Aus Stadt und Kreis Calw

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Dein Linsatr

VVoedcliüprueli cker dlSO^P.

..Nicht auf das beste, auf dein Bestes kommt «s au." Arndt

Das Schicksal Deutschlands, des ganzen stol­zen Weines und der grovcn beglnnenoen Er­füllung seit 1933, ja, daruver hinaus die ganze Entscheidung über Sein oder Nichtsein liegt beute in der Härte und der Lira st der Lerzen m dem rüllyaltlosen Einiatz und tti dem heiligen Gtauven aller Deurschen. jedes einzelnen an seinem Platz. Nun neuen wir alle gemeinsam und jeder einzelne für sich in der großen Verpflichtung für Deutich- laud, für alles deutsche Schmial in Vergan­genheit, Gegenwart und Zuruiift.

Immer ist es schon so gewesen, daß die ,r eiwilligen der Nation zuerst au» er Kraft ihrer Herzen die groge Schicklacs- weiiöe erzwangeli. Sw letztlich erfüllen, sich ihrer würdig erweisen und sie stch wahrhaftig vom Schicksal verdienen, ist die hohe und hei­lige Auigave des ganzen deutschen Volles. Das War auch schon zu den Veiten der rirestMls- kriege so. aiS Arndt in seinen flammenden Appellen jeden einzelnen Deutschen ausric,, ihn persönlich ansprach unddein Bestes" for­derte: das ganze, das kühne und glnulnge Herz, den bedingungslosen Einsatz um des Vaterlandes uiid seines Lebens willen! ., Und das ist die groste Lehre auch unse­rer Zeit, die uns immer mächtiger und nun in einem entscheidenden Sinne verkündet und uns zugleich immer starrer macyr, fe unao- dingbarer wir sie begreisen: die Zeit fordert ganz persönlich von jedem einzelnen sein Bestes, fordert unsere Herzen, unsere un­erschütterlich tapferen, unsere immer härteren und darum längst unbeugsame Herzen!

Denn das ist die große Kraft, aus der Lu siegen uns gegeben ist. , --

Durch Selbststudium vorwärts

Bom Bolksschullehrer zum Hauptschullehrer

Das Werk der deutschen Hauptschule hat eine weitere Vervollständigung erfahren durch einen EAaß des Reichserziehungsministers, der die Ausbildung und Prüfung für das Lehramt an Hauptschulen regelt. Die Aus- bildungs- und Prüfungsordnung für den Hauptschullehrer tritt am 1. Januar in Kraft. Jeder Prüsungsbcwerber hat sich der Prüfung in den drei Fächern einer der fünf Fachgruppen zu unterziehen. Die Prüfung umfaßt eine schriftliche Hausarbeit aus einem vom Bewerber gewählten Fach der Gruppe, ferner eine schriftliche Prüfung in einem Fach »er Gruppe, eine praktische, eine mündliche Prüfung und eine Lehrprobe. Die Vorberei­tung auf die Prüfung für das Lehramt an Hauptschulen erfolgt im Selbststudium. Zur Einführung in das Studium werden die Bewerber zu einem sechswöchigen Einfüh­rungslehrgang und einem dreiwöchigen Ab- schlußlehrgang einberufen. Zur Prüfung können sich Äolksschullchrer, die die zweite Prüfung für das Lehramt an Volksschulen abgelegt haben, melden. Die Hauptschullehrer­prüfung findet in der Regel im Herbst statt. Die Befähigung für das Lehramt an Mittel­schulen wird für die Hauptschule anerkannt. Für Kriegsteilnehmer werden Sonder- oestimmungen erlassen.

Zuwendungen des Anternehmers

an werdende Mütter und Wöchnerinnen

Das neue deutsche Mutterschutzgcsetz be­stimmt u. a., daß Frauen, die in der gesetz­lichen Krankenversicherung versichert sind, während der gesetzlichen Schutzfristen einen Anspruch auf Gewährung eines Wochen­geldes in Höhe des Durchschnittsverdienstes »er letzten 13 Wochen haben. Daher haben sie keinen Anspruch gegen den Unternehmer auf Zahlung des Arbeitsentgelts. Ihr Anspruch besteht lediglich gegen die Krankenkasse in der erwähnten Höhe. Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz hat jedoch nunmehr festgestellt, daß die hiermit gegebene Rechtslage die Zubilligung freiwilliger Zuwen­dungen des Unternehmers an werdende Mütter und Wöchnerinnen nicht ansschließt. Solche freiwilligen Leistungen werden auch nicht auf das Wochengeld angerechnet. Vom Standpunkt des Lohnstops werden gegen sie keine Bedenken zu erheben sein, wenn sie ihren Bruttobetrag nach 75 v. H. des Brutto­arbeitsverdienstes nicht übersteigen, das die werdende Mutter oder Wöchnerin ohne Unter­brechung der Arbeit während der Schutzfristen erhalten hätte. Den Nichtversicherten Frauen

ist wahrend der Schutzfristen das regelmäßige Arbeitsentgelt weiter zu zahlen.

sir ItürLv

Der Neichsfinanzminister hat klargestellt, daß für Angehörige des Landdlenstes der Hitler-Jugend Kinderermäßigung und Kinderbeihilfen gewährt werden. Mindermh- rige Kinder eines Steuerpflichtigen, die das Landdicnstjahr ableisten oder im Landdienst die Landarbcitslehre fortsctzrn, gehören zum Haushalt des Steuerpflichtigen, dem dafür deshalb .Kinderermäßigung und Kinderbeihil­fen znstehcn. ^

DasAmtsblatt des Württ. Kultministc- riums" Sir. 19 vom 18. Dezember enthält eine Uebersicht über die in den letzten Jahren vom Neichserziehungsminiffer erlassenen Bestim­mungen über die Ausbildung und die Ausbildungsstätten für die land­wirtschaftlichen und die hausw iri­sch astlichen Frauenberufe. Es kann von der Buchdruckerei Ernst Klett, Stutt­gart W. Notebühlstraße 77, um 20 Pfennig bezogen Wörden.

Die Maschinenschreibprüfungen bei den In­dustrie- und Handelskammern werden in Zu­kunft wegfallen. Es werden nur noch abge­nommen die Ansängerprüfung in Stenogra­phie (120 Silben), eine Stenographieprusung (150 Silben und mehr), eine Anfängersteno- typistcn-Prüsung (120 Silben in Verbindung mit Maschinenschreiben) und eine Steno- typistenprüfung (150 Silben und mehr in Ver­bindung mit Maschinenschreiben). '

Fabrikant Emil Wagner Leiter der Fach­gruppe Wirkerei und Strickerei. Für den aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen Kom­merzienrat Philipp Helfferich (Weinheim an der Bergstraße) ist Fabrikant Emil Wagner, Calw zum neuen Leiter der Fachgruppe Wir­kerei und Strickerei nach Berlin berufen wor­den. Im Laufe dieses Krieges war Fabrikant Wagner mit einer Reihe von Sonderausgaben in den Ostgebieten betraut. Seine Berufung zum Leiter der Fachgruppe Wirkerei und Strik- kcrci erfolgte für die Geschäftsjahre 1943 und 1944.

Altmeister E. G. Widmai-r 85 Jahre. Ein

Senior des Dekorateur-, Sattler- und Tape- zier-Gewerbes Württembergs, unser Calwcr Altmeister E. G. Wid maier, darf morgen

im Kreise seiner Kinder und Enkel den 85. Ge­burtstag begehen. Den Jubilar, welcher sich einer selten so beständigen Gesundheit erfreut, haben Arbeit und Schaffensfreude bis auf den heutigen Tag jung erhalten. Als tüchtiger, vielseitig befähigter Handwerksmeister brachte er sein Geschäft zu hoher Blüte und erwarb sich als Dekorateur wie als Hersteller von Qualitäts-Spezialmatratzen weit über die Stadt Calw hinaus den Ruf eines geschätzten und gesuchten Fachmannes. Mit besonderem Stolz erfüllen ihn noch heute die Auszeich­nungen (Silberne Medaillen), welche ihm für seine Erzeugnisse 1890 und 1897 anläßlich der Ausstellungen für volksverständliche Gesund- heits- und Krankenpflege und für das deut­sche Hotel- und Wirtschaftswesen in Stuttgart sowie von Fachausstellungen vrwandter Ge­werbe in Frankfurt, und Nürnberg zucrkannt wurden. Altmeister Widmaier ist Mitbegrün­der des Landesverbandes selbst. Dekorateure, Sattler und Tapeziere von Württemberg und Hohcnzollern und gehörte über zwei Jahr­zehnte als Mitglied dem Landesverbandsaus­schuß an; in dieser langen Zeit hat der Jubi­lar sich manches Verdienst um die Förderung seines Gewerbes erwerben dürfen. Mögen ihm, dem allzeit Rührigen, körperliche Gesundheit und Frische des Geistes auch in seinen ferne­ren Lebensjahren treue Begleiter bleiben!

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Neuenbürg. Das Amtsblatt des Kreisab­schnitts NeuenbürgDer Enztäler" vollendete am 31. Dezember 1942 den 100. Jahrgang seines Erscheinens. Aus diesem Anlaß brachte der Verlag eine der Zeit entsprechend schlichte, wertvolle Ausgabe heraus, in welcher die 100- jährige Geschichte des Blattes niederaelegt ist. Unentwegt hat derEnztäler" durch die Wech­selvöllen Zeitläufte der vergangenen 100 Jahre erfolgreich sein Ziel im Auge behalten, Die­ner der Heimat zu sein.

Weilderstadt. Für besondere Tapferkeit vor dem Feind wurden ausgezeichnet Unteroffi­zier Josef Neeble mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse, die Brüder Max und Karl Keinath und der Gebirgsjäger Franz Wagner mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse.

Der Rundfunk am Montag

NelKSvrogramm: IS bis IS Uhr: Zeitgenössische Kunstmusik: IS bis 17 Ubr: Neue Unterbaltungs- weisen: 17.15 bis 18.M Ubr: Tänzerische Musik der Gegenwart: 20.15 bis 22 Ubr:Für jeden etwas". DeutschlandscuLer: 17.15 bis 18.80 Ubr: Svmvbo- nikche Musik: 20.15 bis 21 Ubr: Der beitere Johann Sebastian Bach: 21 bis 22 Ubr: Nichard-Straub- Konzert.

Einkauf von Schuhen nicht übereilen!

ver Lckuliwaseneln^elkanäel wirä l3ukenä vei8or^t

Ab 1. Januar ist der Bezug von Schuh­waren für Kinder bis zum vollenoecen 15. Lebensjahr neu geregelt. An Stelle der bisherigen Bezugscheine treten bestimmte Kon­trollabschnitte der vierten Reichskleiderkarte. Danach verecytcgeu sur Kcuöer im zweiten v dritten Lebensjahr der Kontroll­abschnitt ^ für den Bezug von einem Paar Leoer,craßcn,chUhen, der Kontrollao>chiutl 1 zum Bezug von einem Paar sonstigen Schuhen.

Erst nach besonderem Aufruf können aus den Kontrollabschnitt 2 ein Paar sonstige Schuhe bezogen werden. Für Knaben und Mädchen vom vollendeten dritten bis zum vollendeten fünfzehnten Le- bensjahr berechtigt der Kontrollabschnitt 0 zum Bezug von einem Paar Lederstraßen- ichuhen, der Kontrollabschnitt 5 zum Bezug von einem Paar sonstigen Schuhen.

Erst nach besonderem Ausruf berechtigt der Kontrollabschnitt 6 für Kinder im vierten Lebensjahr, soweit sie dieses Lebensjahr noch nicht vollendet haben, zum Bezug für eiu Paar sonstiger Scuuhe, für Knaben und Mäd­chen vom vollendeten vierten bis zum voll­endeten fünfzehnten Lebensjahr zum Bezug von einem Paar Holzsandalen. Die Kontroll­abschnitte werden von den Schupeinzclhäno- lern von der Neichsklcidcrcarte abgetrennt. Diese Neuregelung bedeutet die Einsparung des Ganges zur Kartenstclle. Der Schuhwaren- einzelhandcl wird in den nächsten Monaten lausend mit Ware versorgt und es ist absolut nicht notwendig, den Einkauf der Schuhe zu übereilen, um so mehr, als die Geltungs­dauer der Kontrouabichnitte unbegrenzt ist. Beim schnellen Wachstum der Kinder ist ein VorauSiauf immer unpraktisch.

Personen, die das fünfzehnte Lebens- japr volle n.d et haben, müssen ab 1. Ja­

nuar zusammen mit dem Bezugschein beim Kauf von Straßenschuhen (Bezugschein 1) 6 Punkte, bei leichlen Straßenschuhen (Bezug­schein 2) 3 Punkte, bei Beru,sschuhen 2 Punkte und bei HauS- und Turnschuhen 3 Punkte adgeben. Beim Schuhbezug können hierbei alle gültigen Punkte der zweiten und dritten, sowie alle zu einem bestimmten Zeitpunkt fälligen oder bereits aufgerusenen Punkte der vierten Reichskteider- karte verwendet werden. Vorgriffe sind also zulässig. Punktfrei sind neben den Schuhen, die aus Kontrollabschnitte der vier­ten Rcichskleiderlarte für Kinder vom zweiten bis zum vollendeten fünfzehnten Lebensjahr bezogen werden dürfen, sämtliche Arten von Arbeitsschuhwerk, einschließlich Gummiberufsskiesel sowie Schaftstiefel aller Art und Gamaschen. Kleinkinder im ersten Lebensjahr erhalten die bezugsschein- freien Babyschuhe gegen Abstempelung der Lüuglingskleiderkarte. Es dürfen jedoch aus eine Karte nur ein Paar Babyschuhe abge­geben werden.

DieaöseA-lMte"

Sie schlürfen ihre Bouillon. Anfangs hübsch ^ m kleinen Löffel. Dann werden sie är- gerlich Fassen resolut an den Henkclrand. ?AsiPfen vor Zufriedenheit. Schütten einen Schluck Bier hinterher. Was das heißen soll? Lektion aus dem Knigge etwa? Lesen Sie wei­ter!

Wie hoch ist nach Ihrer Ansicht die Tempe­ratur der Bouillon? 40Grad? Falsch! 45Grad? Falsch! 50 Grad? Falsch! Lächeln Sie nicht un- glaubig: die Bouillon ist heiß wie ein islän­discher Geistr. 70 Grad hat man gemessen. Wer? Aerzte!

Aber weiter: Sie haben die Bouillon mit 0 Grad hinuntergeschlürft, die Wärme des olgenden Schluck Bieres betrug 9 Grad. Es hat also m Ihrer Mundhöhle ein Tempercitursturz von über 60 Grad stattgefunden.

Waas? Es kommt noch besser. Bleiben wir n Gaststätte. Der Ober bringt Suppe, v Grad! Der Ober bringt Bier. 9 Grad! Der Ober bringt Gemüse. 69 Grad! Der Ober bringt

§

Kartoffeln. 75 Grad! Der Ober bringt Speise­eis. 9 Grad (Kälte, Kälte)!

Heißhungrig schlingen Sie alles in sich hin­ein und wissen nicht einmal, welchabgebrüh­ter Bursche" Sie sind. Beim Säugling ist das noch anders. Jedes Kind im ersten Lebensjahr protestiert lärmend gegen die Flasche, die wär­mer als 40 Grad ist. Erst mit sechzehn Jahren ist der Mensch ausgiebig abgebrüht.

Sagen die Aerzte. Und halten eine Tempe­ratur von 40 Grad für mundgerecht. Aber ver­suchen Sie einmal eine solche Suppe auszulöf­feln. Sie würden sie alseiskalt" empfinden, obwohl Sie wiederum ein Wannenbad von 46 Grad für unerträglich heiß halten.

Ja da ziehen Sie den Hut vor sich selber! Aber warten Sie noch einen Augenblick. Es gibt Menschen, die Getränke von 80 und in sel­tenen Fällen sogar von 85 Grad durch die Kehle spülen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Gesund ist das natürlich nicht. Speisen und Getränke sollen nicht wärmer als 62 Grad sein. Wer diese Grenze überschreitet, sitzt eines Ta­ges in der Reihe der Magenkranken, die seuf­zend die Wartezimmer der Aerzte füllen.

Sparregel für den Gasverbrauch

Seit der Machtübernahme durch den Natio­nalsozialismus hat sich die Gasabgabe in Deutschland verdreifacht. Dazu hat einerseits der sehr gesteigerte Haushaltgasverbrauch bei­getragen, weil Millionen neuer Gasgcräte von den Haushalten ausgenommen wurden, aber derGashunger" der Industrie überwog dem­gegenüber noch beträchtlich. Heute müssen in mehr als einer Beziehung die Interessen des Einzelnen gegenüber denen der Allgemeinheit zurücktretcn. Liegt es da nicht nahe, daß der Haushalt zugunsten der Rüstungsindustrie, die die Front mit Waffen und Munition versorgt, Einsparungen im Gasverbrauch vornimmt? Das läßt sich ohne besondere Opfer erreichen. Wenn man z. B. nur die eine Sparregel ein­hält:Mit großer Flamme ankochen, mit klei­ner Flamme garkochen", kaffen sich beträchtliche

solang 6sr Wivtsr warm, äsr ist an Xoklsn

niemals arml

Gasmengen sparen, denn die kleine Flamme verbraucht nur den achten Teil der großen Flamme. Mehr als kochen kann die Speise nicht; sie verliert bei zu langem Kochen sogar an Nährwert. Also Wenns kocht, Gasflamme klein. Sie gehorcht doch sofort dem kleinsten Griff.

,L«o kioman au» «1«"

Bist also ein sicherer Schütz!" sagte Philo­mena. Dann schlich sie sich ganz nahe an ihn heran. Packte ihn mit ihren dürren Fingern am Oberarm, zog ihn mit einem heftigen Ruck zum Fenster. ^

Schau dort hinauf! Siehst du das Seil durch die Luft schweben? Könntest ihn treffen, den klei­nen Wagen, wenn er zum H-mmel fährt?"

Wäre nicht unmöglich, daß ich ihn treff", meinet der Ander! verwundert.Was willst du aber mit dem Wagen, Philomena? Den kann man doch nicht runterschießen, solch einen Wagen. Der kümmert sich nicht um eine Kugel."

Gewiß nit", raunte sie. Der Wagen nit. Aber der vielleicht, der drinnen sitzt. Ich Hab sie unten gesehen, die offenen Materialwagen sic sind leicht und luftig nach allen Seiten."

Und was soll ich damit. Philomena?" stot­terte der Bursch.

,Zn diesem Wagen fährt er hinauf in den Himmel, der Hans Wundt. Der^Lump, der alles Unglück über uns gebracht hat. Bon allem An­fang an. Dacht schon, daß wir zur Ruh gekommen feien, der Herr und ich hier im Dundo-Wald. War aber nicht wähl Es ist immer ärger gewor­den, seitdem sie die Bahn gebaut haben. Jetzt muß einmal ein End sein End mit Schrecken ist besser als gar kein End Paß auf, Bub Kannst die Rosel haben, und ein schönes Stück Geld dazu. Hab gespart, daß ich euch zwei ein schönes Hänserl kaufen könnt. Will mit dem Herren reden, daß er dich in Dienst nimmt als Jäger."

Ander! sah jetzt die unheimlich glänzenden Augen der Alken dicht vor seinem Gesicht. Ihr Mund stand offen, daß die großen Schneidezähne unter den Lippen sichtbar waren

Ihm begann vor der Frau zu grauen. Cr ahnte, daß etwas Furchtbares kommen mußte, etwas, das ihn wie mit einer Keule treffen würde.

Schieß ihn runter!" schrie sie auf einmal auf. Ihre Faust trommelte auf das Fensterglas, als könnte sie damit das Seil dort oben in Erschütte­rung bringen.

Schieß ihn runter! Morgen wird er mit dem ersten Seilwagen kommen. Wird nicht mehr über die Wand steigen. Dann lallst du die Ro'el haben! Für den Blattschuß! Zeig, daß du ein Jäger fein kannst."

Nein, das könnt Ihr nicht meinen", sagte der Ander! heftig und hielt seinen Arm wie schützend zwischen sich und die Philomena.

Das kann Euer Ernst nicht sein. Aber wenn > er es wär, wenn Ihr so wahnsinnig seid, solches zu denken aus mich könnt Ihr nicht zählen. Wenn es so sein soll, dann können wir gern warten. Die Rosel ist noch jung ..."

Die Rosel wird nicht gefragt", schrie sie ihn darauf an.

Die heiratet den Mann, den ich ihr aussuch! Glaubst nicht, daß ein anderer alles tät für feine Lieb und für sein Glück?"

Will nichts damit zu tun haben, Philo­mena", erkürte jetzt der Hirte mit ruhiger Be­stimmtheit.Wenns noch Recht und Gewissen ging, müßt ich jetzt nach Weißenbach gehen und Euch anzeigen. Das kann ich der Rosel nicht antun. die Schand! Seid ja Rosels Mutter. So mags dahinaehen."

Damit öffnete er die Tür.

Rosel, jetzt magst kommen", rief er hinaus.

Schon stand das Mädchen neben ihm und ilire kleinen zitternden Händen fest in den seinen. In ihren Augen glänzten die Tränen auf. Ihr blasies Gesicht war gerötet. Ander! sah, daß sie jedes Wort gehört hatte.

Rosel blieb in der Türe stehen und rührte sich nicht. Ihr war so weh ums Herz, daß sie nicht wußte, wie der Mutter Widerstand leisten.

Ei ei. hast du dein Liebchen gleich mitqe- bracht!" höhnte Philomena den Burschen.Soll wohl gar dich bitten?"

Will nichts bitten. Mutter", sagte die Raset. Sie hatte auf einmal ihren starken Willen gefun­den. Einen harten WillenBin groß genug, Mutter, daß ich einmal nach meinem Bater fra­gen darf. Immer hast du nur von dir allein er­zählt, Mutter, nie vom Vater. Will's jetzt wis­sen, wer mein Vater ist!"

Schweig!" schrie Pbilomena ihre Tochter an. Oder du kannst gleich das Haus verlassen. Daß du es nur weißt: du bist bettelarm wie eine Kir­chenmaus, wenn ich dich fallen laß. Hab ein schö­nes Stück Geld liegen. Und Hunderte Goldstücke?'

Die Augen der Philomena begannen aufzu- leuchten. Rosel fuhr zurück, so sehr war sie von der geheimnisvollen Art erschreckt, mit der ihre Mutter sich ihr jetzt näherte.

Ist nicht weit von hier, mein Kind, da habe ich mehr Geld als andere Leute auf ihrem Kopf Haare."

Ich brauche dein Geld nicht, Mutter." Das Mädchet, hob wie flehend ihre Hände.Sage mir, wer mein Vater ist, Mutter! Das muß ein Kind wissen dürfe- "

Ein Lump ist er ..."

Wenn er ungut ist. dann werde ich schon von selbst nichts mit ihm zu tun haben wollen."

In die Schand' hat er mich gebrachtl In den Mühlteich! Betteln hat er mich laßen . ."

Vielleicht hat er gar nicht qewutzt, daß dich der Großvater von Haus und Hof vertrieben hat?" lehnte sich Rosel aus. in einem unbewußten Gefühl, den Mann verteidigen zu müssen, dem sie ihr Leben verdankte.

Willst ihn wohl gar in Schutz nehmen?"' schrie Philomena in höchster Erregung. ,Zft schon recht. Dann will ich nichts mehr zu tun haben mit dir, dann bist du nicht mehr mein Fleisch und Blut!"

Sie schnellte aus Rosel zu, riß sie zu sich, packte ,sie am Kopf. Rosel sah mit großen aufgerissencn Augen, wie die Mutter schnell und tief atmete, wie im Grunde ihrer Brust ein tiefes Stöhnen erwachte. Dann hob sie die Hand und schlug das (Rädchen, und jedesmal wartete sie mit festge- ichlossenen Lippen darauf, daß die Rosel laut jam­mern würde. Philomena sah den Egger in best Zügen ihres Kindes, seine Stirne seinen Mund, und dieses Bemusttiein mackste sie rasend vor Wut