilt in der Ziegel für Zinshäuser. Kunstwerke. Schmuckstücke usw. Anders können die Verhältnisse namentlich bei Gegenständen des persönlichen Gebrauchs liegen. Soweit der Erbe die Sachen überhaupt nicht hätte nutzen können, wäre ihm nur die Verwertung onrch Verkauf geblieben.
»
Durch einen Erlaß des Neichsinnen- und Neichsfinanzministers werden die Landkreise und Gemeinden ersucht, alle Veranstaltungen die ausschließlich der Betreuung von Verwundeten dienen und deren Bemch für Verwundete unentgeltlich ist. von der Vergnügungssteuer freizustellen. Freikarten zu den üblichen Vorstellungen sollen ebenfalls unberücksichtigt bleiben.
Der Neichsinnenminister hat eine wertere AenderungSverordnung zur Bestallungsordnung für Aerzte erlassen, die iür die Studierenden einige Erleichterungen und damit zugleich eine Beschleunigung der Ausbildung bringt. Die praktische Ausbildung besteht nach den bisherigen Bestimmungen aus einem sechsmonatigen Krankenpflegedienst einem sechswöchigen Fabrik- oder Landdienst und einer sechsmonatigen Tätigkeit als Famulus. Der Krankenpflegedienst wird durch die neue Veroconnng auf vier Monate beschränkt. *
Wie bereits mitgeteilt, trat am I. Januar das Mieterschutzgesetz in einer neuen Fassung in Kraft. Das neue Mieterschutzgeietz in welchem verschiedene Bestimmungen, unter anderem betreffend die besonderen Mietverhältnisse der Untermieter und der Fortsetzung
des Mietverhältniffes beim Lode des Mieters, Verbesserungen erfuhren, gilt nur im Gebiet des Altreiches.
Die Deutsche Neichspost gibt zum „Tag der Briefmarke" am 10. Januar eine Sondermarke 6 plus 24 Pfennig heraus. Die Marke, die nach einenk Entwurf des Kunstmalers Erich Meerwald in Berlin-WilmerS- dorf hergestellr wurde, wird vom 10. Januar an bei den für die Veranstaltungen der Gemeinschaft Deutscher Sammler eingerichteten Sonderpostämtern. ferner bei den Postämtern am Sitze der Reichspostdirektionen und einigen größeren Postämtern bis Ende Januar abgegeben. . _
»
Nach einer Sonderauweisung des Reichs- mininers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe sind von nun an bei Neubauten und bestehenden Anlagen industrieller und gewerblicher Art Svlitter- u n ü L r n m- m erjch u tzmatzna h m e n auszuführcn. und zwar möglichst in einer endgültigen Bauart. Sie sind auch im Frieden zu belasten.
Der Nückgabesatz für Butter von den Molkereien an ihre Milchueieranten in, Gebiet des Milch- und Feliwirticyaftsverbau- des Württemberg darf ab l. Dczeittbcr höchstens 175 Gramm j e K o p f u n d W o ch e der nach den bestehenden Bestimmungen zur Selbstveriorgergemeinichast gehörenden Personen betragen.
»
Das Hcraussuchcn der Rufnummern bei zalnrcnheu Fc r n g e s p rä cys a n in c l ü u n - g< n erfordert viel Zeit und verzögert bei den Fernämtern die Herstellung dieser Verbindungen oft erheblich, zumal die Wartezeiten infolge der Ucberlastuug der Fernleitungen ohnehin beträchtlich sind. Der Teilnehmer hat also selbst Nachteile, wenn er Gespräche ohne Rufnummer anmcldet; er kann dann nicht damit rechnen, die gewünschte Verbindung bald zu erhalten. Darum: Nach Möglichkeit keine Anmclduiig ohne Angabe der Rufnummer des verlangten Anschlusses.
Das Neichsinstitut für Berufsausbildung schuf einen allgemein gebilligten Entwurf für eine reichseinheitliche Person alkärtesür Lehrlinge, die allen Ausbildungsverhältnissen in der Wirtschaft Rechnung trägt.
Oer Rundfunk am Oienstag
Ncichspronraiiim: IS.80 bis IS Ubr: Deutsch-italienische Solisteiimusik: 18 bis 17 Ubr: Opernsenduna: 17.15 bis 18.38 Ubr: Landschaftliche Kunst- und Volksmusik: 20.15 bis 21 Ubr: „Lustiae Tiergeschi». tcn": 21 bis 22 Ubr: Schöne Schallplatten. — Dcutschlandscuder: 17.15 bis 18.38 Ubr: Bruckner, Brabms. Bcetboven: 28.15 bis 21 Ubr: Leichte Untcrbaltiing: 21 bis 22 Ubr: „Eine Stunde für Dich". „
Schömberg. Am Neujahrstage hatte die Kriegerkameradschaft zu einer schlichten Feier in das Gasthaus zum „Lamm" eingeladen. Den im Urlaub weilenden Soldaten wurden die Neujahrsgrüße der Partei, der Gemeinde und der Kriegcrkameradschaft entbftm.
ciE cies HLäcks
Zwischen winterlichen Gärten, hin zu einer Reihe kleiner Häuser führte uns unser Weg, den wir dieser Tage in Begleitung der Sachbearbeiterin für „Mutter und Kind" unternahmen und bei dem wir jenes Glücksgefühl verspüren durften, das die NS.-Bolkswohl- fahrt durch ihre segenspendende Tätigkeit überall verbreitet. Zuerst betraten wir eiiw kleine saubere Stube, in der in einem bunten' Körbchen ein Kind schlief. Die Fäustchen hatte es gegen das Köpfchen gedrückt und die Bäckchen waren vom Schlaf gerötet. Die Mutter freute sich riesig über das hübsche Jäckchen, das unsere Begleiterin dem kleinen Buben mitgebracht hatte. Dann sahen wir auch die größeren Geschwister. Einer war dabei, ein Siebenjähriger, der sah blaß und müde aus. „Ich glaube", sagte unsere Begleiterin, die Sach- bcarbeiterin für „Mutter und Kind", „dem Bübchen tut eine Erholung sehr gut. Schicken
Was die NS.-Gemeinschaft „KdF." bietet
Line Lulle äer bebten VeranbtaltunZen in allen teilen äea Oaueb
Mit welch ungemeiner Schaffensfreude die NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" im Gau Württemberg-Hohenzollern auch in diesem Jahr an ihre Aufgaben herantritt, geht schon aus dem ersten Monatsprogramm 1943 hervor, das mit einer Fülle der besten Veranstaltungen in allen Teilen Unseres Gaues auswa-^
Rn die vielen L h e a t e r a u s s n y r n ng e n tn den Württembergischen Staatstheatern, im Stuttgarter Schauspielhaus, in den Stadt- theatern von Heilbronn und Ulm schließen ^-^^^chr""k>en der Württembergischen Landesbulme an. die das Pfahlsche Lustspiel ^rzrauenlist und Liebe" und Gerhard Schu- AMssH.--Entscheidung" auf dem Spielplan hat. A'e Wurttembergische Musikbühne bringt mit der Kollo-Operette „Marietta" viel Freude; die Schwabenbühne gibt vor allem auch in den kleinen Orten „Warnung vor dem Kunde" L. Hofmeiers heiteres Lustspiel, und L!?..KdF.-Marchenbühne spielt das Madersche Marchenspiel vom „Lustigen Hans". Dazu iUnm.t das Tanz-Gastspiel Erika Lindner
ttaftutiaen""^ ^Rreiche musikalische Verau-
OuoÄ-sl^i." Ausftihreiioeli seien genannt: lina O, Roma. Kergl-Quartett. Wend- kinA Schneiderhahn-Quartett, Ber-
Klmuenkammerorchester, Landesorchester
»Nt dem Tiroler Streich-Quartett.
Bei einer Reihe von S o l i st e n ko nz e r- ten wirken mit der Tenor K. A. Streik von der Staatsoper Kassel, der Bariton Wilhelm Dürr (Frankfurt), Roman Schimmer, Hermann Loux, Rosl Schmid, Prof. L. Hoelscher. Außerdem bunte und erlesene Variets- und Kleinkunst. Nicht zuletzt folgt wieder das Programm für die Wehrmacht, vor allem für die Lazarette.
Im Nahmen des Volksbild ungswer- kes stehen im Vordergrund die Vorträge „Wehrmachtsangehörige sprechen", die mit dem Fronterleben und den Ländern und Leuten im Kampfraum unserer" Soldaten bekanntmachen.
Gauschulungsleiter Dr. Klett spricht über „Krieg und Weltanschauung" und der bekannte Gelehrte Prof. Cysarz behandelt die tiefberührende Frage „Gibt es ein Gesetz in der Geschichte?"
Vor den Soldaten werden in diesem Monat nicht weniger als 114 Vorträge über alle möglichen Gebiete gehalten. Beiondere Sorg-^ falt ist dem Kulturfilm gewidmet. Zur Besinnung auf die höchsten Werte führen die Dichterlesungen von Georg Schmückte in Tübingen, Veit Bürkle in Ulm. Gerhard Uhde im Gaugebiet und ebenso die Morgenfeiern, die Kraftguellen für den Alltag werden. Schließlich seien noch die Sonderkurse zur Vorbereitung auf die Reifeprüfung, die am 11. Januar in Stuttgart eröffnet werden und die Dorfbuch-Ausstellung in Ulm, Stuttgart und Heilbronn erwähnt.
Sie ihn mal zum NSV.-Arzt zur Untersuchung." Man sah cs der Mutter an, daß mit diesen Worten eine lang gehegte Sorge ihre Lösung gefunden hatte.
Ein paar Häuser weiter besuchten wir eine junge Frau, die uns mit frohem Gesicht in ihr Häuschen bat. Sie war im NSB.-Mütter- erholungsheim Jsnh gewesen, und die Sach bearbeiterin wollte sich nun von der Wirkung der Erholungswochen überzeugen. Daß diese sehr gut war, das konnten wir den erstaunten Ausrufen unserer Begleiterin entnehmen, die die Frau ja vorher gesehen und sie einem NSV. - Erholungsheim zugewiesen hatte. Die Frau, die glückliche Mutter von fünf Kindern war, konnte nun ihren Pflichten wieder ganz Nachkommen und ihre Kinder freuten sich wieder am Lachen der Mutter.
Dann führte uns unser Weg quer durch das Städtchen, das wie alle unsere schwäbischen Kleinstädte so was Heimeliges hat. In einer schmalen Gasse war ein altes Haus unser Ziel. Eine Mutter, die abgearbcitet und blaß aussah, sollte in den nächsten Tagen in das NSV.- Müttererholungsheim Wildberg kommen. Nun wollte sich die Sachbearbeiter!» nur schnell überzeugen, ob die junge Frau auch tatsächlich, wie es der Arzt angeordnet hatte, beim Zahnarzt gewesen war. Diq Sache war in Ordnung und aus der Unterhaltung konnten wir entnehmen, daß in diesem Falle eine Kostenbeihilfe von der NSV. gestellt wurde, weil die Familie in einer Krankenkasse ist.
Und dann kamen wir durch einen romantischen winkligen Hof in eine Wohnung, wo vier Kinder spielten. Es war alles sauber und ordentlich, und hier war zu prüfen, ob der Antrag auf Bettcnbeihilfe begründet war. Wir hatten uns schnell davon überzeugt, daß zwei der Kinder nur ein gemeinsames Bett hatten und daß auch der Platz vorhanden war, um ein weiteres Bett zu stellen. Nun kann sich die Familie die nötigen Bezugscheine für die Bettstücke beschaffen und bekommt dann eine Kostenbeihilfe der NSV.
Auf dem Rückweg gaben wir unserer Verwunderung darüber Ausdruck, was die NSV. alles leisten kann. Darauf bekamen wir von der Sachbearbeiterin die Antwort, daß wir ja auch am Gelingen all dieser Aufgaben beteiligt seien. Wir mußten ein sehr verwundertes Gesicht machen, denn lachend erklärte unsere Begleiterin: „Sie sind doch auch NSB.-Mitglicd! Sehen Sie, auch mit Ihrem NSV.-Beitrag leistet die NSV. all das Gute und Schöne."
Lin Kornau au- cksu KerKcu
von ^ts-canckero. 77ra>or
52.. l'occscrrmii:
„Schau, Mutter, warum hast es mir nicht früher gesagt?" fragte sie Philomena, die mit stumpfen Augen vor sich hinsah. „Ich Hab es ja manchmal geahnt, daß der Egger mein Baker ist. Hab immer ein gutes Gefühl gehabt für ihn . .
„Ein gutes?"
„Freilich, Mutter. Ein Kind hat nicht das Recht, mit den Eltern zu rechten. Nie . . ."
,^jst gut! Schau, daß du zu deiner Alm kommst."
Philomena richtete sich mühsam auf. Den Ändert sah die Alte mit keinem Blick an.
„Ist gut, Rosel", sagte sie dann noch einmal. „Brauchst dich nicht mehr um mich zu kümmern. Der Stütz muß bald da sein . . ."
In der offenen Glut des alten Kamins fiel knisternd ein Vuchenscheit zusammen, und eine Flamme verzückte in der weißen, glimmenden Asche, als Rosel und Ander! die Hütte vcrlies-cu.
Der Herbstwind klagte durch 6en Wald. Drüben im Kar erklangen jetzt schwere Schrille.
„Der Stotz ist's^, sagte die Rosel hastig und schob den Hirten in den Schatten des Waldes. „Geh hinab zu deiner Mm, Ändert", bat sie, „ich will hier oben in der Holzlag bleiben und hören, was die beiden sich noch zu sagen haben. Hab so ein ungutes Gefühl ..."
„Wirst du den Weg nicht verfehlen in der Finsternis?" fragte Ändert.
„Aber geh. Ändert! Bin ihn schon hundertmal ln der Nacht gegangen."
„Dann behüt dich Gott", sagte der Ändert und zog die Rosel an sich.
„Gib acht auf dich", flüsterte er ihr noch zu und gab ihr einen Kuß. Dann verschwand er hinter dem Haus.
Lcu'srnd blickt- Statz nach allen Seiten, bevor er in das H^us trat.
js 1WL°H-iL°>»° ^
, kcrUst Rcrus.
, äas Oienlock '
^ yibt riickts ksraus!
Unruhevoll wanderte Philomena in der Stub, hin und her.
„Bist zur rechten'Zeit kommen", sagte sie zi dem Eintretenden.
Stütz hing seine Büchse an den Nagel neber der Tür und sah Philomena mit einem lauernden Blick an.
,Hab dir Brot und Speck in die Küche gestellt. Magst einen Wein?"
„Wall, einen Wein mag ich schon", antwortet« Statz mürrisch.
„Du, Statz!" begann Philomena nach einer Weile. ,Hch weiß allerhand Neues. Morgen fährt der erste Wagen hinauf zur Kellerwand, zur Probefahrt!"
„Aber die Seilträger sind doch noch nicht vernietet", erwiderte Statz ungläubig.
„Wird schon auch so gehen. Der Herr hat es selbst erklärt. Versteh als Weib nichts davon. Mit SchrauLci'.bolzen weiden sie wohl gehalten."
„Das mag schon lein", sagte Statz und qnbnte.
„Weißt, wer mit dem ersten Wagen fahren wird?" fuhr Philomena ihn c.r, daß er plötzlich wieder ganz wach wurde. „Der Hans Wandt. Und sicher ist auch die Borchenhard! de! ihm! Das Weid, da» unftrem Herrn das He:.-, oergitter bat! Und weißt, wer noch"
„Wft- soll ich's wissen?" sagte Stutz mürrisch. „Weiß! jo olle Neuigkeiten aus dc-n Dorf immer zuerst."
' „Der Egger soll mitfahrcn. Der Herr Aufseher ..."
Das war gelogen, aber die Lüg- batte ihre Wirkung. Bei dem Namen seines Feindes mar statz zusammen-ftahre:'.
„Der Enger also?" schrie er voller Wul auf.
„Und du. Statz?" Philomena stürfts stch <-.,f Ihn zu, sie häufte sich in seinen Arm, st« ft.-Me wie vor Glück und Freude. „Die Rosel ist dein, Statz! Die Rosel, das Gold und die Goldstücke in den Truhen. Unten in der Holzerhüne bade ich sie verscharrt, alles ist dein. Und zur Hochzeit..."
„Pscht! Sei still! Rührt sich da draußen was?"
Statz drückte seine Nase an das Fenster, seine Augen funkeften in die Dunkelbeit hinaus
„Wer sollte draußen sein? D>e Nolel ist schon vor einer Weile gegangen. Hörst du. kratz, die Rosel und alles ist dein. Nur die Fahrt, die Probefahrt darf nicht gelingen! Weißt du eineu Weg?"
„Freilich, Philomena, den Weg Hab ich. Einen besseren Weg als die Büchse. Einen sicheren Weg. Auf die Stütze IV steig ich hinaus, dt» ktüpe am Teufelsgrat. Ist noch nichi olle« nernierel Brauch nur die Bolzen zu lockern. Und ven Schlüssel >>ab ich auch, den Schlüssel kür die Schrauben . . ."
„Wo hast du ikn, den Schlüssel?" keuchte Philomena, heiser vor Autreaung.
„Hab einen aus dem Magamn genommen am Gsohlsattel! Ich Hab ikn versteckt E» ist ein feiner Schlüssel, paßt genau in die Voftenmun»!-:. He! Glaubst, der Statz Kat nin. trer. and Ktruh im Schädel? Hab mir sic genau angeickout. die Träger, wie sie noch aus der A!m gelepen. bov-u."
„Dann ist » gut, Stop!" Philomena ricknme sich auf. „Was du gegen die Bahn tust, tust du auch für dich. Merl dir das! Und ebenso für den Herrn."
„Ich weiß. Philomena", sagte der Jäger. „Und die Rosel, Philomena? Wenn die Rosel nicht will . . .?"
Dann wurde es uin die beiden still. Im Kamin verzückte das letzte Fläni mben. Aus dem Dundo-Wold klang der Rnj einer Nochteule. Der Wind begann wieder an den Fenstern zu rütteln.
„Endlich", seufzte die Philomena, .endlich...!"
(Fortsetzung jolgt.j