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Wöchentliche Frucht-, Fleisch»,und Brod-Preiße.

In Nagold, den i 5 - November 18Z4.

Dinkel 1 Schff. alterfl.kr.fl.kr.ff. Dinkel 1 Schff. neuer hfl.-Shkr. hfl. h»kr. hfl.

Haber hfl. -,2rr. hfl. Skr. hfl.

Gerste» üfl.kr. ?fl. Zokr.fl.

Roggen 7 fl. I2kx. öfl. Zvkr. sfl.

Fleisch-P reiße. Rindffeiscli 1 Pfund . . . Schweinefleisch mik Speck .

ohne

Kalbfleisch 1 Pfund . . .

Brod-Taxe Kernenbrod ....... 6 Pfund

1 Kreuzerweck schwer . . . i . .

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A l t e n st a i g ^

den 12. November 18ZH.

Dinkel 1 Schff. Sfl. 2hkr. sfl.kr. hfl Haber t hfl. Zükr. hfl. Zokr.fl

Kerne» 1 Sri. ifl. 2hkr. ifl. 22kr.fl

Roggen ifl.kr.fl.kr.fl

Gerstenfl. SSkr.fl.kr.fl

Bohnen ifl- hhkr.fl.kr.fl

Linsen ifl- Zükr.fl.kr.fl

kr.

2hkr.

-kr.

kr.

I 5 kr.

6kr.

«kr.

7kr.

ükr.

20kr.

Loch.

Sokr.

kr.

kr.

-kr.

kr.

-kr.

-kr.

I

Schehmet und Theophilus..^

(Eine Geschichte aus de» Zeiten der Einnahme von Konstantiuopel durch die Sarazenen.)

Als Konstantiuopel noch von griechischen Kaisern beherrscht wurde, lebte daselbst ein Mann, Namens Theodosius, der zwei Söhne hatte, Theophilus und Crispinus, welche er in Gottesfurcht und zu guten Sit­ten erzogen hatte. Weil damals die Sara­zenen oder Türken schon große Fortschritte machten, und im Anzuge nach Konstantino­pel waren, schärfte er seinen Kindern noch­mals ein: eher Habe und Leben zu lassen, als den christlichen Glauben abzulegen. Beide Söhne versprachen, dieser-väterlichen Lehre stets eingedenk zu sehn. Als bald darauf die blutdürstigen Feinde Konstantinopel be­lagerten, im Sturm einnahmen und schreck­lich darin haus'tcn. Alles ermordeten, was ihnen in der Wuth vor die Faust kam, raub-

tcn und Plünderten, erschien unter Andern auch ein türkischer Officier vor' dem Hause des asten Theodosius. Da man ihm nicht aufmachen wollte, sprengte er. die Thüre, eilte hinein und ermordete den Greis mit allen seinen Leuten. Die beiden Knaben, welche sich versteckt hatten, entgiengen der ersten Wuth. Als sie Schehmet fand, gefielen sie ihm so sehr,' daß er ihnen da« Leben schenkte, sie zu Sklaven machte und seinen Leuten in Verwahrung gab. Als die Ruhe hcrgcsicllt und Konstantinopel im Be­sitz der Türken blieb, hielt Schehmet bei'm Kaiser an, das Haus des Theodosius behal­ten zu können. Der Sultan bewilligte dick, und gab ihm außerdem noch ein Stück Land außer der Stadt und eine Hofbedicnung. Schehmet der durch das geraubte Gut jetzt reich genug war, legte außerhalb Konstanti- nopel einen schönen Garten an. mit einem Lufthause und einer Ziegelbrennerei. Alle seine Sklaven mußten dort arbeiten. Scheh- mct suchte viele dieser Christen zum Abfall von ihrem Glauben zu bereden, indem er ihnen, wenn sie Mohamedancr würden, bes­sere Behandlung und leichtere Arbeit ver­sprach. Bei vielen fand er Gehör und hielt ihnen das geleistete Versprechen. Aber Theo­philus und CrispinuS gaben ihm, so oft und gelegentlich er auch in sie drang, stets den festen Beschluß zu erkennen, daß sie als Chri- sten leben und sterben wollten.

Schehmet, darüber erzürnt, nahm sich nun vor, die beiden Brüder zum Abfall zu zwingen. Doch vorher versuchte er noch durch Güte, sie seiner Absicht geneigt zu machen, und nahm sie zur Bedienung in sein Haus. Er versprach ihnen die beste Versorgung, wenn sie Türken würden. Doch alles um­sonst; die Brüder blieben standhaft. Scheh­met gerieth nun in Wuth, gab ihnen vier Wochen Bedenkzeit, um zu wählen: ob sie Mohamedaner werden, oder ihre Wiederspen- stigkeit durch den Tod büßen wollten. Theo­philus blieb unbeweglich, Crispinus dagegen, von Schehmets harter Drohung durchbebt, und durch, die vielen Versprechungen in die­sem Zeitraum schwankend gemacht, erklärt»