Büreaux wie in Paris getrieben werden kann, aber im Einzelverkauf ist fortwährend viel Verkehr und wenn eine nur ihren Mann er- nähren kann, so wird sie sicher ihren Mann finden.
Den Polen muß e« ganz polnisch Vorkommen, daß sie einmal Frieden und wohlfeiles Korn und nicht theuren Branntwein und noch dazu Hoffnung haben, daß die schönen Saaten nicht in Grund und Boden getreten sondern reif werden. Zn Wolle werden große und gute Geschäfte nach Berlin gemacht.
Bei Homburg im bayrischen Rhein, kreise gaben am Palmsonntage zwei Säufer, die d.n ganzen Tag gezecht hatten, dem 5jährigen Kinde des Wirths drei Schoppen Branntwein zu trinken, worauf es trotz aller Gegenmittel am ganzen Körper schwarz und blau wurde, furchtbar anschwoll und ,iarb. Ob sich wohl die Säufer werden mit ihrer Besoffenheit rein waschen können?
Den 5. Mai. Anfangs der vorigen Woche fand ein armer Landmann von Schiffer- siadt (zwei Stunden von Speyer) auf einem Acker, anderthalb Fuß unter der Oberfläche, eine eigenihümliche Kopfbedeckung, welche aub dem reinsten 24 karati- gen Golde besteht. Dieselbe ist unten ziemlich weit, sich nach oben fast ganz zuspizend; sehr dünn, aber über einen Fuß hoch, so, daß das Gewicht jezt noch, nachdem einige Stückchen am Rande verloren gegangen, beinahe 26 Loth beträgt. Um den untern Rand zog innwendig ein kupferner Ring. Dieser Kopfschmuck stand aufrecht auf einer eisernen Platte, welche beim Ausgraben gänzlich zerbröckelte. Sr war innwendig sorgsam mit Erde ausgcfüllt, und nach aussen durch drei kupferne, dermalen stark mit Grünspan überzogene, aufrecht stehende Veilchen gcschüzt, an denen sich indessen keine Oeffnung für einen Stiel, sondern, horizontal mit der Schneide,' bloS eine Kurve befindet. Die Form hat einige Äehnlichkeit mit den hohen spiz zugrhenden Tprolerhüten, auch einen
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schmalen Rand wie diese; und ist durchaus von undurchbrochener Arbeit. Die einzigen Verzierung n, die sich darauf befinden, sind, wiederholt abwechselnd, mehrere im Kreise hcrumgehende Streifen, und je einige Rei. hen Punkte. Dieser merkwürdige Kopfschmuck ward für etwas weniges mehr als den Gold- werth, nämlich für 550 Gulden, gekauft, um in die AlterthümcrSammlung nach München gesendet zu werden. (SpeperZeit.)
Zm jHerzogthum Meiningen ist das Schießen in der NcujahrSnacht abermals verboten worden. Wer's aber nicht lassen kann, dem wünschen wir, daß es ihm nicht gehe, wie kürzlich einem Gevatter zu Schwanhöf im bayerischen Landgericht Vohen st raus. Der Kindesvater bestellte einen Burschen, der den Gevatter beim Kirchengang anschie- ßeu sollte. Der that- nach Kräften, der Gevatter wurde nicht bloß an geschossen, sondern sogar erschossen. Denn es war eine Schrote von dem zur Jagd geladenen Gewehr i-n Pfropf hängen geblieben und beimLoS- schießen dem Gevatter ins Gehirn gedrungen.
An alle meine Lieben in Heilbronn bei meiner Trennung von Ihnen.
Den 4. Zuli izOd.
Wo sind sie nun die schön verlebten Stunden, Sv selig für mein liebend Herz?
Ach, nur zu schnell sind sie ihm hingeschwunden. Statt Freude fühlt es bangen Schmerz!
Wo sind sie nun? dahin, dahin Sah ich in raschem Lauf sie ziehn.
Das Wiedersehn, die seligste der Frenben GenoS ich zwar, doch ach schon schleicht
An ihren Plaz, der nahen Trennung Leiden Als kaum ich den Genuß erreicht.
Wo muß ich hin? Ach fern ach fern Von Euch, und — weilte doch so gern!
Von jedem Aug seh ich die Thränen fließen Nah ist de- Abschieds Augenblick;
Seht meine Lieben, auch die meinen fließen! Roth ist mein Aug' und matt mein Blick