jn der Außenwelt und seiner organischen Eiurich- ? tung unterworfen ist' deswegen geben diese söge-H nannten Heilkünstler solche Arzneymittcl, welche? gerade die Krankheiten im Körper machen solle», s welche wirklich der Patient hat, und so wähnen ste z Gleiches mit Gleichem zu vertreiben?; während die; sogenannten allopathischen Aerzte einer Krankheit! hauptsächlich nach den erregende» Ursachen entgegen ! zu kommen suchen. Wie wenig die Theorie bei - Erfahrungswistenschaften Stich halte, will ich hier i nicht erörtern; da jedem das alte Sprüchwort bekannt ! ist:Praxis ist der Meister'' und ich will daher; nur zeigen, was ans den schon begonnenen Streit, s aus dem das Publikum einen Sieger hervor zu? gehen wünschet, zu halten ist. Daß den sogenann-! ten allopathischen Acrzien in dieser Sache um einen ? Sieg zu thun ist, scheint mir gar nicht aus dem? Streite hervorzugehn: den einmal ist der Streits gar nicht wissenschaslljch gesührr, was doch bei ei-! MM öffentliche» Kampfe nökhig wäre, daß immer, auch die Waffen gewällt werden, die zum Kampf gehören; Zweitens aber wird wohl schwerlich ein Schiedsrichter zu finden seyn, was zur Bestimmung des Sieges ebenso nvthwentig ist; sonder» es han­delt stch darum: ob das Publikum'zu belehren und zu überzeuge» scy, daß das sogenannte komöopati- sche Heilverfahren eigentlich keilt Heilverfahren sey- Die sogenannte Homöopathie ve>langt, daß die Arzneifivffc, welche nach dem obengenannten Grund­sätze anzuwcnden sind in den unendlich kleinste» Ga­ben gereicht werde», in millionenfachen Verthci- lungen, d- h. so viel als gäbe man dem Kranken gar nichts und überlasse die Heilung der Krankheit den Naturkräften; denn Jedermann wird überzeugt seyn, daß eine so gar kleine Gabe von Arzneymittcl, so viel als gar nichts bewirke; man »et we z. B. nur den Wein oder Weingeist an, wenn man sogar einem neugebornen Kinde, das an einem Fieber krank ist, einen miliionfach vertheUten Tropfen Wein­geist gicbt, daß dieser Tropfe gewiß weder zur Ver­minderung noch Vermehrung des Fiebers beitrage, daß cs also so viel ist als thue man gar nichts. Aber auch der sogenannte allopcuische Arzt ist oft im Falle bei Krankheitcn den ruhigen Beobachter zu spielen, was jedem der sichren der Wirksamkeit der Naiürkräfte unterrichtet bat oder unterichlen lassen will, klar seyn und werden muß, und somit wäre also das sogenannte homöopatische Verfahre» richts, als ein cxspeckatives oder beobachtendes NichMhun und Ueverlaffen der Naim. Gleichwohl

aber hat auch dieses Verfahren seine sehr gute Seite, wenn man bedenkt, wie unglaublich wirksam die Nattirkräfle in Heilung von Krankheiten sind, wann ihnen kein Hinderniß im Wege liegt und daher wird auch dcr sogenannte homöopatische Heilkünstler eben so oft die gefährlichst scheinenden Kraiikhei-en glücklich keilen, als der sogenannte allopathische; ja öfters werden die ellenlangen Reccxkc und große Kolben Mixturen dcr heilsamen Wirkung dcr Natur im Wege stehen.

Hienacd wird sich also die Sache leicht beur- theilen lassen, wen» man bedenkt, wie oft dcr sogenannte allopathische Arzt Hinderniße zu beseitigen habe, die dcr Naturwirkung im Wege liegen, auf der andern Seite aber, wie oft der so­genannte homöopatische Arzt mit seinen Kure» C?) glücklich sein kann, wen» die Nanir allein Meister über dis Krankheit wird. Der praktische Werth dcr sogcnannlen Homöopathie wird also immer ei­niger sein und bleiben, nehmlicb der, daß sic nicht die Natur durch unzeitige Anwendung von Arzneien in ihrem Wirken stört, während dieß jetzt noch so oft und besonders von geldgierigen (alten) Aeizren, denen es nur ums Receptschrciben bei jedem Kran­ken zu thun ist. und die unter diejenige» gehören, vor welche» man mit Reckt sagen kann: sic jagen dem Apotheker den Haasen in die Küche und suchen ihren Beuiel autKosteu des armen Kranken zu fül­len, geschieht. Jedoch wird aber auch dieses Ver­fahren der sogenannte» Homöopathen immer von Nachtbeil seyn, wo der Krankheitszustand und der bisweilen irrige Gang der Nattirhetlkraft wirksa­mes Einschreiten und Lenken erfordert.

Aber keine von diesen Versahrungswciscn rettet die Kranken vom Lode, dem er nach der Natur seiner Krankheit und der Summe von Lebenskraft, die noch vorhanden ist, gewiß cnkgcgengchen muß. So wie dcr lczke Tropfen Oel verzehrt ist, verlöscht die Flamme!

Von einem practischen Arzte.

Kann man die Witterung voraus bestimmen?

Die Witterung ist ein Gegenstand, dcr Jedermanns Wißbegierde rege macht, aber besonders großes Interesse für den Land« mann, den Reisenden, so wie für Jeden hat,