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k,nd waren ängstlich geworden, als sie bei einbre- «hcnder Nacht nicht kamen. Desto größer war ihre Freude jetzt bei ihrer Ankunft; erstaunt betrachteten sie den Nachlaß des türkische» Offiriers und gaben steh freudig den Hoffnungen hin, zu denen stc des Türken Anweisung und der verhängnisvolle Dolch, den der Vater gleich nach dem Tode desselben zu sich gesteckt hatte, berechtigten. Die halbe Nacht floß unter Gesprächen und Pläne» für die Zukunft dahin, die andere Hälfte derselbe» fand die ganze Familie in tiefem Schlaf.
Als der Vater den andern Morgen die Hbhle frühe verließ, um nach den Pferden zu sehen, stieß er auf einige Griechen, die nahe bey der Höhle ihr Nachtlager gehalten hatten, und ihm sagten, daß die Türken bei Kombvtti in einem Treffen geschlagen worden scycii, und daß jetzt die Umgegen von ihnen gereinigt sc». Die Türkcnscbaar, die die Mühle in Brand gesteckt hatte, mußte also cine Ab- kheilung des türkischen Heeres gewesen scyn, das den Griechen bey Kombotti ein Treffe» geliefert hatte, und war wahrscheinlich auf Raub und Plünderung in der Umgegend umhergcfchwärmt; die zwei Türken aber, die der Vater und Markos gestern ge- tddtet hatten, waren wabrschlinlich durch die Flucht der Niederlage ihrer Glaubensgenossen entgangen, und so htchcr gekommen. Freudig verkündigte der Vater seiner Familc die erfreuliche Botschaft, und noch che es Mittag war, bewegte sich der ganze Zug mit den Pferden und dem Maulthiere auf dem Wege nach Analoliko.
Glücklich erreichten sie das freundliche Städtchen; 3 o ooc> Piaster, die der Vater auf das Vor- weisen des Dolches und die Erzählung des Schicksals des ehemaligen Besitzers desselben von Nehmet Matzan erhielt, ließen ihn seinen früheren Verlust vergessen, und um in dieser bewegten Zeit in desto größerer Sicherheit zu leben, ließ er sich mit seiner Familie in Ancuoliko nieder. Oft noch, wenn sie sich an schwülen Tagen von ihrer Insel übersetzen ließen, und in dem undurchdringlichen Schatten des dichten Olivenwaldes gegenüber von Anatoliko sich rrgiengen, erinnerten sie sich ihres Aufenthalts im Walde und der bestandenen Gefahren, und freudig wandten sie dann immer wieder ihren Blick nach den schöne» freundlichen Häusern, die ihnen von Anatoliko herüberschimmertcn.
Die DorfZeitung meldet die zweite Vermählung Hahnemannö folgenderma
ßen: Der große Vater der Homöopathie, Di. Hahnemann in Köthen, hat, um der Welt zu zeigen, wie sich seine Kunst an ihm verherrlicht, am lezten ig. Januar in seinem gosten Lebensjahre abermals geheirathet, — eine junge katholische Dame, Tochter eine- GutSbcsizcrß aus Paris. Der a!!e Mann ist noch in rüstiger Kraft, und fordert alle Allopathen aus: Macht mirS nach, wenn Ihr könnt! — Ausser andern Pretiosen schenkte der alte Bräutigam seiner jungen Braut, die früher als Kranke in Maiinsileidern zu ihm gekommen war, einen Ring für 500 Thlr. und vermachte ihr 40,000 Thlr., jedem seiner Kinder aber Z2.000 homöopati» sche Thlr. Dem Vernehmen nach sollen sich mehrere Allopathen zur Homöopathie zu wenden geneigt sehn.
Nachtrag.
Oberamt Nagold
Nagold. Damit nunmehr, nachdem der — von dem K. StcuerCollegium bestellte OberAmts Sleuer Commissär, AmtSPflcger Schosser, und der von der Amtsvcrsammlung gewählte Oberamksschäzer, Schultheiß Schüttle von Ebhausen, beeidiget sind, mit der angeordneten Gewerbe-Sleuer Einschahung so bald als möglich angefangen werden kann', so erhalten die Vorsteher derjenige» Orte, in welchen nach dem disseitigen Erlaß im JnlelligenzBiatt von Nro. n die Notizen- Aufnahme nicht durch die Gcmeindkräthe zu besorgen war, die Weisung, sogleich einfache Verzeichnisse aller steuerbaren Gewerbetreibenden. nach den, im §. 1 der Finanz» MinisteriaiVerfügnng vom iz. Dec. v. I. bezeichneten 4 HauptAbthcilungen, bei deu Handwerkern mit Beobachtung der Ordnung, welche die Beilage b' der gedachten Verordnung verschreibt, anzulegen, und innerhalb z Tagen an den SteuerCommissär cinzusen- den, welcher sodann zur KostenErsparniß die Notizen-Aufnahme und deren Eintrag mit der Einschätzung selbst zu verbinden hat.
Den 20. Februar igzz.
K. Oberamt Engel.