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weniger, wenn er nicht ganz gesund und robust genug ist, Entbehrungen, Anstrengunge», schnellen Witterungs-Wechsel, große Hitze und schneidende Kälte ertragen zu können.

Wem es aber an den nöthigen Mitteln fehlt, der bleibe ja hier weg. Wir habe» schon bei solchen, die dieses unbeachtet gelassen und ihren letzten Heller am EinschiffungS- platze ausgegcben hakten, zu viel Elend gesehen, als daß wir unsere deutschen Mitbrüder nicht ernsthaft warnen sollten, diesen Schritt zu thun, ohne wenigstens so viel zu haben, ^

ui» sich und ihre Familie hier eine Zeitlang davon ernähren zu können.

ES sind diese letzt Beschriebenen, welche meistens in Baltimore oder in der Nachbar­schaft bleiben, und weil sie nicht so bald ein Unterkommen finden können, entweder Schul­den machen, oder in den ersten Wochen schon ihren hier wohnenden Landsleuten zur Last fallen. Die Deutsche Gesellschaft giebt Unterstützung wo sie Noth sieht, allein unsere Mit­tel find beschränkt und die Ansprüche haben seit einiger Zeit so überhand genomm.n, daß wir bei unfern Gaben mehr als gewöhnliche Vorsicht gebrauchen müssen, um nur da zu geben, wo wirklich äusserste Noth und Krankheit cS erfordern. Ader diese Noth ist mit­unter unglaublich groß, besonders wenn ein Vater mit einer zahlreichen Familie in Ar- >

mulh hier angekvmmen ist, keinen einzigen Freund oder Verwandten hier hat. und wenn

dann, wie oft der Fall, bei dem ungewohnten Klima, die ganze Familie auf das Kran­kenbett geworfen wird. Diese Schilderung hat nichts übertriebenes; wir als Beamte der deutschen Gesellschaft haben am besten Gelegenheit gehabt, Zeugen von solchen Scene» zu sein, und cs ist herzbrechend, seine Landsleute in solchen drückenden Lagen zu sehen und nur kleine Linderung geben zu können. Im strengen Winter ist die Noth oft noch weit grösser, als wir wünschen hier zu beschreiben. Nicht einzelne Familien, nein Hun­derte sind hier in solchem Elend zu finden. ES wohnen viele Deutsche hier, die ein- >

gebürgert sind und ein gutes Auskommen haben; wer kann es aber anders erw» cn,

als daß sie zuletzt kalt und zurückstvffend gegen ihre Landsleute werden, wenn diese sie täglich und stündlich belästigen.

Es ist auch häufig der Fall, daß unbemittelte Leute, die sich zu den höheren Klassen zahlen, mit oberflächlichen Empfehlungsbriefen an ansässige Deutsche gerichtet, hier an­kommen. Nur selten können solche Empfehlungen, bei der Menge der Applikanten, zu den gewünschten Anstellungen und Beschäftigungen führen, sondern deren Wirkung muß nothwcndiger Weise gewöhnlich nur auf pecuniäre Hülfe sich beschränken. Ist es denn zu verwundern, daß dergleichen Leute nicht die rege Sympathie finden, die aus dem eige­nen Gefühl entspringen muß, um wirksam zu sepn ? Man kennt hier den Unterschied der Stände nicht, wie in Deutschland. Dem Handwerker stehen die höchsten Ehren-Aem- ter offen, wenn er die Gaben dazu mit Treue und Redlichkeit verbindet; dagegen wird der vornehme aber arme Müssiggänger bald zu der verworfensten Klaffe herunter sinken.

Noch giebt es eine andere Klasse Von Fremdlingen hier, und wie wünschenswert!) wäre es, wenn Deutschland eine Colonie in einem andern Welttheil hätte, um solches dort­hin zu senden! Wir meinen solche Subjectc, welche in Deutschland "nicht gut thun wol- >

len", über die, ihren Familien und Verwandten zur Last, das Unheil ausgesprochen wird:

"Den müssen wir nach Amerika schicken", die mit Reisegeldern bis an den Hafen und dort mit Mitteln für die Ueberfahrt versehen, ihrem Schicksal Preis gegeben werden, so hier landen und gleich am Tage ihrer Landung den Beweis geben, welcher Klasse sie zu­gehören, dadurch, daß sie nach langer Einschränkung auf der See, nun ihren Neigungen wieder freien Lauf lassen und im Zustande der Betrunkenheit nach Haus getragen werden, oder wohl gar auf der Strasse liegen bleiben. Wie empörend für uns, die wir unser Va­terland lieben und wünschen, daß Amerika eine gute Meinung von den Bewohnern dessel­ben haben möge! Wie hart für uns, wenn wir nach solchen Subjecten unsere Nation

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