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^lontLZ. 14. Oerember 1942

krummer 293

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Lonöoner Sorgen

Zn zwei Tagen 323 Sowjet-Panzer abgefchosken

^aklreieke keivcilicde IvkavIerie-kalLitlove aukgerLeben - ^rkolZreiebe Oegenslöüe

Berlin, 14. Dezember. Obwohl sie bei ihren sinnlosen Borstötzen immer nur schwerste Verluste an Menschen und Material zu ver­zeichnen haben, setzten die Bolschewisten ihre vergeblichen Durchbruchsversuche südlichRichew weiter fort. Ihre Angriffe begannen nach starker Feuervorbcrcitung durch Artillerie und Salvengeschütze. Die feindliche Infanterie rannte mit starker Panzernnterstützung in dicht aufeinanderfolgenden Wellen gegen die deutschen Stellungen an. Am zusammcnge- fatztcn Abwehrfeuer unserer Waffen zerschell­ten jedoch alle feindlichen Angriffe.

Trotzdem versuchten die Bolschewisten durch Heranführung immer neuer Panzerverbände doch wenigstens einen Teilerfolg zu erzwin­gen. aber auch das gelang ihnen nicht. Die wenigen feindlichen Truppen, denen es ge­lungen war. sich an einzelnen Punkten sestzu- setzen, wurden in sofortigen Gegen­stößen zurückgeschlagcn. Zahlreiche bolschewistische Infanterie-Bataillone wurden bei diesen erfolglosen Anstürmen gegen die deutschen Linien aufgerieben. Nicht minder groß waren die feindlichen Verluste an P a ri­sse rn. von denen allein in den letzten beiden Tagen 323 zerschossen vor den deutschen Stel­lungen liegen blieben. Nur durch aufopfe­rungsvollen Einsätz eines jeden einzelnen un­serer Soldaten war es möglich, trotz dieses verzweifelten bolschewistischen Masseneinsatzes die Hauptkampflinie zu halten.

Schwaben schlagen Großangriff ab

Südwestlich Kalinin wurde ein feindlicher Großangriff erfolgreich abgeschlagen. Der Schwerpunkt dieses Durchbruchsver,uchs lag bei Stellungen, die von Württemberg!- schen Grenadie r-R egimenteru hart- niiitig verteidigt wurden. Die schwäbischen Grenadiere fingen den mit großer Uebcrmacht geführten Stoß des Feindes auf und' gingen zu örtlichen Gegenangriffen über. Bis zum Nachmittag hatten die Württenibcr- ger bereits 86 bolschewistische Panzerkampf­wagen vernichtet. Im Nachbarabschnitt schlu­gen bäuerische Regimenter ebenfalls alle feindlichen Angriffe zurück. Auch sie schossen zahlreiche Panzer ab. Die harten und erbitter­ten Äämpse dauerten bis tief in die Nacht. Sie endeten mit dem Zusammenbruch des ganzen feindlichen Großangriffs. Die Trüm-' mer von 170 zerschossenen bolschewistischen Panzern blieben rauchend im Gelände liegen. Dieser große Erfolg erwuchs aus zahlreichen hervorragenden Einzelieistungen und aus vorbildlichem Zusammenwirken aller Waffen.

Ueberlegene Kampfmoral spricht auch aus zwei hervorragenden Einzellcistungen, die aus dem Frontabschnitt südöstlich des I l- menfees gemeldet werden. Dort war, wie das Oberkommando der Wehrmacht mittcilt, in den Kämpfen der vorhergegangenen Tage ein Stellungsteil an die Bolschewisten ver­loren gegangen. Ein deutscher Stoßtrupp hatte unter Führung eines Hauptmanns die Aufgabe, im Gegenstoß den hier eingedrun­genen Feind wieder zurückzuwerfen. Nach ein­gehender Vorbereitung, geschicktem Einsatz seiner schwachen Kräfte und unter Ausnützung des günstigsten Zeitpunktes griff der Stoß­trupp die sich in der Stellung zur Verteidi­gung einrichtenden Bolschewisten an. Trotz zehnfacher Ueberlegenheit des Feindes gelang es der Kampfgruppe im ersten Ansturm, in die Stellungen einzudringen, die Bolschewisten in Bataillonsstärke nahezu völlig auszureiben und 45 Gefangene einzubringen. Die Vernich­tung dieser feindlichen Kräftegruppe, die be­reits zum Angriff auf eine Ortschaft angesetzt war. war entscheidend für das Halten der Stellungen bei dem am folgenden Tag ein­etzenden starken bolschewistischen Angriff.

Bei den schweren Abwehrkämpfen im glei­chen Frontabschnitt zeichnete sich ein Leutnant aus der den Auftrag hatte, von seiner vor­geschobenen Artilleriebeobachtungs - stelle das rsener seiner Batterie zu leiten. Um ihn herum waren die Bolschewisten durch-

Eichenlaub tur General brande

Der Führer ehrt die spanische Division ak. Aus dem Führer-Hauptquar­tirr. 13. Dezember. Ter Führer empfing den Komnmndeur der spanischen Division Gene­ralleutnant Munoz Grande und verlieh ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Diese hohe Auszeichnung ist nicht nur eine Anerkennung für den persönlichen Einsatz und Heldenmut des spanischen Gene- rals, sondern auch eine Anerkennung für die tapferen spanischen Freiwilligen, die in sch,ne- ren Angriffs- und Abwchrknmpfen Seite au Seite mit ihren Kameraden im Osten für die Freiheit Europas kämpfen.

gebrochen. Trotzdem blieb der Leutnant weiter auf seinem Posten und leitete so hervorragend das Feuer, daß dadurch alle feindlichen Angriffe zerschlagen wurden. Er bil­dete mit seiner vorgeschobenen Beobachtungs­stelle als letztes Widerstandsnest den Kern der neu ausgebauten Hauptkampflinie. Bei einem erneuten Angriff auf dieses Widerstandsnest war es den Bolschewisten gelungen, bis un­mittelbar an die Beobachtungsstelle vorzu- dringeii. Der Leutnant lenkte nun das Feuer seiner Batterien aus die Einbruchsstelle und vernichtete dadurch den eingedrungenen Feind ungeachtet seiner eigenen unmittelbaren Ge­fahr.

Im Frontabschnitt Noworossissk Tnapse verhinderten Regenstürme, Hoch­wasser und Schlamm größere Kampfhand­lungen. Nur die Stoßtruppkämpfe rissen nicht ab. Dabei konnten rumänische Truppen dem Feind in überraschendem Zugriff beherr­schende Höheiistelliingen entreißen. An der Te re k-Front führten unsere Paiizerein- heiten mehrere Vorstöße und brachten 450 Ge­fangene ein. Die Bolschewisten hatten ver­

sucht, sich zwischen die vorgeschobenen Siche­rungen einznschiebcn. Unter Ausnutzung des unsichtigen Wetters stießen unsere Panzer­grenadiere gegen die eingesickerten Einheiten vor und rieben an einer Stelle allein zwei sowjetische Bataillone auf.

Die starken Verluste, die der Feind in den bisherigen Kämpfen am Terek erlitt, haben den Kampfwillen einzelner bolschewistischer Verbände erschüttert. Als feindliche Angriffe gegen die Stellungen einer altmärkischen Panzerdivision nach vierundzwanzigsründigem Ringen znsammcnbrachen, fanden sich 177 bol­schewistische Ueberläuser mit zahlreichen Granatwerfern, Maschinengewehren und Pan­zerbüchsen ein.

Im nördlichen Abschnitt der Ostfront und am Eismeer waren Angriffe deutscher Sturz­kampfflugzeuge gegen bolschewistische Stellun­gen erfolgreich. Auf der Fischerhalb­insel riefen die Stukas durch Bomben aus­gedehnte Brände in feindlichen Lagern und Stützpunkten hervor. Uber dem Ilmensee schossen deutsche Jäger ohne eigene Verluste nenn bolschewistische Flugzeuge ab.

Britisches Blutbad in Teheran

V^ickerslnnck Herrn Orvnrsrsek io ck>e Dkrupistackt Irans - Die KeAierunA LurdclrSelrekeii

Kn. Nom, 14. Dezember. Als nach dem Ab­zug der sowjetischen Besatzung erneut bri­tische Truppen in Teheran einmarschierten, kam es zu blutigen Zusammenstößen mit der iranischen Bevölkerung, die sich gegen die brutale Unterdrückung anflrhnt. Wie von englischer Seite selbst zugegeben wird, haben die Briten beim Einmarsch in die Hauptstadt Irans heftigen Widerstand müu nden. Ae schaffen rücksichtslos in die Menschenmenge, wobei cs zahlreiche Tote gbb. Allein ans dem Paria,ncntsptatz, dessen Zugänge von Posten mit Maschinengewehren abgcspcrrt sind, lie­gen mehr als fünfzig Tote.

Wie zu den Unruhen in Teheran bekannt wird, sind die britischen Truppen in zwei Ko­lonnen in die Stadt cinmarschiert. Vexschie- dene Gruppen von Iranern versuchen, einige Stadtviertel gegen die einrückenden englischen Soldaten zu verteidigen. Es scheint eine Re­volution in Iran ausgebrochen zu sein, die noch 'umfangreicher ist als die vom Sep­tember 1925. Hauptgrund für die Unruhen ist die immer schlimmer werdende Hun­gersnot im Lande. Die Straßen Teherans liegen verlassen da, die öffentlichen Verkehrs­mittel haben nur zum Teil ihren Dienst wie­der ausgenommen. Telephon und Telegraph stehen unter strenger britischer Zensur. Trup­pen und leichte Panzer sind in den verschiede­nen Stadtvierteln verteilt. Die in Teheran und anderen Orten stehenden britischen Truppen befinden sich in Alarmbereitschaft.

Die Hungerrevolte in Iran dehnt sich auf immer mehr Orte des Landes aus. Trotz blutiger englischer Unterdrückungsmaßnah- men gelang es den Aufständischen, einige Le­bensmittelgeschäfte zu plündern.

Die iranische Regierung Achmed Kawami, dis- dem Volksnrtcil zufolge durch ihre Nachgiebigkeit gegenüber England an der Not dcS iranischen Volkes mitschuldig ist. innüte LN rücktrctcn. In Teheran sindcn 'gegenwärtig Verhandlungen mit iranischen Persönlichkeiten zur. Regierungsumbildung statt, wobei der 23jährige Schah Mohammed Riza der Strohmann für die Briten ist.

SO Inder in Bombay erschossen

Die NSA. nützen Englands Schwäche aus

Stockholm, 13. Dezember. Die Zwischenfälle in Indien häufen sich. So wurden in Bom- bah von den Briten 50 Inder verhaftet und erschossen. In Kalkutta unternahmen die De­monstranten Angriffe auf Verkehrs­mittel. Von Bombenexplosionen wird berichtet aus Ahmed Nagar, Bombay, Ahmedabad, Kalkutta und Baroda. Im Bija- Pur-Bezirk in der südlichen Bombay-Provinz steht eine ernste Hungersnot bevor, lieber all diese wachsenden Schwierigkeiten der Bri­ten freut sich Roosevelt; je eher das Impe­rium zusammenbricht, desto rascher kann er erben. Sein persönlicher Vertreter in In­dien, Phillips, hat die Aufgabe, diese Art Erbschleicherei zu dem gewünschten Ergebnis zn führen.

Vorstöße in -er Lyrenaika abgewiesen

^dvekrertolZe in Dnnesren - II-Rool versenkt bei Oran einen britischen Zerstörer Aus dem Führer-Hauptquartier,

13. Dezember. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt: Eine deutsche Jägerdivi- fion wies im Gebiet von Tnapse den ganzen Tag über währende Angriffe der Sowjets in erbitterten Nahkämpfen ab. Im Terek-Gebiet griff der Feind mit starken von Panzern un­terstützten Kräften an. Bisher wurde» vier­zehn Panzer abgeschosscn.

Oertliche Angriffe der Sowjets imWolga- Don-Gebiet scheiterten an der Abwehr deutscher und italienischer Truppen. Unga­rische Stoßtrupps zerstörten aus dem Osiuscr des Don Kampfanlagen des Feindes. Ge­fangene und Beute wurden eingebracht. Deut­sche, rumänische, italienische und ungarische Luftstreitkräfte waren an den Schwerpunkten der Känipfe zur Unterstützung des Heeres ein­gesetzt. In Luftkämpfen und durch Flakab- wchr wurden 37 feindliche Flugzeuge abge- schosien. Sieben eigene Flugzeuge werden ver­mißt. Südlich Rschew wiederholte der Feind seine Durchbruchsversuche. Sämtliche Angriffe brachen zusammen. Es wurden wieder 153 Panzer abgeschossen oder vernichtet. Auch an den Frontabschnitten von Torovez und am Ilmensee griff der Gegner vergeblich an.

An derCyrenaika-Front scheiterten starke britische Angriffe unter sofort einsetzen- oen wuchtigen Gegenstößen deutscher Panzer- krafte. Der Hafen von Tobruk, motorisierte Kolonnen des Feindes und ein Flugplatz wur­den von Kampfflugzeugen wirksam angegrif­fen. Versuche des Feindes, das in den letzten Tagen verlorene Gelände in Tunesien Wieder zu gewinnen, wurden abgewiesen, eine

Kampfgruppe aufgerieben und dreizehn Pan­zerkampfwagen erbeutet oder vernichtet. Der Hafen von Bone wurde in der Nacht erneut bombardiert und dabei ein Handelsschiff von 8000 BRT. in Brand geworfen. Ein deut­sches Unterseebot versenkte bei Oran einen englischen Zerstörer mit zwei Torpedotreffern.

Feindliche Bomber und Jagdverbände grif­fen am Tage im Schutz der Wolkendecke einige Orte in Westfrankreich an. Die Bevölke­rung hattL Verluste. Der Feind verlor stöben Flugzeuge, darunter zwei viermotorige Bom­ber.

Kinderheim bei Bauen zerstört

Beim britischen Luftangriff auf Norbfrankreich

Berlin, 13. Dezember. Der britische Luft­angriff aus nordwestfranzösisches Gebiet am Samstag wurde im Schutz einer fast geschlos­senen Wolkendecke dnrchgeführt. Allein diese Tatsache verurteilt das Unternehmen von vornherein zur Planlosigkeit, zumal keines der feindlichen Flugzeuge sich tiefer in das dichte Feuer der. Flak wagte. Stärkere deutsche Jagdverbände bekämpften die Formatio­nen des Feindes. Dabei wurden zwei vier­motorige Bombenflugzeuge, drei Spitfires und ein Flugzeug vom Muster Kustany ab­geschossen. Die Bombenwürfe der britischen Flugzeuge forderten unter der französischen Zivilbevölkerung wiederum hohe Opfer. Un­gefähr hundert Personen wurden ge­tötet oder verletzt. Eine große Zahl der Bomben fiel auf freies Feld. Das Kinder­heim des Vorortes Sotteville von Rouen ist völlig zerstört worden. Alle deutschen Jäger kehrten zu ihren Stützpunkten zurück.

^bvelrr xexen koasevelt« Oeberxrikko Von unserer keclinei 'ieNrOIIeitung

eck. Berlin, 14. Dezember.

In recht eigenartiger Weise ließ Chur­chill den Tag feiern, an dem vor einem Jahr endloser Jubel über England brauste, da Nooscvelt mit seinen Dollarm^lliarden und den angeblich unerschöpflichen Produktions- guellen in den Krieg eingetrcten war. Statt wieder Dankgebcte zum Himmel steigen zu lassen, da der rettende Enge! ans den Kriegs­schauplätzen erschienen war. wie London vor einem Jahr meinte, ließ Churchill diesmal seine Presseköter los, die ein wüstes Gekläff über den großen Teich anstimmten. Die Lon­doner ZeitschriftTribüne" erösfnete das Konzert:Wir sind Amerika sehr dankbar für die Hilfe, die es uns gewährt. Aber wir kön­nen es uns nicht gefallen lassen, daß die Europapolitik Englands von unkontrvl- lier baren Staatsdepartements in Washington tosttrolliert wird." (!) Ein anderes Blatt.Time und Tide", fährt fort:Es geht um die Ehre «nd Sicherheit Englands" und meint zur Nachgiebigkeit Churchills in der Affäre Daria»,die englische Regierung gehe einem Gewitter entgegen." Auch andere Blätter schießen plötzlich äußerst scharf gegen die Amerikaner, zweifellos auf höhere Weisung", da der englische Premier sich aus dieBolksstimmc" berufen möchte, um einige schwebende gewitterschwüle Fragen zwi­schen den USA. und England in keinem Sinne lösen zu Wunen.

Denn selbst für einen Churchill, der doch bereits ein hübsches Stück des Empires seiner Freundschaft mit Roosevelt geopfert hat, scheint der gegenwärtig praktizierte NSA.- Impcrialismiis nicht mehr tragbar, wenn man sich nicht völlig ans die kapitulierende Ebene begeben will. In London ist man sich klar, daß in N o r'd we st a s r i k a im Streite um Darlan oder de Gaulle nicht Personen­fragen, sondern viel wichtigere Dinge auf dem Spiele stehen. Man weih, daß Nooscvelt hier den Schlüssel zur Verwirklichung seiner gan­zen Nahost-Pläne sucht, wobei ihm ein un- verläßlicher Darian als Schrittmacher noch immer viel lieber ist als der englandhörige de Gaulle. Verliert London die nordairika- uische Partie, dann kann es. so argumentiert man in London, den weitere» Vormarsch der USA. in Nahost nur mehr schwer aufhalten. Deshalb diese Schärfe in der englischen Presse, die Washington im letzten Augenblick davon abschrecken soll, die Angelegenheit Darlan auf die Spitze zu treiben. Schließlich ist dieser Kampf für England zn einer wichtigen Pre- stigeaiigelegcnhcit geworden, deren Ausstrah­lungen weit in den Orient hinein fühlbar werden.

Wie stark die englischen Stellungen in Nah­ost schon ins Wanken gekommen sind und die Feindschaft Hegen London gestiegen ist, konnte Churchill erst am Samstag wieder erfahren, als seine Truppen nach dem Abzug der So­wjets, die im Kaukasus dringend benötigt werden, Teheran besetzten. So gern die Iraner die sowsctischen Horden abziehen sahen, so wenig erwünscht war ihnen die un­mittelbar folgende Ankunft derweißen Bol­schewisten". nämlich der Engländer, so daß selbst das Reuter-Büro melden muß, daß der Einmarsch in der Hauptstadtnicht ohne Kampf" vor sich gegangen ist. Nach ergänzen­den Nachrichten bedeutete diesesnicht ohne Kampf", daß in den Straßen Teherans Hau­fen von Leichen lagen, allein am Parlaments­platz seien 50 gezählt worden. Man kann sich leicht vorstellen, in welcher Art sich dieser eng­lischeFreiheitsmarsch" vollzogen liat. Chur­chill feiert diesen Einmarsch aber als einen Sieg, vor allem gegen Roosevelt. da er nun hofft, den amerikanischen Einfluß in Iran abriegeln zu können. Hatten dock die Agenten Roosevelts bereits alle lei- . tenben Posten im Finanzwesen, in der Poli- " zei, im Gesundheitswesen, vor allem aber in der Erdölindustrie in der Hand, so daß einige tausend amerikanische Soldaten genügt hät­ten, um aus Iran einenSchutzstaat Roose­velts" zu machen. Churchill darf sich dies als besonders großen Erfolg anrecknen.

Für Moskau allerdings ist die Tatsache. .- daß die Sowjcttruppen von Teheran abge­zogen werden müssen, sehr peinlich. Muß damit doch erngestanden werden, daß die Lage > an den Fronten im Kaukasus selbst die Auf­gabe politisch so wichtiger Posten wie in Iran erzwingt, um Ersatztruppen für die großen Verluste der letzten Wochen zu ge- ' Winnen, in denen alle Offensivversnche blutig - zusammengebrochen waren. Der Abzug der! Sowjets aus Teheran stellt demnach ein in- ' direktes Dementi der Moskauer) SiegesmeldungvonderKaukasus- > front dar und enthüllt nichts anderes als s das. was im OKW.-Bericht immer zu lesen t war: die ungeheuren Verluste der sowietiichen, Angriffe, die allein am Sonntag südlich von, Rschew wieder '.53 Panzer kosteten, während bei Tnapse alle Vorstöste in heftigen Nah- kämpfen abgewiesen worden sind. Diese aro- . ßen Äbwehrerfolae sind für Moskau ein schwe-' rer Aderlaß, so daß Teheran dafür zu einem sprechenden Zeichen wird.