Aus Stadl und Kreis Calw

Zn die Gebietsführung berufen

vannmiidelführerin Liefet Hunzinger scheidet Bannmädelführerin Lydia Berner eingesetzt

Nach vierjähriger Wirksamkeit im Bann Echwarzwald der HI. ist Bannmädelführerin Liefet Hunzinger die Geschäftsführung des Mädelgebietes Schwaben übertragen worden. Zu ihrer Verabschiedung hatten sich am Sams­tag abend der Kreisleiter, der Landrat des Kreises, die Gebietsmädelsührerin, die Führer der Gliederungen der NSDAP., die Leiter der Behörden und neben den BDM.-Fuhrerinnen des Kreises zahlreiche Kameradinnen der Schei­denden im Saal des Hotel Waldhorn einge­funden Bannmädelführerin Hunzinger sprach in schlichten Worten des Abschieds von ihrer Arbeit in unserem Kreis, welche im we­sentlichen in der weltanschaulichen Ausrichtung der Jugend bestand, nnd bekannte sich zu den hohen, verpflichtenden Idealen der Jugend­führerin, die Kämpfer sein und Kämpfer er­ziehen muß. Sie schloß mit dem Dank für die Mitarbeit und das ihr entgegengebrachte Ver­trauen.

Gebietsmädelsührerin Maria Schönber­ger verabschiedete die Bannmädelführerin mit einer Ansprache, in der sie die Führungsauf­gabe und die zu fordernden charakterlichen Ei­genschaften der BDM. - Führerin voranstellte. Die Jugendsührerin muß treu, zuverlässig, zäh in der Erfüllung ihrer Aufgabe sein. Liefe! Hun­zinger hat als eine der bewährtesten Führerin­nen im Gebiet diese Eignung erbracht. Als Nationalsozialistin verfolgte sie das einmal er­kannte Ziel stets auf geradem Wege und stand mit ganzer Kraft in ihrer Arbeit, das verpflich­tende Vertrauen der Partei und der Eltern­schaft rechtfertigend. Die Gebietsmädelsührerin dankte Jgn. Hunzinger herzlich für ihr Wirken und stellte sie den BDM.-Führerinnen des Bannbereichs als Vorbild hin. Jgn. Hunzinger bleibe in der BDM.-Arbeit und dürfe in hö­here Aufgaben hineinwachsen, fei sie doch dazu ersehen, einmal das Gebiet Schwaben als Ge­bietsmädelführerin zu übernehmen. Anschlie­ßend setzte die Gebietsmädelsührerin die- delgruppenführerin Lydia Berner als Bann­mädelführerin des Bannes Schwarzwald ein.

Der Kreisleiter. Oberbereichsleiter Wur­st e r, gab nach Begrüßung der Gäste aus Stutt­gart und Calw einen Rückblick auf die ver­gangenen 4 Jahre der Arbeit und des Kamp­fes. Galt die Arbeit bis zum Ausbruch des uns aufgezwungencn Krieges dem Heranfor- mcn der jungen Generation, so konzentrierte sie sich später völlig auf die Mobilisierung aller Kräfte im totalen Krieg. Die Aufgaben wuch­sen zu ungeahnter Größe. In dieser stolzen und

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schönen Zeit, in der wir eine weltgeschichtliche Wende miterleben und miterkämpfen durften, mußte überall hart und kompromißlos gear­beitet» werden. Bannmädelführerin Hunzinger trat ihren Dienst in einer Zeit der Spannun­gen an. Aktiv nnd tatkräftig war ihr Einsatz rm weltanschaulichen Kampf der Bewegung Immer hat sie ihre Pflicht gegenüber Partei und Führer vorbildlich erfüllt. Der Kreisleitcr dankte ihr für ihre Mitarbeit in den zurücklie­genden vier Jahren in unserem Kreis, der in seiner Haltung mit an der Spitze des Gaues marschiert, und wünschte ihr alles Gute für ihre neue Arbeit. Die Jugend des Kreises werde ihr immer ein dankbares Gedenken bewahren.

Der Kreisleiter hieß sodann die neue Bann- mädclführerin willkommen. Er bat sic, mit dem gleichen Glauben an die Idee wie ihre Vorgängerin und in deren Sinne die Arbeit fortzuführen. Sie finde einen geordneten Ar-

SS Millionen Miniaturspielwaren

Zur Stratzensammlung am Wochenende . Die Neichsstraßensammlung für das Win­terhilfswerk nn Dezember stand in den letzten fahren stets im Zeichen entzückender kleiner Holzsprelzeuge. Diesmal ist es gleich eme ganze bunte Sammlung von kleinen Spielzeugen aller Art, die allgemeines Ent­zücken auslosen werden. An jeden Geschmack ist gedacht. Für die ländlichen Beschaulichen gibt es ein Häuschen, eine Bäuerin, einen Baum und eine Gans, für den Reiselusti­gen eine kleine Eisenbahn, für den Sport­freund ein Schaukelpferd und ein Stecken­pferd, für den Musikliebhaber eine Triller­pfeife, auf der das Vögelchen nicht fehlt, für den Krieger eine Schilowache und eine kleine Kanone, mit der man tatsächlich schießen kann, ob Millionen dieser Miniatursvielwaren wer­ben am 19. und 20. Dezember von der Hitler-Jugend auf allen Straßen im Reich Vertrieben werden. Und die vollen Sammel- vuchsen werden in erster Linie dem Hilfswerk »Mutter und Kind" zugute kommen, dienen »Iso der Erhaltung der Gesundheit der deut- Ichen Frauen und unserer Jugend.

beitskreis vor und eine politische Führung, die der Jugendarbeit ganz besondere Aufmerksam­keit widme Unsere Jugend müsse hart und freudig im Einsatz sein, müsse der Gemeinschaft leben und dienen, für die heute Tausende ihr Blut geben. Von unserer Generation, so führte der Kreisleiter, zu den BDM.-Führerinnen gewendet, aus, hängt das Leben der kommen­den ab. Ihr habt die heilige Pflicht zum Ein­satz, damit am Ende der deutsche Sieg steht! Spätere Generationen werden euch einst be­neiden, daß ihr mit Sorge tragen durftet für Kampf und Sieg, daß ihr in dieser stolzen, großen und schönen Zeit dem Führer und dem Vaterland dienen durftet. Die feierliche Stunde, die von musikalischen Darbietungen der Bannspielschar und eines Streichorchesters umrahmt war, schloß mit dem Gruß an den Führer und die kämpfende Front.

Lid und Lehrernachwuchs

Nm die Erziehungs^rundsäye der HI. und der Lehrerbildungsanstalten in Einklang zu bringen, ist vom Reichserziehungsminister und dem Reichsjugendnihrer der NSDAP, eine Vereinbarung getroffen worden. Danach gehören alle Jungen und Mädel der Lehrer­bildungsanstalten der Hitler-Jugend an. Als Leistungsabzeichen erwerben die Jun­gen das SA.-Wehrabzeichen. Sie tragen die HJ.-Uniform. Führer ist zugleich Erzieher an der Lehrerbildungsanstalt, die ferner neben der Reichsflagge die HJ.-Fahne fetzt. Der HJ.-Diemt des Lehrernachwuchses umfaßt Heimabend, Feiergestaltung, Wehrertüchti- zung, freiwilligen Leistungskvort. Fahrt und Lager. Einsatz im Ernte-. Land- und Arbeits­dienst in den Ferien. Sonderdienst und Füh­rerausbildungsdienst. Die Leiter der Lehrer­bildungsanstalten und die Erzieher sollen in Zukunft grundsätzlich HI.-Führer

sein. Die Lehrerbildungsanstalten erhalten ihre Weisungen ausschließlich vom Reichs­erziehungsminister. In Angelegenheiten, die die HI. berühren, ist ein Einvernehmen mit der Reichsjugendführung Herbeizuführen. Um eine reibungslose Zusammenarbeit aufrecht zu erhalten, bestellt die Reichsjugendführung einen HJ.-Führer als Verbindungsmann zum Reichserziehungsministerium. Diese Bestim­mungen gelten entsprechend für Lehrerinnen­bildungsanstalten.

Hunde bei Verdunkelung

nicht frei laufen lassen!

Hunde dürfen mit Beginn der Verdunke­lung nicht mehr frei umherlausen, weil sie die Passanten in der Dunkelheit sonst be­hindern oder erschrecken. So gelangte bei­spielsweise ein Mann zur Anzeige weil Frauen und Kinder ans Furcht vor seinem freilaufenden Hund umkehren oder einen Ilm­weg machen mußten. Alle Hunde müssen nachts stets an einer kurzen Leine ge­führt werden.

Oer Rundfunk am Montag

Reichsprogramm: IS bis lg Ubr: Nachwucbskilnlt- ler in Lied- und Kammermusik: 1k bis 17 Udr: Neuzeitliche Unterhaltungsmusik: l7.lS bis 18 Ubr: Tänzerische Weisen Ser Gegenwart: 18 bis I8.1K Ubr: Das neue Buch: IS bis 1S.IS Ubr: Webr- machtvoriragUnser Heer": IS.4L bis 20 Udr: Politische Vorschau aus die Woche: 20.1S bis 22 Uhr: stür irden eiwaS. Deutichlandlender: I7.1S bi? 18.80 Ubr: Pkibner. Graener. Reger und andere: 20.IS bis 21 Ubr: RatbacbersAuaSburacr Taiel- konieki": 21 bis 22 Ubr: Händel-iLoncerto. Beet- bovcns siebte Svmvbonie.

Expreßgut-Annahme vom 20.24. Dezember gesperrt. Die Reichsbahndirektion hat eine Be­schränkung des Expreßgutverkehrs vor Weih­nachten angeordnet. Wir verweisen unsere Le­ser auf die diesbezügliche Bekanntmachung im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe.

Der Auftrag der toten Helden

OekallenenZecienkfeier für kÄinleintiilirer unä I^eutnunt?ritr käuclile

In einer Gedenkfeier ehrte am Sonntagvor­mittag die Ortsgruppe Calw der NSDAP, in Anwesenheit des Krcisleiters, von Vertretern der Wehrmacht und der Familienangehörigen den Ende August im Kampf gegen den Bolsche­wismus gefallenen Fähnleinführer des Calwer Jungvolks, Leutnant Fritz Ränchle. Der Raum der städtischen Turnhalle war würdig ausgeschmückt. Die weihevolle Stunde eröfs- nete der Einmarsch der Fahnen. Dann gestal­tete das Deutsche Jungvolk (Chor und Orche­ster der Oberschule Calw) eine erhebende Cho- rische Feier, die von der ewigen Größe des Opfers für die Gemeinschaft des Volkes kün­dend, die Ehrung des Gefallenen wie das Be­kenntnis zum Leben des Volkes getreu dem Auftrag dermalen Helden umschloß.

Die Gedenkansprache hielt der Ortsgruppcn- lciler, Obergemcinschaftsleiter Nick. Er stellte an den Eingang seiner Worte die Frage nach dem wahren Sinn des Lebens, der nicht im Genuß, im Bcsitzstreben oder in der Hoffnung auf ein besseres Jenseits besteht, sondern im Einsatz und Opfer für die völkische Gemein­schaft, für die Gemeinschaft des Blutes, der wir unser Sein verdanken und der wir ver­pflichtet sind im Dienst der nach uns kommen­den Geschlechter. Leben heißt Arbeit, Kampf, Opfer. So will es das Gesetz einer höheren Ord­nung, die über allein Lebendigen waltet und ehrfürchtig erahnt sein will. In ihrem Dienst steht auch der Kampf der Völker, der Krieg. Unabwendbar wie ein kosmisches Ereignis überkommt er uns und fordert von uns Mut und Bewährung. Das deutsche Volk kämpft in diesem Krieg um Freiheit nnd Raum, um die Befreiung Europas vom Bolschewismus und nm die Neuordnung unseres Erdteils, die den Völkern den Frieden bringen soll. Das sind die Aufgaben, die uns von der ewig wal­tenden Macht gestellt sind. Ihre Erfüllung ko­stet Blut und Opfer, bedeutet unsagbaren Schmerz für Tausende von Familien.

Die Familie Ränchle gab in diesem Ringen den zweiten Sohn für Deutschland. Der Orts­gruppenleiter zeichnete ein lebensvolles Bild seiner jungen, vielversprechenden Persönlich­keit. Fritz Ränchle war überzeugter National­sozialist, ein hervorragender Jungvolkführer, ein tapferer Soldat und vielfach ausgezeichneter

Offizier. Zielsicher, - einsatzbereit, mutig, klar überlegend, hart gegen sich selbst, zuverlässig und pflichtbewußt, standen ihm Tat und Lei­stung über allem. Treue war ein bezeichnender Zug seines Wesens. Für ihn war das Führer­wortUber uns allen steht der große Befehl: Du mußt im Dienste Deines Volkes Deine Pflicht tun!" Leitschnur. In diesem Sinn und Geist führte und erzog er auch als Fähnlein­führer die ihm'anvertrauten Jungen, die er zu aufrechten nnd überzeugten Nationalsozialisten machen wollte. Deutschland groß und stark, herrlich und mächtig zu wissen, war sein Seh­nen und Wünschen. Und sein Teil dazu beizu­tragen war sein Streben.

Sein Verlust bedeutet für uns alle eine Lucken Die' letzte Antwort auf Schmerz und Leid aber muß der Wille zum Leben sein. Es zu leben und zu lieben, auch wenn es hart ist und Opfer fordert, ist eine Forderung unserer Zeit. Sprechen wir weniger von ihrer Härte als von ihrer Größe, lernen wir sie begreifen als Zeit der Neugestaltung. Geist und Sinn der neuen Zeit verstehen, heißt das göttliche Wal­ten und Wollen begreifen. Die Geschichte läßt erkennen, daß das deutsche Volk ausersehen ist als Träger und Künder großer und neuer Ideen. Es ist der Vollstrecker des Willens der Vorsehung! Der Opfertod unserer Gefallenen wird, so gesehen, zu einem geheiligten Sterben. In dieser Art gedenken wir unserer toten Hel­den. Wir selbst aber wollen uns zum Leben des deutschen Volkes bekennen. Für dieses Volk wollen wir arbeiten, kämpfen, Opfer bringen und, wenn cs sein muß, auch sterben. So er­füllen wir den Auftrag, den die Gefallenen uns mit ihrem Sterben gaben.

Der Ortsgruppenleiter rief der Jugend die Mahnung zu, ihrem für sie und ihre Zukunft gefallenen Fähnleinführer durch die Tat zu danken. Nehmt ihn euch als Vorbild: seid dienst­eifrig, seid pflichtbewußt, seid hart gegen euch selbst, seid treu, seid kameradschaftlich, seid deutsch, haltet zum Führer, wie er! Werdet Na­tionalsozialisten so wie er Nationalsozialist war! Euch und uns alle rufen und mahnen die To­ten von heiligen Hügeln mit hohen Geboten. Ihr Opfer soll nimmer verloren sein. Die Lieder der Nation und der Ausmarsch der Fah­nen beendeten die Feier.

Holz ist Rohstoff!

Verbrennt ihn nicht ohne Not!

Der alte Irrtum, daß man mit Brennstoff verschwenderisch umgehen könne, ist auch heute noch nicht überall überwunden. Unsere Wälder sind jaso groß" nndHolz wächst ja immer nach",Kohle ist ja unerschöpflich"! Das sind so die Gedankengänge, die in Fricdcnszeiten üblich waren. Wenn jetzt, während des Krie­ges, die zugcwicsencn Mengen knapp bemessen sind, so weiß man, daß das meist eine Frage des Transportes ist und freut sich auf die Zeit, in der diese Beschränkungen wieder Wegfällen werden. Wir müssen uns aber völlig darüber klar sein, daß wir es uns in aller Zukunft, auch im Glanz eines siegreichen Friedens und bei strahlendem Aufstieg unserer Wirtschaft immer weniger werden erlauben dürfen, Holz zu ver­brennen! Die Ansprüche an den Rohstoff Holz wachsen ununterbrochen, seitdem die Wissen­schaft die Zellen dieses Rohstoffes für ungeahn­te, höchst wertvolle Verwendungsmöglichkeiten erschlossen hat. Heute gibt uns Holz nicht nur wie früher Wohnung und Gerät, sondern auch Kleidung und über den Magen unserer

Haustiere auch Nahrung, um nur einige der wichtigsten Gebiete zu nennen. Wo also Holz als Brennstoff, weil Kohle nicht erhältlich ist, Verwendung finden muß, soll es sparsam und zweckmäßig geschehen. Niemand wird es einfallen, z. B. Benzin zu verschwenden. Oefen und Herde von unserer nationalen Rohstoff- Wirtschaft ans gesehen sind genau so wichtige und auch genau so empfindliche Maschinen wie ein Auto: ihre Leistungen hängen von richtiger

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dickt!

Dis Ltrcrüs ksirt man besser rückt!

Behandlung ab. Sie so instand zu halten, daß in ihnen verbranntes Heizgut bestens, d. h. mit dem höchsten Wirkungsgrad, ausgenntzt wird, ist deshalb für jeden verantwortungsbewußten Deutschen Pflicht. Brennstoffe sparen bedeutet nicht nur wirtschaftliche Vorteile für den Ein­zelnen, sondern Verbreiterung der Rohstoff­grundlage für Deutschland.

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Wie schön es hier doch ist." Ilse band den Straub mit einem Faden zusammen.So son­nig und warm ... Ich muß noch immer an die'en Dundo-Wald denken. An dieses Jagdhaus unter dem Teuselsgrat mit seinen merkwürdigen Men­schen. In der Nacht siel damals ein Sturm ein, daß ich glaubte, es würde uns das Dach vem Kopfe reißen. Nur gut, daß sich Baker so rasch erholte ... ich hätte es nicht länger ausaehalten. Aber was ist Ihnen? Sie sprechen kein Wort'"

Hans Wundt bückte finster zur Erde.Sie sollten nicht zu viel daran denken, Ilse!" sagte er nach einer Weile.Glauben Sie mir, es ist nicht gut für Sie."

.Ach!" lochte sie übermütig.Es war dach riesig interessant. In seiner Art ist Ihr Bruder sicher ein ganzer Mann. Sie bättsn ihn nur sehen sollen. Und diese Hexe, die Philomena! Wie sie mich nur ansah! Wenn es igendwo noch Geister und Gespenster gibt, dann kann es n"r im Dundo- Wald sein! Glauben Sie an biste Geister?"

.Gewiß!" Hans Wundt sah Ilse ernst in die Augen.

Die Unrast und die Sehnsucht, die Eifersucht und der Haß, die Suckt mehr zu sein, als an­dere sind dos nicht alles böse Geister, die uns treiben? Wie der Jäger das gehetzte Wild?"

Er will auf jeden jchießen lasten, der seinen Grund betritt", sagte Ilse, ernst werdend.Gau­ben Sie, daß er biste ist? Hat er einen Grund, die Menschen zu hassen?"

Böse oder gut? Ich weih nicht. Er war ein­mal gut, mehr als gut, aufopfernd, selbstlos. Was ist gut und böse? Das Leben ist eine Leiter, d.e aus eine senkrecht Bergwand führt. Ueber die schwindelnde Tiefe. Auf dieser Leiter stehen wir alle, die einen höher, die anderen tiefer. Hcder aber glaubt, daß er schon höher eben ist als die anderen. Und jeder sieht nur die allernächsten Sprossen vor sich. Sonst müßte er erschauern vor der unermeßlichen Höhe, die noch vor ihm liegt. Und viele straucheln und stürzen in den Abgrund. Die anderen aber klettern über ihre Leichen wei­ter. Niemand kann ein Urteil über den anderen fällen. Man kann nur nach oben oder nach unten blicken. Andere sehen das Leben anders als wir. Ich kann über Tobias nicht richten. Ich kann Sie nur warnen. Gehen Sie nicht mehr hin ..."

Warum aber über solch düstere Dinge spre­chen", ermunterte sich Hans Wundt selbst. Er be­merkte wohl, wie die sonst so Hellen Äugen so seltsam ernst aus Ilses Gesicht blickten. Scheu war sie wie ein kleiner Bogel und doch stolz und selbst­bewußt wie eine Königin.

,Jch bringe Sie mit dem Kahn auf die andere Seite", schlug er vor.Sie ersparen sich den Um­weg über die Straße."

Fein", lachte Ilse. All ihr Ernst war auf einmal verschwunden.Geben Sie nur acht, daß wir nicht in die Wehr kommen. Können Sie denn einen Kahn lenken?"

,Ich werde es Ihnen beweisen!" Hans Wundt sprang als erster in den Kahn und reichte Ilse die Hand.Wir sind gleich am anderen Ufer. Eigentlich hätte ich es nicht tun sollen."

Warum nicht?"

Weil ich dann die Freude gehabt hätte, mit Ihnen noch eine halbe Stunde länger zusammen zu fein."

Mit kräftigen, sicheren Ruderschlägen brachte Hans W'-ndt den Ka'-n a» d"s andere Ufer. A'-z er eben dabei war, den Kahn einen Pflock zn binden, sprang Ilse in ihrem übermütigen Eigen sinn, ohne auf seine Hilfe zu warten, aus den Kahn. Sie verfehlte den Stein, auf den sie sprin gen wollte, und stand mit ihren Heiden Fühei mitten im Wasser.

,Ach was!" lachte sie.Wasser macht nich schmutzig, nur nah!" Die Tropfen spritzten ihi bis an die flachsblonden Haare hinauf, ihre Au gen leuchteten, der frische rote Mund lachte, mit ihre biegsame, schlanke Gestalt sah in dem blumi­gen Kleid so entzückend aus, daß er sie mit einem Satz aus dem Wasser holte und sie mit seinen starken Armen durch die Luft schwenkte.

Jetzt wird er mich küsse», dachte sie voll Er­beben, und sie fühlte, wie ihr Herz schlug.

Hans Wundt spürte, wie sein Blut in dl« Wangen schoß, eine Sekunde lang hielt er sie an sich gepreßt, dann stellte er sie tiefautamend aus die Wiese.

Ich hoffe, daß Sie sich nicht weh taten", sagte er und machte sich an der Kette des Kahnes zu schaffen.

Grüß Gottl" rief in diesem Augenblick jemand vom Rande der Wiese.

Ach, der Ändert!" Ilse winkte dem jungen Burschen.

Hast du aber einen schönen Strauß? Alpen­rosen! Die hast du sicher für deinen Schatz ge­holt?"

Ewiß net", sagte der Ander! verlegen.Für mich hat die Lieb kein rechtes Glück in dieser Welt. Und der Buschen ist vom Herrn Tobias. Ich sollt' ihn unten im Hotel abgeben. Weil ick aber das Fräulein hier auf der Wiese gesehen Hab, dacht ich, da kannst du es gleich hier tun."

Für mich?" fragte Ilse erschrocken. Das Blut a>ar ihr in die Wangen geschossen. Sie sah auf Hans Wundt Der aber legte die Bootskette nm len Pflock und lat, als ob ihn das ganze nichts anginqe.

Wohl, der Herr hat sie mir selbst gegeben", bestätigte der Hirte. .Lauf, was du kannst, Hai er zu mir gesagt, daß die Rosen noch frisch sind Sind die ersten im Jahr."

.Weißt du was. Ändert?" fugte Ilse.Diesen einen Zweig will ich mir nehmen. Den Buschen bringst du jetzt deinem Schatz. Aber nichts dem Herrn Tobias sage». Verstehst mich -

Weiß nicht, ob ichs darf?" Der Andrea» schüttelte seinen Kopf.Wenns der Herr erfährt? Er ist nicht gut. der Herr, wenn er in Zorn kommt."

Er wird nichts erfahren", überredete Ilse den Jungen.Und nun sag, was du auf dem Herze»